Unsere Geschichte ...
Moderator: Moderatoren
Unsere Geschichte ...
Hallo an alle,
ich schreib hier als Ehemann und Familienvater, da meine Frau es nicht schafft sich zu öffnen, um Unterstützung zu bekommen. Sie sagt selber, dass sie nur noch davon laufen möchte. Ich häng da aber auch voll mit drin. Habe in den letzten Wochen schon viele eurer Beiträge gelesen. Ich kann nun die Situation besser einordnen und habe ein tieferes Verständnis. Nichts desto trotz habe ich sehr zu kämpfen. Nun mal unsere Geschichte. Da das alles sehr viel ist, schreib ich diese in kleinen Episoden. Gut, dann fang ich mal an.
Angefangen hat die Tragödie vor wenigen Jahren, als wir unsere Tochter in der 15 Schwangerschaftswoche verloren haben. Unsere Tochter hatte einen so schweren Gendefekt, dass sie nicht überlebensfähig war. Wenn ich mich zurückerinnere wie viele schlimme Sachen die Ärzte auf dem Ultraschall erkennen konnten, wird es mir immer noch ganz schwummrig. Die Ärzte rieten uns also, dass wir die Schwangerschaft so früh wie möglich aus medizinischer Sicht abbrechen sollten. Dies wäre für meine Frau, in Anbetracht dass sie ja nochmal schwanger werden will, gesundheitlich gesehen die richtige Entscheidung, da es später Probleme geben könnte. Wir haben uns dann auch dafür entschieden. Meine Frau ist dann mit mir in eine Spezialklinik zur Ausschabung gegangen. Man hat die „Geburt“ dann mit Tabletten eingeleitet. Meine Frau hatte dabei natürlich auch „Wehen“, so dass das ein sehr traumatisierendes Geburtserlebnis für sie war. Für mich war der Aufenthalt natürlich auch die Hölle. Mut machten mir einzig die Ärzte als alles vorüber war, da sie meinten, dass nach drei Monaten einem weiteren Kind nichts im Wege steht, da der Eingriff gut verlaufen ist. Da wir uns innigst ein Kind wünschten war die Hoffnung wieder da. Wir haben auch kurz zuvor gehreiratet. Meine Frau war da schon Schwanger und sie strahlt auf jedem Bild. Die Ärzte meinten weiterhin, dass die Geburt eines gesunden Kindes uns über dieses Schicksal hinweghilft. Nun bin ich ein sehr positiver und optimistischer Mensch und musste trotz der Trauer zugeben, dass das ja recht Vernünftig klingt. Ansonsten gab es leider keinen weiteren Rat bzw. eine Anlaufstelle wo wir uns hätten wenden können. So waren die Monate danach sehr schwierig. Meine Frau hatte hin und wieder Zusammenbrüche und ich musste ihr immer wieder halt geben. Mit meiner lebensbejahenden Einstellung ist mir das auch gelungen. Zu erwähnen ist, dass mir meine Frau meine Trauer zu meiner verlorenen Tochter öfters in Abrede gestellt hat. Solche Behauptungen waren natürlich schlimm für mich. Natürlich trauert jeder anders und Männer haben auch kein Geburtserlebnis, so traf es meine Frau hier viel schlimmer. Aber meine Tochter habe ich ebenso verloren. Sie wollte dann immer Beweise für meine Trauer, wie Weinen und Tränen in den Augen haben.
Die Zeit ging dann doch irgendwann schnell vorbei und so war sie dann 4 Monate nach dem Eingriff wieder schwanger. Die Ultraschallbilder zeigten ein gesundes Kind. Diese Zeit der Schwangerschaft beschreibt sie selber als sehr glückliche Zeit. Ja, fast als glücklichste Zeit. Ich war natürlich auch super happy. Endlich erfüllte sich unser Herzenswunsch. Wir waren sehr gelöst, hatten miteinander viel Spaß, sie war mit ihrem Babybauch und mit mir sehr oft beim Baden. Alles in allem sehr glückliche Sommermonate. Natürlich hatte man hier und da kleine Ängste, dass doch nicht alles gut geht. Ich war auch bei allen Untersuchungen dabei, auch vormittags bei den „Wehenschreiberterminen“. Habe eine Job der dies alles zulässt. Dann kam die Geburt unseres Sohnes. War den ganzen Tag bei ihr bis alles vorbei war. Er war recht groß und hatte 4 kg. War dann doch eine heftige Geburt mit Saugglockeneinsatz. Für den Notkaiserschnitt war schon alles vorbereitet. Aber alles ist gut gegangen. Der Kleine da und gesund und ich war die ganze Woche bei meiner Frau im Familienzimmer im KH miteinquartiert. So viel zur Vorgeschichte, denn ab der Geburt sollte nichts mehr so sein wie vorher. Nach dem wir wieder zu Hause waren, war sie anders als zuvor. Sie war sehr aggressiv und schnell gereizt. Vieles nervte sie und sie war auch sehr schwankend. Unserem Jungen darf überhaupt nichts zustoßen und die einzige die Gefahr abwenden kann, war sie oder ihre eigenen Eltern. Ich mache alles falsch und bin ein Taugenichts. Meine Eltern, zu die sie ein recht gutes Verhältnis hatte, taugen auch zu gar nichts. Die können nichts und der Kleine ist da in Gefahr. Das hab ich so jeden zweiten Tag mir sagen lassen müssen. Ich hab ihr sehr viel geholfen und immer mein Bestes geben. Das ganze Programm: wickeln, ins Bett bringen, zum Arzt gehen, füttern, in den Schlaf wiegen, usw. Der Kleine dankt mir das heute noch. Wir haben ein super Verhältnis. Er ist kein typisches Mamakind. Ich weiß, dass es kurz nach der Geburt so Verstimmungen gibt, welche sich aber wieder legen. In unserem Fall war es leider nicht so. Ich habe dann ca. 6 Wochen nach der Geburt angefangen eine Art Tagebuch zu schreiben. Ich habe bislang noch nie ein Tagebuch geschrieben. Damals verspürte ich den drang die Geschehnisse zu notieren, damit ich besser damit klar komme. Mittlerweile ist aus den Anfangszeilen ein halbes Buch geworden. Neben den verbalen Entgleisungen wurde sie dann mir gegenüber auch gewalttätig. Ich sei das schlimmste was ihr passiert sei. Dann aber auch wieder: „Du machst viel und kümmerst dich gut um den Kleinen“. Zu den Beschimpfungen, wie Nichtsnutz, „sie hat ja zwei Kinder (ich sei das andere, weil ich nichts kann) hier zu versorgen“ usw. kamen dann auch noch Vorwürfe über Vorwürfe aus Zeiten, welche teils Jahre zurückliegen. Ich hatte in der Klinik als wir unsere Tochter verloren haben emotional falsch gehandelt. Dass sei der Beweis, dass ich sie nicht unterstützt habe. Ich habe 5 Jahre vor unserer Hochzeit dies und jenes falsch gemacht. Hanebüchene Aussagen, welche vorher noch nie von ihr kamen. Manche Geschichten sind in ihrer Irrationalität fast nicht mehr zu toppen! Sie hat mir dann auch von Panikattacken und Angstzuständen erzählt. Die Verantwortung würde sie erdrücken. Sie meinte auch, dass sie in anderen kleinen Mädchen von Freunden eher ihre Tochter sieht, als in unserem Kleinen ihr gleichwertiges Kind. Habe dann meinen ersten Monat Elternzeit genommen. Da wurde mir auch schon von ihr gesagt, die hätte ich lieber nicht nehmen sollen, da ich nichts auf die Reihe bekomme. Ich arbeite Vollzeit und ich muss sagen, dass diese ständige Erniedrigung dann zu Hause sehr an einem zehrte. Der Kleine gab und gibt mir immer wieder die Kraft. Wenn ich ihr dann sagte, dass sie an dem Kleinen beobachten kann, wie gut ich ihm tue, meinte sie dann, das liegt nicht an mir sondern am Wesen des Kleinen. Ist praktisch bei ihm gottgegeben. Sie ist sehr perfektionistisch, aber zu energielos um den Perfektionismus aufrecht zu erhalten. Das stört sie wahnsinnig. Sie schläft schlecht und möchte sich am liebsten um nichts kümmern. Wenn Sie sehr emotional ist, dann öffnet sie sich unter Tränen, dass sie das alles nicht packt und dass sie nicht so wie andere Mütter sei. Auch von einer Parallelwelt spricht sie. In der Parallelwelt geht es ihr gut, da darf nichts passieren, nach ihrer Nahtoderfahrung (Sie wäre lieber gestorben als ihre Tochter!). In der Parallelwelt kommen leider weder ich noch unserer Sohn vor! Ich denke, dass sie in diesen emotionalen Phasen, dann die Wahrheit spricht. Diese sind sehr selten. In den anderen Zeiten bin ich der Sündenbock für alles. Ich verzweifle daran, dass Sie mich so sieht und nicht als jemanden der ihr helfen kann. So wie es immer war! So, das soll‘s zunächst mal gewesen sein. Ist ja doch schon recht viel geworden.
ich schreib hier als Ehemann und Familienvater, da meine Frau es nicht schafft sich zu öffnen, um Unterstützung zu bekommen. Sie sagt selber, dass sie nur noch davon laufen möchte. Ich häng da aber auch voll mit drin. Habe in den letzten Wochen schon viele eurer Beiträge gelesen. Ich kann nun die Situation besser einordnen und habe ein tieferes Verständnis. Nichts desto trotz habe ich sehr zu kämpfen. Nun mal unsere Geschichte. Da das alles sehr viel ist, schreib ich diese in kleinen Episoden. Gut, dann fang ich mal an.
