Seite 1 von 1

PPD? Überforderung? Ich sage leise Hallo...

Verfasst: 08:08:2013 8:51
von Kate1983
Erstmal bin ich froh ein Forum
wie dieses gefunden zu haben, wo man sich über denke ich ehrlich austauschen kann.
Jetzt zu meiner Situation. Seit fast 11 Monaten bin ich Mutter eines Sohnes.
Die Schwangerschaft war ungeplant, auch wenn mein Mann und ich uns Kind(er) gewünscht haben. Wir wollten unsere Freiheit genießen, etc... .
Im Januar 2012 habe ich recht schnell bemerkt das schwanger bin. Jedoch war es ein Schock. Wir haben sehr viel überlegt, ob wir bereit sind die Verantwortung zu übernehmen, was wird aus Elternzeit, Fortbildung etc... Dennoch haben wir uns für ein Kind entschieden, da es aus Liebe entstanden ist und Anfang 30 ist ein gutes Alter um eine Familie zu gründen.
Schon die Schwangerschaft war die Hölle für mich, ersten Wochen bin ich ständig zusammengebrochen wegen meinem Kreislauf, ständige Übelkeit, und ich war Wochenlang bis zur 13. Woche krankgeschrieben. Ich war nicht gerne schwanger. Zwischen 13 und 18. SSW ging es mir gesundheitlich gut, bis ich ab da mit vorzeitigen Wehen liegen musste, jede Woche panische Angst hatte in die Klinik zu müssen und noch mehr von de Außenwelt abgeschottet zu sein als daheim. Bis zur 32. SSW ging das so... Danach war ich zu mindestens vom Bett befreit. Nachdem ich die Wehenhemmer absetzte dachten alle es geht los und diese Qual der Schwangerschaft hat ein Ende(auch wenn mir bewusst ist das jeder Tag mehr im Bauch zählt) ich konnte nicht mehr. Stattdessen dauerte es genau bis hin zum errechneten Geburtstermin. Mir war klar das auch eine Geburt kein Zucker schlecken ist, ein Ende war in Sicht!!! Es wurde noch viel schlimmer, nach 24h Wehen war der Es so weit das man eine PDA machen konnte, das war der Horror. Eine Studentin! Nahm mich als Versuchsobjekt ... 3 Versuche waren nötig. Ich habe über 1h geweint, gezittert weil sie einfach die PDA nicht richtig setzten konnte. Langsam fing dann nach einiger Zeit schmerzen etwas weniger zu werden. Nach einer Stunde wurde es schlimmer als vor der PDA. Keiner Glaubte mir das es höllisch weh Tat, bei jeder Wehe drückte der Kopf meines kleinen auf dem Becken Knochen. Die PDA war falsch gesetzt. Es glaube mir keiner. Nach 4 weiter Stunden am Wehentropft und Wehenhemmer, glaube man mir und stellte fest der Kopf passt net durch das Becken. Es waren 30h vergangen seit der 1. Wehe!!! Ich hatte keine Kraft mehr. Ich wollte einen Kaiserschnitt, war anders war nicht möglich da die Werte meines Sohnes schlechter wurden. Das schlimme die gleiche Studentin wollte mir Narkose geben, ich habe im Vorbereitungsraum geschriehen, Angst gehabt, 2 Schwestern haben mich festgehalten. Mein Mann hörte alles mit. Der Kaiserschnitt war ok, Problem keiner sagte mir wie es ihm geht. Er war einfach weg. Meinen Mann wurde er weggenommen - waren net verheiratet. Im Aufwachrraum konnte mir keine sagen los ist- insgesamt 2 h musste ich warten. Er ist kerngesund alles passte. Ich habe mich nach 3 Tagen selber entlassen da ich mich nicht erholen konnte. Ich hatte mein üblichen Heultage. Die ersten Wochen waren ok, außer der Schlafmangel von mir. Nach 3 Monaten wurde der kleine Mann aktiver und immer fordernder ... . Aber seit 2 Monaten ist es für mich sehr komisch. Ich bin müde und ausgelaugt. Kann mich nicht aufraffen. Der kleine ist ganz brav wenn er nicht die Zähne bekommt oder krank ist wie dueletzten 2 Monate. Ständig Geschrei, er hängt wie eine Klette an mir, schon morgen muss ich ihn zum Duschen und auf Toilette nehmen, wenn ich endlich Kaffee trinke will er auch was... Wenn ich esse will er sich obwohl er hat. Er sträubt sich gegen schlafen, schreit manchmal ewig bis er ruht in einer Lautstärke und Intensität das ich wenn ich so müde bin und schlafen sauer werde auf ihn. Ich Schreie ihn an, entschuldige mich. Ich habe ein schlechtes Gewissen. Ich fühle mich wie ein Sklave meines Kindes. Manchmal habe ich das Gefühl er macht es mit Absicht. Ich liebe ihn, manchmal hasse ich ihn in den Momenten wo er sich stundenlang reinsteigert. Die Nachbar blöd schauen... Weil er das lauteste Kind in der Siedlung ist. An manchen Tagen mache ich alle Fenster zu und denke mir sollen mich in Ruhe lassen. Ich weiß nicht ob ich einePPD habe. Ich habe immer mal wieder Depressionen und Esstörungen seit 15 Jahren. Ich bin einfach nur traurig in letzter Zeit, weil er doch ein süßer Kerl ist, und habe Angst er merkt sich das ich sauer bin auf ihn weil ich überfordert bin. Und mich dann nicht mehr lieb hat. Zudem kommen meine Essstörungen wieder, immer wenn er sich in den Schlaf schreit, habe ich einen Bulimieanfall. Bitte entschuldigt das ich euch so zu Texte, musste alles mal raus..

