Wenn ein Lehrer plötzlich nicht mehr mit Kindern kann...
Verfasst: 02:01:2015 22:09
...wer hätte das gedacht?
Ich stelle mich vor: Wie läuft das immer bei Selbsthilfegruppen?: Ich bin morbus teacher und bin eine Mutter mit Wochenbettdepression.
Ein bisschen sarkastisch klingt das, muss es wohl auch sein, ansonsten macht mich meine ganze Situation insgesamt zu traurig.
Hier kommt meine Geschichte:
Mein Leben lang war und bin ich ziemlich leistungsorientiert. Ich habe viel gelernt und auch beim Studium mich immer angestrengt. Misserfolge hab ich immer schlecht weggesteckt, ebenso waren Trennungen für mich immer mit viel Leid und Tränen verbunden. Dennoch lief mein Leben bis jetzt sehr erfolgreich. Ich habe eine tolle Familie, vor allem eine liebende Mutter, die mich immer unterstützt hat und mir alles ermöglicht hat. Eine tolle Jugend, gut Noten, ein tolles Studentenleben trotz des Stresses. Vor drei Jahren habe ich meinen Seelenverwandten kennengelernt.
Nun habe ich mein Studium beendet, hochschwanger die Abschlussarbeit geschrieben und mich einfach nur auf die Zeit mit dem Wunschkind gefreut. Mein lieber kleiner Sohn war geplant, gewünscht und zwar von mir und meinem Freund inniglich. Ich hatte eine tolle Schwangerschaft, ohne Komplikationen, mein lieber kleiner Sohn bewegte sich stets vorsichtig und zart in mir und ich hatte bereits im Bauch eine so tiefe Bindung, spürte unendliche Liebe. Die Beziehung zu meinem Freund wurde noch inniger als sie ohnehin schon war. Alles war perfekt, alles.
Bis die Geburt kam. Objektiv gesehen war sie wohl "Standard", vorzeitiger Blasensprung, nach 10 Stunden Wehenbeginn, dann 11 Stunden Wehen mit 4 Stunden Pressphase. Subjektiv wars nicht nur die berühmte Grenzerfahrung, sondern leider purer Horror, während dessen ich nicht nur am Abgrund stand, sondern immer wieder hinunterfiel. Ich habe alles ohne PDA durchgestanden, konnte die Schmerzen kaum ertragen, aber das Schlimme war eher, dass ich irgendwann aufgab, zu glauben, dass mein Sohen noch auf die Welt kommt. Die Hebamme sagte schon seit Stunden, sie könne das Köpfchen bereits sehen und dennoch: noch eine Wehe, noch eine... wie viele noch? Alles Standard, aber ich denke, irgendwas ging da in mir kaputt. Ich habe im Vorfeld so oft gelesen, dass man denken soll: Mein Kind leidet auch, ich helfe ihm, um alles durchzustehen. Ich konnte das nicht. Ich dachte nur: Holt es raus, ob tot oder lebendig ist mir vollkommen gleich. Ich spürte keine Freunde mehr auf mein Kind.
Nach der Geburt war ich nur froh, dass es vorbei war. So ein richtiges Glücksgefühl hatte ich aber nicht. Ich dachte mir dabei aber nichts, konnte ich auch gar nicht. Nach drei Stunden nach Hause, ich wollte die amulante Geburt, da ich Krankenhäuser nicht leiden kann. Zuhause: Mein Kind ist ruhig und schläft... wie im Bauch. Ich bin stolz, aber so richtig gklücklich??