Angefangen hat die Tragödie vor wenigen Jahren, als wir unsere Tochter in der 15 Schwangerschaftswoche verloren haben. Unsere Tochter hatte einen so schweren Gendefekt, dass sie nicht überlebensfähig war. Wenn ich mich zurückerinnere wie viele schlimme Sachen die Ärzte auf dem Ultraschall erkennen konnten, wird es mir immer noch ganz schwummrig. Die Ärzte rieten uns also, dass wir die Schwangerschaft so früh wie möglich aus medizinischer Sicht abbrechen sollten. Dies wäre für meine Frau, in Anbetracht dass sie ja nochmal schwanger werden will, gesundheitlich gesehen die richtige Entscheidung, da es später Probleme geben könnte. Wir haben uns dann auch dafür entschieden. Meine Frau ist dann mit mir in eine Spezialklinik zur Ausschabung gegangen. Man hat die „Geburt“ dann mit Tabletten eingeleitet. Meine Frau hatte dabei natürlich auch „Wehen“, so dass das ein sehr traumatisierendes Geburtserlebnis für sie war. Für mich war der Aufenthalt natürlich auch die Hölle. Mut machten mir einzig die Ärzte als alles vorüber war, da sie meinten, dass nach drei Monaten einem weiteren Kind nichts im Wege steht, da der Eingriff gut verlaufen ist. Da wir uns innigst ein Kind wünschten war die Hoffnung wieder da. Wir haben auch kurz zuvor gehreiratet. Meine Frau war da schon Schwanger und sie strahlt auf jedem Bild. Die Ärzte meinten weiterhin, dass die Geburt eines gesunden Kindes uns über dieses Schicksal hinweghilft. Nun bin ich ein sehr positiver und optimistischer Mensch und musste trotz der Trauer zugeben, dass das ja recht Vernünftig klingt. Ansonsten gab es leider keinen weiteren Rat bzw. eine Anlaufstelle wo wir uns hätten wenden können. So waren die Monate danach sehr schwierig. Meine Frau hatte hin und wieder Zusammenbrüche und ich musste ihr immer wieder halt geben. Mit meiner lebensbejahenden Einstellung ist mir das auch gelungen. Zu erwähnen ist, dass mir meine Frau meine Trauer zu meiner verlorenen Tochter öfters in Abrede gestellt hat. Solche Behauptungen waren natürlich schlimm für mich. Natürlich trauert jeder anders und Männer haben auch kein Geburtserlebnis, so traf es meine Frau hier viel schlimmer. Aber meine Tochter habe ich ebenso verloren. Sie wollte dann immer Beweise für meine Trauer, wie Weinen und Tränen in den Augen haben.
Die Zeit ging dann doch irgendwann schnell vorbei und so war sie dann 4 Monate nach dem Eingriff wieder schwanger. Die Ultraschallbilder zeigten ein gesundes Kind. Diese Zeit der Schwangerschaft beschreibt sie selber als sehr glückliche Zeit. Ja, fast als glücklichste Zeit. Ich war natürlich auch super happy. Endlich erfüllte sich unser Herzenswunsch. Wir waren sehr gelöst, hatten miteinander viel Spaß, sie war mit ihrem Babybauch und mit mir sehr oft beim Baden. Alles in allem sehr glückliche Sommermonate. Natürlich hatte man hier und da kleine Ängste, dass doch nicht alles gut geht. Ich war auch bei allen Untersuchungen dabei, auch vormittags bei den „Wehenschreiberterminen“. Habe eine Job der dies alles zulässt. Dann kam die Geburt unseres Sohnes. War den ganzen Tag bei ihr bis alles vorbei war. Er war recht groß und hatte 4 kg. War dann doch eine heftige Geburt mit Saugglockeneinsatz. Für den Notkaiserschnitt war schon alles vorbereitet. Aber alles ist gut gegangen. Der Kleine da und gesund und ich war die ganze Woche bei meiner Frau im Familienzimmer im KH miteinquartiert. So viel zur Vorgeschichte, denn ab der Geburt sollte nichts mehr so sein wie vorher. Nach dem wir wieder zu Hause waren, war sie anders als zuvor. Sie war sehr aggressiv und schnell gereizt. Vieles nervte sie und sie war auch sehr schwankend. Unserem Jungen darf überhaupt nichts zustoßen und die einzige die Gefahr abwenden kann, war sie oder ihre eigenen Eltern. Ich mache alles falsch und bin ein Taugenichts. Meine Eltern, zu die sie ein recht gutes Verhältnis hatte, taugen auch zu gar nichts. Die können nichts und der Kleine ist da in Gefahr. Das hab ich so jeden zweiten Tag mir sagen lassen müssen. Ich hab ihr sehr viel geholfen und immer mein Bestes geben. Das ganze Programm: wickeln, ins Bett bringen, zum Arzt gehen, füttern, in den Schlaf wiegen, usw. Der Kleine dankt mir das heute noch. Wir haben ein super Verhältnis. Er ist kein typisches Mamakind. Ich weiß, dass es kurz nach der Geburt so Verstimmungen gibt, welche sich aber wieder legen. In unserem Fall war es leider nicht so. Ich habe dann ca. 6 Wochen nach der Geburt angefangen eine Art Tagebuch zu schreiben. Ich habe bislang noch nie ein Tagebuch geschrieben. Damals verspürte ich den drang die Geschehnisse zu notieren, damit ich besser damit klar komme. Mittlerweile ist aus den Anfangszeilen ein halbes Buch geworden. Neben den verbalen Entgleisungen wurde sie dann mir gegenüber auch gewalttätig. Ich sei das schlimmste was ihr passiert sei. Dann aber auch wieder: „Du machst viel und kümmerst dich gut um den Kleinen“. Zu den Beschimpfungen, wie Nichtsnutz, „sie hat ja zwei Kinder (ich sei das andere, weil ich nichts kann) hier zu versorgen“ usw. kamen dann auch noch Vorwürfe über Vorwürfe aus Zeiten, welche teils Jahre zurückliegen. Ich hatte in der Klinik als wir unsere Tochter verloren haben emotional falsch gehandelt. Dass sei der Beweis, dass ich sie nicht unterstützt habe. Ich habe 5 Jahre vor unserer Hochzeit dies und jenes falsch gemacht. Hanebüchene Aussagen, welche vorher noch nie von ihr kamen. Manche Geschichten sind in ihrer Irrationalität fast nicht mehr zu toppen! Sie hat mir dann auch von Panikattacken und Angstzuständen erzählt. Die Verantwortung würde sie erdrücken. Sie meinte auch, dass sie in anderen kleinen Mädchen von Freunden eher ihre Tochter sieht, als in unserem Kleinen ihr gleichwertiges Kind. Habe dann meinen ersten Monat Elternzeit genommen. Da wurde mir auch schon von ihr gesagt, die hätte ich lieber nicht nehmen sollen, da ich nichts auf die Reihe bekomme. Ich arbeite Vollzeit und ich muss sagen, dass diese ständige Erniedrigung dann zu Hause sehr an einem zehrte. Der Kleine gab und gibt mir immer wieder die Kraft. Wenn ich ihr dann sagte, dass sie an dem Kleinen beobachten kann, wie gut ich ihm tue, meinte sie dann, das liegt nicht an mir sondern am Wesen des Kleinen. Ist praktisch bei ihm gottgegeben. Sie ist sehr perfektionistisch, aber zu energielos um den Perfektionismus aufrecht zu erhalten. Das stört sie wahnsinnig. Sie schläft schlecht und möchte sich am liebsten um nichts kümmern. Wenn Sie sehr emotional ist, dann öffnet sie sich unter Tränen, dass sie das alles nicht packt und dass sie nicht so wie andere Mütter sei. Auch von einer Parallelwelt spricht sie. In der Parallelwelt geht es ihr gut, da darf nichts passieren, nach ihrer Nahtoderfahrung (Sie wäre lieber gestorben als ihre Tochter!). In der Parallelwelt kommen leider weder ich noch unserer Sohn vor! Ich denke, dass sie in diesen emotionalen Phasen, dann die Wahrheit spricht. Diese sind sehr selten. In den anderen Zeiten bin ich der Sündenbock für alles. Ich verzweifle daran, dass Sie mich so sieht und nicht als jemanden der ihr helfen kann. So wie es immer war! So, das soll‘s zunächst mal gewesen sein. Ist ja doch schon recht viel geworden.
