Schatten & Licht e. V.

Hallo,

das Wochenende war bei uns voller Sirenengehäule, Feuerwehr, Polizei........usw.

Ein sehr schwerer Unfall , eine Person in meinem Alter stirbt unveschuldet..............Frontalunfall !!!

Tja seit dem sind meine Ängste wieder VOLL da !!!!

Das Gedankenkarussell ist in vollem Gange ! Was wenn sowas mal jemandem aus der Familie passiert? Das überstehst Du NIEMALS, kanns Dir gleich einen STrick suchen, das Leben ist dann Aus und Vorbei!

Und was ist erst, wenn meine Kids anfangen abends alleine wegzugehen? Hilfe !!! Ich kann sie doch nicht einsperren?

Wenn es mir gut geht, dann denke ich auch "normal", aber jetzt in der ANGST bin ich echt "gefangen"!

Der Unfall beschäftigt mich soooo sehr, obwohl ich die Beteiligten nicht mal kenne.........Hilfe

Viele Gr.
N.

Hey Nicki,

es ist immer was anderes, wenn so was schlimmes direkt vor der eigenen Haustür passiert oder irgendwo weit weg. Und Deine Hauptängste drehen sich ja um dieses "was, wenn meinen Lieben so was oder ähnliches geschieht", oder?

Du nimmst hier aber mal wieder den falschen Ausweg, nämlich die große Katastrophe: ich bin mir sicher, dass Du nach einem Unfall Deiner Nächsten NICHT sterben würdest, weil dann alles aus ist.
Du vertraust nicht darauf, dass die Dinge - wie auch immer - ihren Lauf nehmen. Auch, wenn, Deine Kids später mal alleine ausgehen, wird das nicht zwangsläufig in einer Katastrophe enden.

Andererseits gibt es keine Garantie dafür, dass wir von Schicksalsschlägen verschont bleiben. Das weisst Du auch.

Dieser jetzt am WE war aber nicht DEINER! Stoppe bewusst solche Gedanken, und beziehe das nicht auf Dich. Und denk auch nicht weiter, was wäre wenn ...

Ja, das sagt sich alles so leicht, aber Du musst dem Leben und was es bereit hält für Dich vertrauen.

LG
Lotte

ich bin auch heute noch den 3. TAG !!!!! danach voller ANGST !!!!! Könnte nur noch heulen, es geht mir schlecht.

Kann doch nicht sein, dass mich sowas DERMASSEN runterzieht????

Hey Du,

das tut mir leid, dass Du so durchhängst.
Und das ist nicht "normal", will sagen dass Du auf eine zugegebenermassen schreckliche Situation in diesem Ausmass reagierst.
"Gesunde" sind auch darüber erschrocken und fühlen mit, aber sie bleiben daran nicht kleben und machen diesen Unfall nicht zu ihrem eigenen.

Hast Du denn früher schon mal so was erlebt, hautnah dabei gewesen bei einem Unfall, evtl. sogar jemand, den Du gut kanntest?

Ich würde in einer Therapie vielleicht wirklich noch mal an den Kern gehen.
Denn diese übertriebenen Ängste müssen ja irgendwo ihren Ursprung haben. Und Du musst lernen, wie Du damit umgehst, in Zukunft. Denn alles von Dir fern halten (Kids später einsperren) aus Sorge kannst Du sicher nicht ;(

LG
Lotte

PS
Ich hatte ja jahrelang diese hypochondrischen Ängste. Es hat geziept, gedrückt, geschmerzt, immer war es gleich Krebs.
Das habe ich heute nicht mehr, auch nicht, wenn ich Krankheitsstories von anderen höre. Und was habe ich mich damals da reingesteigert, dass das bei mir auch so sein könnte.

