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Lähmende Erschöpfung
Verfasst: 29:11:2013 0:19
von Lavendel
..und in meinem Leben kann ich nicht Atem holen, nicht atmen. Ich bin so erschöpft das die Erholung ein bodenloses Fass ist, am liebsten würde ich nur liegen und schlafen. Lachhaft. Zur Zeit nicht möglich, ein bedürfnisstarkes Kind, ein Todesfall in der Familie, ein großes Kind das den Kindergarten wechseln muss, ein Mann der auch auf den Zahnfleisch krebst. Am liebsten würde ich die Zeit vorspulen und in einem Jahr mit Boden unter den Füßen weitergehen, aber auf das Jetzt kann ich gerade gut verzichten.
Ach ja Eckdaten: Mitte 30, arbeitssuchend- aber das gerade ruhend, hoffentlich ab nächstem Jahr wieder, oder dann wenn es mir besser geht, schleppe mich wahrscheinlich schon lange mit Depressionen durch die Gegend (und es ist verdammt schwer darüber zu schreiben / reden) und habe zwei zurückersüße und fordernde Kinder (1 &4 Jahre alt).
LG und danke fürs Lesen...
Lavendel
Re: Lähmende Erschöpfung
Verfasst: 03:12:2013 22:27
von Lavendel
beide kinder sind wach, der große hält die kleine vom einschlafen ab. mein mann unterwegs und ich könnte nur noch heulen. aber ich darf nicht kein raum keine zeit statt dessen fordernde kleine kinder. sie ist nun endlich eingewöhnt und nun kommt raus das der große einen anderen kindergarten braucht. ich bin schier am zusammenbrechen, keine erholung nichts. es ist fast 10 und beide sind verdammt nochmal wach seit heute morgen um 7. ohne pause wach. nachts kommt die kleine auch, kein schlaf keine pause nichts...
ich habe das gefühl ich bekomme einen nervenzusammenbruch. eben bekam ich einen wutanfall weil ich so fertig bin, dabei können die zwei doch nichts dafür... sie spiegeln mich nur und die situation und sind eben so wie sie sind. verdammt, verdammt, verdammt... .
es ist so viel zu tun, beerdigung vorbereiten, kigawechsel, spieldates organisieren, arzttermine kann ich net wahrnehmen, konzentrieren kann ich mich null, die nummer von einer psychiaterin die ich rausgesucht habe liegt herum aber zum telefonieren komme ich nicht da der große verlustangst hat und mir auch nicht freiraum lässt. alleine spielen? fehlanzeige...
therapietermin ist erst in 14 tage der erste also geht es da noch nicht mal richtig los, verdammt verdammt verdammt...
entschuldigt das fluchen, im alltag sage ich nur immer wieder das ich nicht mehr kann und mehr entlastung brauche , pause frei was auch immer , aber egal was ich sage ich habe das gefühl ich bin zu leise es hört keiner...
mein mann hört es nicht oder kaum , außerdem ist ständig etwas zu tun, krankschreibung gibt es ja keine für m+ütter...
Re: Lähmende Erschöpfung
Verfasst: 04:12:2013 10:47
von Patricia77
Hallo Lavendel,
ich kann gut nachvollziehen, wie Du Dich fühlst und ich weiß auch, dass Kinder den letzen Nerv kosten können, gerade wenn sie besonders lebhaft oder anderweitig fordernd sind.
Wenn man depressiv oder auch "nur" überlastet ist, kann man Lärm, Streß und ständige Aktivität deutlich schwerer ertragen, alles ist einfach furchtbar anstrengend, und kostet viel Kraft. Es hilft Dir aber nichts, Dir jetzt auch noch selbst Vorwürfe zu machen. Du bist ja nicht freiwillig oder gar aus eigener Schuld depressiv.
Natürlich spiegeln die Kinder Dich und Dein Verhalten aber das heißt nicht, dass besonders aktive Kinder durch Schuld der Mutter so aufgedreht sind. Kinder haben durchaus auch angeborene Charaktereigenschaften. Kleine Wildlinge reagieren dann eben auch schnell auf angespannte Eltern. Als ich depressiv war hat mal jemand zu mir gesagt: wenn Dich Deine Kinder am meisten nerven oder ärger, dann widme ihnen etwas Zeit und es funktionierte. Wenn sie nicht schlafen konnten, habe ich mich kurz zu ihnen gelegt oder noch etwas vorgelesen. Wenn sie tagsüber ganz wild waren, haben wir gemalt, ein Spiel gespielt oder gepuzzelt. Einfach irgendwas gemacht und es hat funktioniert. Danach haben sie immer geschlafen oder sich zumindest kurz allein beschäftigt.
Du musst Dir Zeit für Dich nehmen, nach der Beerdigung. Schlafen wenn die Kinder nicht da sind, oder Sport machen, ein Buch lesen, eine Massage besuchen. Einfach etwas für Dich tun. Denn eines steht fest: aus einem leeren Säckchen kann man auch nichts geben.
Freundliche Grüße
Patricia