mein erstes Hallo direkt aus der Klinik
Verfasst: 02:06:2013 21:49
Hallo,
ich lese einige Zeit schon still mit und habe mich nun entschlossen, auch meine Geschichte hier aufzuschreiben und mich über die PPD auszutauschen.
Meine Geschichte fängt eigentlich schon 2010 mit einer fehlgeburt an, die ich lange nicht verdaut habe. Im Grunde war ich erst darüber hinweg, als ich wieder schwanger war und in der 15. Woche war und somit die kritische Zeit der Schwangerschaft als überstanden galt. Im Juli 2011 dann kam mein Sohn zur Welt. Die Geburt war sehr schlimm. 26 Stunden hat es gedauert und schlussendlich musste er mit der saugglocke geholt werden. Nach dieser schlimmen Geburt kam das noch viel größere Übel, mein Sohn war ein schreikind. Die ersten 3 Monate konnte ich nichts tun. Nicht zur Toilette wann ich wollte, nicht essen wenn ich Hunger hatte, etc. Er lies sich nie ablegen und wenn er wach war schrie er. Das alles hörte nach 4 Monaten auf wobei der 4. Monat auch schon ging da er einige gute Tage hatte und nicht mehr Tag und Nacht schrie. Im Anschluss an diese Zeit wurden wir ein tolles Team. Trotz all des Geschrei habe ich ihn immer verehrt und so lieb gehabt, egal wie wütend ich war und egal wie oft ich auch dachte ich schaffe es keinen Tag mehr.
Als er ein Jahr alt war kündigte sich mein zweiter Sohn an. Zwar ungeplant aber dennoch willkommen im Grunde. Leider verlief die Schwangerschaft nicht so gut, da eine fehlbildung im Gehirn festgestellt wurde und wir große Angst hatten. Gott sei dank musste er bis heute nicht operiert werden, jedoch steht uns das vielleicht in 3 Monaten noch bevor (er wäre dann 5 Monate alt). Naja, es war also keine schöne Zeit weil wir viel sorge um das baby hatten. Ich hatte aber immer Angst, das ich es sowieso nicht schaffe mit 2 so kleinen Kindern. Egal an welche Alltagssituation ich dachte, jedes mal dachte ich nur, oh Gott, ich schaffe das niemals mit 2 Kindern.
Nach einer schnellen Geburt Anfang April dieses Jahr, stürzte ich 2 Tage nach der Geburt in ein tiefes loch und nach weiteren 2 Tagen wusste ich, das muss die wochenbettdepression sein. Mit babyblues hatte das nichts mehr zu tun. Ich habe meinen Sohn gehasst, abgelehnt, ich wollte ihn einfach nicht haben. Er störte mich, er nervte mich, selbst wenn er einfach nur da lag. Ich wollte wieder zu dritt sein obwohl das Leben zu viert noch nicht mal richtig angefangen hatte. Ich habe nur geweint. Dazu war ich sehr erkältet und mein großer Sohn war auch sehr krank mit hohem Fieber. Die ersten Tage zu Hause waren eigentlich nur Geschrei weil ein Kind jeweils das andere zum schreien animierte. Und mittendrin ich mit meinem totalausfall. Ich holte meine Schwester zu uns nach Hause da ich nicht fähig war mich um das baby zu kümmern. Ich ging zu vielen Ärzten und nahm direkt AD. Leider reagierte ich allergisch nach 8 Tagen und musste es absetzen und mit einem anderen AD von vorne anfangen. Wertvolle Zeit ging verloren. Die Depression wurde immer schlimmer. Ich konnte keine Liebe empfinden und wollte mein baby nicht mal sehen, ich ertrug ihn nicht und wollte sogar das er stirbt. Ich wollte ihm nichts antun aber ich wollte das er weg ist. Manchmal dachte ich ob man ihn verkaufen könnte oder ich ihn einfach meiner Schwester in als Pflegekind mitgebe. Ich hatte also furchtbare Gedanken. Zu meinem großen Sohn blieb aber alles normal. Alles ging nur gegen das baby. Ich war verfolgt von der Angst das er schreit. Wenn er wach wurde, wurde mir schlecht, wenn er schrie, was nummaj jedes baby tut, bekam ich schweißausbrüche, begann zu zittern, ich wollte nur noch weglaufen.
