Brauche BITTE etwas Zuspruch
Verfasst: 28:12:2013 18:15
Hallo Ihr Lieben,
ich bin ziemlich am Ende und heute schon den ganzen Tag am Weinen. Ich versuch es mal zusammenzufassen:
Ich bin fast in der 30. Woche schwanger (28+6). Die Schwangerschaft war ungeplant, und sie ist der Horror für mich. Ab der 6. SSW hatte ich Blutungen - mal leichte Schmierblutungen, mal richtig rote Sturzblutungen. Dreimal war ich stationär in der Klinik: einmal wegen Blutungen, einmal wegen vorzeitigen Blasensprungs in der 20. SSW, dann nochmal wegen schlechter Blutwerte. Die Fruchtblase hat sich wieder verschlossen (woran keiner mehr glaubte - in der Klinik wurde ich bei Einlieferung schonmal für die Not-OP vorbereitet "die bestimmt heute Nacht sein muss"). Es kamen dann noch ein paar Blutungen, mehr als regelstark, von der Plazenta. Aber meine Maus ist eine Kampf-Maus wie es scheint. Seit Weihnachten bin ich nun erstmals blutungsfrei.
Jetzt, wo es nur noch 10 Wochen bis zur Entbindung sind, legt sich der Stress also etwas. Schlagartig habe ich Gelegenheit mir über einen Sachverhalt Gedanken zu machen, der in den letzten Wochen in den Hintergrund rutschte: dass ich gar kein zweites Kind haben wollte. Mich dem nicht gewachsen fühle. Meine Grosse war mehr als 12 Monate lang Schreibaby, und dafür gebe ich mir bis heute die Schuld. Ich war so vernarrt in mein Baby, aber es hat mich abgelehnt und nur angeschrien. Ich hatte immer diese Träume, in denen sie mir im Badewasser ertrank oder ich sie sonstwie aus Unachtsamkeit umbrachte. Irgendwann schlief ich überhaupt nicht mehr, weil ich sie sogar dann schreien hörte, wenn sie gar nicht schrie.
Ich würde gerne meine ganze Kraft darauf verwenden, es wenigstens jetzt richtig zu machen. Aber da ist nun der kleine "Einschleicher", vor dem ich unendliche Angst habe. Denn ich weiss nicht mehr, wie ich die Zeit damals rumgebracht habe - ich bin mir aber sicher, das schaffe ich nicht nochmal. Bei meiner Grossen war ich immer happy, wenn ich sie spürte - jetzt bin ich sogar manchmal genervt und murmle "gib doch endlich Ruhe" wenn das Baby im Bauch rumstrampelt. Und dann weine ich, weil ich sowas Herzloses denke. Deshalb kann ich darüber auch mit niemandem reden, alle würden mich verdammen.
Die Träume fangen auch wieder an. Dabei träume ich aber nie vom Baby, es ist immer meine Grosse, der ein Unglück passiert. Ich taste dann panisch neben mich, ob sie noch atmet. Bin enttäuscht, wenn sie lieber beim Papa kuschelt als bei mir. Was soll ich nur tun? Plötzlich steht auch wieder das Thema "Geburt" im Raum. Bislang haben wir daran keinen Gedanken verschwendet, denn die Wahrscheinlichkeit, dass die Schwangerschaft fortbestehen würde, lag ja unter 10%. Genau wie meine erste liegt auch die zweite Kleine dauernd in Querlage, ist in Grösse und Gewicht ihrer Zeit voraus - ich soll mich dem Gedanken an einen weiteren Kaiserschnitt nicht verschliessen. Dabei hab ich den ersten doch noch nichtmal verkraftet, warum auch immer...
Und bei aller Panik vor der Geburt denke ich zuerst an meine Grosse: weil ich beim KS ja eine Woche in der Klinik bin, anschliessend nicht toben kann usw. Ich will aber mit ihr toben. Ich will sie nicht abweisen. Schlagartig ist das Gedankenkarussell wieder da, ich hatte es nicht vermisst. Dazu hab ich Angst, dass das alles nicht an dem Ungeborenen vorübergegangen ist: dass sowohl die Schwangerschaft als auch meine Grundhaltung das arme Kind schon jetzt verkorkst haben, es vielleicht sogar krank oder behindert sein wird.
Ich werde so langsam panisch, und die Situation zermürbt mich. Aber es tut ganz gut, es wenigstens mal aufzuschreiben. Ich fühl mich grad so arg allein. Der einzige, mit dem ich gesprochen habe, war mein Mann. Aber unsere Beziehung ist nicht mehr sehr harmonisch, seit das erste Kind auf der Welt ist, und er versteht mich auch nicht ("Bis zur Geburt ist doch noch eeeewig hin. Wart doch mal ab."). Ich kann mir gar nicht vorstellen, ihn bei der Geburt dabei zu haben, das traue ich mich aber nicht ihm zu sagen.
Könnt Ihr mir was Aufbauendes sagen? Raten? Die Ärzte interessiert das nicht, die sehen nur die (zahlreichen) medizinischen Aspekte dieser Schwangerschaft. Und ich solle froh sein.
