Hallo an alle,
tja-wo soll ich nur anfangen....Momentan geht es mir auch gut,meine Depression ist überwunden denke ich.Also ich fange mal an.
2007 haben wir unser erstes Kind-ein Wunschkind-bekommen. Die Schwangerschaft war toll,ich habe es genossen. Zu dem Zeitpunkt arbeitete ich noch Vollzeit und bin während der Schwangerschaft zu meinem Mann gezogen,ein Haushalt mit nun vier Generationen,allerdings haben wir alles getrennt. Mit meiner Schwiegermutter komme ich mitlerweile recht gut aus,es gab nie derbe Auseinandersetzungen.Wir haben unseren Haushalt,sind nur manchmal alle zusammen zum Essen,unser Großer liebt seine Oma und Uroma.
Dann kam die Geburt....ich wollte so sehr eine Spontangeburt,hatte eine Beleghebamme-aber es ging nicht.Es mußte ein Kaiserschnitt sein,dazu noch aus medizinischen Gründen eine Vollnarkose.Alles was ich nicht wollte. Ich weiß-es war die richtige Entscheidung,unserem Sohn ging es schon nicht mehr so gut und es stellte sich auch heraus,dass mein Becken zu schmal für eine normale Geburt ist.Ich kann nur mit Kaiserschnitt entbinden,wahrscheinlich auch nur unter Vollnarkose. Als unser Sohn auf der Welt war klappte dann das Stillen nicht mal,ich fühlte mich wie ein Versager. Und dann weiß ich,wie ich ihn einmal anschaute und dachte:Ist das wirklich meiner.Dazu mußte ich länger als bei einer Spontangeburt im Krankenhaus bleiben-für mich ein wahrer Horror weil ich als Kind monatelang im Krankenhaus lag und seitdem eine totale Abneigung habe.Aber diese ersten ersten Anzeichen habe ich verdrängt,dann war meine Hebamme auch total lieb,beruhigte mich in puncto Stillen und so entschlossen wir uns zur Flasche. Auf der Station war das echt eher verpöhnt,da hab ich mich einfach nicht getraut zu sagen,wie furchtbar diese Versuche von Abpumpen und Anlegen ohne Erfolg für mich waren-naja,schimpft sich ja stillfreundliches Krankenhaus.Mir kamen dann so schnell die Tränen-aber da hieß es:normal,ist der Babyblues. Dann war ich wieder zu hause,allein,ohne Freundeskreis.Mein Mann war arbeiten,hatte gerade eine neue Arbeitsstelle angefangen nachdem er während meiner Schwangerschaft arbeitslos geworden war und sich eine zeit lang mit mit Zeitarbeitsfirmen über Wasser gehalten hatte.Ich wollte unbedingt zu hause bleiben,ein Jahr halt. Meine Stimmung wurde immer trüber. Ich habe unseren Sohn gut versorgt,aber das wars. Das was man machen mußte tat ich weil es so ja gelesen und gehört hatte. Um rauszukommen hab ich dann das ganze Programm mit Babyschwimmen,Babymassage etc. gemacht.Das tat mir gut,aber ich hatte immer das Gefühl-die sind Mamas-ich nicht und wurde immer trauriger. Ich wußte immer weniger was mit mir los war und mein Mann stand hilflos neben mir.Irgendwann erkannte ich dass ich unserem Sohn nicht sagen konnte:ich liebe dich.Und das tat mir unendlich weh.Über die Hebamme kam dann ein erstes Gespräch mit einem Psychologen zustande.Das tat gut,ich merkte aber dass das nicht der richtige für mich war.Über eine Fernsehsendung kam ich damals auf diesen Verein und habe dann eine Adressse einer Heilpraktikerin/Psychotherapeutin bekommen,Bei anderen Therapeuten waren ewig lange Wartezeiten und mein Leidensdruck war einfach zu groß geworden. Ich war dann bei ihr und fühlte mich gut aufgehoben,endlich reden zu können und verstanden zu werden. Unser Sohnhatte davor schon gesundheitliche Probleme,lag mit 6 Wochen zwei Wochen im Krankenhaus weil Sauerstoffwerte nicht stimmten und er abnahm.Ich war fix und fertig,mein Mann versuchte mich zu unterstützen,mußte gleichzeitig viel arbeiten-es war für uns beide schwer. Durch die Therapie näherte ich mich unserem Sohn immer näher an,ich mußte mit ihm Krankengymnastik machen,seine Entwicklung war nicht zeitgemäß.Ich habe einfach gemacht was ich tun mußte um unserem Sohn gutes zu tun. Mit 12 Monaten hatte er einen schweren Fieberkrampf,wir hatten wirklich Angst da er in einen Status fiel und ich mich beruflich etwas damit auskenne.Er war dann wieder im