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Einfach traurig

Verfasst: 10:02:2014 13:05
von kullerfrau
Ach Mann, ich bin gerade wieder so traurig :( ich hasse diese Depression so :twisted:
Es ist eigentlich nichts schlimmes passiert, das We war ok, bin ziemlich erkältet, aber sonst gabs keinen ärger oder so.
Bin heute morgen mit dem kleinen im Arm aufgewacht und war schon traurig. Ich hab so oft mit entfremdungsgefühlen zu kämpfen und hab dann zu gar nichts mehr einen Bezug. Ich möchte auch einfach nur wieder lachen können, so wie früher :cry:
Es tut mir dann immer so leid für den kleinen, er hat eine Mutter, die sich nicht richtig an ihm erfreuen kann etc. Fühle mich deswegen so schuldig, auch meinem Freund gegenüber :oops: :cry:

Auf die Therapie, die ich mache, habe ich auch irgendwie keine Lust mehr, merke nicht, dass sie etwas bringt, aber ganz ohne....?

Danke fürs lesen,musste mich mal ausweinen :cry:

Re: Einfach traurig

Verfasst: 11:02:2014 10:21
von Marika
Komm, lass dich mal drücken!!!

Ich kenne deine Gefühle sehr gut - das schlechte Gewissen dem Kind und auch dem eigenen Mann gegenüber, sind in der Phase riesen groß. Und die Traurigkeit auch so entsteht diese Spirale: Je größer die Traurigkeit - umso größer die Schuldgefühle - und um so größer wieder Traurigkeit.

Aus dieser Spirale kann man aber aussteigen - sie durchbrechen so zu sagen. Das kann einerseits mit Medikamenten gelingen und als 2. Standbein mit der Therapie!

Nimmst du ein Medikament? Wie lange bist du bereits in Therapie?

Re: Einfach traurig

Verfasst: 11:02:2014 13:25
von kullerfrau
Hallo marika,

Lieben Dank für deine Antwort und den Drücker! So etwas vermisse ich oft, einfach in den Arm genommen zu werden :(

Ich bin Mai 2013 zusammen gebrochen, da ging gar nichts mehr. War da schon in der 5. Woche schwanger. Hab mich dann selber eingewiesen und war dort 10 Wochen, war ganz ok, obwohl ich Kliniken hasse. Aber irgendwie wusste ich, dass es nicht anders geht. Mitte Juli bin ich wieder nach Hause, was ganz gut geklappt hat. Konnte bei meiner Therapeutin der Klinik bleiben und bin einmal die Woche hin. Die Medis wurden wegen der ss nicht umgestellt (40mg citalopram). Hatte in der s. dann ein paar Probleme (gmh- Verkürzung, nierenstau, Verdacht auf Nabelschnur Vorfall), also genießen konnte ich es nicht wirklich. Der kleine kam dann vier Wochen zu früh und hat nach der geburt erstmal nicht geatmet, hat sich Gott sei dank schnell gebessert, aber viel Aufregung... Vor allem weil ich immer ein schlechtes Gewissen hatte, dass das von den Medis kommt.

Sind dann nach fünf Tagen heim und eine Woche später war die Depression so schlimm wie nie zuvor. Es war die Hölle. Null antrieb, panikattacken ohne Ende und suizidgedanken. Bin dann am Jahreswechsel auf venlafaxin umgestellt worden. Der Antrieb war schnell wieder da, die Panik und die extreme Unruhe gingen langsam weg. Von dem her geht es mir echt viel besser, kann mich auch um den kleinen kümmern. Hab aber noch stark mit entfremdungsgefühlen zu kämpfen und oft eben auch mit der Traurigkeit. :(

In die Therapie geh ich, sofern ich kann. Manchmal bin ich nach der Nachtschicht einfach zu fertig... Hoffe, morgen klappt es!

Ganz liebe Grüße!