Nach etwa einer Woche die erste Heulattcke. Ich kann das Weinen und Schreien nicht ertragen, ich leide einfach zu sehr mit. Wenn mein Sohn sich einschreit - er ist ein freundliches Kind, das viel lacht und normal viel schreit - denke ich, das ist nicht das Kind aus meinem Bauch. Mein Puls geht hoch und ich möchte weglaufen. Aber ich tute es nicht, ich tröste mit einer Ausdauer, bin immer freundlich und ruhig... nach außen. Innen: Ich bin vollkommen fertig und denke nur noch: er ist jetzt schon eine Woche, bald ist er zwei Wochen, du stehst es durch. Ich fange an, zu überlegen, wie alt mein Sohn sein wird, wenn das Verfallsdatum der Milchpackung erreicht sein wird, wie viele Tage ich überstanden habe, wenn ich neue Stilleinlagen brauche. Mit meinem Sohn kommt ich gut zurecht. Mein Mann ist im letzten Studienjahr, er kümmert sich viel um unseren Sohn, muss aber auch seinen Abschluss machen. Wenn ich meinen Sohn betreue, fühle ich mich paradoxerweise gleichzeitig über- und unterfordert. Bereits um zehn sehe ich das erste Mal auf die Uhr und wünsche mir das Ende des Tages herbei, wenn mein Sohn schreit, bin ich überfordert und heule los. Mein Mann fragt sehr zeitig, ob ich mir Hilfe holen will, meine Hebamme ist da, aber wir einigen uns darauf, dass wir es beobachten. Es läuft ja alles gut, mein Sohn lacht und brabbelt bereits mit 4 Wochen, nimmt super zu, ist gesund, wacht nur einmal pro Nacht auf. Aber ich habe keine Freunde daran. Direkt depressiv bin ich nicht, aber Mutterglück empfinde ich kaum, selten. Ich bin enttäuscht von mir, mein Leben lang wusste ich: Ich will Familie, Kinder großzuziehen wird die größte Befreidigung meines Lebens sein und dann bleibt dieses ersehnte Gefühl aus.
Ich bin nur überfordert und habe keine Freunde mehr. Als ich abends nicht mehr mit meinem Sohn ins Bett gehe, weiß ich nicht, wie ich meine Freizeit verbringen soll. Ich hab auf nichts Lust, nichts bringt Ausgleich. Ich bin müde und gehe ins Bett und will gleichzeitig nicht, denn das bedeutet, dass es morgen wird und das ewig gleiche wieder losgeht. So geht das 10 Wochen, mit regelmäßigen emotionalen Zusammenbrüchen, ich versuche immer weiterzumachen, denn ich bin schon immer sehr emotional und nah am Wasser gebaut. Der Stress nimmt zu, als es bei meinem Mann in der Uni stressig wird, er ist sonst immer positiv und optimistisch, aber wenn er jetzt nach Hause kommt, ist er geschafft und auch ein bisschen traurig. Ich schaffe es aber nicht, ihn zu trösten, ich denke nur: Bau mich auf, sei glücklich. Ich beginne ihn unseren Sohn immer abzunehmen, wenn er schreit, nicht weil mein Mann das will. Ich bestehe drauf, denke, dass wenigstens er glücklich sein muss. Wenn mein Sohn nicht schreit, beginne ich anzufange, Angst zu bekommen, dass er gleich schreit. Manchmal sitze ich neben meinem schlafenden Sohn mit einem Puls von 180. Irgendwann bin ich nur noch darauf aus, dass er nicht schreit: Er darf nicht schreien, dann bin ich eine gute Mutter! Wenn er es doch tut, fühle ich mein Versagen und bin so enttäuscht von mir... du bist Lehrerin, empathisch, hast immer viel Geduld mit deinen Mitmenschen bewiesen, warum kannst du das nicht?
Dann kommt eine Nacht, in der unser Sohn nicht einschlafen will und schreit, zwei Stunden mit Unterbrechungen. Es ist das erste Mal. Irgendwann bekomme ich ihn doch ins Bett, mit unglaublicher Geduld hab ich ihn 20 Mal in den Schlaf gewiegt, mein Mann schläft inzwischen auch. Ich gehe auf Toilette und heule, rede mit mir selbst im Spiegel und versuche mich zu beruhigen. Das klappt, wie bisher. Nachts träume ich von meinem schreienden Sohn, ich schlafe nicht, wache mit Herzrasen auf. Beim Wickeln am nächsten Morgen weine ich, mein Sohn lacht und brabbelt, er kennt das, sonst mache ich mit. Ich sehe ihn einfach nur an und bin unglücklich und er tut mir so leid, seine Mutter reagiert nicht auf ihn... Dann hab ich eine Panikattacke, der totale Zusammenbruch, ich höre nicht auf zu weinen, ich bin mir sicher, ich werde nie wieder glücklich... es fühlt sich an, ales wären alle gestorben und ich bin allein zurückgeblieben. Und ich muss das aushalten, diese Hoffnungslosigkeit, diese Sinnlosigkeit.
