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eine etwas andere geschichte

Verfasst: 21:01:2013 20:24
von clara
hallo zusammen,

ich bin 2-fache mama, meine kinder sind 21 und 2 monate alt und ich leide seit vielen jahren an depressionen, ängsten und zwängen (schwer zu definieren, wahrscheinlich von allem etwas, je nach gefühlslage dominiert eins davon). ich nehme zur zeit 75mg venlafaxin pro tag, es hilft mir ein einigermaßen "normales" leben führen zu können, trotzdem habe ich mitunter starke schwankungen.
vor jahren wurde ich auch mal mit der diagnose "borderline" konfrontiert, einige der kritierien treffen sicherlich zu (extremes denken und handeln zum beispiel), andererseits weiss ich nichts so recht damit anzufangen. geholfen hat mir diese einschätzung jedenfalls nicht.
ich selbst denke, dass ich eher in die richtung (hypo-)manisch-depressiv gehe, da ich eben gute und schlechte phasen habe, die sich so grob alle paar wochen abwechseln. meist reicht dann eine kleinigkeit, um mich "abstürzen" zu lassen, so dass ich dann alles extrem schwarz und negativ sehe. obwohl ich das weiss, ist es so schwer, aus einem tief wieder rauszukommen, wenn ich mittendrin stecke.
naja, kurz gesagt, meine probleme sind nicht erst mit der geburt meiner kinder aufgetreten, aber haben sicher eine neue dimension erhalten. ich bin weitaus sensibler und empfindlicher geworden, sicher auch durch die veränderte lebenssituation, nicht mehr berufstätig, mit baby und kleinkind zuhause. dazu stille ich meine kleine tochter, was mich auch sehr viel kraft kostet... zum abstillen kann ich mich aber trotzdem nicht durchringen.
wie ich marika schon geschrieben habe, erhoffe ich mir hier den austausch mit anderen müttern, die auch einen psychischen leidensweg hinter sich haben. im normalen leben gilt meistens "immer schön lächeln und gute miene machen"... zwar wissen ein paar menschen von meinen problemen, aber wirklich nachvollziehen oder mich verstehen können sie nicht. das fehlt mir so oft und es ist total anstrengend für mich, mich dauernd verstellen zu müssen. manhcmla klappt es besser, manchmal ist es ein riesenkraftakt (je nachdem wie es grade innendrin in mir aussieht!).

erstmal liebe grüße von mir - wenn ihr fragen habt, nur zu :-)

Verfasst: 21:01:2013 22:04
von nic
Hey Clara...

erstmal HERZLICH WILLKOMMEN hier bei uns!

Austausch ist gut und vor Allem, wenn man sich nicht verstellen muss.
Warum denkst Du, dass Du DIch verstellen musst?

Ich habe mein Verstellen abgelegt. Mein Freundeskreis ist kleiner aber umso intensiver geworden. Ich will echt sein, dann das unecht sein hat mich auch ein stückweit in diese Depression gerissen. Immer häppi, keep smiling lalala... Du verstehst?

Machst Du aktuell eine Therapie?

Und woher kommst Du?


Liebe Grüße

N!c

Verfasst: 22:01:2013 11:55
von clara
hallo,

ich weiss, das verstellen ist echt doof, aber irgendwie habe ich selber den anspruch wenigstens in meinem entfernteren umfeld so normal wie möglich wahrgenommen zu werden, d.h. zum beispiel in spielgruppen bei anderen müttern. möchte nicht immer nur die mit dem "psychoknacks" sein, es reicht, wenn meine familie mich (oft) so wahrnehmen muss, weil es mir grad nicht gut geht und alle rücksicht nehmen müssen.
hat sicher auch mit meinem perfektionismus zu tun, den ich niemals von jemand anderem erwarten würde... nur von mir :-( leider hilft mir diese einsicht auch nicht weiter. der stress und druck, den ich mir selber mache, zieht mich sicher auch immer wieder mit runter.
ich komme aus nrw, eine therapie mache ich zur zeit nicht, habe schon einige hinter mir, (kurze und lange) aber gebracht hat es mir auf dauer nichts. ich denke aber, es liegt daran, dass meine probleme viel zu tief wurzeln und ich damals noch nicht bereit war sie anzugehen, wirklich aufzuarbeiten. ob ich es heute bin? hmm, denke noch nicht.

