Hallo zusammen, ich bin neu hier

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Fleur

Hallo zusammen, ich bin neu hier

Beitrag von Fleur »

Hallo zusammen,

nach langem hin und her, habe ich mich endlich auch angemeldet. Ja, wo soll ich anfangen...

Ich bin 36 Jahre alt und seit dem 13.12.2012 Mama eines Sohnes. Es ist unser erstes Kind und ein absolutes Wunschkind. Am Anfang war es ein bisschen chaotisch, da es dann schneller geklappt hat, als wir uns dass "erträumt" hatten nachdem der Entschluss da war, dass wir gemeinsam ein Kind bekommen.
Wir waren glücklich, in freudiger Erwartung, es hat einfach gepasst.

Bis auf ein paar Kleinigkeiten (durch eine schwere Krankheit vor der Schwangerschaft, Schwangerschaftsdiabetes der zum Schluss Insulinabhängig wurde) war alles ganz wunderbar. Durch den Diabetes wurde mein Sohn größer und schwerer geschätzt, weshalb ich mich dann, einfach aus Sicherheit für ihn, zu einen Kaiserschnitt entschloss. Es war zwar alles anstrengend, aber für mich, an was ich mich rückblickend noch erinnern kann, alles in Ordnung.
Dann, verlegt auf die Station begann der Stress, mein Sohn hatte die "üblichen" 10 % Gewicht verloren. Es funktionierte leider mit dem Stillen noch nicht, so dass ich den ganzen Tag und auch die ganze Nacht alle zwei Stunden zum abpumpen geholt wurde,die Milch bekam er dann mit der Flasche. Das alles hat mich dann so gestresst und absolut verunsichert, auch dass jede Schwester was anderes sagte, war nicht sehr hilfreich.

Der Beginn der PPD, wenn man dass so sagen kann, war oder ist für mich greifbar aufgetreten ca. 4 Wochen noch der Entbindung. Ich war zuhause, als mein Mann wieder arbeiten ging, völlig überfördert mit allem.
Ich hatte in der zwischen Zeit abgestillt, weil es mir und auch ihm so dachte ich, nicht gut tat und er bekam Flaschennahrung.

Dann kamen die furchtbaren Gedanken, dass ich alles falsch mache, dass es ihm nicht gut ging, bei allem was ich tat fühlte ich mich schlecht und dachte immer, dass kann sowieso nicht richtig sein was Du hier machst. Ich war vollkommen unglücklich, dachte zeitweise sogar das es nicht mehr Kind sei.
Das ganze gipfelte dann darin, dass ich anfing an Selbstmord zu denken und auch Angst vor mir selbst bekam, ich könnte meinem Sohn etwas antun.
Ich habe mich dann hilfesuchend an meinen Hausarzt gewannt, der dann sofort die Diagnose PPD stellte und mich an einen Psychiater überwiesen hat.
Der stellte mich mit Medikamenten ein, denn zu diesem Zeitpunkt, war ich wohl schon seit weit, dass es anders nicht mehr ging.
Gott sei dank hat das relativ gut funktioniert, auch mit Hilfe meiner Familie, dass ich um eine stationäre Aufnahme herum kam.
Das ist nun 8 Monate her, seitdem bin ich auf 30 mg Mirtazapin und 20 mg Citalopram eingestellt.

Auf Schatten und Licht bin ich das erste mal aufmerksam geworden, durch meine Hebamme und nun wo es mir soweit gut geht,
auch durch Gesprächstherapie,ich meinen Alltag wieder alleine bestimmen kann, habe ich mich nun hier her gewagt.

Soooo, dass war vorerst einmal meine Geschichte,
LG Fleur
Zuletzt geändert von Fleur am 29:09:2013 14:50, insgesamt 1-mal geändert.
engelchen2012

Re: Hallo zusammen, ich bin neu hier

Beitrag von engelchen2012 »

hallo fleur!

erst mal herzlich willkommen!!!

ich finde es super, dass du selbst erkannt hast, dass es dir nicht gut geht und dass du dir hilfe gesucht hast! das war schon ein großer und sehr wichtiger schritt!

ich drücke dir ganz fest die daumen, dass alles wieder gut wird!

lg, engelchen
Fleur

Beitrag von Fleur »

Hallo Engelchen,

Vielen lieben Dank!
Ich hoffe auch das alles irgendwann wieder gut wird und ich hier vielleicht auch ein paar Hilfestellungen bekomme und vielleicht auch ein paar nette Menschen kennen lerne, die ein bisschen verstehen können, wie es einem in solch einer Situation geht, wie man sich fühlt, weil manchmal ist das Umfeld nicht immer eine Hilfe...und dass kann auch sehr belastend sein...

LG
Fleur
engelchen2012

Re: Hallo zusammen, ich bin neu hier

Beitrag von engelchen2012 »

hallo fleur,

das gute hier ist, dass die meisten das selbe oder ähnliches erlebt haben und sich so viel besser in dich hineinversetzen können als wahrscheinlich die meisten in deinem umfeld. erst jemand, der selber so eine krankheit überstanden hat oder vielleicht ein naher angehöriger, der das eben miterlebt hat, kann verstehen, wie wir uns fühlen.
ich habe es so empfunden, weil mein mann sicher auch alles versucht hat, mich zu verstehen und mir zu helfen, ich hatte aber sehr oft trotzdem das gefühl, dass ich ihm noch so einen tag oder noch so eine woche etc. nicht nochmal "zumuten" kann. weil ich mich immer wieder unverstanden gefühlt habe. meine mama hat dagegen sehr gut verstanden, was mit mir los ist bzw. mir auch immer geglaubt, welche wirren gedanken und gefühle ich in meinen schlechtesten zeiten hatte, weil sie es bei ihrer besten freundin hautnah miterlebt hat.
und um dein umfeld in schutz zu nehmen: ich selbst hätte vor dieser krankheit vermutlich auch nie so viel verständnis gehabt wie ich es jetzt habe. sie meinen es sicher alle gut mit dir!!

hier kannst du all deine gedanken schreiben, ohne schief angeschaut zu werden. wenn dich also was belastet, lass es raus!!
Fleur

Beitrag von Fleur »

Hallo Engelchen,

Vielen lieben Dank!!
Ja, mir geht es auch oft so, dass ich denke, ich könnte meinem Umfeld, dass nicht mehr zu muten. Gerade weil mein "Zustand" schon ziemlich extrem war und ich auch heute noch ab und zu wirklich schlechte Tage hab´, wo gar nichts geht...
Es ist einfach nicht so leicht, wenn man etwas versucht zu erklären, man aber gleichzeitig Angst hat, missverstanden zu werden und eigentlich genau weißt, dass derjenige es nicht verstehen kann, weil er nicht weißt und wissen kann, das es ganz oft nur Kleinigkeiten sind, die einen aus der Bahn werfen....

Es tut einfach gut, dass zu wissen, vielen Dank!!

Liebe Grüsse
Fleur
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