Das ist der Punkt, an dem ich mich entscheide, mir helfen zu lassen, denn dieser Zustand ist nicht ertragbar. Ich spreche mit meinem Mann, telefoniere mit meiner Mutter. Sie orgnanisieren mir ein Gespräch mit einer Klinikambulanz am nächsten Tag. Die Nacht ist schrecklich. Ich kuschle mich an meinen Mann und schlafe keine Minute. Am nächsten Morgen fahren wir los, ich weine aus Angst, dort bleiben zu müssen, für immer.
Ich entscheide mich für einen Aufenthalt übers Wocheende ohne Kind. Das bedeutet unserer Sohn bleibt bei meinem Mann und meiner Schwiegermutter und ich muss abstillen. Ich bekomme Medikamente, ein Antidepressivum und etwas zur Beruhigung. Diagnose: Anpassungsstörung mit schwerer deprssiver Verstimmung und Angstzuständen.
Über Weihnachten fahren mein Mann und ich zu meinen Eltern, es ist eine tolle Zeit. Mir gehts okay, nicht gut, aber ich bin okay. Ich habe meinen Sohn so vermisst, ich habe ihn drei Tage lang nur jeweils eine halbe Stunde gesehen. Ich möchte die Therapie ambulant fortfahren und suche gerade nach einer Psychologin und werde mich bei einer Selbsthilfegruppe anmelden.
In diesem Forum bin ich, weil ich mir helfen lassen will. Weil ich ein glückliches Familienleben verdient habe und dafür kämpfen will und suche daher nach aufmunternden Geschichten von Frauen, die es bereits geschafft haben, die Ähnliches erlebt haben und die einfach nur reden wollen.
Ich grüße euch alle da draußen. Ihr seid nicht allein.
P.S. morbus teacher ist die gängige Bezeichung für "Lehrerkrankheit", bedeutet: Perfektionisten, die alles hinterfragen... :)
Ich stelle mich vor: Wie läuft das immer bei Selbsthilfegruppen?: Ich bin morbus teacher und bin eine Mutter mit Wochenbettdepression.
Ein bisschen sarkastisch klingt das, muss es wohl auch sein, ansonsten macht mich meine ganze Situation insgesamt zu traurig.
Hier kommt meine Geschichte:
Mein Leben lang war und bin ich ziemlich leistungsorientiert. Ich habe viel gelernt und auch beim Studium mich immer angestrengt. Misserfolge hab ich immer schlecht weggesteckt, ebenso waren Trennungen für mich immer mit viel Leid und Tränen verbunden. Dennoch lief mein Leben bis jetzt sehr erfolgreich. Ich habe eine tolle Familie, vor allem eine liebende Mutter, die mich immer unterstützt hat und mir alles ermöglicht hat. Eine tolle Jugend, gut Noten, ein tolles Studentenleben trotz des Stresses. Vor drei Jahren habe ich meinen Seelenverwandten kennengelernt.
Nun habe ich mein Studium beendet, hochschwanger die Abschlussarbeit geschrieben und mich einfach nur auf die Zeit mit dem Wunschkind gefreut. Mein lieber kleiner Sohn war geplant, gewünscht und zwar von mir und meinem Freund inniglich. Ich hatte eine tolle Schwangerschaft, ohne Komplikationen, mein lieber kleiner Sohn bewegte sich stets vorsichtig und zart in mir und ich hatte bereits im Bauch eine so tiefe Bindung, spürte unendliche Liebe. Die Beziehung zu meinem Freund wurde noch inniger als sie ohnehin schon war. Alles war perfekt, alles.