Hallo Olli,
es geht mir gerade sehr nahe, was Du so über Euren momentanen Zustand schreibst. Es tut mir einfach leid, was Ihr erleiden mußtet und immer noch müßt.
Ich kann natürlich keine Diagnose stellen, aber das Verhalten Deiner Frau wirkt schon nicht normal. Was sagen denn ihre Eltern dazu? Sehen die es auch so, oder unterstützen sie Deine Frau?
Sie scheint irgendwie an einer Art Realitätsverlust zu leiden. Ich glaube, daß Du Dir Hilfe und Unterstützung holen mußt, vielleicht ja von einer Hebamme, die ins Haus kommt (Du schreibst keider nicht, wie alt Euer Sohn ist), damit mal jemand außen stehendes die Sitaution beurteilen kann. Vielleicht brauch tDeine Frau wirklich Hilfe, weil sie eine Depression oder beginnende Psychose hat, aber das kann ein nahestehender Menshc kamm beurteilen.
Also, schau doch mal, ob Du jemanden findest, dem vielleicht auch Deine Frau vertraut, damit sich etwas ändern kann.
Das für den Anfang, Grüße von Leuchtkäfer
es geht mir gerade sehr nahe, was Du so über Euren momentanen Zustand schreibst. Es tut mir einfach leid, was Ihr erleiden mußtet und immer noch müßt.
Ich kann natürlich keine Diagnose stellen, aber das Verhalten Deiner Frau wirkt schon nicht normal. Was sagen denn ihre Eltern dazu? Sehen die es auch so, oder unterstützen sie Deine Frau?
Sie scheint irgendwie an einer Art Realitätsverlust zu leiden. Ich glaube, daß Du Dir Hilfe und Unterstützung holen mußt, vielleicht ja von einer Hebamme, die ins Haus kommt (Du schreibst keider nicht, wie alt Euer Sohn ist), damit mal jemand außen stehendes die Sitaution beurteilen kann. Vielleicht brauch tDeine Frau wirklich Hilfe, weil sie eine Depression oder beginnende Psychose hat, aber das kann ein nahestehender Menshc kamm beurteilen.
Also, schau doch mal, ob Du jemanden findest, dem vielleicht auch Deine Frau vertraut, damit sich etwas ändern kann.
Das für den Anfang, Grüße von Leuchtkäfer
Hallo Olli,
ich hatte beim Lesen deines Beitrags auch das Gefühl, dass deine Frau Hilfe benötigt. Auch für dich ist die Situation ja so sehr schwer. Ich bin kein Arzt, aber allein als ehemals Betroffene kamen mir einige Äußerungen von dir sehr bekannt vor. Es gibt einige Parallelen in dem Verhalten deiner Frau und meinem Verhalten und Gedanken meinem Partner gegenüber, als ich erkrankt war. Bei mir wurde es auch erst dann richtig schlimm, als mein Partner Elternzeit hatte. Das lag sicher nicht an seiner Elternzeit, sondern an den Erwartungen, die ich an die Zeit hatte und weil irgendwie eine Last von mir abgefallen ist, dass ich mich nicht mehr so viel alleine um unser Kind kümmern musste. Vorher habe ich durchgehalten und dann brauchte ich eine Pause. Ich habe das natürlich damals nur anders wahrgenommen.
Hast du denn jetzt immer noch Elternzeit? Wie alt ist euer Kind? Habt ihr Unterstützung durch eure Familien? Habt ihr Freunde, die die Situation kennen?
Ich weiß durch Gespräche mit meinem Partner, dass es für ihn auch eine sehr schwere Situation war, als ich krank geworden bin und er sich im Prinzip um unseren Sohn und um mich kümmern musste. Wir haben es aber gut geschafft und letztendlich sind wir alle gestärkt daraus hervor gegangen. Das hilft die vielleicht jetzt in deiner konkreten Situation nicht so viel weiter, aber ist vielleicht ein kleiner Lichtblick.
Viele Grüße
ich hatte beim Lesen deines Beitrags auch das Gefühl, dass deine Frau Hilfe benötigt. Auch für dich ist die Situation ja so sehr schwer. Ich bin kein Arzt, aber allein als ehemals Betroffene kamen mir einige Äußerungen von dir sehr bekannt vor. Es gibt einige Parallelen in dem Verhalten deiner Frau und meinem Verhalten und Gedanken meinem Partner gegenüber, als ich erkrankt war. Bei mir wurde es auch erst dann richtig schlimm, als mein Partner Elternzeit hatte. Das lag sicher nicht an seiner Elternzeit, sondern an den Erwartungen, die ich an die Zeit hatte und weil irgendwie eine Last von mir abgefallen ist, dass ich mich nicht mehr so viel alleine um unser Kind kümmern musste. Vorher habe ich durchgehalten und dann brauchte ich eine Pause. Ich habe das natürlich damals nur anders wahrgenommen.
Hast du denn jetzt immer noch Elternzeit? Wie alt ist euer Kind? Habt ihr Unterstützung durch eure Familien? Habt ihr Freunde, die die Situation kennen?
Ich weiß durch Gespräche mit meinem Partner, dass es für ihn auch eine sehr schwere Situation war, als ich krank geworden bin und er sich im Prinzip um unseren Sohn und um mich kümmern musste. Wir haben es aber gut geschafft und letztendlich sind wir alle gestärkt daraus hervor gegangen. Das hilft die vielleicht jetzt in deiner konkreten Situation nicht so viel weiter, aber ist vielleicht ein kleiner Lichtblick.
Viele Grüße
Lieber Olli,
sei herzlich willkommen bei uns! Vielen Dank für deine Offenheit, auch ich bin sehr betroffen von eurer momentanen Situation. Du bist bei uns sehr,sehr richtig und wir werden vesuchen euch zu helfen.
Auch ich bin mir sicher, dass deine Frau unbedingt Hilfe braucht. Das schwere daran ist, dass sie selber das nicht sieht und will. Habt ihr einen Hausarzt? Wenn ja, dann kannst du alleine auch zu ihm und da mal das ganze schildern. Zusammen könntet ihr dann sehen, wie es weitergehen kann bzw. wie man deiner Frau helfen kann.
Ich denke, du solltest das sehr schnell in Anspruch nehmen, da euer Leidensdurck enorm ist.
Genau wie du denke ich, dass ihr wahres "Ich" in den seltenen emotionalen Ausbrüchen durch kommt. Alles andere ist nicht wirklich "sie", das ist psych. Überbelastung die ihr momentan scheinbar teilweise den Realitätssinn raubt. So wie ich das das lese, ist euer Sohn schon etwas älter? Dann dauert das ganze etwa schon Jahre?
Hol dir für erstmal alleine Hilfe!!!!
sei herzlich willkommen bei uns! Vielen Dank für deine Offenheit, auch ich bin sehr betroffen von eurer momentanen Situation. Du bist bei uns sehr,sehr richtig und wir werden vesuchen euch zu helfen.
Auch ich bin mir sicher, dass deine Frau unbedingt Hilfe braucht. Das schwere daran ist, dass sie selber das nicht sieht und will. Habt ihr einen Hausarzt? Wenn ja, dann kannst du alleine auch zu ihm und da mal das ganze schildern. Zusammen könntet ihr dann sehen, wie es weitergehen kann bzw. wie man deiner Frau helfen kann.
Ich denke, du solltest das sehr schnell in Anspruch nehmen, da euer Leidensdurck enorm ist.
Genau wie du denke ich, dass ihr wahres "Ich" in den seltenen emotionalen Ausbrüchen durch kommt. Alles andere ist nicht wirklich "sie", das ist psych. Überbelastung die ihr momentan scheinbar teilweise den Realitätssinn raubt. So wie ich das das lese, ist euer Sohn schon etwas älter? Dann dauert das ganze etwa schon Jahre?
Hol dir für erstmal alleine Hilfe!!!!
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Re: Unsere Geschichte ...
Hallo zusammen und vielen Dank für die Antworten!
