Absolutes Wunschkind - trotzdem keine Muttergefühle?
Verfasst: 06:04:2014 19:20
Hallo,
ja wo fang ich an? Man sollte sich besten Falls "kurz" vorstellen... also werde ich das mal versuchen.
Ich bin 28 Jahre alt und seit 2 Jahren mit meinem Freund zusammen. Schnell war uns klar, dass wir mehr wollen... Haus, Hund, Kind.. Heiraten... das volle Programm eben.
(Man muss dazu sagen, wegen ihm habe ich meinen damaligen Freund nach 4 Jahren Beziehung verlassen.. die Luft war einfach raus, der Alltag war da. :/)
Im Januar letzten Jahres kauften wir eine Doppelhaushälfte, im Mai wurde ich nach nur 3 Übungszyklen schwanger, im August kam der Hund ins Haus (mein EIN und ALLES!)... und seit Februar sind wir nun zu viert mit unserer kleinen Tochter.
Die Schwangerschaft war ein TRAUM, bis auf ein paar Wehwehchen ging es mir spitze und ich konnte noch alles machen bis zu letzt ( 2 Stunden mit dem Hund spazieren gehen, Einkauf schleppen, Haus renovieren usw usw.)... man muss auch hier sagen: ich war seit Juni im beruflichen Beschäftigungsverbot und konnte somit jeden Tag gestalten wie ich wollte und hatte unmengen Zeit für Haushalt, Hund und Freund.
Tja und dann folgte im Februar die Geburt unserer kerngesunden Tochter. Die Geburt an sich war auch super ... keine PDA, nix notwendig und nach nur 1,5 Stunden im Kreißsaal kam die Maus auf die Welt.
Aber so kennt man mich eben: Schwangerschaft, Geburt... "ich mach das mal eben"... jammern gehört nicht zu meiner Natur.
Und nun erkenne ich mich nicht wieder... am Tag der Geburt war alles super, Freudentaumel, Erleichterung, Glücksgefühl... am Tag NACH der Geburt kam der Sturz in ein tiefes Loch... klar, Baby Blues, das sagt man wohl so...
Ich hatte mich damit abgefunden, dass es ein paar Tage dauert, bis ich mich in die Mutterrolle hineinfinde und dann wird alles gut...
Doch es vergingen Tage um Tage und bis heute sind keine sonderlichen großen Gefühle aufgetaucht. Die Kleine ist ein Baby, das versorgt werden will... kein Problem "mach ich mal eben"... aber sie ist nicht MEIN Kind... versteht ihr, was ich meine?
Ein großes Problem war auch das Stillen.. meine Hebamme hat so drauf gepocht, dass wir alle stillen.. also klar, wenn ich eine gute Mutter sein will, muss ich das ja auch... aber es lief überhaupt nicht... nicht nur, dass bei mir nix zu holen war... ich hatte auch ein regelrechtes Ekelgefühl, wenn ich gestillt habe... also war das Thema auch schnell durch.
Manchmal bin ich so wütend und genervt, dass sie wieder weint oder einfach nur da ist... weil mein ganzer Tagesablauf nun völlig fremdbestimmt ist! Ich kann nicht "mal eben" mit dem Hund raus oder einkaufen fahren, oder Motorrad fahren, wenn ich es will... meine ganze Welt wird von diesem kleinen Menschen bestimmt.
SICHER, sie kann nix dafür, ich habe auch ein ständig schlechtes Gewissen, dass ich nur so darüber denke... schließlich wollte ich dieses Kind unbedingt, wollte immer eine bessere Mutter als meine eigene sein und nun ist sie da und will ihre Mama... aber ich bin einfach nicht ihre Mama...
Wenn ich allein mit dem Hund raus bin, drehe ich immer extra lange Runden und fahre Umwege um ja nicht so schnell wieder nach Hause zu kommen... ich kann nicht essen, wenn ich mit ihr allein bin, ich steh ständig unter Strom... und wenn dann noch schlechtes Wetter ist, habe ich das Gefühl Zuhause eingesperrt zu sein... jeden Tag versuche ich immer irgendwie rum zu kriegen.