Bis die Geburt kam. Objektiv gesehen war sie wohl "Standard", vorzeitiger Blasensprung, nach 10 Stunden Wehenbeginn, dann 11 Stunden Wehen mit 4 Stunden Pressphase. Subjektiv wars nicht nur die berühmte Grenzerfahrung, sondern leider purer Horror, während dessen ich nicht nur am Abgrund stand, sondern immer wieder hinunterfiel. Ich habe alles ohne PDA durchgestanden, konnte die Schmerzen kaum ertragen, aber das Schlimme war eher, dass ich irgendwann aufgab, zu glauben, dass mein Sohen noch auf die Welt kommt. Die Hebamme sagte schon seit Stunden, sie könne das Köpfchen bereits sehen und dennoch: noch eine Wehe, noch eine... wie viele noch? Alles Standard, aber ich denke, irgendwas ging da in mir kaputt. Ich habe im Vorfeld so oft gelesen, dass man denken soll: Mein Kind leidet auch, ich helfe ihm, um alles durchzustehen. Ich konnte das nicht. Ich dachte nur: Holt es raus, ob tot oder lebendig ist mir vollkommen gleich. Ich spürte keine Freunde mehr auf mein Kind.
Nach der Geburt war ich nur froh, dass es vorbei war. So ein richtiges Glücksgefühl hatte ich aber nicht. Ich dachte mir dabei aber nichts, konnte ich auch gar nicht. Nach drei Stunden nach Hause, ich wollte die amulante Geburt, da ich Krankenhäuser nicht leiden kann. Zuhause: Mein Kind ist ruhig und schläft... wie im Bauch. Ich bin stolz, aber so richtig gklücklich??
Nach etwa einer Woche die erste Heulattcke. Ich kann das Weinen und Schreien nicht ertragen, ich leide einfach zu sehr mit. Wenn mein Sohn sich einschreit - er ist ein freundliches Kind, das viel lacht und normal viel schreit - denke ich, das ist nicht das Kind aus meinem Bauch. Mein Puls geht hoch und ich möchte weglaufen. Aber ich tute es nicht, ich tröste mit einer Ausdauer, bin immer freundlich und ruhig... nach außen. Innen: Ich bin vollkommen fertig und denke nur noch: er ist jetzt schon eine Woche, bald ist er zwei Wochen, du stehst es durch. Ich fange an, zu überlegen, wie alt mein Sohn sein wird, wenn das Verfallsdatum der Milchpackung erreicht sein wird, wie viele Tage ich überstanden habe, wenn ich neue Stilleinlagen brauche. Mit meinem Sohn kommt ich gut zurecht. Mein Mann ist im letzten Studienjahr, er kümmert sich viel um unseren Sohn, muss aber auch seinen Abschluss machen. Wenn ich meinen Sohn betreue, fühle ich mich paradoxerweise gleichzeitig über- und unterfordert. Bereits um zehn sehe ich das erste Mal auf die Uhr und wünsche mir das Ende des Tages herbei, wenn mein Sohn schreit, bin ich überfordert und heule los. Mein Mann fragt sehr zeitig, ob ich mir Hilfe holen will, meine Hebamme ist da, aber wir einigen uns darauf, dass wir es beobachten. Es läuft ja alles gut, mein Sohn lacht und brabbelt bereits mit 4 Wochen, nimmt super zu, ist gesund, wacht nur einmal pro Nacht auf. Aber ich habe keine Freunde daran. Direkt depressiv bin ich nicht, aber Mutterglück empfinde ich kaum, selten. Ich bin enttäuscht von mir, mein Leben lang wusste ich: Ich will Familie, Kinder großzuziehen wird die größte Befreidigung meines Lebens sein und dann bleibt dieses ersehnte Gefühl aus.