Meine Therapie hat mir da sehr geholfen. Du weisst ja, ich hab diese Ängste von meiner Mum "geerbt". Seit ich mich insgesamt "emanzipiert" und auch losgelöst habe von den Vorstellungen vieler (auch meiner Eltern) klappt das alles wunderbar. Denn ICH bin ICH

Nur mal so als Denkanstoss

LGL

Hi Lotte,

echt? Du hast diese hypochondrische Angst GANZ weggekriegt? Toll !!!!

Ja ich muss da echt mit einem Therapeuten mal "in die Tiefe" gehen und schauen, WO diese Ängste herkommen und vor allem : wie ich BESSER damit umgehen kann..........

Bevor ich Cipralex genommen habe, bin ich ja bei jedem Martinshorn oder gar Rettungshubschrauber echt fast durchgedreht. Bin nicht zur Ruhe gekommen bis ich gewusst habe, WAS passiert ist und WER betroffen ist.
Mit dem AD bin ich da schon seeeeehhhhr viel entspannter geworden.
Bis auf den Unfall am Wochenende, der eben auch SEHR schlimm war.

Ich merke SEHR deutlich, dass es mir morgens bis ca. 13 Uhr sehr viel schlechter geht als nachmittags. Ich komme aus dem Gedankenkarussel einfach nicht raus.........mittags ist das sehr viel besser.

Huhu,

das mit der Uhrzeit, also nachmittags besser, deutet irgendwie drauf hin, dass Du da - trotz des Cipralex - noch in einer Art Tief steckst. Ist das jetzt erst wieder aufgetreten, nach dem Unfall? Weil das ja nicht der optimale Zustand ist. Ich meine, das kenne ich von früher noch, als es mir nicht mehr sooo schlecht, aber auch noch nicht richtig gut ging. Weisste wie?

Noch mal die Frage: hast Du denn früher mal etwas schlimmes an Unfällen mitbekommen? Direkt betroffen oder so? Das würde das schon erklären, dass Du da, wie du schreibst, fast durchgedreht bist.

Und wenn das jetzt immer wieder aufbricht, wenn "auch nur" bei ganz schrecklichen Unfällen, solltest Du das wirklich rausfinden.

LGL

Liebe lotte,

na das mit dem "morgens" schlimmer ist mir die letzten 2 Tage -als es mir wieder schlechter ging- wieder extrem aufgefallen.
Heute geht's mir soweit wieder ganz gut.

Nein, ich war als Kind nie bei einem Unfall beteiligt oder hab das erleben müsssen - nein. Ich denke da spielen meine Verlustängste eine grosse Rolle und kommen bei so einem Unfall hat so RICHTIG zum Vorschein !!!

Mal gucken, ob ich den "Mut" hab nochmal eine Therpie zu machen und nochmal "in meine Kindheit" zu gucken. Weiss gar nicht ob ich da wirkilch dran will, weil ich GENAU weiss, dass das mein wunder Punkt ist.

Andererseits weiss ich natürllich auch, dass es mir nur besser gehen wird, wenn ich "da durch gehe" ........

Mhhhh, mal schaun.

LG N.

Hallo meine Liebe,

das ganz jetzt hängt mit Sicherheit auch - nicht nur aber AUCH, mit deinem Reduzieren von Cipralex zusammen. Ich bin davon felsenfest überzeugt, weil ich es selber genau so erlebt habe. Mit zuwenig oder gar keinem AD bin ich extrem empfindlich und komme genau durch solche Dinge immer wieder in solche Spiralen der Angst rein. Meine Therapie hat mir schon sehr viel geholfen beim verstehen des "Woher und Warum", sie hat mir 2/3 meines AD´s erspart. Aber nicht alles konnte therapiert werden, manchmal ist das möglich, manchmal nicht.

Trotzdem wäre bei dir Nicole eine Therapie sicher nochmal sehr sinnvoll. Das Erkenenn woher ist ganz wichtig, genau so dann das Erlernen von Strategien wie man sich wieder rausholt.

Dennoch: Meiner Meinung nach spielt da deine Reduzierung hier ganz viel mit. Du hast bereits vor diesem Ereignis gemerkt, dass es dir leicht schlechter geht, das jetzt dazu hat ein Tief angerichtet.

