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3.Jahrestag ist schwer

Verfasst: 25:06:2013 15:13
von Serenity
Hallo Ihr Lieben,

heute wird mein Sohn 3 Jahre alt, ist immer auch ein schwieriger Tag für mich, da ich eine ziemlich schlimme Geburt hatte und mein Sohn danach direkt auf die Intensivstation mußte.

Heute morgen fragte dann die Kinderkrippenerzieherin ganz harmlos, ob bei der Geburt auch so ein schlechtes Wetter gewesen wär und in dem Moment kam doppelt und dreifach alles hoch.
Seitdem lauf ich rum wie ein Zombie....

Gut, dass wir erst am Sonntag groß feiern.

Ich nehme seit 1 1/4 Jahr ein neues AD und mit dem gehtr es mir sehr gut, bis auf meine 2 depressiven Schübe, die ich jahreszeitlich bedingt seit der Pupertät habe, aber auch die fallen kürzer und weniger schlimm aus.

Im Moment weiß ich aber gar nicht was mit mir los ist. Schuldgefühle weil ich bei der Geburt versagt habe, Selbstzweifel bis hin zu dem Wunsch mir selber was anzutun, alles ganz irrational. Es überschwemmt mich gerade.....Wie ein automatisches Programm was abläuft.

Bin sehr froh, dass mein Sohn gerade so schön mit seinen Geburtstagsgeschenken spielt und nicht merkt, wie ich hier hocke.
Bald kommt auch der Papa...

Ich dachte ich hätt es überwunden.
Danke fürs lesen

trauriger Gruß
Serenity

Verfasst: 25:06:2013 17:20
von Sonnenschein84
Liebe Serenity,

herzlichen Glückwunsch für deinen Kleinen und für dich!
Ich kann das sehr gut verstehen, dass an so "Jahrestagen" einiges wieder hoch kommt und man sicher wieder an die schlimme Zeit erinnert.
Das wäre komisch, wenn das nicht so wäre, aber mit der Zeit wird das sicher immer weniger und du bekommst mehr Distanz dazu.

Schuldgefühle brauchst du nicht zu haben. Am schlimmsten ist die Geburt für dich gewesen. Da trifft dich keine Schuld an irgend etwas. Guck mal, was du in dem Zeitraum danach alles schon wieder geschafft hast und wie viele schöne Momente es da ganz bestimmt gegeben hat und noch gibt.

Du hast es sicher in ganz großen Teilen überwunden. Dass manchmal noch sehr traurige Erinnerungen hoch kommen ist bestimmt bei ganz vielen Müttern irgendwann.

Ich wünsche dir trotz allem, dass du dem Tag heute noch etwas schönes abgewinnst. TROTZ des Wetters. :-)

Ganz liebe Grüße

Verfasst: 26:06:2013 16:01
von Serenity
Lieber Sonnenschein,

danke für Deine Antwort, hat gut getan, das zu lesen.
Heute geht es schon wieder viel besser und ich schaue wieder lächelnd in die Zukunft. Das blöde ist, das mein Mann mir zwar lieb zuhört, es aber nicht richtig nachvollziehen kann was in mir vorgeht.
Das können glaube ich " Betroffene" besser.

Lieben Gruß
Serenity

Verfasst: 26:06:2013 20:24
von Sonnenschein84
Das freut mich, dass es dir wieder besser geht. Das ist wirklich schön. Das gute ist bei den psychischen Problemen nach der Geburt ja im Prinzip, dass die Zeit da wirklich auf unserer Seite ist.
Für deinen Mann ist das ganz bestimmt wirklich schwer zu verstehen, was in dir vorgeht oder das nachzuvollziehen. Das können Betroffene wirklich besser.
Bei mir war das im Bezug auf das Stillen ähnlich. Ich musste als ich krank geworden bin, total schnell mit Medikamenten abstillen und ich hab eigentlich bis der Kleine nur noch Brei gegessen hat, daran gedacht, wie schön ich es anders gefunden hätte. Ich hatte da auch ganz viele blöde Gefühle, weil ich aufhören musste zu stillen und das war für meinen Freund so sicher auch nicht so nachvollziehbar- zumindest nicht komplett.

Aber guck mal, sieh das mit deinem Mann doch mal andersrum:

Obwohl, er nicht richtig nachvollziehen kann, was in dir vorgeht, ist er für dich da und hört dir lieb zu. Das ist doch sehr schön und tut gut.
Und wenn du dich austauschen willst , dann kannst du das ja hier machen.

Liebe Grüße,
Sonnenschein84