ich habe mich gerade erst angemeldet und möchte ein bisschen über mich erzählen:
Ich bin verheiratet und habe eine 10 Monate alte Tochter. Die Schwangerschaft war geplant, kam jedoch schneller als gedacht - eigentlich ja gut, aber ich war doch irgendwie überrumpelt. Ich hatte arbeitsbedingt recht viel Stress, im 8. Monat zogen wir noch 200km weg - auch nicht gerade stressfrei. Unsere Tochter kam dann Mitte Februar zur Welt, die Geburt wurde eingeleitet, da ich über Termin war und die Herztöne abfielen. Ich empfand die Eröffnungsphase recht heftig, in der Austreibungsphase spürte ich eigentlich nichts. Zuletzt wurde der Kristellergriff angewendet, sie steckte im Becken fest. Nach der Geburt hatte ich leider nicht ein Gefühl von "ich bin so froh und überglücklich, endlich das Kind auf dem Arm zu haben", was ich mir immer so gewünscht habe. Ich denke, auch durch die Schmerzmittel stand ich neben mir, fragte meinen Mann, ob es unser Kind ist etc. Schon im Krankenhaus schrie die Kleine viel, wir wurden dann auch noch in die Kinderklinik verlegt, wo sie für ein paar Tage auf der Intensivstation lag. Ich habe mich nur auf 3 Tage Krankenhaus eingestellt und letztendlich wurden es 8 Tage

Schon nach der Geburt litt ich unter dem "Babyblues", meiner Nachsorgehebamme ging er fast zu lang, sie meinte, wenn es nicht bald aufhört, überweist sie mich zum Psychologen. Vielleicht auch geschockt über diese Aussage, ging es mir nach ca. 4 Wochen besser. Dennoch blieb es anstrengend mit der Kleinen, sie schrie viel, lebte Tag und Nacht am Anfang nur auf mir, stillte sehr lang und viel. Im Kinderwagen und Autositz schrie sie, was ich nie vorher gedacht habe. Ich hatte sie oft im Tuch, letztendlich gewöhnte sie sich darin tagsüber zu schlafen und war nicht mehr ablegbar. Wir waren in der Schreiambulanz, dort hieß es, man müsse ihr das waagrechte Schlafen wieder antrainieren. Dies machte ich im August, es waren 3 harte Tage. Seitdem schläft sie auch tagsüber in ihrem Bett und auch mal im Kinderwagen. Im Auto ist es immer noch schwierig.
Insgesamt habe ich das Gefühl, dass es mit ihr besser läuft, seit sie 6 Monate alt ist. Davor traute ich mich z.T. nicht aus dem Haus, da sie oft schrie und auch immer sehr laut und heftig. Dies ist nach wie vor so, sie kann sich nicht leise zu Wort melden. Sie ist sehr neugierig, aufmerksam und schon gut mobil, aber auch sehr fordernd und anstrengend. Nachts wird sie meist noch 2mal wach und will stillen, kann danach aber z.T. erst nach einer Stunde wieder einschlafen. Oft holen wir sie deshalb dann in unser Bett. Der Schlafentzug nagt an mir, manchmal bin ich schon früh total genervt und fertig, weiß nicht, wie ich den Tag herumkriegen soll. Momentan ist sie anhänglich wie eine Klette, ich kriege hier nichts gebacken, überall kommt sie mir hinterher und muss mich sehen.
Ich habe so arg den letzten Arbeitstag vor dem Mutterschutz entgegengefiebert - erstmal nicht mehr arbeiten, juchuu! Und wenn es geht, lange Zeit nicht mehr arbeiten, mindestens 2 Kinder kriegen, Hausfrau und Mutter sein. Jetzt kam ich schon oft an den Punkt, wo ich dachte "ich such mir wieder einen Job, soll sich doch jemand anderes um das schreiende Kind kümmern". Ein zweites Kind kann ich mir gar nicht mehr vorstellen

Wenn sie ohne für mich ersichtlichen Grund losbrüllt, werde ich aggressiv, schreie sie auch mal an und lege sie grob ab

Mit meinem Mann gibt es oft Streit, ich war schon kurz vor dem Auszug - manchmal wollte ich mit Kind weg, manchmal auch ohne

Meine Familie und Freunde wohnen 200km weit weg, eine Freundin habe ich hier neu gefunden (ca. 45 Minuten Fahrtweg). Ich gehe in eine PEKiP-Gruppe und in eine Krabbelgruppe, aber außerhalb davon ergibt sich auch nichts mit Bekanntschaften.
Seit 2 Wochen gehe ich jetzt zu einer Gruppe für Mutter mit postnataler Depression, ich weiß noch nicht, ob und was es mir bringt. Ich schäme mich so, will eigentlich keine Hilfe annehmen, aber ob es ohne geht?
So, jetzt ist es hier richtig lang geworden... Ich beende mal für heute!
LG KleineFee