Schatten & Licht e. V.

Hallo zusammen,
Ich schreibe euch,weil ich sehr verzweifelt bin. Es geht mir sehr schlecht,ich habe heute mit Sertralin begonnen und auch zumindest schon übergangsweise einen Platz bei einer Psychotherapeutin. Die muss ich zwar privat bezahlen, aber das ist nicht so wichtig.
Mein Mann ist verständlicherweise total überfordert mit der Situation.wir haben zwei Kinder und er macht die PPD auch schon zum zweiten Mal mit. Er hat beruflich auch viel Stress. Ich merke ihm genau an wie unglücklich und belastet er ist und das hauptsächlich meinetwegen. Vorhin habe ich ihn gefragt,ob wir das schaffen. Er sagte,er hofft es. Er hofft!!!Er hat direkt danach sich korrigiert und ja gesagt,aber diese kleine Äußerung hat sich in mein Hirn gebrannt. Ich habe schreckliche Angst ihn zu verlieren.
Was soll ich nur tun?Ich will mich nicht mehr so beschissen fühlen. Ich will mich wieder freuen können. Ich will nicht mehr weinen. Ich will mein Leben und meine Familie wieder genießen können. Ich liebe sie doch.

Hey, ich verstehe dich nur zu gut. Ich dachte auch immer, dass unsere ehe das nicht überstehen wird. Aber sie hat es! Und sie hat auch einen rückfall überstanden!
ich glaube, es ist für die angehörigen unglaublich schwer. Sie wissen nicht, wie wir uns fühlen, wie sie uns richtig helfen können und natürlich ist das familienleben in dieser zeit besonders schwierig.
aber es heißt ja "in guten wie in schlechten zeiten"!!! Und du hast jetzt einen wichtigen schritt getan und mit dem AD begonnen! Erwarte keine wunderheilung, es wird seine zeit dauern, aber es wird!! Dann entspannt sich auch die situation mit deinem mann wieder!

Lg

Hallo,

ich sehe es genau so wie meine Vorschreiberin. Sehr gut ist, dass du bereits ganz viel tust, damit es dir bald wieder besser geht. Du könntest deinem Mann auch vorschlagen, zu deiner Therapeutin mit zu gehen, wenn er das möchte.

Und: warum sagst du ihm nicht einfach genau DAS was du uns hier jetzt geschrieben hast? Ich fände das eine wunderschöne Liebeserklärung in einer ganz schweren Zeit, die sicher bei ihm ankommen würde!

Liebe Brina,

für mich liest es sich, als ob du jedes Wort auf die Goldwaage legen würdest. Dein Mann ist noch bei dir in dieser schweren Zeit, richtig? Das spricht doch für ihn! Und man sollte unseren Angehörigen auch zugestehen, dass sie manchmal auch an der schweren Situation (ver)zweifeln. Für sie ist es auch nicht einfach, da ist im Zuge der auftretenden Überforderung auch mal das ein oder andere schnell gesagt, das nicht so gemeint ist.

Vielleicht hilft dir das es etwas differenziert zu sehen.

LG, Sanna