Der Kleine wird jetzt dann zwei und ich bin momentan nicht in Elternzeit. Leider ist es so, dass in ihrem Elternhaus "psychische Krankheiten" nicht existieren. Wie meine Frau es sagt: "Da muss man funktionieren!" Ist natürlich klar, dass sie dann von ihrer elterlichen Seiten keinen Halt bekommt. Das ist auch ein weiteres Problem. Ich glaube, dass sie sich ganau danach sehnt und deshalb ringt sie wohl seit Jahrzehnten um die Annerkennung, die sie ihrer Meinung nach von ihrer Eltern verdient hätte. Meine Eltern und ich sind diejenigen, die sich mit der Gesamtthematik auseinandersetzen und das ist genau das Problem. Da sie "davonlaufen" möchte, sind wir alle abgemeldet und sie reagiert sehr gereizt und aggressiv, wenn man mit ihr darüber redet und sogar Hilfe anbietet. Das ist sehr traurig! Da ich ihre Persönlichkeitsveränderung ja hautnah miterlebt habe, habe ich meine Frau natürlich darauf angesprochen und eine Therapie ins Gespräch gebracht. Ich habe auch vorgeschlagen, dass ich sie auch begleite und wenn sie es wünscht anfangs mitgehe. Das hat dann leider doch noch 4-5 Monate gedauert bis sie sich endlich entschließen konnte zur Therapie zu gehen. In den fünf Monaten traten dann wieder recht häufig allerhand selsame Vorgänge auf. In euren Antworten fällt ja auch das Wort "Realitätsverlust". Ich habe damals einige Aktionen schon als teilweise schizophren gesehen. Die Schilderung des Therapieverlauf wäre dann wieder eine eigenes und umfangreiches Kapitel. Vielleicht ein anders mal mehr dazu. Ergebnis war, dass sie die Therapie nach mehreren Sitzungen abgebrochen hat. Sie meinte, dass sie sich das nicht mehr antuen möchte. Sie würde dort emotional sterben. Der Hass auf vieles (die Welt?) ist größer geworden. Das hat mich sehr schockiert, da ich so viel Hoffnung auf Besserung für unsere Familie in die Therapie gesteckt habe. Irgendwann kommt dann bildlich gesehen das Gefühl, dass man gefesselt und geknebelt dahockt und einem nichts anderes übrig bleibt als nur noch zusehen zu können. Sie sagt manchmal selber, dass sie krank ist und dass die Nichtakzeptanz ihrer psychischen Krankheit ein Symptom dieser Krankheit ist. Da hat sie ja eigentlich alles verstanden. Sie handelte aber genau gegenteilig und so wurde die Gesamtsitaution Woche für Woche schlimmer. Man weiß einfach nicht weiter!
Lg, Olli!
Der Kleine wird jetzt dann zwei und ich bin momentan nicht in Elternzeit. Leider ist es so, dass in ihrem Elternhaus "psychische Krankheiten" nicht existieren. Wie meine Frau es sagt: "Da muss man funktionieren!" Ist natürlich klar, dass sie dann von ihrer elterlichen Seiten keinen Halt bekommt. Das ist auch ein weiteres Problem. Ich glaube, dass sie sich ganau danach sehnt und deshalb ringt sie wohl seit Jahrzehnten um die Annerkennung, die sie ihrer Meinung nach von ihrer Eltern verdient hätte. Meine Eltern und ich sind diejenigen, die sich mit der Gesamtthematik auseinandersetzen und das ist genau das Problem. Da sie "davonlaufen" möchte, sind wir alle abgemeldet und sie reagiert sehr gereizt und aggressiv, wenn man mit ihr darüber redet und sogar Hilfe anbietet. Das ist sehr traurig! Da ich ihre Persönlichkeitsveränderung ja hautnah miterlebt habe, habe ich meine Frau natürlich darauf angesprochen und eine Therapie ins Gespräch gebracht. Ich habe auch vorgeschlagen, dass ich sie auch begleite und wenn sie es wünscht anfangs mitgehe. Das hat dann leider doch noch 4-5 Monate gedauert bis sie sich endlich entschließen konnte zur Therapie zu gehen. In den fünf Monaten traten dann wieder recht häufig allerhand selsame Vorgänge auf. In euren Antworten fällt ja auch das Wort "Realitätsverlust". Ich habe damals einige Aktionen schon als teilweise schizophren gesehen. Die Schilderung des Therapieverlauf wäre dann wieder eine eigenes und umfangreiches Kapitel. Vielleicht ein anders mal mehr dazu. Ergebnis war, dass sie die Therapie nach mehreren Sitzungen abgebrochen hat. Sie meinte, dass sie sich das nicht mehr antuen möchte. Sie würde dort emotional sterben. Der Hass auf vieles (die Welt?) ist größer geworden. Das hat mich sehr schockiert, da ich so viel Hoffnung auf Besserung für unsere Familie in die Therapie gesteckt habe. Irgendwann kommt dann bildlich gesehen das Gefühl, dass man gefesselt und geknebelt dahockt und einem nichts anderes übrig bleibt als nur noch zusehen zu können. Sie sagt manchmal selber, dass sie krank ist und dass die Nichtakzeptanz ihrer psychischen Krankheit ein Symptom dieser Krankheit ist. Da hat sie ja eigentlich alles verstanden. Sie handelte aber genau gegenteilig und so wurde die Gesamtsitaution Woche für Woche schlimmer. Man weiß einfach nicht weiter!
Lg, Olli!
Re: Unsere Geschichte ...
Lieber Olli,
zunächst einmal möchte ich Dir sagen, dass ich es ganz großartig finde, wie sehr Du - trotz aller Demütigungen - hinter Deiner Frau stehst und sie immer versuchst zu unterstützen. Das ist nicht selbstverständlich!
Leider ist es sehr, sehr schwierig, einen psychisch erkrankten Menschen zu einer Therapie zu bewegen, wenn er das nicht möchte. Und auch in einer Therapie ist es für eine erfolgreiche Behandlung sehr wichtig, dass der Patient sich darauf einlässt, sein komplettes Leben vor dem Therapeuten ausbreitet und aktiv mitarbeitet.
Das nun Folgende klingt möglicherweise sehr fies, und ich hoffe, Du wirst es mir nicht allzu übel nehmen, aber hast Du schon mal darüber nachgedacht, Dich (zumindest zeitweise) von Deiner Frau zu trennen? Manchmal kann so ein Schock einiges in Bewegung setzen, und Du hättest die Möglichkeit durchzuatmen und Dich von den letzten langen Monaten ein wenig zu erholen.
Leider kann ich dazu etwas aus eigener Erfahrung beitragen. Meine Mutter war selbst jahrzehntelang depressiv, sah sich selbst aber nicht veranlasst, irgendetwas dagegen zu unternehmen, weil sie ihre Erkrankung wohl selbst nicht erkannt hat oder nicht wahr haben wollte (zu ihrer "Ehrenrettung" muss ich sagen, dass damals noch nicht so selbstverständlich mit Depressionen & Co. umgegangen wurde und sie deswegen wahrscheinlich Angst hatte, als "verrückt" abgestempelt und weggesperrt zu werden). Stattdessen hat sie meinen Vater und mich für ihr Unglück verantwortlich gemacht, mein Vater wurde beschimpft, ich geschlagen. Oft bin ich morgens aufgewacht und habe das Weinen meiner Mutter gehört, und da wusste ich, dass der Tag schon gelaufen war. Statt eine glückliche und unbeschwerte Kindheit zu erleben, hat meine Mutter mich schon sehr früh in ihre Probleme eingebunden und Rücksicht erwartet. Ich durfte keine Freunde einladen und bekam zum Geburtstag keinen Kuchen gebacken. Die Vorweihnachtszeit, Weihnachten und Silvester waren bei uns immer sehr schmucklos. Manchmal durfte ich tagelang das Haus nicht verlassen. Andererseits schickte mich meine Mutter mit Fieber auf die Straße, weil sie mich nicht um sich haben wollte. Wenn ihr mein kindliches Verhalten nicht gefiel, zerriss sie vor meinen Augen von mir selbstgemalte und ihr geschenkte Bilder oder sie sagte, dass ich nicht mehr ihre Tochter wäre. Inzwischen lebt meine Mutter nicht mehr und sie ist vor ihrem Tod auch nicht mehr gesund geworden.
Ich habe das geschrieben, um Dir aufzuzeigen, wie sich eine unbehandelte Depression entwickeln kann. Ich habe mir damals oft gewünscht, dass mein Vater meine Mutter verlässt und mich mitnimmt. Aber er hätte meine Mutter nie ihrem Schicksal überlassen. Deshalb war es mir auch so wichtig, mich schnellstmöglich in Behandlung zu begeben. Mein Sohn sollte nicht das Gleiche erleben wie ich.
Ich wünsche Dir, dass Du für Euch und Dich einen guten Weg findest! Wenn Du Bedarf hast, kannst Du Dich auch gern über PN bei mir melden.
LG Bommelchen
zunächst einmal möchte ich Dir sagen, dass ich es ganz großartig finde, wie sehr Du - trotz aller Demütigungen - hinter Deiner Frau stehst und sie immer versuchst zu unterstützen. Das ist nicht selbstverständlich!
