Schatten & Licht e. V.

Hallo, ihr Lieben!

Dass ich wieder in der Klinik bin, hat mein Umfeld wohl sehr schockiert. Meinen Mann und meine Eltern nicht, denn sie haben sehr nah miterlebt, wie schlecht es mir ging.

Jedenfalls habe ich diese Woche gleich dreimal aus der weiteren Familie sowas gehört wie "Reiß dich endluch mal zusammen." oder "Du willst ja gar nicht gesund werden." und "Alke reißen sich den Arsch auf und du machst dich in der Klinik locker."

Ich kämpfe wie eine Löwin. Tag für Tag für Tag und dann darf man sich sowas anhören. Ist euch das auch passiert?

Und wie geht ihr damit um? Mich zieht das total runter und hilft mir nicht aus dem Tief, in dem ich eh gerade stecke.

LG, Sanna

Liebe Sanna,

klar kenne ich solche Aussagen. Als ich damals noch Kontakt zu meiner Mutter hatte hat sie mir gesagt, ob der ganze Scheiß wieder von vorne losgeht, ob ich mich nicht mal zusammenreisen könnte......

Ich habe mich von diesen Menschen verabschiedet. Jeder der meinte mir einen RatSCHLAG geben zu müssen.
Ich habe meist deren Meinung bestätigt und mir meinen Teil gedacht.

Ich versuchte immer ein Leck mich am Ar***Gefühl zu entwickeln.

Liebe Sanna, blende die Menschen aus. Du hast im Moment selbst mit dir zu tun.

Ich wünsche dir einen guten Start in der Tagklinik.
Hälst du uns auf dem laufenden?

kika

Liebe Sanna,

Lass dich von den Sprüchen deiner Bekannten nicht runterziehen. Leider hat unsere Gesellschaft kaum Verständnis für seelische Erkrankungen, aber vielleicht erwischt es die irgendwann ebenfalls und sie erfahren die Hölle auf Erden. Nur Menschen, die selbst erkrankten wissen wie wir leiden.

Versuche dich nicht auf die Worte dieser Leute zu konzentrieren, sondern auf die, die dich verstehen.

Du wirst auch aus diesem Loch herauskommen-ganz sicher.

Lieber Drücker ...

Hallo,

versuch das an dir abprallen zu lassen - ist nicht einfach, aber versuch es. Du hast das nicht verdient. Halte dir vor Augen, dass solche Menschen aus reinem Nicht wissen (wollen), Angst vor psych. Erkrankungen und oft auch Hilflosigkeit so reagieren. Vielleicht kann dir dieses Wissen helfen, besser über solche Kränkungen hin weg zu kommen.

Ich selber habe sowas krasses nicht erleben müssen, wohl aber schon auch "gescheite Hinweise". Ich konnte dann aber mit meinem Wissen über die Erkrankung punkten. Für mich war das Lernen, das Wissen über die Krankheit erstens immer ein großer Anker durch Tiefs besser durch zu kommen und in zweiter Linie mich gut auf Meinungen und Fragen der Leute ein zu stellen.

Hallo, ich kenne sowas auch sehr gut, gute Tipps, bzw. noch schlimmer völliges Ignorieren der Erkrankung durch wirklich engste Angehörige. Das tut sehr weh. Sagt ja aber in erster Linie etwas über diese Personen selber aus.

Das ist auch bei mir - jetzt seit Jahren schon - ein Thema in der Therapie. Mein Therapeut rät zur Abgrenzung von diesen Leuten und ich sehe das genauso, aber ich schaffe das nicht immer, gerade bei der engsten Familie ist das schwer..

Lg zita