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Wie habt ihr euch bei einer 2. Schwangerschaft vorbereitet ?

Verfasst: 13:03:2014 11:51
von Andrea
Hallo alle Zusammen,

unser Kleiner wurde im Juni 2012 geboren (ist also fast 2), worauf ich ja unmittelbar danach leider durch eine fette Wochenbettdepression musste. Ich bezeichne mich aber seit Anfang 2013 stabil und bin seit Juli 2013 wieder medikamentenfrei.
Lange Zeit war ich überzeugt, dass wir leider ein Einzelkind haben werden aber mit der Zeit schlich sich immer mehr der Wunsch und auch der Glaube und die Hoffnung auf ein Geschwisterchen ein. Ehrlich gesagt auch der Trotz, dass ich die Krankheit nicht unsere Familie bestimmen lasse :-)
Nun haben mein Mann und ich besprochen, dass ich noch etwa 5 Monate verhüten werde und wir dann auf ein weiteres kleines Würmchen hoffen.

Ich weiß, dass die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Erkrankung sehr hoch ist, aber doch machen mir Geschichten Mut, bei denen die Krankheit nicht wieder aufgetreten ist. Ich möchte mich jedenfalls für den Fall, dass es mich doch wieder trifft, entsprechend vorbereiten.

- Termin bei meiner Psychologin, um evtl. mit Medikamenten vorzubeugen oder im Bedarfsfall zu haben
- Gespräch mit meiner damaligen Therapeutin
- Meine Therapeutin macht auch Geburtsvorbereitung - das werde ich auf jeden Fall diesmal dort machen
- Beratung bei örtlichen DonumVitae
- Ich möchte mich im Vorfeld um eine Mütter-/Familienpflegerin kümmern
- Hebammenbetreuung schon während der Schwangerschaft (Ich hoffe, dass meine damalige super Hebamme nach ihrer eigenen Geburt bis dahin wieder arbeitet)
- Vorstellung im Krankenhaus mit "Geburtsplan" (Ich möchte im selben Krankenhaus wieder entbinden)
- "Notfallplan" zur Versorgung meines Sohnes und mich im Fall der Fälle
- Ich möchte nur die ersten paar Tage stillen. Das Stillen hat zwar damals geklappt, aber ich denke es war ein Faktor der zum Schlechten beigetragen hat, da es nach dem Abstillen besser wurde

Meine Therapeutin bietet sogar Geburtsbegleitung an. Selbst das habe ich mir mal überlegt, allerdings ist es doch ein recht hoher Kostenfaktor und ich möchte vor allem nicht, dass mein Mann dann bei der Geburt "untergehen" würde.

Mich würde mal interessieren, welche Vorbereitungen ihr bei einer weiteren Schwangerschaft getroffen habt.
Was haltet ihr von Plazenta- oder Progesteron-Prophylaxe ?

Mache ich mir im Vorfeld vielleicht schon zuviele Gedanken darüber ???
Viele Grüße
Andrea

Re: Wie habt ihr euch bei einer 2. Schwangerschaft vorbereit

Verfasst: 26:04:2014 11:46
von Melanie W.
Liebe Andrea,

irgendwie ist dein Posting im Forum untergegangen, was sehr schade ist, da du ja ein wichtiges Anliegen hast und dazu auch gute Fragen gestellt hast, deshalb möchte ich das nun doch gerne noch aufgreifen.

Zu viele Gedanken machst du dir bestimmt nicht, im Gegenteil, es sind genau die richtigen Gedanken! Tatsächlich ist mit einer PPD-Vorgeschichte das Risiko einer erneuten Erkrankung erhöht, deshalb ist es auf jeden Fall sinnvoll zu überlegen, was man alles vorbeugend tun kann. Ich selbst bin auch so eine "Kandidatin" - PPD nach dem ersten Kind, daher natürlich viele Gedanken und Ängste beim zweiten Kind, aber dank Prophylaxe, guter Unterstützung aus dem Umfeld, einer tollen Hausgeburt mit hervorragender Hebammenbegleitung (vorher, währenddessen, danach im Wochenbett) und einem Quäntchen Glück (das braucht man auch...) erkrankte ich nach der zweiten Geburt nicht erneut. Übrigens war bei mir das Stillen beim ersten Mal auch eine Katastrophe und ich habe früh abgestillt - aber beim zweiten Mal hat es geklappt und mir richtig gutgetan. Du hast dir ja selbst auch schon ganz viel überlegt, in Sachen Vorbeugung bist du da wirklich auf dem allerbesten Weg (und das ja sogar noch vor einer erneuten Schwangerschaft)!