Leider ist es sehr, sehr schwierig, einen psychisch erkrankten Menschen zu einer Therapie zu bewegen, wenn er das nicht möchte. Und auch in einer Therapie ist es für eine erfolgreiche Behandlung sehr wichtig, dass der Patient sich darauf einlässt, sein komplettes Leben vor dem Therapeuten ausbreitet und aktiv mitarbeitet.
Das nun Folgende klingt möglicherweise sehr fies, und ich hoffe, Du wirst es mir nicht allzu übel nehmen, aber hast Du schon mal darüber nachgedacht, Dich (zumindest zeitweise) von Deiner Frau zu trennen? Manchmal kann so ein Schock einiges in Bewegung setzen, und Du hättest die Möglichkeit durchzuatmen und Dich von den letzten langen Monaten ein wenig zu erholen.
Leider kann ich dazu etwas aus eigener Erfahrung beitragen. Meine Mutter war selbst jahrzehntelang depressiv, sah sich selbst aber nicht veranlasst, irgendetwas dagegen zu unternehmen, weil sie ihre Erkrankung wohl selbst nicht erkannt hat oder nicht wahr haben wollte (zu ihrer "Ehrenrettung" muss ich sagen, dass damals noch nicht so selbstverständlich mit Depressionen & Co. umgegangen wurde und sie deswegen wahrscheinlich Angst hatte, als "verrückt" abgestempelt und weggesperrt zu werden). Stattdessen hat sie meinen Vater und mich für ihr Unglück verantwortlich gemacht, mein Vater wurde beschimpft, ich geschlagen. Oft bin ich morgens aufgewacht und habe das Weinen meiner Mutter gehört, und da wusste ich, dass der Tag schon gelaufen war. Statt eine glückliche und unbeschwerte Kindheit zu erleben, hat meine Mutter mich schon sehr früh in ihre Probleme eingebunden und Rücksicht erwartet. Ich durfte keine Freunde einladen und bekam zum Geburtstag keinen Kuchen gebacken. Die Vorweihnachtszeit, Weihnachten und Silvester waren bei uns immer sehr schmucklos. Manchmal durfte ich tagelang das Haus nicht verlassen. Andererseits schickte mich meine Mutter mit Fieber auf die Straße, weil sie mich nicht um sich haben wollte. Wenn ihr mein kindliches Verhalten nicht gefiel, zerriss sie vor meinen Augen von mir selbstgemalte und ihr geschenkte Bilder oder sie sagte, dass ich nicht mehr ihre Tochter wäre. Inzwischen lebt meine Mutter nicht mehr und sie ist vor ihrem Tod auch nicht mehr gesund geworden.
Ich habe das geschrieben, um Dir aufzuzeigen, wie sich eine unbehandelte Depression entwickeln kann. Ich habe mir damals oft gewünscht, dass mein Vater meine Mutter verlässt und mich mitnimmt. Aber er hätte meine Mutter nie ihrem Schicksal überlassen. Deshalb war es mir auch so wichtig, mich schnellstmöglich in Behandlung zu begeben. Mein Sohn sollte nicht das Gleiche erleben wie ich.
Ich wünsche Dir, dass Du für Euch und Dich einen guten Weg findest! Wenn Du Bedarf hast, kannst Du Dich auch gern über PN bei mir melden.
LG Bommelchen
Re: Unsere Geschichte ...
hallo olli!
ich finde es erst einmal sehr sehr toll, wie du versuchst, deine frau zu unterstützen und wie du dir (oder auch euch) hilfe holst! es ist nämlich gar nicht so einfach, als nicht kranker diese krankheit zu verstehen bzw. auch nur annähernd zu begreifen, was mit deiner frau los ist.
ich weiß zwar nicht, ob eine (vorübergehende) trennung die richtige lösung wäre, könnte ja auch nach hinten losgehen. allerdings würde deine frau dann vielleicht wirklich merken, dass etwas "nicht stimmt". bei mir war es z.b. so, dass ich zwar sehr schnell erkannt habe, was mit mir los ist und ich mir auch nach und nach hilfe gesucht habe (aber jede woche, die ich ohne hilfe versucht habe, war eine nicht gelebte woche!!), aber den entscheidenden schritt hat auch mein mann gemacht. er hat irgendwann gesagt, dass es so nicht weiter geht und dass ich in eine klinik gehen soll. das "wenn du das nicht tust, dann..." hat er zwar nicht ausgesprochen, aber es hat auch so gereicht. innerhalb nicht einmal einer woche war ich dann in der klinik und diese zeit (so schwer sie auch war) war sehr sehr wichtig und hat mich vermutlich gerettet!!
ich würde an deiner stelle auch schnellstmöglich zu eurem hausarzt gehen und ihm die situation schildern. so geht ihr nämlich irgendwann alle kaputt!! ich drücke dir ganz fest die daumen, dass du deiner frau helfen kannst und ihr irgendwann wieder eine ganz "normale" familie seid!! es ist möglich! wenn deine frau erkennt, dass sie krank ist.
alles liebe, engelchen
ich finde es erst einmal sehr sehr toll, wie du versuchst, deine frau zu unterstützen und wie du dir (oder auch euch) hilfe holst! es ist nämlich gar nicht so einfach, als nicht kranker diese krankheit zu verstehen bzw. auch nur annähernd zu begreifen, was mit deiner frau los ist.
ich weiß zwar nicht, ob eine (vorübergehende) trennung die richtige lösung wäre, könnte ja auch nach hinten losgehen. allerdings würde deine frau dann vielleicht wirklich merken, dass etwas "nicht stimmt". bei mir war es z.b. so, dass ich zwar sehr schnell erkannt habe, was mit mir los ist und ich mir auch nach und nach hilfe gesucht habe (aber jede woche, die ich ohne hilfe versucht habe, war eine nicht gelebte woche!!), aber den entscheidenden schritt hat auch mein mann gemacht. er hat irgendwann gesagt, dass es so nicht weiter geht und dass ich in eine klinik gehen soll. das "wenn du das nicht tust, dann..." hat er zwar nicht ausgesprochen, aber es hat auch so gereicht. innerhalb nicht einmal einer woche war ich dann in der klinik und diese zeit (so schwer sie auch war) war sehr sehr wichtig und hat mich vermutlich gerettet!!
ich würde an deiner stelle auch schnellstmöglich zu eurem hausarzt gehen und ihm die situation schildern. so geht ihr nämlich irgendwann alle kaputt!! ich drücke dir ganz fest die daumen, dass du deiner frau helfen kannst und ihr irgendwann wieder eine ganz "normale" familie seid!! es ist möglich! wenn deine frau erkennt, dass sie krank ist.
alles liebe, engelchen
Re: Unsere Geschichte ...
Hallo Olli,
bitte suche für Dich und Deine Frau einen GUTEN Psychiater !!!!! Dort wird Euch geholfen, wahrscheinlich jetzt für den Akutfall mit Medikamenten und begleitend eine Therapie !!!
Toll, wie Du hinter Deiner Frau und Deinem Kind stehst...............wirklich klasse !!!
Alles Gute
N.
bitte suche für Dich und Deine Frau einen GUTEN Psychiater !!!!! Dort wird Euch geholfen, wahrscheinlich jetzt für den Akutfall mit Medikamenten und begleitend eine Therapie !!!
Toll, wie Du hinter Deiner Frau und Deinem Kind stehst...............wirklich klasse !!!
Alles Gute
N.
Re: Unsere Geschichte ...
Hallo Olli,
ja, auch ich finde es sehr schön wie Du hinter Deiner Familie stehst!!
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das nicht immer einfach ist !
Als Betroffene kann ich mich allen anderen nur anschließen, ihr solltet versuchen Hilfe zu bekommen.
Ich hatte am Anfang auch so meine Schwierigkeiten, gerade auch wegen den Medikamenten, aber heute weiß ich, ich hätte es ohne das und auch ohne die Therapie nicht bis hierher geschafft.
LG
Fleur
ja, auch ich finde es sehr schön wie Du hinter Deiner Familie stehst!!
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das nicht immer einfach ist !
Als Betroffene kann ich mich allen anderen nur anschließen, ihr solltet versuchen Hilfe zu bekommen.
Ich hatte am Anfang auch so meine Schwierigkeiten, gerade auch wegen den Medikamenten, aber heute weiß ich, ich hätte es ohne das und auch ohne die Therapie nicht bis hierher geschafft.
LG
Fleur
Re: Unsere Geschichte ...
Hallo an alle!
Erstmal vielen Dank für eure Antworten. Ich find es wirklich wahnsinnig wichtig von euch als Betroffene, noch Kämpfenden bzw. "Geheilten" Einschätzungen und Ermutigungen zu hören.