Ich bin nur überfordert und habe keine Freunde mehr. Als ich abends nicht mehr mit meinem Sohn ins Bett gehe, weiß ich nicht, wie ich meine Freizeit verbringen soll. Ich hab auf nichts Lust, nichts bringt Ausgleich. Ich bin müde und gehe ins Bett und will gleichzeitig nicht, denn das bedeutet, dass es morgen wird und das ewig gleiche wieder losgeht. So geht das 10 Wochen, mit regelmäßigen emotionalen Zusammenbrüchen, ich versuche immer weiterzumachen, denn ich bin schon immer sehr emotional und nah am Wasser gebaut. Der Stress nimmt zu, als es bei meinem Mann in der Uni stressig wird, er ist sonst immer positiv und optimistisch, aber wenn er jetzt nach Hause kommt, ist er geschafft und auch ein bisschen traurig. Ich schaffe es aber nicht, ihn zu trösten, ich denke nur: Bau mich auf, sei glücklich. Ich beginne ihn unseren Sohn immer abzunehmen, wenn er schreit, nicht weil mein Mann das will. Ich bestehe drauf, denke, dass wenigstens er glücklich sein muss. Wenn mein Sohn nicht schreit, beginne ich anzufange, Angst zu bekommen, dass er gleich schreit. Manchmal sitze ich neben meinem schlafenden Sohn mit einem Puls von 180. Irgendwann bin ich nur noch darauf aus, dass er nicht schreit: Er darf nicht schreien, dann bin ich eine gute Mutter! Wenn er es doch tut, fühle ich mein Versagen und bin so enttäuscht von mir... du bist Lehrerin, empathisch, hast immer viel Geduld mit deinen Mitmenschen bewiesen, warum kannst du das nicht?
Dann kommt eine Nacht, in der unser Sohn nicht einschlafen will und schreit, zwei Stunden mit Unterbrechungen. Es ist das erste Mal. Irgendwann bekomme ich ihn doch ins Bett, mit unglaublicher Geduld hab ich ihn 20 Mal in den Schlaf gewiegt, mein Mann schläft inzwischen auch. Ich gehe auf Toilette und heule, rede mit mir selbst im Spiegel und versuche mich zu beruhigen. Das klappt, wie bisher. Nachts träume ich von meinem schreienden Sohn, ich schlafe nicht, wache mit Herzrasen auf. Beim Wickeln am nächsten Morgen weine ich, mein Sohn lacht und brabbelt, er kennt das, sonst mache ich mit. Ich sehe ihn einfach nur an und bin unglücklich und er tut mir so leid, seine Mutter reagiert nicht auf ihn... Dann hab ich eine Panikattacke, der totale Zusammenbruch, ich höre nicht auf zu weinen, ich bin mir sicher, ich werde nie wieder glücklich... es fühlt sich an, ales wären alle gestorben und ich bin allein zurückgeblieben. Und ich muss das aushalten, diese Hoffnungslosigkeit, diese Sinnlosigkeit.
Das ist der Punkt, an dem ich mich entscheide, mir helfen zu lassen, denn dieser Zustand ist nicht ertragbar. Ich spreche mit meinem Mann, telefoniere mit meiner Mutter. Sie orgnanisieren mir ein Gespräch mit einer Klinikambulanz am nächsten Tag. Die Nacht ist schrecklich. Ich kuschle mich an meinen Mann und schlafe keine Minute. Am nächsten Morgen fahren wir los, ich weine aus Angst, dort bleiben zu müssen, für immer.
Ich entscheide mich für einen Aufenthalt übers Wocheende ohne Kind. Das bedeutet unserer Sohn bleibt bei meinem Mann und meiner Schwiegermutter und ich muss abstillen. Ich bekomme Medikamente, ein Antidepressivum und etwas zur Beruhigung. Diagnose: Anpassungsstörung mit schwerer deprssiver Verstimmung und Angstzuständen.
Über Weihnachten fahren mein Mann und ich zu meinen Eltern, es ist eine tolle Zeit. Mir gehts okay, nicht gut, aber ich bin okay. Ich habe meinen Sohn so vermisst, ich habe ihn drei Tage lang nur jeweils eine halbe Stunde gesehen. Ich möchte die Therapie ambulant fortfahren und suche gerade nach einer Psychologin und werde mich bei einer Selbsthilfegruppe anmelden.
In diesem Forum bin ich, weil ich mir helfen lassen will. Weil ich ein glückliches Familienleben verdient habe und dafür kämpfen will und suche daher nach aufmunternden Geschichten von Frauen, die es bereits geschafft haben, die Ähnliches erlebt haben und die einfach nur reden wollen.
Ich grüße euch alle da draußen. Ihr seid nicht allein.
P.S. morbus teacher ist die gängige Bezeichung für "Lehrerkrankheit", bedeutet: Perfektionisten, die alles hinterfragen... :)