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Tipp für Psychiaterbesuch?
Verfasst: 29:10:2012 10:28
von Wolke
Guten Morgen ihr Lieben!
Der Termin beim Psychiater naht(gehe das 1. Mal hin), im Moment geht es mir aber eigentlich ganz gut und ich denke, dass der Psychiater denkt dass ich mich nur wichtig machen will. Seit Wochen überlege ich mir was ich ihm wohl sagen soll, und ich glaube wenn ich da bin werde ich supernervös sein und alles wieder ´runterspielen, so dass es mir im Nachhinein nichts bringt.Überlege was ich da überhaupt soll und ob das berechtigt ist. Hat vielleicht eine von euch einen Tipp wie ich meine Probleme die ich hatte(habe?) da besser schildern kann? Es ist ja so dass schon 2 Psychiater eine PPD diagnostiziert haben, aber weitergeholfen hat mir das vor ein paar Monaten nicht, und jetzt habe ich Angst dass sie mich entweder nicht ernst nimmt weil es ja besser geworden ist oder mir wieder nur AD verschreibt die ich mich dann wieder nicht traue zu nehmen.Ob ich mir die wichtigsten Sachen vorher aufschreiben soll? Und was wären dann die wichtigsten Sachen?Oje das klingt ja blöd. Aber ich würde mich freuen wenn ihr da was wüsstet oder zu berichten habt?Lieben Gruß
Verfasst: 30:10:2012 10:24
von tasi
liebe wolke..
ich habe in meiner jugend viele jahre therapie hinter mich gebracht und hatte kontakt zu einigen psychiatern und psychologen sowohl ambulant als auch stationär..
aus dieser erfahrung heraus kann ich dir sagen, dass eine therapeuten-patienten-beziehung sehr unterschiedlich sein kann..
therapeuten sind eben auch sehr individuell und haben so ihre eigenheiten.. das heißt.. man kann nie wissen ob es "passt".. zu manchen kann man eben einfach kein gutes vertrauensverhältnis aufbauen.. vielleicht hast du deshalb bisher keine so guten erfahrungen gemacht..
wichtig ist immer : sei ehrlich und versuche dich nicht dem therapeuten anzupassen, also ihm etwas so zu erzählen wie du es gar nicht empfindest nur weil du das gefühl hast, dass er dir sonst nicht glaubt oder dich nicht ernst genug nimmt..
sei du selbst und versuche deine gefühle und gedanken genau so zu beschreiben wie sie sind!!!! sonst bringt das alle nichts..
und wenn du merkst, dass das nicht funktioniert.. dich nicht ernst genommen fühlst oder du merkst dass du dich einem therapeuten nach einiger zeit nicht öffnen kannst, dann sei auch dabei ganz ehrlich und sprich darüber.. lässt sich kein weg finden, sollte man wechseln!
ich hatte auch kontakt zu welchen zu denen ich einfach keinen zugang gefunden habe..
oberste priorität hat EHRLICHKEIT..
sei genau die, die du bist!! ein guter therapeut wird versuchen dich zu verstehen und dir zu helfen.. anders ausgedrückt KANN er dir nur helfen, wenn du genauso bist wie du bist und fühlst was du fühlst..
nur mut!!! du schaffst das..
liebe grüße
tasi
Verfasst: 30:10:2012 13:30
von Bommel
Liebe wolke,
ein Psychiater ist jemand der Dir helfen möchte, nicht Dein Feind! Schreibe Dir deine ganzen Beschwerden auf, denn da kommt meistens doch mehr zusammen, als man vorher gedacht hätte. Es hilft dem Psychiater, dich richtig einzuschätzen, sprich, was Dir helfen könnte.
Du musst wirklich keine Angst vor den ADs haben. Man könnte fast meinen Du hättest Angst, dass es Dir besser gehen könnte

Sie machen keinen anderen Menschen aus Dir, sie helfen Dir, wieder so zu werden, wie Du vorher warst.
Hier in dem Forum gibt es, glaub' ich, richtig viele Frauen, die Ihre Kinder mit ADs gestillt haben (mich inklusive). Embriotox ist eine sehr seriöse Webseite, es gibt viele gesammelte Erfahrungen zu den Wirkungen der Medikamente auf die Kinder.
Weisst Du, viele Ärzte haben einfach keine Lust, sich intensiv mit dem Thema Stillen und Medikation auseinanderzusetzen und kommen dann mit so komischen Pauschalantworten (nee, geht nicht!). Dann würde ich umgehend den Arzt wechseln! Ich dachte immer, die Ärzte wüssten vielleicht nichts von Embriotox und habe Ihnen alles mögliche ausgedruckt. Die meisten haben sofort abgewehrt, und wollten es sich nicht mal ansehen. Einer kam mit der lustigen Ausrede, er habe "kein Internet"(Schenkelklopf). Zeit ist Geld...
