Hallo Katrinchen,
ich habe vor 9 Monaten meinen 2. Sohn zur Welt gebracht.
Ich leide seit meinem 22. Lebensjahr immer mal wieder an mittelmäßigen Depressionen und teils unter Ängsten. Ich war gut auf Sertralin eingestellt. Als ich schwanger wurde, habe ich das AD ausgeschlichen. Dies ging bis zur 30 SSW gut, doch dann kamen die Depris wieder heftig zurück. Ich hatte Angst vor der AD-Einnahme in der SS und habe mich, trotz grünem Licht von Embryotox, ohne AD durchgekämpft bis zum Ende durchgekämpft und nach der Geburt sofort mit der Einnahme von Sertralin angefangen. Dieses schlug allerdings nicht mehr an und wir wechselten auf Venlafaxin. Wir mussten ziemlich hochdosieren, damit ich überhaupt eine einigermaßen Wirkung verspürt habe. Das höchste waren 225mg. Schlussendlich habe ich auf ein anderes AD gewechselt, welches mir dann in geringerer Dosierung gut geholfen hat.
Als ich von meiner 2. SS erfahren habe, habe ich das AD ausgeschlichen und wieder ging es bis zur 30. SSW gut (als könnte man die Uhr danach stellen

). Ich hatte mir geschworen, dass ich dieses mal in der SS ein Ad nehmen werde um mich nicht wieder vollends herunterzuwirtschaften wie beim ersten Kind. Ich habe dann Amitriptylin in einer "Minihauch-Dosierung" von 12,5 mg genommen. Standardmäßig sind zw. 100 und 150 mg. Unserem Sohn ging es nach der Geburt sehr gut. Bei dieser geringen Dosierung war auch nichts anderes zu erwarten

Nach der Geburt habe ich hochdosiert und mir geht es seit dem wirklich ganz gut. Letzte Woche hatte ich zwar zwei Tage lang einen kleinen Durchhänger, aber nun ist wieder alles gut.
Lange Rede, aber nun komme ich zum Punkt:
Ich habe viel Erfahrung mit Venlafaxin, habe damit auch meinen ersten Sohn gestillt und immer wieder mit Embryotox gesprochen, wie es bei einer erneuten SS aussehen würde mit dem Venlafaxin.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich 300mg Venlafaxin für eine SS ziemlich hoch finde. Es gibt hier natürlich Frauen, die ebenfalls hohe Medikamentendosen in der SS nehmen mussten, aber gut ist so etwas für das Ungeborene natürlich nicht immer. Es sind zwar keine Missbildungen zu erwarten, aber bei dieser hohen Dosis doch mit erheblichen Anpassungsschweirigkeiten bei deinem Baby. Wie Embryotox sagte: Je höher die Dosis, desto höher der "Schaden" fürs Kind.
Aus eigener Erfahrung beim Absetzen vom Venlafaxin, kann ich dir bestätigen, dass es selbst für einen Erwachsenen die Hölle sein kann. Ich fand die Absetzerscheinungen trotz sehr langsamen Ausschleichens grauenhaft. Durch Recherche habe ich herausgefunden, dass es vielen beim Ausschleichen vom Venlafaxin so geht und das das Venlafaxin auch für diese Problematik bekannt ist.
Also, auch wenn das vielleicht einige Frauen hier im Forum anders sehen als ich:
Ich finde die Dosis für eine geplante SS doch sehr hoch bzw. etwas ungünstig. Wieso musstest du das AD erhöhen? Falls es dir nicht mehr so gut hilft, könntest du eventuell umstellen auf ein anderes. Bei mir hilft z.B. Amitriptylin in wesentlich geringerer Dosis viel besser als das Venlafaxin. Vielleicht wäre das für dich eine Überlegung zusammen mit deiner Ärztin, ob ihr eventuell auf ein anderes Medi umstellt.
Und falls du doch mit 300mg Venlafaxin schwanger werden willst, dann sollest du bei der hohen Dosis in den letzten Wochen vor der Geburt reduzieren. Viele hier im Forum schreiben immer, es solle einem auch selbst gut gehen. Das sehe ich genauso (deshalb habe ich ja auch ein AD in miedirger Dosis genommen um es für mich erträglicher zu machen). Aber für dein Wunschkind trägst du eben auch Verantwortung. Das dir das klar ist, zeigst du ja schon durch deine Informationsbeschaffung in diesem Forum.
Ich hoffe, ich konnte dir mit Rat, den du ja gesucht hast, ein bisschen weiterhelfen. Ich finde es toll, dass du trotz deiner Erkranung einen Kinderwunsch hast. So war es bei mir ja auch

Schau, dass du die beste Lösung für dich und dein Kind findest.
Liebe Grüße, Inga