An Trennung hab ich selber noch nicht gedacht, diesen Part übernimmt meine Frau. Natürlich entfernt man sich Stück für Stück von seinem Partner. Man sehnt sich nach einem Umfeld, und sind es nur die Arbeitskollegen, wo man akzeptiert und geschätzt wird. Nur zu Hause, wo es am wichtigsten ist, ist das leider nicht mehr so. "Ich respektiere dich nicht mehr" war so das schlimmst was ich zu hören bekam. Was bleibt da noch, wenn man nicht mal mehr respektiert wird?! Während meiner Elternzeit sind wir drei Wochen mit Halbpension auf die Kanarischen Inseln geflogen. Waren wirklich die besten Voraussetzungen. Dann sagt sie vor der Abreise, dass wir jetzt da noch hinfahren und danach trennen wir uns. Man kann sich sicher vorstellen, dass man da total verunsichert ist. Ich hab mich im Urlaub immer um den Kleinen gekümmert. So etwas sieht sie leider seit langem nicht mehr. Während dem Urlaub hatte sie dann auch wieder so Ausraster. Ist plötzlich von der Sonnenliege im Schatten aufgestanden und meinte ich sei an allem Schuld und habe beim Tod unserer Tochter immer falsch gehandeln. Auf der andern Seite sehnte sie sich danach, dass ich ihre Hand beim Essengehen hätte nehmen müssen. Schizophren?! Nach der Rückkehr hat sie sich dann eine Ferienwohnung in der Nähe ihrer Eltern genommen. Ist mehr als ne Autostunde weg. Den Kleinen hat sie mitgenommen. Ich musste dann wieder arbeiten. Da ist der Schmerz riesig! Zu Medikament meinte sie, dass ich sie in die Psychopharmaka "hineintreiben" würde! Das würde sie sich nicht bieten lassen. Bevor sie das macht verlässt sie mich!
Aber man kämpft doch weiter, schließlich sage ich mir, dass sich das der Kleine von mir wünscht! Er kann am allerwenigsten dafür, ist aber am hilflosesten!
Beste Grüße,
Olli
Erstmal vielen Dank für eure Antworten. Ich find es wirklich wahnsinnig wichtig von euch als Betroffene, noch Kämpfenden bzw. "Geheilten" Einschätzungen und Ermutigungen zu hören.
An Trennung hab ich selber noch nicht gedacht, diesen Part übernimmt meine Frau. Natürlich entfernt man sich Stück für Stück von seinem Partner. Man sehnt sich nach einem Umfeld, und sind es nur die Arbeitskollegen, wo man akzeptiert und geschätzt wird. Nur zu Hause, wo es am wichtigsten ist, ist das leider nicht mehr so. "Ich respektiere dich nicht mehr" war so das schlimmst was ich zu hören bekam. Was bleibt da noch, wenn man nicht mal mehr respektiert wird?! Während meiner Elternzeit sind wir drei Wochen mit Halbpension auf die Kanarischen Inseln geflogen. Waren wirklich die besten Voraussetzungen. Dann sagt sie vor der Abreise, dass wir jetzt da noch hinfahren und danach trennen wir uns. Man kann sich sicher vorstellen, dass man da total verunsichert ist. Ich hab mich im Urlaub immer um den Kleinen gekümmert. So etwas sieht sie leider seit langem nicht mehr. Während dem Urlaub hatte sie dann auch wieder so Ausraster. Ist plötzlich von der Sonnenliege im Schatten aufgestanden und meinte ich sei an allem Schuld und habe beim Tod unserer Tochter immer falsch gehandeln. Auf der andern Seite sehnte sie sich danach, dass ich ihre Hand beim Essengehen hätte nehmen müssen. Schizophren?! Nach der Rückkehr hat sie sich dann eine Ferienwohnung in der Nähe ihrer Eltern genommen. Ist mehr als ne Autostunde weg. Den Kleinen hat sie mitgenommen. Ich musste dann wieder arbeiten. Da ist der Schmerz riesig! Zu Medikament meinte sie, dass ich sie in die Psychopharmaka "hineintreiben" würde! Das würde sie sich nicht bieten lassen. Bevor sie das macht verlässt sie mich!
Aber man kämpft doch weiter, schließlich sage ich mir, dass sich das der Kleine von mir wünscht! Er kann am allerwenigsten dafür, ist aber am hilflosesten!
Beste Grüße,
Olli
Re: Unsere Geschichte ...
hallo olli!
was glaubst du, wie oft ich mir während der ganzen zeit sicher war, dass unsere ehe das nicht überlebt. ich war mir nicht mehr sicher, ob ich meinen mann noch liebe. bei meiner tante (vor vielen jahren) war es ähnlich. sie hat ihrem mann z.b. beim spaziergang andere frauen gezeigt, ob die nicht was für ihn wären. das liegt alles daran, weil man den bezug zur realität total verliert! und so ist das bei deiner frau ganz sicher auch! darum finde ich es wirklich super stark von dir, dass du weiterhin um sie kämpfst. nur müsste sie selbst erst mal einsehen, dass sie krank ist. wenn sie dann mal auf dem weg der besserung ist, wird sie vieles wieder anders, einfach normal, sehen!
lg, engelchen
was glaubst du, wie oft ich mir während der ganzen zeit sicher war, dass unsere ehe das nicht überlebt. ich war mir nicht mehr sicher, ob ich meinen mann noch liebe. bei meiner tante (vor vielen jahren) war es ähnlich. sie hat ihrem mann z.b. beim spaziergang andere frauen gezeigt, ob die nicht was für ihn wären. das liegt alles daran, weil man den bezug zur realität total verliert! und so ist das bei deiner frau ganz sicher auch! darum finde ich es wirklich super stark von dir, dass du weiterhin um sie kämpfst. nur müsste sie selbst erst mal einsehen, dass sie krank ist. wenn sie dann mal auf dem weg der besserung ist, wird sie vieles wieder anders, einfach normal, sehen!
lg, engelchen
Re: Unsere Geschichte ...
Hallo alle zusammen! Ich melde mich mal wieder
Ich schaff es nicht mehr. Bin kurz vor der Kapitulation nach den nächsten Ereignissen.
Würd mal gerne eure Meinungen hören.
Folgendes:
Der Kleine hatte ein paar Tage hohes Fieber. Das Antibiotikum hat auch nicht geholfen. Dann kam der Sonntag. Wir sind dann zum Kinderarzt, der Notdienst hatte. Meine Frau natürlich hyper besorgt. Klar, nach der Vorgeschichte mit dem Verlust unserer Tochter, darf dem Kleinen überhaupt nichts passieren. Ärzte erkennen das ja auch, wenn die Mutter sehr sehr besorgt ist. Also meinte der Arzt wir sollen sicherheitshalber ins Krankenhaus, da die Möglichkeit einer Lungenentzündung eventuell besteht. Der Arzt hat dann auch alles klar gemacht, dass wir dort aufgenommen werden. Wir haben also die wichtigsten Sachen gepackt und sind in das Krankenhaus mit Kinderklinik gefahren. Das ist so ca. 25-30 km von unserem Wohnort entfernt. Dort bin ich zur Krankenschwester um den Kleinen für die Untersuchung vorzubereiten. Meine Frau hat uns angemeldet. Dann kam sie auch dazu. Die Ärztin hat dann die nötigen Untersuchungen gemacht und Blut abgenommen. Sie sagte, dass wir nun auf das Krankenzimmer gehen können und warten können, bis die Ergebnisse in ca 2-3 Std vorliegen. Die Untersuchung hat bis dahin so 1,5 Std gedauert.
Als wir im Zimmer waren, sollte der Kleine schlafen und ich hab meiner Frau gesagt, dass ich nochmal heimfahre, da ich noch für die Arbeit am nächsten Tag was zu erledigen habe. Der Aufbruch ins KH war sehr zügig. Wir hatten außerdem noch Sachen vergessen. Sie sagte, ich solle diese dann mitbringen (z.B. Schlafanzug und Hausschuhe). Ich habe ihr dann gesagt, dass ich in ca. 2,5 Std. wieder da bin. War ich dann auch. Sie ist ja eigentlich dort gut aufgehoben. Untersuchungen vorbei, Schwestern kümmern sich, und wenn es Probleme gibt, dann ist man ja im KH. Ich dann abends wieder da. Hab die Sachen mitgebracht. War noch so lange dort bis der Kleine geschlafen hat. Bin dann heimgefahren, da der nächsten Tag ein Arbeitstag war. Wir haben dann ausgemacht, dass ich am Montag dann schon so gegen halb drei nachmittags komme und früher von der Arbeit gehe. Auch hab ich ihr gesagt, dass ich von Di auf Mi dich Nacht „mache“, da ich mir hierzu freigenommen habe. Der Aufenthalt war bis Mi von den Ärzten festgelegt worden. Also ich am Montag so gegen halb drei ins KH. Hab meine Frau bis 22 Uhr abgelöst. Sie konnte dann heimfahren und sich mehrere Stunden erholen. Dann hat sie mich wieder abgelöst. Ich am Di auf Arbeit gewesen und komme hinterher ins KH um sie eben, wie ausgemacht, für die Nacht abzulösen.
