Schatten & Licht e. V.

Hallo Leute!
Weiß nicht, ob ich hier richtig bin, aber ich brauch mal kurz eure Hilfe. Mir gings das letzte halbe Jahr richtig gut, hab sehr viel an mir gearbeitet. Heute hatte ich seit langem wieder eine richtige Panickattacke, mit allem was dazugehört, Angst, Schweißausbruch, Übelkeit, Durchfall. Ich hab keine Ahnung, woher das so plötzlich gekommen ist.
Obwohl, so ganz stimmt das nicht, ich hatte vor 2 Tagen einen Autounfall. Nix schlimmes, nur leichter Blechschaden, es ist niemand verletzt worden. Ich habe keine Schuld, der andere ist in einer 30er Zone mit über 50 km/h unterwegs gewesen und mir letztlich in die Beifahrerseite gekracht. Ok, die Versicherung ist dran, kann jetzt nur warten was rauskommt.
Am selben Tag abends mußte ich noch mit meinem Sohn in die Klinik, er hat plötzlich starke Ohrenschmerzen bekommen - Mittelohrentzündung vom Feinsten.
So, seit gestern hat sich dann Müdigkeit breitgemacht und ich konnte letzte Nacht nicht besonders gut schlafen. Heute war ich wie gerädert, und am Vormittag dann wie gesagt, die Panickattacke.

Also weiß nicht, kann es sein, daß ich doch einen ordentlichen Schock hatte und der erst heute so richtig rausgekommen ist? Bin grad überfordert mit meiner Reaktion, hab eigentlich nicht gedacht, daß ich nochmal mit sowas konfrontiert werde. Ich war fest der Meinung, ich hätte das Thema endgültig durch und jetzt das. Eigentlich hatte ich vor, mein AD (100mg Sertralin, 50 Quetiapin) auszuschleichen. Kann ich jetzt wohl knicken, oder was meint ihr?
Danke fürs lesen!
luraja

Hallo Du,

na da hast du aber ordentlich was mitgemacht und das an nur einem Tag. Ich glaube schon, dass deine Reaktion mit der Panikattacke mit all dem zusammen hängt. Es zeigt, wie dünnhäutig wir (noch) sind und dass uns solche Ereignisse schon aus der Bahn werfen können. Ein Autounfall ist aber auch für Gesunde ein Schock, das ist ja kein Pappenstiel.

Gib dir Zeit, das alles zu verarbeiten, ruh dich viel aus, du brauchst jetzt ERHOLUNG, nach all dem Geschehenen. Viel Ruhe und Enschleunigung in Alltag würden jetzt viel helfen. Ich glaube nicht, dass du das Absetzen generell knicken mußte, aber evlt. noch warten, bis es dir wieder richtig gut geht!

Alles Liebe und gib dir ZEIT!!!

Hallo Marika!
Danke für deine Antwort! Du hast wahrscheinlich Recht, ich muß das alles erst verdauen. Letzte Nacht bin ich seit langem (ca. 2 Jahren) das erste mal wieder wach gelegen und konnte vor lauter Grübeln nicht einschlafen. Irgendwann hab ich dann auf die Uhr geschaut und es war schon 4h45! Bin letztendlich doch eingenickt, aber um 6h45 war die Nacht endgültig zu Ende. Dementsprechend gings mir heute, aber ich hab den Tag überstanden, seit dem späten Nachmittag gehts mir schon wieder ganz gut.
Ich geh mal davon aus, daß letzte Nacht ein einmaliges Ereignis war, daß sich hoffentlich nicht wiederholt. Ansonsten schlaf ich nämlich Gott sei Dank wie ein Baby!
Trotzdem find ich meine Reaktion schon sehr krass, so eine richtige Panickattacke hatte ich das letzte mal vor einem Jahr!
Und das macht mich erst recht nachdenklich...
Aber stimmt, ein Autounfall schockt wahrscheinlich jeden, warum sollte ich als Hypersensibelchen das leichter wegstecken.
Danke nochmal und liebe Grüße!
luraja

Luraja ich kenn das auch !! - sogar auch mit ausloeser "blechschaden"
Es ging mir super! Ich hatte grad wieder angefangen zu arbeiten und ein fernstudium zu machen - dann kam es zu dem blechschaden - und ich war so fertig, dass ich wochenlang in meiner chaotischen whg sass und grad so das noetigste im haushalt bewaeltigen konnte...

Wie marika schon sagt, durchatmen und ruhe bewahren! Es dauert einfach bis man wieder belastbarer wird.

Hallo starrynight!

Also das beruhigt mich jetzt ungemein, daß es anderen auch so geht! Ich hab seit dem Crash tatsächlich auch nur das Nötigste geschafft. Bin froh, daß mein Mann da gut mitgeholfen hat. Er versteht zwar nicht, warum mir der Blechschaden so zu schaffen macht, muß er aber auch nicht. Sorgen macht mir da mehr mein Ältester. Er ist 6 und genauso hypersensibel wie ich, nur kann er noch gar nicht damit umgehen, wie auch, ich kanns ja selber nicht besonders gut. Er hat sicher gespürt, daß es mit nicht gut geht, kann aber mit seinem Gefühl nix anfangen, er merkt nur, daß irgendwas nicht stimmt.
Heute morgen hat er geweint, als ich ihn in den Kindergarten gebracht habe, seine Kindergärtnerin war nicht da, er sollte in eine andere Gruppe zu seinem Bruder gehen. Er hat schon ewig nicht mehr geweint, ich hab gar nicht gewußt wie ich reagieren soll. Er hat geschluchzt, er will bei mir bleiben, ich hab gesagt, das geht nicht, die Kindergärtnerin hat ihn dann übernommen. Als ich zum Fenster hinaufgeschaut habe, hatte er sich wieder beruhigt.
Ich weiß auch nicht, irgendwie läuft er die letzten zwei Wochen schon unrund, und ich weiß nicht warum. Mein Unfall hat ihn wohl endgültig aus der Bahn geworfen. Werd ihm wohl wieder seine Bachblüten geben, die haben ihm früher schon gut geholfen.
Danke nochmal und liebe Grüße!

luraja