Krankenhaus,Intensivstation und wir hatten todesangst.Als er draussen war hatten wir sowieso schon einen Termin bei einer Kinderneurologin da er in der Entwicklung nicht zeitgemäß. Für mich war dasnur ein kurzes Schlucken-dann anpacken,mein Mann tat sich anfangs mit der Diagnose Entwicklungsverzögerung schwer.Aber das legte sich auch recht schnell.Etwas später war die Therapie abgeschlossen,es fühlte sich für mich richtig an und nach etwas über einem Jahr war es auch "mein" Kind,war ich Mama.Ich fing dann wieder an zu arbeiten,was mir sehr gut tat..Irgendwann kam dann der Wunsch nach einem zweiten Kind.Ein Freundeskreis fehlt mir immer noch,aber insgesamt würde ich sagen-es geht mir gut. Dann hatte ich aber 2011 und ach 2012 eine Fehlgeburt,ich war traurig,durch Unterstützung durch meinen Mann und lieben Menschen habe ich das gut überstanden.Dann letztes Jahr wieder ein Wunder-ich wurde schwanger,mußte schon ab der 9. Woche ins Beschäftigungsverbot und zusammen mit meinem Mann und unserem Sohn ist die Feude riesig.Im März wird unser zweites Kind zur Welt kommen,ich weiß jetzt was mich geburtsmäßig erwartet,habe wieder eine liebe Hebamme an meiner Seite.Unser Sohn ist entwicklungsverzögert,wir lieben ihn so wie er ist-er hat vieles aufgeholt,benötigt insbesondere beim Lernen Unterstützung.Er kam letztes Jahr zur Schule.Meine Schwangerschaft ist nicht gerade einfach,aber ich geniesse sie. Aber jetzt kommt meine Angst-ich habe Angst vor einer erneuten Depression nach der Geburt,oder wenn noch viel viel schlimmer wird als bei unserem Sohn. Meine Hebamme sagte Gespräche mit meine damaligen Therapeutin könnten hilfreich sein ihrer Erfahrung nach.Tja,ich finde die Adresse auch im Internet nicht mehr,anscheinend praktiziert sie vielleicht gar nicht mehr.Und jetzt fühle ich mich hilflos,ich habe Angst vor den Gefühlen die wieder kommen könnten.Es war so schlimm mein Kind wie ein fremdes Kind anzuschauen,ihn zubehandeln als wäre es nur ein Beruf.Es tat weh.
Oh je,da ist eine Menge zusammengekommen,ich hoffe es ist nicht zu viel und nicht zu sehr durcheinander.
Liebe Grüße
baby14
Ich bin neu hier und möchte mich vorstellen
Moderator: Moderatoren
Re: Ich bin neu hier und möchte mich vorstellen
Hallo Baby14,
ich hab nicht viel Zeit, aber wollte Dich kurz herzlich willkommen heißen!
Du hast gerade unter der ersten Geburt vieles mitgemacht, was sehr traumatisch sein kann. Vieles davon kam mir sehr bekannt vor. Ich hatte auch eine Beleghebamme und hab mir die Geburt und die Gefühle für das Baby traumhaft vorgestellt. Aber auch unsere Tochter wollte nicht so richtig auf die Welt und musste dann nach der Entbindungfür 1 Woche auf die Intensivstation wegen schlechter Werte. Die Gefühle für sie haben sich erst mit der Zeit eingestellt. Diese Versagensgefühle wegen des Stillens kennen hier sicher auch viele, man steht unter einem enormen Druck, dem Kind das "Beste" zu bieten, aber wenn der Körper oder die Psyche dann nicht so mitmachen, wie man es von ihnen verlangt, stellen sich schnell negative Gefühle ein.
Ich hoffe, dass Du hier viele Anregungen und TIpps bekommst, oder einfach nur Gleichgesinnte findest, die Dir zuhören!
ich hab nicht viel Zeit, aber wollte Dich kurz herzlich willkommen heißen!
Du hast gerade unter der ersten Geburt vieles mitgemacht, was sehr traumatisch sein kann. Vieles davon kam mir sehr bekannt vor. Ich hatte auch eine Beleghebamme und hab mir die Geburt und die Gefühle für das Baby traumhaft vorgestellt. Aber auch unsere Tochter wollte nicht so richtig auf die Welt und musste dann nach der Entbindungfür 1 Woche auf die Intensivstation wegen schlechter Werte. Die Gefühle für sie haben sich erst mit der Zeit eingestellt. Diese Versagensgefühle wegen des Stillens kennen hier sicher auch viele, man steht unter einem enormen Druck, dem Kind das "Beste" zu bieten, aber wenn der Körper oder die Psyche dann nicht so mitmachen, wie man es von ihnen verlangt, stellen sich schnell negative Gefühle ein.