Kaum angekommen, brüllt sie mich an, dass ich ja heute „blau machen“ hätte sollen und heut schon unbedingt hätte kommen müssen. Dass ich mich nicht um meinen Sohn kümmere. Ich hätte Sie im Stich gelassen und das hätte sie auch schon ihrer ganzen Familie erzählt was ich für ein Vater sei, der seine Familie im Stich lässt usw. Von so einem Vater wollen wir nichts mehr wissen. Als Höhepunkt hat Sie mir dann die Plastiktrinkflasche vom Kleinen ins Gesicht geschlagen. Ich hab die Welt nicht mehr verstanden und verstehe sie bis heute nicht. Ich bin doch gekommen um sie für die ganze Nacht und den nächste Tag abzulösen!! Dass habe ich dann auch gemacht. Mit mir und dem Kleinen hat das auch alles sehr gut funktioniert. Wir sind dann am nächsten Tag entlassen worden. Hat sich als banaler Infekt (O-Ton Chefarzt) herausgestellt. Meine Frau dazu: „Der Chefarzt der spinnt, wie kann der von einem banalen Infekt sprechen!“ Ist aber so gewesen und ist ja auch gut so. Die nächsten Tage bis jetzt musste ich mir anhören, was ich für ein schlechter Vater sei, der seinen Sohn im Stich lässt!
Meine Schwiegermutter, welche nicht dabei war, greift mich auch noch an und meint, ich hätte die beiden am Krankenhaus abgestellt wie einen Koffer. Was ich mir eigentlich dabei denke. Also quasi mit dem Auto vor den Eingang, dann Tür auf und raus mit den beiden und ich gleich wieder weiter gefahren! Meine Frau sitzt daneben und wiederspricht kein bisschen!
Ich sag euch, dass packt man nicht mehr. Man wird hier von mehreren Seiten zerstört!! Ich war knapp ein Drittel der Zeit im KH, trotz Vollzeitjob! Dann wird man behandelt wie der letzte Dreck. Ich weiß echt nicht mehr weiter! Was hab ich falsch gemacht? Man kann nicht mehr! Der Kleine tut einem so so so Leid! Er kann gar nichts dafür!!
Ich schaff es nicht mehr. Bin kurz vor der Kapitulation nach den nächsten Ereignissen.
Würd mal gerne eure Meinungen hören.
Folgendes:
Der Kleine hatte ein paar Tage hohes Fieber. Das Antibiotikum hat auch nicht geholfen. Dann kam der Sonntag. Wir sind dann zum Kinderarzt, der Notdienst hatte. Meine Frau natürlich hyper besorgt. Klar, nach der Vorgeschichte mit dem Verlust unserer Tochter, darf dem Kleinen überhaupt nichts passieren. Ärzte erkennen das ja auch, wenn die Mutter sehr sehr besorgt ist. Also meinte der Arzt wir sollen sicherheitshalber ins Krankenhaus, da die Möglichkeit einer Lungenentzündung eventuell besteht. Der Arzt hat dann auch alles klar gemacht, dass wir dort aufgenommen werden. Wir haben also die wichtigsten Sachen gepackt und sind in das Krankenhaus mit Kinderklinik gefahren. Das ist so ca. 25-30 km von unserem Wohnort entfernt. Dort bin ich zur Krankenschwester um den Kleinen für die Untersuchung vorzubereiten. Meine Frau hat uns angemeldet. Dann kam sie auch dazu. Die Ärztin hat dann die nötigen Untersuchungen gemacht und Blut abgenommen. Sie sagte, dass wir nun auf das Krankenzimmer gehen können und warten können, bis die Ergebnisse in ca 2-3 Std vorliegen. Die Untersuchung hat bis dahin so 1,5 Std gedauert.
Als wir im Zimmer waren, sollte der Kleine schlafen und ich hab meiner Frau gesagt, dass ich nochmal heimfahre, da ich noch für die Arbeit am nächsten Tag was zu erledigen habe. Der Aufbruch ins KH war sehr zügig. Wir hatten außerdem noch Sachen vergessen. Sie sagte, ich solle diese dann mitbringen (z.B. Schlafanzug und Hausschuhe). Ich habe ihr dann gesagt, dass ich in ca. 2,5 Std. wieder da bin. War ich dann auch. Sie ist ja eigentlich dort gut aufgehoben. Untersuchungen vorbei, Schwestern kümmern sich, und wenn es Probleme gibt, dann ist man ja im KH. Ich dann abends wieder da. Hab die Sachen mitgebracht. War noch so lange dort bis der Kleine geschlafen hat. Bin dann heimgefahren, da der nächsten Tag ein Arbeitstag war. Wir haben dann ausgemacht, dass ich am Montag dann schon so gegen halb drei nachmittags komme und früher von der Arbeit gehe. Auch hab ich ihr gesagt, dass ich von Di auf Mi dich Nacht „mache“, da ich mir hierzu freigenommen habe. Der Aufenthalt war bis Mi von den Ärzten festgelegt worden. Also ich am Montag so gegen halb drei ins KH. Hab meine Frau bis 22 Uhr abgelöst. Sie konnte dann heimfahren und sich mehrere Stunden erholen. Dann hat sie mich wieder abgelöst. Ich am Di auf Arbeit gewesen und komme hinterher ins KH um sie eben, wie ausgemacht, für die Nacht abzulösen.
Kaum angekommen, brüllt sie mich an, dass ich ja heute „blau machen“ hätte sollen und heut schon unbedingt hätte kommen müssen. Dass ich mich nicht um meinen Sohn kümmere. Ich hätte Sie im Stich gelassen und das hätte sie auch schon ihrer ganzen Familie erzählt was ich für ein Vater sei, der seine Familie im Stich lässt usw. Von so einem Vater wollen wir nichts mehr wissen. Als Höhepunkt hat Sie mir dann die Plastiktrinkflasche vom Kleinen ins Gesicht geschlagen. Ich hab die Welt nicht mehr verstanden und verstehe sie bis heute nicht. Ich bin doch gekommen um sie für die ganze Nacht und den nächste Tag abzulösen!! Dass habe ich dann auch gemacht. Mit mir und dem Kleinen hat das auch alles sehr gut funktioniert. Wir sind dann am nächsten Tag entlassen worden. Hat sich als banaler Infekt (O-Ton Chefarzt) herausgestellt. Meine Frau dazu: „Der Chefarzt der spinnt, wie kann der von einem banalen Infekt sprechen!“ Ist aber so gewesen und ist ja auch gut so. Die nächsten Tage bis jetzt musste ich mir anhören, was ich für ein schlechter Vater sei, der seinen Sohn im Stich lässt!
Meine Schwiegermutter, welche nicht dabei war, greift mich auch noch an und meint, ich hätte die beiden am Krankenhaus abgestellt wie einen Koffer. Was ich mir eigentlich dabei denke. Also quasi mit dem Auto vor den Eingang, dann Tür auf und raus mit den beiden und ich gleich wieder weiter gefahren! Meine Frau sitzt daneben und wiederspricht kein bisschen!
Ich sag euch, dass packt man nicht mehr. Man wird hier von mehreren Seiten zerstört!! Ich war knapp ein Drittel der Zeit im KH, trotz Vollzeitjob! Dann wird man behandelt wie der letzte Dreck. Ich weiß echt nicht mehr weiter! Was hab ich falsch gemacht? Man kann nicht mehr! Der Kleine tut einem so so so Leid! Er kann gar nichts dafür!!
Re: Unsere Geschichte ...
Hallo,
das hört sich sehr schlimm an und es tut mir sehr leid für euch!!!
Hast du dir denn inzwischen schon Rat für DICH von einem Arzt geholt? Und wenn es "nur" erstmal der Hausarzt ist! Deine Frau scheinst sehr krank zu sein, aber gleichzeitig keine Krankheitseinsicht. Somit ist es noch schwerer. Eine Fachperson kann dir helfen, weitere Schritte zu setzen, um evlt. eine Gesprächsbasis zu finden.
Wende dich unbedingt an eine Fachperson!
das hört sich sehr schlimm an und es tut mir sehr leid für euch!!!
Hast du dir denn inzwischen schon Rat für DICH von einem Arzt geholt? Und wenn es "nur" erstmal der Hausarzt ist! Deine Frau scheinst sehr krank zu sein, aber gleichzeitig keine Krankheitseinsicht. Somit ist es noch schwerer. Eine Fachperson kann dir helfen, weitere Schritte zu setzen, um evlt. eine Gesprächsbasis zu finden.
Wende dich unbedingt an eine Fachperson!
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Re: Unsere Geschichte ...