ach ,alles irgendwie doof, wenn wieder alles über mir zusammenbricht :-(

Verfasst: 22:01:2013 14:40
von Vicky
Hallo CLara,

erst mal herzlich willkommen hier im Forum.
Hmmm, denke ich grad.

Therapien können sehr gut sein, natürlich nur wenn man bereit ist.
Hast Du auch ein Verhaltenstherapie gemacht?
Ich finde immer, daß die Dinge, die man dort lernt grad in dem Loch neben den Medikamenten am ehesten greifen.
Die Analysen und Co. sind ja eher langfristig wirksam.

Hast Du mal Lithium bekommen?
Das bekommen doch meines Wissens manisch-depressive aufgrund des ewigen Auf und Ab.
Bist Du bei einem Psychiater?

LG von Vicky

Verfasst: 22:01:2013 20:18
von clara
hallo vicky,

wahrscheinlich müsste ich erstmal eine therapie machen um für eine richtige therapie zugänglich zu sein...?! da wo ich bis her war, wollten die therapeuten direkt loslegen und meine ängste angehen, aber da war und bin ich noch nicht bereit zu (vielleicht ein wenig wie eine magersüchtige, die ihre krankheit nicht loswerden will). ein versuch, den oder die gründe dafür aufzuspüren und zu bekämofen wurde aber nicht egmacht, es hiess dann immer sehr schnell "nicht therapierbar". dann habe ich mich natürlich auch zurückgezogen und versuche jetzt mein leben allein auf die reihe zu kriegen.
wie gesagt, mal mit mehr mal mit weniger erfolg... ein paar wochen geht es gut (bin sehr motiviert, lebensfroh und habe energie ohne ende... selbst putzen macht dann spaß), naja und dann bricht diese energie wieder ein und kehrt ins gegenteil um, alles ist doppelt so anstrengend und ich frage mich bei jeder kleinigkeit warum ich das jetzt machdn muss, was es überhaupt bringt usw. ein teufelskreis...

mit lithium kenne ich mich nicht aus. das venlafaxin verschreibt mir zur zeit mein hausarzt und ich bin iegentlich froh, dass ich relativ gut eingestellt bin. auch wenn es vielleicht etwas geben würde, was mir besser helfen kann, habe ich so angst vor einem erneuten wechsel, wieder die anfangszeit mit nebenwirkungen überstehen usw. das würde ich im moment nicht packen mit meinen 2 kleinen kindern. mein mann ist beruflich sehr eingespannt, so dass ich oft 10-11 stunden pro tag mit beiden alleine bin. kann es mir einfach, zumindest zur zeit, nicht erlauben, zu schwächeln...
vielleicht kann ich das ganze angehen, wenn ich meine tochter abgestillt habe und die kinder dann mehr "abgeben" kann an großeltern und den papa.
im moment habe ich meine tochter immer bei mir ( da ich sie nach bedarf stille ) und mein sohn geht einen tag pro woche zu oma und opa. das tut mir schon mal sehr gut, nur packe ich den tag dann auch meist sehr voll mit terminen und sachen, die unbedingt erledigt werden müssen.
im sommer kommt er dann in den kindergarten, wahrscheinlich entspannt sich dann vieles auch von allein.
werde mich aber schon mal ein bisschen schlau machen zum thema lithium, vielleicht ist es auf lange sicht wirklich sinnvoller...

danke nochmal für deine antwort, liebe grüße!