Ich hoffe, dass Du hier viele Anregungen und TIpps bekommst, oder einfach nur Gleichgesinnte findest, die Dir zuhören!
Re: Ich bin neu hier und möchte mich vorstellen
Ein liebes Hallo auch von mir!
Ich kann deine Sorge und Angst sehr gut verstehen und bin der gleichen Meinung wie deine Hebamme. Darüber mit einer Fachperson zu reden, würde dir bestimmt sehr helfen. Da du deine ehem. Therapeutin nicht mehr hast, hier unsere Liste mit Fachleuten, vielleicht kannst du da jemanden finden:
http://www.schatten-und-licht.de/joomla ... hleute.pdf
Zum anderen bist du jetzt schon mal viel besser auf die Geburtsart vorbereitet, das ist ein großer Pluspunkt. Und auch sonst ist die Chace sehr hoch, dass vieles ganz anders bzw. besser läuft als bei der ersten Entbindung. Schön finde ich auch, wie du schreibst wie sehr ihr 3 euch auf das Baby freut - das schweißt euch als Familie sehr zusammen.
Du schreibst, du hast keinen Freundeskreis. Woran liegt das? Soziale Kontakte tun sehr gut und waren für mich damals ein Rettungsanker, der sehr zu meiner Stabilisierung beigetragen hat. Was könntest du tun, um Anschluß zu finden?
Ich kann deine Sorge und Angst sehr gut verstehen und bin der gleichen Meinung wie deine Hebamme. Darüber mit einer Fachperson zu reden, würde dir bestimmt sehr helfen. Da du deine ehem. Therapeutin nicht mehr hast, hier unsere Liste mit Fachleuten, vielleicht kannst du da jemanden finden:
http://www.schatten-und-licht.de/joomla ... hleute.pdf
Zum anderen bist du jetzt schon mal viel besser auf die Geburtsart vorbereitet, das ist ein großer Pluspunkt. Und auch sonst ist die Chace sehr hoch, dass vieles ganz anders bzw. besser läuft als bei der ersten Entbindung. Schön finde ich auch, wie du schreibst wie sehr ihr 3 euch auf das Baby freut - das schweißt euch als Familie sehr zusammen.
Du schreibst, du hast keinen Freundeskreis. Woran liegt das? Soziale Kontakte tun sehr gut und waren für mich damals ein Rettungsanker, der sehr zu meiner Stabilisierung beigetragen hat. Was könntest du tun, um Anschluß zu finden?
Liebe Grüße von
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Marika
Diagnose:
schwere PPD 2005
heute völlig beschwerdefrei mit 10 mg Cipralex
Re: Ich bin neu hier und möchte mich vorstellen
Danke erst mal für eure Antworten,das tat sehr gut.
Über unseren Sohn sind einige lose Kontakte,eine Kollegin ist mitlerweile zur Freundin geworden.
Es war damals so dass ich in der Schwangerschaft zu meinem Mann gezogen bin,mein damaliger Freundeskreis bestand nur aus Singles bzw. Paaren ohne Kind,die auch bewußt keine Kinder wollten.Irgendwie paßte es nicht mehr.dazu kam auch die Entfernung von über einer Stunde Fahrt. Jetzt weiß auch meine Schwester was damals mit mir war,sie hat mir das Versprechen abgenommen zu sagen wenn ich das Gefühl habe,dass es bergab geht.
Oh-mein Kleiner muß Hausaufgaben machen-da ist Mama gefragt
Später wieder mehr,liebe Grüße
baby14
Über unseren Sohn sind einige lose Kontakte,eine Kollegin ist mitlerweile zur Freundin geworden.
Es war damals so dass ich in der Schwangerschaft zu meinem Mann gezogen bin,mein damaliger Freundeskreis bestand nur aus Singles bzw. Paaren ohne Kind,die auch bewußt keine Kinder wollten.Irgendwie paßte es nicht mehr.dazu kam auch die Entfernung von über einer Stunde Fahrt. Jetzt weiß auch meine Schwester was damals mit mir war,sie hat mir das Versprechen abgenommen zu sagen wenn ich das Gefühl habe,dass es bergab geht.
Oh-mein Kleiner muß Hausaufgaben machen-da ist Mama gefragt

Später wieder mehr,liebe Grüße
baby14