Das Problem ist, dass ich nicht weiß, was ich beim Arzt machen soll, wenn sie nicht will. Es war schon mal so, dass sie bei einem Artz angerufen hatte. Der hatte dann zurückgerufen, aber da waren wir nicht da. Sie hat dann auch nicht mehr zurückgerufen, da sie es sich dann wieder anders überlegt hatte. Ich bin dann nochmal, ohne es ihr zu sagen zum Arzt gefahren, und habe gebeten, dass er sich nochmal melden solle. Das hat er auch. Meine Frau hat dann auch mit ihm gesprochen. Danach meinte sie, sie wird da nicht hingehen, der Arzt hat so einen komischen Dialekt!! Sie könne ihn nicht ernst nehmen!! Wieder keine Chance auf Besserung! Sie hat ja schon eine Therapie abgebrochen. Vielleicht war diese Erfahrung zu schlimm für sie!
Ein zweites Problem ist, dass ihre Eltern, also meine Schwiegereltern sich komplett querstellen. Sogar meine Frau meint, dass es in ihrem Elternhaus keine psychischen Krankheiten gibt. Das wird einfach ignoriert. Von der Schwiegermutter bin ich ja schon ganz klar der absolut Schuldige! Ich bin kein guter Ehemann! Man kann es sich sehr einfach machen. Ich weiß nicht, warum meine Schwiegermutter sich damit nicht auseinander setzt. Könnte ja ihrer Tochter helfen!! Spielt da so ein Ehrgefühl eine Rolle? "Nein, meine Tochter hat niemals psychische Probleme!" und "Schuld haben immer die anderen!"
Bei meiner Frau schimmert immer wieder durch, dass sie schon weiß, wie es um sie steht. Kann es sein, dass sie keine Kraft hat sich dagegen zu wehren. Dass die Situation, auch die Problem mit ihren Eltern, einfach durchgestanden wird. Irgendwann kommt schon Besserung! Aber es geht doch alles kaputt!! Wie ging es euch dabei? Gab es so Situationen, wo ihr gedacht habt: Eigentlich müsste ich dagegen ankämpfen, ich will und kann aber jetzt nicht. Also mach ich nichts. Hauptsache ich habe meine Ruhe!
Beste Grüße und vielen Dank für eure Kommentare!!
Ein zweites Problem ist, dass ihre Eltern, also meine Schwiegereltern sich komplett querstellen. Sogar meine Frau meint, dass es in ihrem Elternhaus keine psychischen Krankheiten gibt. Das wird einfach ignoriert. Von der Schwiegermutter bin ich ja schon ganz klar der absolut Schuldige! Ich bin kein guter Ehemann! Man kann es sich sehr einfach machen. Ich weiß nicht, warum meine Schwiegermutter sich damit nicht auseinander setzt. Könnte ja ihrer Tochter helfen!! Spielt da so ein Ehrgefühl eine Rolle? "Nein, meine Tochter hat niemals psychische Probleme!" und "Schuld haben immer die anderen!"
Bei meiner Frau schimmert immer wieder durch, dass sie schon weiß, wie es um sie steht. Kann es sein, dass sie keine Kraft hat sich dagegen zu wehren. Dass die Situation, auch die Problem mit ihren Eltern, einfach durchgestanden wird. Irgendwann kommt schon Besserung! Aber es geht doch alles kaputt!! Wie ging es euch dabei? Gab es so Situationen, wo ihr gedacht habt: Eigentlich müsste ich dagegen ankämpfen, ich will und kann aber jetzt nicht. Also mach ich nichts. Hauptsache ich habe meine Ruhe!
Beste Grüße und vielen Dank für eure Kommentare!!
Re: Unsere Geschichte ...
Lieber Olli,
ein wenig erinnert mich die Situation an unsere zu Beginn und in den ersten Jahren unserer Ehe. Meine Eltern haben mir auch immer eingeredet, mein Mann sei nicht gut für mich und teilweise ist das so in mein Bewusstsein eingesickert, dass ich in meinen akuten Phasen tatsächlich Paranoia vor meinem Mann hatte und ihm alles Mögliche unterstellte, z. B. auch, dass er ausrasten und meinem Sohn (wir hatten zu der Zeit nur ein Kind) und mir etwas antun könnte.
Ich musste jedoch selbst einsehen, dass ich wirklich psychisch krank bin und wenn ich so weiter mache unsere Ehe zerstöre. Ich bin froh, dass bei mir irgendwann diese Einsicht gekommen ist. Wie kann ich Dir aber leider nicht sagen und ich weiß auch nicht, wie man jemanden dazu bringen kann. Das muss irgendwie von selbst kommen.
Meine Eltern können bis heute nicht akzeptieren und wollen nicht wahrhaben, dass ich unter einer psychischen Erkrankung leide. Dabei liegt es bei uns in der Familie. Ich vermute mal, dass die Eltern Deiner Frau auch nicht ganz gesund sind, sonst würden sie erkennen, wie liebevoll Du Dich um Deine Frau und Euer Kind in Wirklichkeit kümmerst.
Was kannst Du da machen? Leider nur sehr wenig, denn die Einsicht muss ja von Deiner Frau kommen, dass sie krank ist und Hilfe benötigt. Solange sie sich und andere nicht gefährdet, kannst Du sie ja auch nicht einweisen. Man kann leider niemandem helfen, der sich nicht helfen lassen will. Dass sie so sehr auf ihre Eltern hört, verschlimmert die ganze Sache noch.
Gut wären eine Paartherapie oder ein paar Paargespräche. Aber dazu müsste sie natürlich bereit sein. Eine Einzeltherapie wäre vielleicht für sie gut, würde aber Eure Beziehung nicht verbessern.
Dass Du nach alldem nicht mehr kannst, kann ich gut verstehen. Vielleicht wäre es wirklich besser, wenn Ihr Euch trennt, zumindest auf Zeit. Vielleicht wacht sie dann auf. Mich hat das zum Beispiel wachgerüttelt, als mein Mann sich von mir trennen wollte. Ich glaube, nur sehr wenige machen das alles mit, was Du mitgemacht hast. Viele andere wären wahrscheinlich schon längst gegangen. Und es wäre absolut verständlich.
Ich wünsche Dir alles Gute und weiterhin viel Kraft.
Liebe Grüße
Juliane
ein wenig erinnert mich die Situation an unsere zu Beginn und in den ersten Jahren unserer Ehe. Meine Eltern haben mir auch immer eingeredet, mein Mann sei nicht gut für mich und teilweise ist das so in mein Bewusstsein eingesickert, dass ich in meinen akuten Phasen tatsächlich Paranoia vor meinem Mann hatte und ihm alles Mögliche unterstellte, z. B. auch, dass er ausrasten und meinem Sohn (wir hatten zu der Zeit nur ein Kind) und mir etwas antun könnte.
Ich musste jedoch selbst einsehen, dass ich wirklich psychisch krank bin und wenn ich so weiter mache unsere Ehe zerstöre. Ich bin froh, dass bei mir irgendwann diese Einsicht gekommen ist. Wie kann ich Dir aber leider nicht sagen und ich weiß auch nicht, wie man jemanden dazu bringen kann. Das muss irgendwie von selbst kommen.
Meine Eltern können bis heute nicht akzeptieren und wollen nicht wahrhaben, dass ich unter einer psychischen Erkrankung leide. Dabei liegt es bei uns in der Familie. Ich vermute mal, dass die Eltern Deiner Frau auch nicht ganz gesund sind, sonst würden sie erkennen, wie liebevoll Du Dich um Deine Frau und Euer Kind in Wirklichkeit kümmerst.
Was kannst Du da machen? Leider nur sehr wenig, denn die Einsicht muss ja von Deiner Frau kommen, dass sie krank ist und Hilfe benötigt. Solange sie sich und andere nicht gefährdet, kannst Du sie ja auch nicht einweisen. Man kann leider niemandem helfen, der sich nicht helfen lassen will. Dass sie so sehr auf ihre Eltern hört, verschlimmert die ganze Sache noch.
Gut wären eine Paartherapie oder ein paar Paargespräche. Aber dazu müsste sie natürlich bereit sein. Eine Einzeltherapie wäre vielleicht für sie gut, würde aber Eure Beziehung nicht verbessern.
Dass Du nach alldem nicht mehr kannst, kann ich gut verstehen. Vielleicht wäre es wirklich besser, wenn Ihr Euch trennt, zumindest auf Zeit. Vielleicht wacht sie dann auf. Mich hat das zum Beispiel wachgerüttelt, als mein Mann sich von mir trennen wollte. Ich glaube, nur sehr wenige machen das alles mit, was Du mitgemacht hast. Viele andere wären wahrscheinlich schon längst gegangen. Und es wäre absolut verständlich.
Ich wünsche Dir alles Gute und weiterhin viel Kraft.
Liebe Grüße
Juliane