4 Tage vor der Geburt und ich am durchdrehen...
Verfasst: 31:12:2013 19:59
Hallo zusammen
Ich war im 2011 schon eine zeitlang im Forum aktiv. Nach der Geburt meines 3. Kindes im Juli 2011 erlitt ich eine schwere PPD, die dann ein 7-wöchiger Klinikaufenthalt mit sich zog, weil zuhause gar nichts mehr ging. Ich hatte dermassen massive Schlafstörungen, dass ich dann nach 2 Wochen Klinik abgestillt habe, um einfach mehr Medikamente nehmen zu können (da hatte ich sonst einfach Sertralin als Monotherapie). Aber trotz hohen Dosen an Valium, Dormicum oder auch Zopiclon stellte sich der Schlaf nur ganz langsam wieder ein. Hatte einige Medikamenten-Wechsel hinter mir, bis ich dann nach einigen Monaten mit Venlafaxin und Trazodone rel. gut eingestellt war. Jedoch war beides hoch dosiert, da alles darunter nicht wirkte (Venlafaxin 300mg tgl. und Trazodone 300mg auf die Nacht). Irgendwann war wieder ein einigermassen normaler Alltag möglich, ich kam zuhause alleine zurecht, konnte wieder arbeiten gehen. Auf und abs wurden weniger, die Ehe stabilisierte sich wieder. Etwas weniger als 2 Jahre danach kam dennoch nochmals der Kinderwunsch bei uns beiden auf. Klar diskutierten wir viel darüber, ob im Falle des Falles wieder eine PPD eintreten könnte, wie wir damit umgehen würden etc. Gespräche mit meinem Therapeuten und Frauenärztin fanden statt.
Ich musste meine Medikamente wechseln, habe dann langsam auf Amitriptylin 150mg abends umgestellt. Der Effekt der Gewichtszunahme liess leider nicht lange auf sich warten, aber damit konnte ich eigentlich umgehen. Ich wurde dann relativ schnell schwanger. Trotz Wunschschwangerschaft bekam ich leichte Panik, als ich pos. testete. Schon nach einer Woche ging es mir psychisch wieder schlechter. Da wir hier in der Schweiz ähnlich wie Embryotox eine Anlaufstelle haben, machte ich gleich einen Termin mit der Ärztin. Sie schrieb mich zuerst mal arbeitsunfähig, da der Beruf zu dieser Zeit wirklich intensiv und recht belastend war. Medikamententechnisch wollte sie die ersten 12 Wochen nichts ändern. Sie erlaubte mir, wenns ganz schlimm wurde, ein Temesta (Lorazepam) zu nehmen. Die Arbeit hatte wohl wirklich viel Einfluss, denn nach und nach ging es wieder besser, während ich arbeitsunfähig geschrieben wurde. So liessen wir die Therapie auch beim Amitriptilyn 150mg. Die folgende Zeit ging es mir relativ gut, mal auf und ab, das Schlafen ging zwar schlechter als vorher, aber doch machbar. Bis Anfang November. Da änderte sich alles schlagartig. Ich erwachte nachts mit Panikattacken, Herzrasen, ich fühlte mich eingeengt und lief ruhelos umher. Nur mit Temesta brachte ich das wieder unter Kontrolle. So ging ich schon mit der Angst ins Bett, ob wohl wieder eine Panikattacke kommen würde. Durch den schnellen Puls konnte ich erst auch kaum einschlafen. Die Panikattacken kamen zuerst so 1x/Woche, häuften sich aber dann bis Weihnachten, dass kaum eine Nacht ohne verging. Ich schlafe kaum noch. Bin leicht erkältet und dadurch atme ich nachts durch den Mund, welcher dann total austrocknet...und allein schon das genügt, um in Panik auszubrechen!. Panikattacken und Angststörungen kenne ich von meiner PPD her eigentlich nicht. Meine Ärztin hat mir nahegelegt, im letzten Drittel mit dem Lorazepam spärlich umzugehen und ja vor der Geburt nicht einzunehmen. Das macht mir zusätzlich Angst, da ich ja meinem Baby nicht schaden will, aber ich es bei schweren Anfällen kaum ohne aushalte. In 4 Tagen ist mein ET!!! Vor zwei Wochen haben wir sogar darüber nachgedacht, die Kleine per KS zu holen oder die Geburt einzuleiten, weil es mir so schlecht ging. Aber was kommt danach?
Ich werde gleich abstillen nach der Geburt und wieder zu meinen "alten" Medikamenten zurückgreifen...Aber was, wenn mich die PPD wieder mit aller Macht trifft? Es ist ja jetzt schon wieder so schlimm, ist ja quasi schon vorprogrammiert, dass es nachher wieder in einem Loch endet. 4 Wochen nach der Geburt sind abgedeckt, was Mithilfe betrifft, mein Mann hat 2 Wochen frei, dann meine Mutter eine, und dann kommt meine Schwiegermutter 1 Woche zu uns.
Ich würde alles tun, damit es nicht wieder so schlimm wird! Und ich habe langsam das Gefühl, verrückt zu werden, durchzudrehen wegen diesen Panikattacken. Dann kommt auch die Angst vor der Geburt hinzu. Die Angst, wieder ein Schreibaby zu haben. Manchmal bereue ich es sogar, wieder schwanger geworden zu sein. Meinen Kindern und meiner Familie dies wieder anzutun.
Ich will auf gar keinen Fall wieder in die Klinik, obwohl es damals das einzig Richtige war.
Erging es jemandem von Euch auch so während einer Folgeschwangerschaft? Oder kann mich irgendwer ein wenig beruhigen?