Ja, und was ist wichtig? Alles was Dich in Deiner Lebensqualität einschränkt ist wichtig!! Alles, was Dir ständig durch den Kopf geht und Dich behindert, so auf Dein Kind einzugehen, wie Du es eigentlich möchtest.
Viel Glück und erzähl mal wie's war!
Verfasst: 30:10:2012 16:13
von Wolke
Vielen Dank ihr Beiden!
Ich wollte nicht dass es sich so anhört als ob ich nicht möchte dass es mir besser geht, ich laufe jetzt seid 4 Monaten mit der PPD wenn es denn eine ist herum und bin zumindest froh, dass die Tränen und Zwangsgedanken so gut wie weg sind!!!Wäre mittlerweile (durch das Forum hier) auch bereit AD zu nehmen. Nur finde ich dass das dann kontrolliert gehört, meine 1.Psychiaterin hat gesagt dass ich abstillen MUSS (was unnötig ist wie ich mittlerweile weiß), hatte aber den nächsten Termin erst 2 Monate später für mich und sagt noch, eine Therapie wäre da nicht angebracht.Danach ging es mir RICHTIG schlecht, so dass meine Hebamme mir geraten hat eine zweite Meinung einzuholen...da bekam ich andere "stillfreundliche" AD, die Dame war schon hilfsbereiter, sagte ich "könnte" 1x in der Woche für 15 Min.vorbei kommen, mehr Zeit hätte sie nicht. Und da gings mir dann wieder schlecht weil ich mich nicht entscheiden konnte die AD zu nehmen, es klingelte halt immer noch in den Ohren "Sie MÜSSEN SOFORT abstillen" und auf Nachfrage ob es da nichts gibt womit man weiter stillen kann "NEIN, gibts nicht...
Blöd, ja, im Nachhinein weiß ich das, aber ich konnte mich nicht dazu durchringen aus riesengroßer Angst um mein Baby.Deshalb stehe ich Psychiatern wahrscheinlich so feindlich gegenüber: hilft mir nicht und mir gehts danach schlechter. Dann war totschweigen die Devise.Und alle Tage vollstopfen so dass ich keine Zeit habe nachzudenken. War ja zumindest etwas erfolgreich,und jetzt habe ich Hebamme und Frauenärztin versprochen, in einer "hellen" Phase hin zu gehen.Wahrscheinlich stelle ich mich auch an. Werde auf jeden Fall eure Ratschläge beherzigen und kann hoffentlich mit einem besseren Gefühl hin gehen. Liebe Grüße das Wölkchen
Verfasst: 31:10:2012 11:51
von Bommel
Liebe wolke,
das tut mir furchtbar leid, wenn ich mich falsch ausgedrückt habe. Ich wollte nicht sagen, dass Du gerne leidest. Es geht Dir ja auch schon besser und das ist sehr schön! Meine Ironie ist manchmal fehl am Platz, bitte nehme es mir nicht übel. Erzähl uns auf jeden Fall, wie Dein Arztbesuch verlief! :)
GLG
Verfasst: 31:10:2012 12:16
von Wolke
Ach was Bommelchen, du brauchst dich nicht entschuldigen, ich hab das nicht übel genommen, wollte mich nur erklären
Soooo, war gerade bei der (freundlichen und netten) Dame. Hat mir aufmerksam zugehört, mich nicht unterbrochen, sich alles angehört. Prima, und ich hab mir so Gedanken gemacht. Naja:Sie sagt die PPD wäre jetzt wohl überstanden und bliebe jetzt auch weg (sehr schön so was zu hören), weil ich vor allen Dingen wohl Angst habe dass es wieder kommt. AD wären nicht mehr nötig, weitere Maßnahmen auch nicht, ich hätte jetzt das gleiche Risiko wieder eine Depression zu bekommen wie "Normale".
Zu den körperlichen Symptomen hat sie nicht so viel gesagt, käme vom Rumtragen, vom Stillen, Schilddrüse usw. Nun gut. Ich soll nur auf der Hut sein bei einer erneuten Schwangerschaft, schon bevor das Baby käme solle ich mich in Behandlung begeben damit man gewappnet ist. Und sie sagte sie könnte verstehen dass ich damals die AD wegen dem Stillen nicht genommen habe, aber es gäbe auch "stillfreundliche", aber das weiß ich ja jetzt.Und ich werde wohl stärkere "Herbstlaune" haben als andere.Hmm.Dann ist meine gelegentliche Gleichgültigkeit wohl normal?
Ich bin auf jeden Fall beruhigter dass sie sagte Depression und ZG wären jetzt weg und bleiben das auch. Hoffen wir das Beste...
lieben Dank nochmal an euch für eure Tipps. Bin brav mit Spickzettel hin.Liebe Grüße