Mögliche Lösungsansätze:

- Das AD wieder erhöhen (ich weiß, das ist das letzte was du willst)
- Therapie (das würde ich auf jeden Fall machen)

By the way: Jetzt kannst du dir evlt. vorstellen, was wäre, wenn du den Rat deines Arztes das AD ganz und gleich abzusetzen befolgt hättet!

Liebe Marika,

ich hab mir heut morgen schon Deine Antwort durchgelesen und sie ist mir heut den ganzen Tag durch den Kopf gegangen.

Ich hab nämlich auch das Gefühl: das hat grössten Teils mit der Reduzierung von Cipralex zu tun. Ich bin einfach wirklich ETWAS empfindlicher geworden. Und dieser Unfall hat mich wieder richtig in die Angstspirale gebracht.

Ich hab mir überlegt, jetzt noch max. eine Woche abzuwarten. Wenn es mir dann nicht deutlich besser geht werde ich wieder auf 15 mg erhöhen.
Aber gleich morgen wird ich eine Therapie anfragen ! Glaube das wird mir auf alle Fälle gut tun.

Ich merke einfach, dass ich grad wieder VIEL mehr grüble, mehr Angst habe, irgendwie "benommener" bin.......nicht sooo gut halt.

Liebe Grüsse
N.

Sehr gut, dass du nochmal eine Therapie ins Auge fasst! Ohne meine wäre ich heute mit Garantie noch bei nur 10 mg Cipralex.

Was du noch tun kannst: z.B. Bachblüten begleitend, mir haben sie sehr viel gebracht!

Hällst du uns auf dem Laufenden?

hallo,

so, Therapietermin ist ausgemacht. In drei Wochen !!!

Und ab morgen nehm ich wieder 15 mg Cipralex. Hab KEIN Bock mehr auf diese Angstgefühle !!!!

LG N.

Hey Süße,

SUPER und völlig richtig auf die momentane Situation reagiert! Ganz großes Kompliment!!!! Genau so geht man mit Tiefs um: Schauen, was kann ich tun damit es mir wieder besser geht! Ich hätte an deiner Stelle genau das selbe getan. So hast du wirkliche Chancen später einmal das AD zu reduzieren!

Du kannst super stolz auf dich sein, wie du jetzt trotz der schweren Situatuion Verantwortung übernommen und dementsprechend gehandelt hast. Das zeigt, dass du enorm viel schon aus diesem unseren Handicap gelernt hast.

Ich drück dich!

So AD ist erhöht...........war wirklich dringend nötig.

Hatte auch die letzten TAge wieder vermehrt Kopfschmerzen -auch ein Zeichen meiner kranken Psyche.

Jetzt hoffe ich auf SCHNELLE Besserung !!!!

Du Arme!!! Kopfschmerzen und Magenschmerzen waren bei mir auch immer ein Indukator, der sagen wollte: mensch merkst du denn nicht, dass deine Seele schreit?

Es ist sehr gut, dass du diese Zeichen aktiv wahrnimmst, ein ganz großer wichtiger Schritt in dem du lernst, DICH SELBER ERNST ZU NEHMEN, DIR SELBER ZU HELFEN UND DIR GUTES ZU TUN. Weil du merkst: Mir gehts nicht gut, ich muss was tun! Du lernst in solchen Situationen DICH ZU FÜHLEN!!!

Du bist auf einem sehr guten Weg im Moment, das ist das positive, dass man aus einem Tief ziehen kann. Man lernt so zu sagen "fürs Leben". Und du kennst sicher den Satz von glaub ich "Nic":

"Da wo es weh tut ist der Weg"
Das gilt vor allem auch für die Therapie!!!!

Hoffe, die Wirkung der Erhöhung läßt nicht lange auf sich warten. Ich habe schon nach 1-2 Tagen was gemerkt!