Traurige Grüsse
Ich war im 2011 schon eine zeitlang im Forum aktiv. Nach der Geburt meines 3. Kindes im Juli 2011 erlitt ich eine schwere PPD, die dann ein 7-wöchiger Klinikaufenthalt mit sich zog, weil zuhause gar nichts mehr ging. Ich hatte dermassen massive Schlafstörungen, dass ich dann nach 2 Wochen Klinik abgestillt habe, um einfach mehr Medikamente nehmen zu können (da hatte ich sonst einfach Sertralin als Monotherapie). Aber trotz hohen Dosen an Valium, Dormicum oder auch Zopiclon stellte sich der Schlaf nur ganz langsam wieder ein. Hatte einige Medikamenten-Wechsel hinter mir, bis ich dann nach einigen Monaten mit Venlafaxin und Trazodone rel. gut eingestellt war. Jedoch war beides hoch dosiert, da alles darunter nicht wirkte (Venlafaxin 300mg tgl. und Trazodone 300mg auf die Nacht). Irgendwann war wieder ein einigermassen normaler Alltag möglich, ich kam zuhause alleine zurecht, konnte wieder arbeiten gehen. Auf und abs wurden weniger, die Ehe stabilisierte sich wieder. Etwas weniger als 2 Jahre danach kam dennoch nochmals der Kinderwunsch bei uns beiden auf. Klar diskutierten wir viel darüber, ob im Falle des Falles wieder eine PPD eintreten könnte, wie wir damit umgehen würden etc. Gespräche mit meinem Therapeuten und Frauenärztin fanden statt.
Ich musste meine Medikamente wechseln, habe dann langsam auf Amitriptylin 150mg abends umgestellt. Der Effekt der Gewichtszunahme liess leider nicht lange auf sich warten, aber damit konnte ich eigentlich umgehen. Ich wurde dann relativ schnell schwanger. Trotz Wunschschwangerschaft bekam ich leichte Panik, als ich pos. testete. Schon nach einer Woche ging es mir psychisch wieder schlechter. Da wir hier in der Schweiz ähnlich wie Embryotox eine Anlaufstelle haben, machte ich gleich einen Termin mit der Ärztin. Sie schrieb mich zuerst mal arbeitsunfähig, da der Beruf zu dieser Zeit wirklich intensiv und recht belastend war. Medikamententechnisch wollte sie die ersten 12 Wochen nichts ändern. Sie erlaubte mir, wenns ganz schlimm wurde, ein Temesta (Lorazepam) zu nehmen. Die Arbeit hatte wohl wirklich viel Einfluss, denn nach und nach ging es wieder besser, während ich arbeitsunfähig geschrieben wurde. So liessen wir die Therapie auch beim Amitriptilyn 150mg. Die folgende Zeit ging es mir relativ gut, mal auf und ab, das Schlafen ging zwar schlechter als vorher, aber doch machbar. Bis Anfang November. Da änderte sich alles schlagartig. Ich erwachte nachts mit Panikattacken, Herzrasen, ich fühlte mich eingeengt und lief ruhelos umher. Nur mit Temesta brachte ich das wieder unter Kontrolle. So ging ich schon mit der Angst ins Bett, ob wohl wieder eine Panikattacke kommen würde. Durch den schnellen Puls konnte ich erst auch kaum einschlafen. Die Panikattacken kamen zuerst so 1x/Woche, häuften sich aber dann bis Weihnachten, dass kaum eine Nacht ohne verging. Ich schlafe kaum noch. Bin leicht erkältet und dadurch atme ich nachts durch den Mund, welcher dann total austrocknet...und allein schon das genügt, um in Panik auszubrechen!. Panikattacken und Angststörungen kenne ich von meiner PPD her eigentlich nicht. Meine Ärztin hat mir nahegelegt, im letzten Drittel mit dem Lorazepam spärlich umzugehen und ja vor der Geburt nicht einzunehmen. Das macht mir zusätzlich Angst, da ich ja meinem Baby nicht schaden will, aber ich es bei schweren Anfällen kaum ohne aushalte. In 4 Tagen ist mein ET!!! Vor zwei Wochen haben wir sogar darüber nachgedacht, die Kleine per KS zu holen oder die Geburt einzuleiten, weil es mir so schlecht ging. Aber was kommt danach?
Ich werde gleich abstillen nach der Geburt und wieder zu meinen "alten" Medikamenten zurückgreifen...Aber was, wenn mich die PPD wieder mit aller Macht trifft? Es ist ja jetzt schon wieder so schlimm, ist ja quasi schon vorprogrammiert, dass es nachher wieder in einem Loch endet. 4 Wochen nach der Geburt sind abgedeckt, was Mithilfe betrifft, mein Mann hat 2 Wochen frei, dann meine Mutter eine, und dann kommt meine Schwiegermutter 1 Woche zu uns.
Ich würde alles tun, damit es nicht wieder so schlimm wird! Und ich habe langsam das Gefühl, verrückt zu werden, durchzudrehen wegen diesen Panikattacken. Dann kommt auch die Angst vor der Geburt hinzu. Die Angst, wieder ein Schreibaby zu haben. Manchmal bereue ich es sogar, wieder schwanger geworden zu sein. Meinen Kindern und meiner Familie dies wieder anzutun.
Ich will auf gar keinen Fall wieder in die Klinik, obwohl es damals das einzig Richtige war.
Erging es jemandem von Euch auch so während einer Folgeschwangerschaft? Oder kann mich irgendwer ein wenig beruhigen?
Traurige Grüsse