Als ich merkte das eine Therapie alle 4 Wochen mir hier nicht raushelfen kann telefonierte ich 3 Kliniken ab und alle sagten es gäbe keinen Platz bzw solle ich mich an die Klinik wenden die in meinem Wohnort ist. Das wollte ich aber nicht weil es da gar keine Mutter Kind Therapie gibt. Die letzte Klinik, die tagesklinik in Köln, die bot mir ein Aufnahmegespräch an und 5 Tage später wurde ich aufgenommen und bin nun seit 2,5 Wochen hier vollstationär. Eigentlich mit meinem Sohn, leider bin ich nach 2 Tagen hier völlig zusammengebrochen. Ich wolltm es unbedingt schaffen mit ihm hier zu sein um meinen Mann und meine Schwiegermutter nicht zu sehr zu belasten da sie ja meinen großen Sohn versorgen müssen und mein Mann arbeiten muss. Leider war das viel zu viel für mich und nun stemmen sie das doch alles ohne mich zu Hause damit ich genug Zeit habe mich zu erholen. Mittlerweile kommt mein Sohn 6 bis 7 Stunden am Tag zu mir und das schaffe ich ganz gut. Auch läuft das zweite AD jetzt schon seit 3 Wochen und ich bin fast bei der kompletten Dosis angekommen, noch eine Steigerung fehlt.
Ich bin ganz froh meinen Sohn die paar Stunden versorgen zu können. Mittlerweile habe ich ihn zumindest lieb und finde ihn ganz süß. Die Zeit mit ihm genießen kann ich aber noch gar nicht und richtig freuen darauf das er kommt tue ich mich auch nicht aber zumindest kann ich ihn versorgen und lehne ihn nicht mehr so sehr ab. Auch will ich nicht mehr das er stirbt und ich habe aufgehört zu weinen. Ich habe nur geweint bis ich hier hingekommen bin, ich konnte einfach nicht damit aufhören.
Von gesund sein bin ich also sehr weit entfernt aber es geht mir schon etwas besser.
So, das war es erstmal so weit. Sorry für den langen Text, aber ich wusste nicht genau wo ich anfangen soll. Irgendwie gehört aber alles zur Entstehung der Depression wie ich finde.
Liebe grüße an euch alle.
ich lese einige Zeit schon still mit und habe mich nun entschlossen, auch meine Geschichte hier aufzuschreiben und mich über die PPD auszutauschen.
Meine Geschichte fängt eigentlich schon 2010 mit einer fehlgeburt an, die ich lange nicht verdaut habe. Im Grunde war ich erst darüber hinweg, als ich wieder schwanger war und in der 15. Woche war und somit die kritische Zeit der Schwangerschaft als überstanden galt. Im Juli 2011 dann kam mein Sohn zur Welt. Die Geburt war sehr schlimm. 26 Stunden hat es gedauert und schlussendlich musste er mit der saugglocke geholt werden. Nach dieser schlimmen Geburt kam das noch viel größere Übel, mein Sohn war ein schreikind. Die ersten 3 Monate konnte ich nichts tun. Nicht zur Toilette wann ich wollte, nicht essen wenn ich Hunger hatte, etc. Er lies sich nie ablegen und wenn er wach war schrie er. Das alles hörte nach 4 Monaten auf wobei der 4. Monat auch schon ging da er einige gute Tage hatte und nicht mehr Tag und Nacht schrie. Im Anschluss an diese Zeit wurden wir ein tolles Team. Trotz all des Geschrei habe ich ihn immer verehrt und so lieb gehabt, egal wie wütend ich war und egal wie oft ich auch dachte ich schaffe es keinen Tag mehr.
Als er ein Jahr alt war kündigte sich mein zweiter Sohn an. Zwar ungeplant aber dennoch willkommen im Grunde. Leider verlief die Schwangerschaft nicht so gut, da eine fehlbildung im Gehirn festgestellt wurde und wir große Angst hatten. Gott sei dank musste er bis heute nicht operiert werden, jedoch steht uns das vielleicht in 3 Monaten noch bevor (er wäre dann 5 Monate alt). Naja, es war also keine schöne Zeit weil wir viel sorge um das baby hatten. Ich hatte aber immer Angst, das ich es sowieso nicht schaffe mit 2 so kleinen Kindern. Egal an welche Alltagssituation ich dachte, jedes mal dachte ich nur, oh Gott, ich schaffe das niemals mit 2 Kindern.
