Schatten & Licht e. V.

Ich bin seit fast drei Monaten zuhause und obwohl ich mich noch lange nicht gesund fühle, komme ich doch gut klar. In den letzten Tagen merke ich aber, dass sich Ungeduld einschleicht. Ich bin immer noch sehr unsicher in Belatungssitustionen. Bald kommt der Urlaub und dann die Eingewöhnungsphase in der Kita für den Kleinen. Beides verunsichert mich sehr. Und dann nervt es mich, dass es überhaupt so ist und ich wünsche mir nichts sehnlicher als endlich wieder "normal" -sprich gesund- zu sein. Vorallem, wenn ich dann sehe wie locker andere ihr Leben meistern und ich immer noch kämpfe. Ach Mann, macht das alles irgendeinen Sinn? Hat vielleicht jemand ein paar aufmunternde Worte?

LG, Sanna

Hallo Süße,

ich kann deine Gefühle und Gedanken sehr gut nach voll ziehen. Denn natürlich ging es mir auch eine lange Zeit so. Aber glaub mir: ich bin wirklich drauf gekommen, dass dieses "normale Leben" auch für gesunde Menschen immer wieder Herausforderungen bereithält, an denen sie zu knabbern haben - und zwar lebenslang! Es schaut nur so aus, als wäre es für die anderen ganze einfach, das Leben zu schupfen. Das ist nicht so, für alle Menschen wird das Leben insgesamt immer wieder Hürden aufstellen, über die wir drüber müssen.

Der Unterschied im Moment für dich ist eigentlich "nur", dass du noch unsicher bist, in deinen Gehversuchen nach der schweren Erkrankung. Das ist völlig normal und wird von mal zu mal besser werden. Nämlich je öfter du Hürden genommen hast! An diesen wirst du wachsen und immer gelassener werden, weil du dadurch dein Selbstvertrauen aufbaust. Es ist quasi "learning by doing"!

Übrigens ist die Eingewöhnung der Kinder in Kita usw. auch für gesunde Mamas ganz, ganz, ganz oft eine enorme Herausforderung. Das habe ich bei Freundinnen sehr oft schon mit erlebt. Sie hatten zu einem großen Teil die selben Gefühle, Ängste usw. wie ich - es hat also nicht alles mit unserer Erkrankung zu tun.

Und schau mal, was du alles schon geschafft hast!!! Du warst immer wieder in der Klinik, hast trotz kleinen Rückschritten immer weiter gemacht, du wurdest nun belohnt und bist nun schon 3 Monate daheim! WAS FÜR EIN TOLLER ERFOLG!!!! Weißt du eigentlich, wie stark man sein muss, um zu schaffen, was du durch gestanden hast? Sag mal Süße, wie wärs mal mit ner Belohnung FÜR DICH dafür????? Klopf dir mal ordentlich auf die Schulter und sag dir: Ich bin stolz auf MICH!!! Und dann gehst du langsam die kommenden Herausforderungen an. Das Gefühl dabei ist noch ein bissl blöd, aber du wirst das trotzdem schaffen, weil du schon viel Härteres durch gestanden hast!!!!

P.S: Mit was wirst du dich belohnen?

Liebe Marika,

wie schaffst du es bloß immer genau die richtigen Worte zu.finden?? Vielen, vielen Dank!!

LG, Sanna

Hey du, das ist einfach: Ich habe genau selbe erlebt!