LG Kate

Verfasst: 09:08:2013 9:55
von Bommelchen
Liebe Kate,

ein Baby verändert sehr viel im Leben der Eltern, mehr als man sich vorher vorstellen kann. Auch ich habe vorher meine Freiheit sehr genossen, war viel unterwegs, immer in action. Noch wenige Tage vor der Geburt bin ich durch Hamburger Szeneviertel gestreift. Und von einem auf den anderen Tag saß ich nur noch zu Hause, habe alle zwei Stunden meinen Sohn gestillt, Windeln gewechselt, und versucht ihn zu beruhigen, wenn er mal wieder stundenlang schrie. Ich hatte keine Zeit mehr für mich, für meinen Mann, für Freunde. Nur noch für das Baby.

Aber das wird besser! Sobald Du nicht mehr ausschließlich stillst, bist Du schon mal für ein paar Stunden abkömmlich. Bis Du wieder ganz "frei" bist, wird es noch eine ganze Weile dauern, aber genieße bis dahin die freie Zeit, die Dir in eingeschränktem Maße zur Verfügung steht. Triff Dich ohne Kind mit einer Freundin, mache Sport, besuche ein Konzert. Irgendwann werdet Ihr dann auch wieder die Gelegenheit haben, mal als Paar ein Wochenende in einem schönen Wellness-Hotel zu verbringen. Das sind doch gute Aussichten, oder :-)?

Die Zeit für Dich selber ist durch das Kind definitiv weniger geworden, genieße also die Momente, die Du für Dich allein hast. Dann kannst Du hoffentlich auch bald die Zeit mit Deinem Kind genießen. Es kann so schön sein :-).

Ob Du eine Depression hast, kann ich von hier aus leider nicht beurteilen. Suche am besten Deinen Hausarzt auf. Er kann Dich an einen Psychiater überweisen, der dazu sicherlich mehr sagen kann.

LG Bommelchen

Verfasst: 05:09:2013 11:12
von trinity11
Hallo liebe Kate,

auch wenn dein Beitrag schon etwas her ist, möchte ich dir trotzdem antworten.

Ich kenne die Gefühle nur zu gut, dass man nichts mehr machen kann, dass man denkt das Leben sei vorbei, man ist Sklave seines Kindes.

Fühl dich einfach mal gedrückt - du bist nicht allein.

Mir hat der Beitrag von Bommelchen geholfen - es wird mit der Zeit besser.
Im Moment geht es mir gar nicht gut, hängt wohl mit der Veränderung mit Kita und baldigem Arbeitsbeginn zusammen.

Mein Mann und ich haben es jetzt eingeführt, dass unsere Tochter 1 Mal im Monat bei meiner Mama übernachtet und wir was für uns machen. Ich hoffe, dass damit auch eine Erleichterung kommt. Ich hab auch nochmal mit Zumba anagefangen.
Ausserdem setze ich sehr viel Hoffnung auf die Kita und meinen Arbeitsbeginn. Mein Mann meinte, wenn wir dann nicht permanent aufeinandersitzen, dass ich dann die (wenigere) Zeit mehr genießen kann.

Ich hoffe es.

Fühl dich g edrückt.

Liebe Grüße