Vielen dank fürs Lesen.
plüschkopf
ich bin ziemlich am Ende und heute schon den ganzen Tag am Weinen. Ich versuch es mal zusammenzufassen:
Ich bin fast in der 30. Woche schwanger (28+6). Die Schwangerschaft war ungeplant, und sie ist der Horror für mich. Ab der 6. SSW hatte ich Blutungen - mal leichte Schmierblutungen, mal richtig rote Sturzblutungen. Dreimal war ich stationär in der Klinik: einmal wegen Blutungen, einmal wegen vorzeitigen Blasensprungs in der 20. SSW, dann nochmal wegen schlechter Blutwerte. Die Fruchtblase hat sich wieder verschlossen (woran keiner mehr glaubte - in der Klinik wurde ich bei Einlieferung schonmal für die Not-OP vorbereitet "die bestimmt heute Nacht sein muss"). Es kamen dann noch ein paar Blutungen, mehr als regelstark, von der Plazenta. Aber meine Maus ist eine Kampf-Maus wie es scheint. Seit Weihnachten bin ich nun erstmals blutungsfrei.
Jetzt, wo es nur noch 10 Wochen bis zur Entbindung sind, legt sich der Stress also etwas. Schlagartig habe ich Gelegenheit mir über einen Sachverhalt Gedanken zu machen, der in den letzten Wochen in den Hintergrund rutschte: dass ich gar kein zweites Kind haben wollte. Mich dem nicht gewachsen fühle. Meine Grosse war mehr als 12 Monate lang Schreibaby, und dafür gebe ich mir bis heute die Schuld. Ich war so vernarrt in mein Baby, aber es hat mich abgelehnt und nur angeschrien. Ich hatte immer diese Träume, in denen sie mir im Badewasser ertrank oder ich sie sonstwie aus Unachtsamkeit umbrachte. Irgendwann schlief ich überhaupt nicht mehr, weil ich sie sogar dann schreien hörte, wenn sie gar nicht schrie.
Ich würde gerne meine ganze Kraft darauf verwenden, es wenigstens jetzt richtig zu machen. Aber da ist nun der kleine "Einschleicher", vor dem ich unendliche Angst habe. Denn ich weiss nicht mehr, wie ich die Zeit damals rumgebracht habe - ich bin mir aber sicher, das schaffe ich nicht nochmal. Bei meiner Grossen war ich immer happy, wenn ich sie spürte - jetzt bin ich sogar manchmal genervt und murmle "gib doch endlich Ruhe" wenn das Baby im Bauch rumstrampelt. Und dann weine ich, weil ich sowas Herzloses denke. Deshalb kann ich darüber auch mit niemandem reden, alle würden mich verdammen.
Die Träume fangen auch wieder an. Dabei träume ich aber nie vom Baby, es ist immer meine Grosse, der ein Unglück passiert. Ich taste dann panisch neben mich, ob sie noch atmet. Bin enttäuscht, wenn sie lieber beim Papa kuschelt als bei mir. Was soll ich nur tun? Plötzlich steht auch wieder das Thema "Geburt" im Raum. Bislang haben wir daran keinen Gedanken verschwendet, denn die Wahrscheinlichkeit, dass die Schwangerschaft fortbestehen würde, lag ja unter 10%. Genau wie meine erste liegt auch die zweite Kleine dauernd in Querlage, ist in Grösse und Gewicht ihrer Zeit voraus - ich soll mich dem Gedanken an einen weiteren Kaiserschnitt nicht verschliessen. Dabei hab ich den ersten doch noch nichtmal verkraftet, warum auch immer...
Und bei aller Panik vor der Geburt denke ich zuerst an meine Grosse: weil ich beim KS ja eine Woche in der Klinik bin, anschliessend nicht toben kann usw. Ich will aber mit ihr toben. Ich will sie nicht abweisen. Schlagartig ist das Gedankenkarussell wieder da, ich hatte es nicht vermisst. Dazu hab ich Angst, dass das alles nicht an dem Ungeborenen vorübergegangen ist: dass sowohl die Schwangerschaft als auch meine Grundhaltung das arme Kind schon jetzt verkorkst haben, es vielleicht sogar krank oder behindert sein wird.
Ich werde so langsam panisch, und die Situation zermürbt mich. Aber es tut ganz gut, es wenigstens mal aufzuschreiben. Ich fühl mich grad so arg allein. Der einzige, mit dem ich gesprochen habe, war mein Mann. Aber unsere Beziehung ist nicht mehr sehr harmonisch, seit das erste Kind auf der Welt ist, und er versteht mich auch nicht ("Bis zur Geburt ist doch noch eeeewig hin. Wart doch mal ab."). Ich kann mir gar nicht vorstellen, ihn bei der Geburt dabei zu haben, das traue ich mich aber nicht ihm zu sagen.
Könnt Ihr mir was Aufbauendes sagen? Raten? Die Ärzte interessiert das nicht, die sehen nur die (zahlreichen) medizinischen Aspekte dieser Schwangerschaft. Und ich solle froh sein.
Vielen dank fürs Lesen.
plüschkopf