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grübeln über Weltall & Entstehung

Verfasst: 07:04:2013 10:08
von angsthässchen
Ach Leute, ich glaube ich fahre morgen in die Klinik, ich denke echt ich werde verrückt... ich frage mich wie es sein kann wie die Welt erschaffen wurde das ich Angst habe wenn da nix wäre was dann da ist NICHTS?? Ich komme darauf nicht klar wenn ich mit Logik denke finde ich keine Antwort ... ich werde doch verrückt :( ... hatte gestern wieder eine Panik Attacke wieso stell ich mir diese fragen ich will doch garnicht verrückt werden :'( ich glaube an gott aber das ist doch alles zuuuuuu viel vorstellungskraft !!!! Werd ich verrückt :( was ist wenn die mir mein baby weg nehmen :(

Verfasst: 07:04:2013 10:32
von Anna2010
Hi,

die Fragen nach der Entstehung der Welt und des Lebens sind doch nicht verrückt.Man stellt sich diese in der Depression natürlich viel eher.
Wenn du gläubig bist, kannst du ja auch beten, dass Gott dich stützt und du aus der Krise herauskommst.Vielen hilft das und Psychologie und Glaube müssen kein Widerspruch sein.
Kannst du denn mit jemandem deine vielen Fragen kommunizieren?
Das könnte den Druck nehmen...

Liebe Grüße

Verfasst: 07:04:2013 12:41
von angsthässchen
Hey, ja ich kann schon mit jemanden reden aber das ist alles so viel vorstellungskraft ... ich hab keine Depression :/

Verfasst: 07:04:2013 13:33
von franzi8511
Hi du also ich hatte das auch schon. Bei mir war es dann auch oft die frage was wenn das alles nur ein traum ist. Das mit dem weltall hat mir auch angst gemacht. Aber wie anna schon sagt das sind alles normale fragen nur wir haben angst davor. Lg

Verfasst: 07:04:2013 15:03
von kadisha
oh ja, das kenne ich auch alles.

diese ganzen fragen nach dem sinn. alleine die vorstellung, dass das weltall unendlich ist.. wie soll man sich das vorstellen? man könnte soweit fliegen wie man will, dennoch nie ein an ende kommen???
für die menschliche vorstellungskraft ein ding der unmöglichkeit.

die fragen nach einem gott. gibt es ihn? die frage nach dem tod. wie wird es sein, werden wir uns alle irgendwann wiedersehen?

denke dies sind alles ganz normale dinge, die jeder mensch sich früher oder später einmal stellt. ich würde es verrückt halten wenn man es NICHT täte---

doch ob wir irgendwann, irgendwo eine antwort drauf bekommen?
viele finden einen weg durch ihren glauben

da ist harmonie eine der besten ansprechpartner, denke ich :wink:

lg

Verfasst: 04:05:2013 14:29
von Sycanda
Hi! Ich kenne das ganz genau...Ich war sogar dann in der Klinik. Die haben mir aber bestätigt, dass ich nicht verrückt bin und bin wieder gegangen. Genau dieselben merkwürdigen Gedanken hatte ich ein paar Wochen vor der Geburt meines 2. Kindes.
Ich denke es liegt auch daran, dass so ein großes Ereignis bevor steht und wir uns dann besonders viele Gedanken über sein und nicht sein machen.

Ging aber wieder vorbei.

Fühl dich gedrückt

Verfasst: 04:05:2013 17:46
von Butterblume
Vielleicht ist es das beste wenn du in eine Klinik gehst, wo die eine Mutter-Kind-Station haben. Ich fand es damals sehr hilfreich.
Glg

Verfasst: 05:05:2013 9:09
von ubure
Du hast schlicht und einfach Angst, vor etwas, das Du nicht kennst, das Du nicht einmal in "menschliche" Gedanken fassen kannst, einfach, weil es unsere Vorstellungskraft übersteigt.

Angst müsstest Du trotzdem keine haben. Wir wissen einfach noch so gut wie gar nichts (zu den meisten Dingen), und was sollst Du Dir da das Hirn zermartern? Das hat nichts mit Desinteresse oder Dummheit zu tun, sondern aus rien praktischen Gründen solltest Du solche Fragen zur Zeit einfach beiseite schieben und versuchen, Dich auf etwas Schönes, Angenehmes oder neutrales zu besinnen. Mach irgendwas, und mach es mit Achtsamkeit. das kann der Abwasch sein, die Wäsche, etc.