Da du auch nach dem Thema Geburtsbegleitung gefragt hast: ich persönlich finde das sehr hilfreich und kenne das auch aus eigener Erfahrung so, dass der Partner dadurch nicht "ausgebootet" wird, sondern im Gegenteil durch die Begleiterin/Doula oder wen auch immer mit einbezogen wird. Auch für den Partner ist das oft eine Entlastung - er bleibt in seiner Rolle als werdender Papa, aber es ist einfach kontinuierlich noch jemand anderes da, der wirklich Erfahrung mit Geburten hat, der beiden Partern Ängste nehmen kann, der eben nicht wie der Partner an seine eigenen emotionalen Grenzen kommt, wenn er die geliebte Partnerin leiden sieht und sich hilflos fühlt. Leider haben ja die Hebammen im Schichtdienst immer weniger Zeit für die Gebärenden; ich finde daher entweder eine Beleghebamme oder eine Geburtsbegleiterin/Doula sehr empehlenswert.

Mit der Plazenta- und/oder Progesteron-Prophylaxe habe ich selbst keine Erfahrungen, kenne aber Frauen, denen das sehr geholfen hat. Allerdings kommt es da meiner Auffassung nach auch ein bisschen darauf an, woher die PPD kommt (was ja oft nicht so einfach festzustellen ist und oft ein Gemisch an unterschiedlichen Ursachen hat) - bei manchen Frauen spielt die hormonelle Komponente eine wichtige Rolle, bei anderen ist das eher weniger der Fall. Lohnenswert finde ich diese Prophylaxe-Variante dann, wenn die Ursachen bei sich zumindest teilweise im hormonellen Bereich vermutet; ein Hinweis darauf kann z.B. sein, wenn man auch außerhalb der Schwangerschaften sehr sensibel auf hormonelle Schwankungen reagiert (z.B. zyklusabhängig).

Herzliche Grüße
Melanie

Re: Wie habt ihr euch bei einer 2. Schwangerschaft vorbereit

Verfasst: 28:04:2014 13:27
von Andrea
Hallo Melanie,

vielen Dank für Deinen lieben und ausführlichen Beitrag. Irgendwie bin ich wohl leider untergegangen, ja - ist aber nicht schlimm. Wenn keiner was dazu zu sagen hatte :-)

Ich weiß mittlerweile, dass mich meine Hebamme von der ersten Schwangerschaft inkl PPD wieder betreuen wird. Das war mir schon ein großes Anliegen, weil sie einfach Bescheid weiß und ich mich sehr wohl bei ihr gefühlt habe.
Ansonsten war diese Woche ein Bericht über Haushaltshilfen der KK in unserer Tageszeitung mit Telefonnummern zur kostenlosen Beratung. Da werd ich mal anrufen, ob es bei uns im Umkreis eine Möglichkeit der Mütter-/Familienpflegerin gibt. Ich selbst finde nur Anbieter die mindestens 1 Stunde weg sind - weiß nicht, ob mir da jemand kommt :-)

Ich mache mir schon sehr viele Gedanken, wie es sein wird. Und leider beziehen meine Gedanken an die Zeit nach der Geburt irgendwie immer eine PPD ein. So nach dem Motto, das wird so wie nach der Geburt des Großen - da muss ich durch und danach wirds gut. Leider sind wenige Gedanken, dass es gar nicht auftritt...

Ich möchte das Stillen auf jeden Fall wieder versuchen und dem Baby zumindest am Anfang das Beste mitgeben, aber sobald ich merke ich fühle mich wieder unwohl, möchte ich gleich eingreifen und eben aufhören.

Es ist toll, dass Du bei deinem 2. Kind eine Hausgeburt erleben konntest und alles so gut ging. Ich würde mir so sehr eine natürliche Geburt wünschen, nachdem die erste Geburt ca. 10 Stunden nach dem Blasensprung wegen Stillstands ein Kaiserschnitt war.

Viele Grüße
Andrea