Letztens beim Frauenarzt konnte ich es kaum aushalten... überall Schwangere mit Ultraschallbilder in der Hand... ich war regelrecht neidisch!
Manchmal habe ich das Gefühl den Hund eindeutig mehr zu lieben, als sie... oh man, das hört sich schrecklich an :/
Mein Freund kann das nicht nachvollziehen, er liebt unsere Tochter und wenn er von der Arbeit kommt, dann kümmert er sich auch um sie... aber ich habe das Gefühl, als wenn sich sein Leben nicht wirklich verändert hat durch die Geburt... wenn er Lust hat Motorrad zu fahren, macht er das.. will er am WE mal nen Männerabend machen, macht er das auch... irgendwie so selbstverständlich, dass ich dann zuhause bei der Kleinen bleibe. :/
Wir bekommen auch viel Unterstützung von den Eltern meines Freundes... (auf meine Eltern kann ich leider nicht zählen, konnte ich nie!), also eigentlich ist alles toll und gut... nur frag ich mich jeden Tag, ob ich dieses Leben SO überhaupt wollte? Oft mach ich mir Gedanken, was wäre wenn ich noch mit meinem Ex zusammen wäre, wenn ich doch nur um diese Beziehung gekämpft hätte.. wäre ich dann glücklicher?
Oder generell.. hätte ich damals ein besseres ABI gemacht, hätte ich doch studieren gehen können und hätte ganz bestimmt ein anderes Leben...
Zur Zeit stelle ich alles in Frage und kann aber gleichzeitig nicht mal die banalsten Entscheidungen treffen.. immer aus Angst, sie könnten falsch sein...
Ich könnte noch ewig weiter erzählen...
Jedenfalls erkenne ich mich selbst nicht wieder... meine ganze Lebensfreude ist seit der Geburt verschwunden, Tränen fließen fast täglich.. weiß eigentlich nicht mehr weiter :/
Naja, so viel zum Thema "kurz" vorstellen.. ich hoffe ich finde hier ein paar Antworten... (denn heute ist wieder einer dieser besagten "Schlechtwetter"-Tage und mir gehts echt mies...)
ja wo fang ich an? Man sollte sich besten Falls "kurz" vorstellen... also werde ich das mal versuchen.
Ich bin 28 Jahre alt und seit 2 Jahren mit meinem Freund zusammen. Schnell war uns klar, dass wir mehr wollen... Haus, Hund, Kind.. Heiraten... das volle Programm eben.
(Man muss dazu sagen, wegen ihm habe ich meinen damaligen Freund nach 4 Jahren Beziehung verlassen.. die Luft war einfach raus, der Alltag war da. :/)
Im Januar letzten Jahres kauften wir eine Doppelhaushälfte, im Mai wurde ich nach nur 3 Übungszyklen schwanger, im August kam der Hund ins Haus (mein EIN und ALLES!)... und seit Februar sind wir nun zu viert mit unserer kleinen Tochter.
Die Schwangerschaft war ein TRAUM, bis auf ein paar Wehwehchen ging es mir spitze und ich konnte noch alles machen bis zu letzt ( 2 Stunden mit dem Hund spazieren gehen, Einkauf schleppen, Haus renovieren usw usw.)... man muss auch hier sagen: ich war seit Juni im beruflichen Beschäftigungsverbot und konnte somit jeden Tag gestalten wie ich wollte und hatte unmengen Zeit für Haushalt, Hund und Freund.
Tja und dann folgte im Februar die Geburt unserer kerngesunden Tochter. Die Geburt an sich war auch super ... keine PDA, nix notwendig und nach nur 1,5 Stunden im Kreißsaal kam die Maus auf die Welt.
Aber so kennt man mich eben: Schwangerschaft, Geburt... "ich mach das mal eben"... jammern gehört nicht zu meiner Natur.
Und nun erkenne ich mich nicht wieder... am Tag der Geburt war alles super, Freudentaumel, Erleichterung, Glücksgefühl... am Tag NACH der Geburt kam der Sturz in ein tiefes Loch... klar, Baby Blues, das sagt man wohl so...