Sicher ist es gut, sich seinen Ängsten zu stellen, aber man muss auch wissen, wann es mehr Sinn macht, sich dagegen zu entscheiden und einfach mehr die positive Seite in sich zu pflegen. Zuviel Fokus auf alles Negative (was immer das sein mag) ist nicht sehr hilfreich, wie ich selber feststellen musste (und dazu gehört zum Beispiel auch, sich ständig in Funk, Fernsehen, Internet, in Büchern über Depressionen und deren Freunde zu informieren) - Bescheid wissen über etwas ist gut, wenn es einen weiterbringt. Man muss aber auch die Grenze ziehen können. und die hast Du in jedem Fall erreicht, weil das hier ja (noch) rein philosophische Fragen sind, mit denen Du Dich beschäftigst, also wird Dir auch niemand eine allein gültige Antwort geben können.

Zwangsgedanke!

Verfasst: 06:05:2013 14:43
von Muschelkalk2
Da muss ich mich gleich einschalten, denn auf dem Gebiet bin ich (leider) eine Expertin. Das mit dem Weltall ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Zwangsgedanke/Grübelzwang. Ich habe gerade ein gutes Buch zum Thema gelesen: Frei werden von Zwangsgedanken. Dort taucht ein Beispiel auf, das mich stark an deine Schilderung erinnert. Es geht dort um einen Zwangspatienten, der endlos über lebende und tote Materie nachdenken muss. Klingt für aussenstehende total schräg, aber wir alle entscheiden selbst, was uns Angst macht, was uns in Gedanken fesselt. Die Inhalte der Zwangsgedanken sind sehr individuell. Sobald es der Depri besser geht, kann die Weltall-Diskussion in deinem Kopf gestoppt werden. Da bin ich mir sicher. (Und Zwangspatienten sind sich eigentlich nie sicher...es heisst also was, wenn ich das sage...)

Verfasst: 06:05:2013 15:06
von angsthässchen
Von wem ist denn das Buch :) ?

Verfasst: 06:05:2013 15:18
von Muschelkalk2
Hansruedi Ambühl: Frei werden von Zwangsgedanken. 9783843600422. Der Autor stellt das Phänomen so umfassend wie möglich da. Was viele Leute mittlerweile kennen, sind ja die aggressiven Zwänge von Müttern. Ich dachte in einer Phase direkt nach der Geburt z. B. Was, wenn ich meinem Kind das Kissen aufs Gesicht drücke? Es gibt aber Zwangsgedanken zu werweisswievielen Themen. Wichtig ist einfach: Es muss dir dauernd durchs Hirn donnern, du findest keine Lösung für das "Problem", obwohl du intensiv argumentierst, es gibt Trigger, die die Gedanken auslösen. Ich konnte z. B. nicht an einem Kissen vorbeigehen, ohne zu denken....Vielleicht läuft dir, wenn du den Sternenhimmel abends siehst, ein Schauer über den Rücken?

Ausserdem - und das ist vielleicht das Wichtigste - leiden die Betroffenen unter diesen nutzlosen Gedanken. Selbst, wenn es dir nicht bedrohlich erscheint, bindet es enorm viel Energie. Aus neurobiologischer Sicht ist es vermutlich egal, was genau du zwanghaft denkst. Fakt ist: Es fehlt ein wichtiger Botenstoff. Der Mangel macht depressiv - und leider manchmal auch diese sinnlosen Gedankenloopings. Hr. Ambühl schreibt sogar, dass viele Frauen nach der Geburt erst die Zwangsgedanken entwickeln, bevor sich die Depression in ihrer vollen Ausprägung zeigt.

Ein Arzt würde dann noch hinterfragen, ob das nicht auch Anzeichen einer Psychose sein könnten. In dem Fall leiden die Betroffenen aber nicht. Man nennt das Ich-Stimmigkeit. Wenn jemand psychotisch ist, kann er sich von den Gedanken nicht distanzieren. Er kann nicht sagen: Ich denke zwar das und das, weiss aber irgendwie, dass das Käse ist. Das können Zwangsgedankenpatienten hingegen meist gut. In dem Moment, wo du das hier postets, ist eigentlich schon klar, dass dich das stört und du das als Ich-fremd ansiehst.

Keine Ahnung, ob dir das hilft. Aber die ersten Zwangsgedanken, die ich hatte, waren so wenig typisch, dass meine Krankheit erst nach drei Jahren richtig diagnostiziert wurde. Gerade weil viele glauben, es müsse immer so was Typisches sein wie: Ich könnte mein Baby missbrauchen. oder: ich könnte es erstechen usw.