Schatten & Licht e. V.

Hallo Zusammen,

auch ich möchte mich bei euch vorstellen.
Ich heiße Tamy, bin 36 Jahre alt und habe eine 6 1/2 Monate alte Tochter. Sie ist ein absolutes Wunschkind.
Wir hatten eine sehr sehr schwere Geburt ( 50 Stunden mit anschließendem Notkaiserschnitt wegen Blutungen).
Seit der Geburt habe ich Zwangsgedanken und Ängste bezogen auf meine Tochter und auch anderen Dingen. Meine Tochter nehme ich an und liebe sie sehr. Deswegen ist es auch so schwer für mich diese Ängste und ZG`s auszuhalten. Ich unterdrücke es so gut wie es geht und verwende meine letzten Kraftreserven für meine Tochter. Alles andere was den Haushalt betrifft macht mein Mann, ich schaffe das nicht mehr.
Seit letzter Woche muss ich mich regelrecht zwingen nach draußen zu gehen oder Babygruppen zu besuchen. Ich bekomme jedesmal Beklemmungsgefühle, Schwitzattacken und habe das Gefühl das alle gegen mich sind.
Ich habe sehr starke Schuldgefühle deswegen....meine Tochter hat sowas nicht verdient.
Seit einiger Zeit mache ich eine ambulante Gesprächstherapie ( Seit Februar diesen Jahres). Ich habe diese Therapie begonnen, da ich sehr belastende Familienverhältnisse habe und ich wollte für meine Tochter das alles aufarbeiten....jetzt werden gerade meine Ängste und Zwangsgedanken bearbeitet. Meine Therapeutin hat mir geraten zu einem Psychiater zu gehen und mir Tabletten verschreiben zu lassen, dass habe ich auch getan. Beide sind der Meinung ich sollte mir eine stationäre Mutter-Kind-Behandlung suchen. Ich bin dabei, aber es ist gar nicht so einfach. Im Forum erhoffe ich mir Austausch und Erfahrungsberichte über Kliniken.

Am Montag werde ich bei der Klinik in Köln-Merheim und bei der Tagesklinik Alteburger anfragen ob noch ein Platz für mich frei ist.
War jemanden von euch schon in eines der Kliniken? Wie sind eure Erfahrungen? Wie lange habt Ihr auf einen Platz gewartet?
Ich habe so ein schlechtes Gewissen wegen meiner Tochter und wünsche mir für sie und mich eine gute Klinik.

Viele Grüße an alle

Tamy!

Hallo Tamy,

schön, dass du den Weg hierher gefunden hast.
Ich kenne mich mit Zwangsgedanken nicht so gut aus da werden sich noch andere melden. Hoffe ich.

Du willst das beste für euere Tochter. Sie soll nicht so groß werden wie du es bist?
Dafür hast du ja den richtigen Weg eingeschlagen. Therapie und Psychiater. evt. sogar ein stationärer Aufenthalt.

Wenn dich der Besuch einer Babygruppe zu sehr Stresst, dann setzte damit aus. Du kannst zu hause ach etwas nettes mit der kleinen machen. Und du bist trotzdem eine gute Mutter. Vielleicht kannst du ja eine Mutter aus der Gruppe zu dir einladen um Kontakt zu haben....?

Du bist auf einem guten Weg, er braucht sicher noch ein wenig Geduld und Durchhaltevermögen

Herzliche grüße

Kika

Hey Tamy!

schön das du den Weg hier her gefunden hast. Du wirst merken, dass du nicht die einzige bist die von diesen schrecklichen ZG´s gequält wird.
Mich hat es nach der Geburt meiner Tochter auch schwer erwischt...ZG´s, Panik, Depression.
Ich war dann insgesamt 11 Wochen auf der Mutter-Kind Station in Herten. Die kann ich dir auf jeden fall empfehlen. Ich war bis Mai 2013 dort und als ich entlassen wurde hatte ich schon eine recht gute Stabilität, allerdings ging die Arbeit an mir zuhause dann weiter.
Verhaltenstherapie und Medikamente haben mir geholfen...