Nach einer schnellen Geburt Anfang April dieses Jahr, stürzte ich 2 Tage nach der Geburt in ein tiefes loch und nach weiteren 2 Tagen wusste ich, das muss die wochenbettdepression sein. Mit babyblues hatte das nichts mehr zu tun. Ich habe meinen Sohn gehasst, abgelehnt, ich wollte ihn einfach nicht haben. Er störte mich, er nervte mich, selbst wenn er einfach nur da lag. Ich wollte wieder zu dritt sein obwohl das Leben zu viert noch nicht mal richtig angefangen hatte. Ich habe nur geweint. Dazu war ich sehr erkältet und mein großer Sohn war auch sehr krank mit hohem Fieber. Die ersten Tage zu Hause waren eigentlich nur Geschrei weil ein Kind jeweils das andere zum schreien animierte. Und mittendrin ich mit meinem totalausfall. Ich holte meine Schwester zu uns nach Hause da ich nicht fähig war mich um das baby zu kümmern. Ich ging zu vielen Ärzten und nahm direkt AD. Leider reagierte ich allergisch nach 8 Tagen und musste es absetzen und mit einem anderen AD von vorne anfangen. Wertvolle Zeit ging verloren. Die Depression wurde immer schlimmer. Ich konnte keine Liebe empfinden und wollte mein baby nicht mal sehen, ich ertrug ihn nicht und wollte sogar das er stirbt. Ich wollte ihm nichts antun aber ich wollte das er weg ist. Manchmal dachte ich ob man ihn verkaufen könnte oder ich ihn einfach meiner Schwester in als Pflegekind mitgebe. Ich hatte also furchtbare Gedanken. Zu meinem großen Sohn blieb aber alles normal. Alles ging nur gegen das baby. Ich war verfolgt von der Angst das er schreit. Wenn er wach wurde, wurde mir schlecht, wenn er schrie, was nummaj jedes baby tut, bekam ich schweißausbrüche, begann zu zittern, ich wollte nur noch weglaufen.
Als ich merkte das eine Therapie alle 4 Wochen mir hier nicht raushelfen kann telefonierte ich 3 Kliniken ab und alle sagten es gäbe keinen Platz bzw solle ich mich an die Klinik wenden die in meinem Wohnort ist. Das wollte ich aber nicht weil es da gar keine Mutter Kind Therapie gibt. Die letzte Klinik, die tagesklinik in Köln, die bot mir ein Aufnahmegespräch an und 5 Tage später wurde ich aufgenommen und bin nun seit 2,5 Wochen hier vollstationär. Eigentlich mit meinem Sohn, leider bin ich nach 2 Tagen hier völlig zusammengebrochen. Ich wolltm es unbedingt schaffen mit ihm hier zu sein um meinen Mann und meine Schwiegermutter nicht zu sehr zu belasten da sie ja meinen großen Sohn versorgen müssen und mein Mann arbeiten muss. Leider war das viel zu viel für mich und nun stemmen sie das doch alles ohne mich zu Hause damit ich genug Zeit habe mich zu erholen. Mittlerweile kommt mein Sohn 6 bis 7 Stunden am Tag zu mir und das schaffe ich ganz gut. Auch läuft das zweite AD jetzt schon seit 3 Wochen und ich bin fast bei der kompletten Dosis angekommen, noch eine Steigerung fehlt.
Ich bin ganz froh meinen Sohn die paar Stunden versorgen zu können. Mittlerweile habe ich ihn zumindest lieb und finde ihn ganz süß. Die Zeit mit ihm genießen kann ich aber noch gar nicht und richtig freuen darauf das er kommt tue ich mich auch nicht aber zumindest kann ich ihn versorgen und lehne ihn nicht mehr so sehr ab. Auch will ich nicht mehr das er stirbt und ich habe aufgehört zu weinen. Ich habe nur geweint bis ich hier hingekommen bin, ich konnte einfach nicht damit aufhören.
Von gesund sein bin ich also sehr weit entfernt aber es geht mir schon etwas besser.
So, das war es erstmal so weit. Sorry für den langen Text, aber ich wusste nicht genau wo ich anfangen soll. Irgendwie gehört aber alles zur Entstehung der Depression wie ich finde.
Liebe grüße an euch alle.