
Ich bin 29 Jahre alt, seit 2007 verheiratet und habe zwei süße Kinder, eine Tochter von 4 Jahren, mein Sohn wird jetzt 20 Monate alt.
Beides waren/ sind Wunschkinder.
Beide Schwangerschaften und Geburten liefen komplikationslos
(nur gegen Ende der 2ten SS waren die Herztöne meines Sohnes öfters mal schlecht und wir machten uns Sorgen) und meine zweite Geburt habe ich dank meiner lieben Hebamme als positives Erlebnis empfunden und war danach
recht schnell wieder fit und "einsatzfähig" als Mama (habe ich zumindest so geglaubt

schon in der zweiten Schwangerschaft war ich aber weniger "euphorisch", habe alles recht nüchtern gesehen,
öfters sehr gereizt und hatte immer das Gefühl weniger Verbindung zum Baby zu haben als bei der Großen damals.
Unsere Tochter war/ ist ein sehr pflegeleichtes Baby und Kind und wir dachten immer bei unserem Sohn wird das sicher genauso leicht laufen.
Ich hatte die normalen Heultage ca eine Woche nach der Entbindung,
die aber wieder vorbeigingen,
wurde aber nach kurzer Zeit immer mehr von der neuen Situation mit 2 Kindern überfordert.
Unser Sohn hatte Schwierigkeiten beim Trinken,
oft ging eine gute Stunde an der Flasche rum für eine Mahlzeit-
dann kurz danach wieder Hunger.
Er hat sehr viel geweint und fast ständige Aufmerksamkeit gefordert.
Meine Tochter wollte aber auch mit Mama spielen, basteln uvm.
Besonders das mehrmalige nächtliche Aufstehen schlauchte mich
(mein Mann musste ja nach drei Wochen wieder arbeiten und da blieb das fast komplett an mir hängen)
Zudem musste ich ihn wirklich ständig tragen, auch zum Einschlafen musste immer Körperkontakt da sein.
Irgendwann kamen dann die negativen Gedanken wie:
es wäre mir recht, wenn er garnicht mehr wach wird,
wir hätten das zweite Kind besser nicht mehr bekommen, wärst du nicht da, wäre alles leichter usw.
Ich hatte das Gefühl, dass mein Sohn mir die komplette Energie "aussaugt" wie ein Vampir.
Soziale Kontakte hab ich fast vollständig reduziert, da mein Kleiner nie in den Maxi-Cosi wollte, beim Autofahren schrecklich geweint hat.
Mir war alles zuviel.
Dazu dann auch öfters Ängste um die Gesundheit der Kinder.
Ich war zu der Zeit dauernd beim Kinderarzt (wohl mehr als einmal eigentlich unnötig).
Als der Kleine 4 Monate war, kam meine Tochter dann in den Kindergarten.
Ich hatte mir eine Vereinfachung davon versprochen, musste jedoch feststellen,
daß mir das gerade morgens einen unheimlichen Streß machte,
beide Kinder "fertig" zu bekommen- da mein Sohn auch wieder dauernd trinken wollte, nicht fertig wurde damit,
nicht in den Maxi-Cosi wollte uvm.
Zudem gab es Probleme bei der Eingewöhnung bei der Großen, was mich zusätzlich unter Druck setzte bzw mich traurig machte und verunsicherte.
Es war September und die Zeit der Erkältungen begann.
Wir waren reihum dauernd alle krank.
Mein Sohn hatte mit knapp 5 Monaten die erste Mittelohrentzündung....das forderte dann noch mehr Kraft.
In der Vorweihnachtszeit war ich körperlich und psychisch echt am Ende.
Fühlte mich nur noch wie ein Roboter, der alles erledigen MUSS,
Haushalt, (Arzt)Termine, die beiden Kinder, dazu das ständige Kranksein.
(Natürlich nahm mein Mann mir ab, was ging, wenn er da war-trotzdem blieb das Gefühl.)
Dazu kam immer, wenn ich mal alleine was machte, dieses unheimlich schlechte Gewissen.
Ich war damals auch bei meinem Frauenarzt, dachte aber die Verstimmungen kämen evtl. von der Pille, wechselte dann das Präparat und hatte auch das Gefühl, daß es besser wurde.
Überhaupt kamen immer mal wieder Phasen, in denen ich dachte, es ist alles ok...
es ging dann eine Zeitlang alles ganz gut, bis im Mai 2012 meine Magenprobleme begannen.
Ich konnte plötzlich kaum mehr was essen, ständige Übelkeit, Gewichtsabnahme- Diagnose Magenschleimhautentzündung.
Es ging mir körperlich schlecht zur der Zeit.
Mit Medikamenten bekam ich das aber dann wieder in den Griff.
Der Sommer lief ganz gut, was mir aber auffällt, daß ich sehr oft aggressiv war/ bin, die Kinder anmotze oder teilweise traurig bin (weine aber selten)
Teilweise überfordern mich normale Dinge.
Ich habe öfters morgens das Gefühl, den Tag "nicht zu schaffen", obwohl nur 1-2 Termine oder Erledigungen anstehen.
Alleine die Kinder fertig zu machen, die Große in den KiGa zu bringen, Mittagessen zu kochen ist teilweise schon eine Herausforderung.
Trotzdem vermisse ich meine alte Arbeitsstelle, denke "wie undankbar" meistens der Job der Hausfrau ist....
Auch geh ich oft wegen Kleinigkeiten an die "Decke".
Häufig hab ich keine Lust/ Kraft, was mit den Kindern zu unternehmen.
Und wenn wir was machen, bin ich gereizt oder genervt.
Im Nov. kamen dann auch noch Ohrgeräusche evtl. Hörsturz dazu, die sich aber zum Glück wieder gebessert haben.
Gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit verschlimmert sich das Ganze.
Es kommen auch diese Jahr wieder ständige Erkältungen der Kinder und mir dazu.

Ich bin mir nicht sicher, ob alle diese Symptome auf eine postn. Depression zutreffen.
Ich war schon immer jemand, der sich viel Gedanken um alles gemacht hat, sich immer viel sorgt, oft ängstlich ist, auch immer mal wieder verstimmte Phasen hatte...
Nur in letzter Zeit komm ich irgendwie aus dem Tief nicht mehr so recht raus.
Oft ist der Wunsch da, einfach mal ALLEINE zu sein.
Leider fehlt auch etwas die Unterstützung aus der Familie, außer meinem Mann gibt es wenig andere Betreuungsmöglichkeiten.
Es kommen auch immer mal wieder Tage, an denen ich fröhlich bin, aber irgendwie nicht wie früher...
ich kann mich auch nicht so richtig an unseren 2 süßen Mäusen freuen.
Obwohl wir sehr glücklich sind, sie zu haben!
(ich möchte auch nicht den Eindruck erwecken, meinen Sohn nicht zu lieben)
als nächstes möchte ich nochmals einen Termin mit meinem Frauenarzt ausmachen und mit ihm offen drüber sprechen.
Danke für´s Lesen!
es wäre schön, wenn ich hier ein Feedback bekommen könnte- ob alle diese Symptome wirklich auf eine postn. Depression zutreffen, oder ob ich hier falsch bin im Forum