Ich weiß nicht ob Herten in deiner Nähe ist, aber diese Klinik kann ich dir ans Herz legen.
Ich wünsche dir alles Gute und halte uns mal auf dem laufenden.
lg inga

Herzlich willkommen! Ich war auch in Herten und kann die Klinik nur wärmstens empfehlen. Leider kann ich dir nicht so viel zu ZG sagen, aber ich denke, dass evtl. Marika sich noch melden wird.

LG, Sanna

Vielen Dank für eure lieben Mails! Herten ist leider zu weit weg. Mein Mann möchte, dass wir in seiner Nähe bleiben....damit uns auch regelmäßig besuchen kann.
Mal sehen, ich habe eventuell ( wenn mein Mann frei bekommt!)übernächste Woche ein Vorgespräch. Ich bin gespannt.

Viele Grüße

Tamy

Hallo Tamy,

ich denke, wir kommen aus derselben Ecke

Als es mir damals sehr schlecht ging, habe ich in der Klinik Alteburger Str. angerufen und konnte noch am selben Tag zu einem Interventionsgespräch kommen. Die Ärztin damals war ganz ok., das Haus hat den Vorteil, dass es gut zu erreichen und einfach mitten in dder Südstadt ist. Wir haben in diesem Gespräch - gemeinsam mit Mann und Kind - die Situation besprochen und einen stationären Aufenthalt besprochen. Sie hat mir dann noch empfohlen ein Medikament zu erhöhen. Diese Erhöhung hat dann sehr geholfen und ich habe mich gegen eine stationäre Behandlung entschieden. Ich kann also nichts weiter zur Klinik sagen, die Bewertungen sind ja auch sehr unterschiedlich

Aber vielleicht ist es für Dich auch machbar, so einen schnellen Akut-Notfall-Termin zu bekommen. Ich habe damals einfach angerufen und alles erzählt. Das beschleunigt dann das ganze Verfahren insgesamt...

Alles Liebe

Zita

Ein liebes Hallo auch von mir!

ZG - ja, die hatte ich auch - sie waren bei mir das Hauptsymptom. Etwas grausameres als ZG gegen das eigene Kind habe ich bisher nicht erlebt. Die Schuldgefühle, die schrecklichen Bilder im Kopf, die Angst, dieses Gefühl nichts mehr zu schaffen - einfach nur schrecklich. Ich kann sehr gut mir dir fühlen, weil ich vor 9 Jahren haargenau das selbe erlebt habe.

Geholfen hat mir eine engmaschige Verhaltenstherapie und auch Medikamente. Mein Psychiater damals entschied nach ein paar Wochen mit Medikamenten, dass eine Klinik nicht nötig ist, aber ich hatte anfangs wirklich 2 x die Woche bei ihm eine Sitzung. Daneben war jeden Tag jemand aus meiner Familie bei mir und mich mit dem Baby und dem Haushalt unterstützt. Daher kann ich dir leider zu einem Klinik Aufenthalt nicht viel sagen. Allerdings weiß ich eines: Medikamente und eine Verhaltenstherapie in der ich gelernt habe die ZG AUSZUHALTEN (und NICHT zu unterdrücken), haben mir mein Leben wieder gegeben. Und das schaffst du auch.

Darf ich fragen, was für ein Medikament du bekommst, wie hoch die Dosis ist und wie lange du es schon nimmst?

Hallo Zusammen,

Liebe Marika, ich nehme Cymbalta( 60 mg pro Tag), aber auch erst seit 2 Wochen. Von daher hoffe ich das es mir bald besser gehen wird. Das dauert ja meist bis so ein Medikament wirkt. Leider kann ich von meiner Familie keine Unterstützung erwarten. SIe ignorieren meine Erkrankung oder haben mit sich selbst sehr viel zu tun.
Unterstützung bekomme ich von meinem Mann und meiner Therapeutin.

Liebe Zita, bezüglich der Kliniken habe ich für nächste Woche, gleich 2 Erstgespräche ( TK Alteburger Straße und LVR-Klinik Merheim). Nach Merheim könnte ich sofort, in die TK-Alteburger Straße wahrscheinlich erst im Januar.
Mal schauen was die Gespräch bringen, im Moment bin ich hin-und hergerissen.

Liebe Grüße an alle!