Ich hatte mich damit abgefunden, dass es ein paar Tage dauert, bis ich mich in die Mutterrolle hineinfinde und dann wird alles gut...
Doch es vergingen Tage um Tage und bis heute sind keine sonderlichen großen Gefühle aufgetaucht. Die Kleine ist ein Baby, das versorgt werden will... kein Problem "mach ich mal eben"... aber sie ist nicht MEIN Kind... versteht ihr, was ich meine?
Ein großes Problem war auch das Stillen.. meine Hebamme hat so drauf gepocht, dass wir alle stillen.. also klar, wenn ich eine gute Mutter sein will, muss ich das ja auch... aber es lief überhaupt nicht... nicht nur, dass bei mir nix zu holen war... ich hatte auch ein regelrechtes Ekelgefühl, wenn ich gestillt habe... also war das Thema auch schnell durch.
Manchmal bin ich so wütend und genervt, dass sie wieder weint oder einfach nur da ist... weil mein ganzer Tagesablauf nun völlig fremdbestimmt ist! Ich kann nicht "mal eben" mit dem Hund raus oder einkaufen fahren, oder Motorrad fahren, wenn ich es will... meine ganze Welt wird von diesem kleinen Menschen bestimmt.
SICHER, sie kann nix dafür, ich habe auch ein ständig schlechtes Gewissen, dass ich nur so darüber denke... schließlich wollte ich dieses Kind unbedingt, wollte immer eine bessere Mutter als meine eigene sein und nun ist sie da und will ihre Mama... aber ich bin einfach nicht ihre Mama...
Wenn ich allein mit dem Hund raus bin, drehe ich immer extra lange Runden und fahre Umwege um ja nicht so schnell wieder nach Hause zu kommen... ich kann nicht essen, wenn ich mit ihr allein bin, ich steh ständig unter Strom... und wenn dann noch schlechtes Wetter ist, habe ich das Gefühl Zuhause eingesperrt zu sein... jeden Tag versuche ich immer irgendwie rum zu kriegen.
Letztens beim Frauenarzt konnte ich es kaum aushalten... überall Schwangere mit Ultraschallbilder in der Hand... ich war regelrecht neidisch!
Manchmal habe ich das Gefühl den Hund eindeutig mehr zu lieben, als sie... oh man, das hört sich schrecklich an :/
Mein Freund kann das nicht nachvollziehen, er liebt unsere Tochter und wenn er von der Arbeit kommt, dann kümmert er sich auch um sie... aber ich habe das Gefühl, als wenn sich sein Leben nicht wirklich verändert hat durch die Geburt... wenn er Lust hat Motorrad zu fahren, macht er das.. will er am WE mal nen Männerabend machen, macht er das auch... irgendwie so selbstverständlich, dass ich dann zuhause bei der Kleinen bleibe. :/
Wir bekommen auch viel Unterstützung von den Eltern meines Freundes... (auf meine Eltern kann ich leider nicht zählen, konnte ich nie!), also eigentlich ist alles toll und gut... nur frag ich mich jeden Tag, ob ich dieses Leben SO überhaupt wollte? Oft mach ich mir Gedanken, was wäre wenn ich noch mit meinem Ex zusammen wäre, wenn ich doch nur um diese Beziehung gekämpft hätte.. wäre ich dann glücklicher?
Oder generell.. hätte ich damals ein besseres ABI gemacht, hätte ich doch studieren gehen können und hätte ganz bestimmt ein anderes Leben...
Zur Zeit stelle ich alles in Frage und kann aber gleichzeitig nicht mal die banalsten Entscheidungen treffen.. immer aus Angst, sie könnten falsch sein...
Ich könnte noch ewig weiter erzählen...
Jedenfalls erkenne ich mich selbst nicht wieder... meine ganze Lebensfreude ist seit der Geburt verschwunden, Tränen fließen fast täglich.. weiß eigentlich nicht mehr weiter :/
Naja, so viel zum Thema "kurz" vorstellen.. ich hoffe ich finde hier ein paar Antworten... (denn heute ist wieder einer dieser besagten "Schlechtwetter"-Tage und mir gehts echt mies...)