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erschöpft

Verfasst: 18:02:2013 15:16
von sonnenblume
Liebe Leserinnen, einige werden mich schon kennen, für die anderen: Ich habe nach der Geburt meines Sohnes vor 5 Jahren eine ppd gehabt, habe dann 4, 5 Jahre ein AD genommen und letztes Jahr im Sommer dieses abgesetzt, anfang diesen Jahres hatte ich einen starken Rückfall (starke innere Unruhe, massive Schlafstörungen und Ängste ohne bestimmen Auslöser), dank eines guten Psychiaters und Therapeuten bin ich aus dem Tief heraus, so dass ich Tavor und Zopiclon wieder absetzen konnte. Nehme jetzt ein AD und Lyrica. Mein eigentliches Anliegen, kennt ihr das, dass ihr, obwohl es euch beser geht, noch sehr schnell erschöpft seid? Ich bin noch krankgeschrieben, aber mein Alltag als alleinerziehende Mutter und mein Haushalt, Einkaufen etc. ist im Moment noch anstrengend. Ich frage mich, wie ich das vorher mit einer vollen Stelle alles geschafft habe??? Danke für das Lesen! Würde mich sehr über eine Antwort und einen Erfahrungsaustausch freuen!
Euch alles Gute Sonnenblume

Verfasst: 19:02:2013 10:00
von Marika
Hallo Sonnenblume,

ja klar kenn ich das. Ich hatte vor 3 Jahren einen Rückfall, nachdem ich mein AD ganz ausgeschlichen hatte. Mit der Wiedereinnahme ging es dann recht schnell wieder bergauf, nur die vollen Kräfte zu erlangen - das brauchte einfach ZEIT!!! Und es ist wichtig, dass du dir diese auch gibst - dein Körper und deine Seele sind keine Maschinen, du mußt behutsam mit den beiden umgehen.

Diese Erkrankung will dir auch sagen: Gehe liebevoll und achtsam mir dir um, gönne dir Auszeiten, sag auch mal "nein", versucht aktiv NICHT überpferkt zu sein. Gerade in unserer Leistungsgesellschaft rennen wir doch Tag für Tag gewissen Höchstleistungen hinterher - vor allem als Mama denken wir alles zu 120 % bewerkstelligen zu müssen. Das ist eine der größten Fallen - versuch dich auf DICH zu besinnen, hör in dich rein, was deine Seele und dein Körper dir sagen, entschleunige dein Leben.

Was mir immer sehr geholfen hat und auch heute noch hilft, wenn ich zu viel will: Anfangen ein gutes Buch zu lesen - das erdet mich immer enorm und führt mich in meine Mitte!

Verfasst: 19:02:2013 17:35
von sonnenblume
Liebe Marika, danke für deine - wie immer - aufbauenden Worte! Ja, ein gutes Buch lesen, ist auch für mich sehr entspannend. Kann jetzt wieder lesen , in den vergangenen Wochen war ich zu unruhig dafür! Auf mich achtgeben, ist mein momentanes "Trainingsziel". Zum Glück habe ich noch Zeit zum Entschleunigen, ich war heute bei meinem Psychiater und er ist der Ansicht, dass ich erst wieder Anfang April (bei uns nach den Osterferien) wiederanfangen soll zu arbeiten, das sind noch gut 7 Wochen zum Stabil -werden und positive Verhaltensweisen einüben :-) ! Danke auch für deine Antwort auf die Frage nach dem Abhängigkeitspotential von Lyrica! Mein Psychiater sagte, dass es weder ein Gewöhnungseffekt gibt und damit auch keine Dosissteigerung, um die gleiche Wirkung zu erzielen noch dass er bei keinem Patienten ein Problem beim Absetzen erlebt habe! Die Studien basieren wohl auf der Tatsache, dass Lyrica mißßbräuchlich konsumiert wurde. Ich vertraue ihm!
Was macht denn dein Sohn? Ich habe in einem anderen Unterforum gelesen, dass er sich durch rebellisches Verhalten grade ein wenig abnabelt!
Mein 5jähriger macht auch so eine Phase durch: er diskutiert mit Vorliebe, will seinen Kopf durchsetzen ...! Es ist ganz schön anstrengend! Sie probieren sich ja am meisten aus, wo sie sich am sichersten fühlen.
Ich wünsche dir gute Nerven und viele schöne Momente mit ihm!
Liebe Grüße Sonnenblume