Schatten & Licht e. V.

Hallo ihr Lieben!

Ich hab da mal ne Frage, an alle Zwänglerinnen bzw. ZG geplagten.

Kennt ihr das?

Ihr habt keine richtigen ZG´s mehr, aber immer noch ganz viele Erinnerungen.
Zum Beispiel ihr geht irgendwo her und dann kommt der Gedanken, füher hattest du hier immer den oder den ZG.
Oder man ist in einer Situation in der man füher ZG´s hatte und dann kommt so ne Erwartung kommt er gleich wieder oder nicht.
Irgendwie kommen sie nicht richtig, aber es sind noch diese Erinnerungen da....versteht ihr wie ich das meine?
Das Thema lässt einen noch nicht richtig los....irgendwie schlummert es in einem, irgendwo ganz weit hinten in den tiefen des Gehirns...vielleicht braucht es noch ein bisschen Zeit bis man so richtig los lassen kann...oder es wird einen immer ein wenig begleiten, da man ja diese Veranlagung einfach hat.

Noch ein Buchtipp von mir:

"Alles nur in meinem Kopf"
Leben mit Obsessionen und Zwangsgedanken
von Ellen Mersdorf

Die Autorin schreibt ihre Krankheitsgeschichte unter einem Pseudonym.
Erstaunlich fand ich, das es bei ihr zwei Jahre gedauert hat bis sie endlich die richtige Diagnose Zwangserkrankung bekommen hat, trotz Klinikaufenthalt und verschiedene Therapieversuche.
Sehr Interessant!!!

Alles Liebe
Inga

Hallo, Inga,
Jaaa...ich kenne es sehr gut! Bei mir ist es nicht wie eine Erinnerung aber eher wie so ein Gefühl, dass die ZGs irgendwo lauern... und es gibt tage, da kommen sie doch durch. Aber es gibt auch tage, da ist auch das Gefühl nicht mehr präsent. Ich bin guter Dinge und denke, das braucht noch mehr Zeit und Abstand.. und Arbeit mit sich selbst... es geht ja darum immer mehr und mehr loszulassen..

Grüße,
framboise

Hallo,

bei mir ist es genauso, es gibt tage da ist es gut und dann gibt es tage, wo die gedanken wieder da sind, wenn die gedanken weg sind habe ich wieder unruhe...ist das bei euch auch so?


Lg

Hallo Inga,

vielen Dank für den Buchtipp - da werde ich gleich mal sehen, wo ich es herbekomme!

Was du beschreibst ist ganz typisch für uns Zwängler, die auf dem Weg der Besserung sind. "Es" verblasst immer mehr. Es bleiben aber so Erinnerungen, Szenen, Bilder oder auch die Erwartungshaltung, ob das gerade Gedachte nun wieder vom Zwang unter Beschlag genommen wird.

Dieser Mechanismus ist aber ganz logisch denn: DER INNHALT der ZG ist NORMAL und wird auch von Gesunden gedacht, nur eben OHNE Zwang. So ähnlich läuft das jetzt bei uns mit der Zeit auch ab. Diese ganz normalen Gedanken kommen, wir erkennen sie, aber das zwanghafte Wiederholen bleibt immer mehr aus. Es ist dann eine Art "Erinnerung" daran, dass wir früher zwanghaft immer wieder das selbe denken "mussten". Bei Gesunden ist der Unterschied, dass die eben dieses "Zwanghafte" nicht kennen, den seltsamen Gedanken somit gleich verwerfen und vergessen ... sprich: ihr frontaler Kortex (Gehirnareal hinter der Stirn) erledigt das.

Später wird es dann in etwa so sein: Ich kann z.B. was schreckliches lesen was einem Kind angetan wurde. Mich erschüttert es, ekelt mich usw... gleichzeitig formt mein Gehirn den Gedanke: Wie kann man nur so was tun, könnte ich das auch? Noch mehr Ekel und Angst (z.B.) steigt jetzt auf und ganz klar ist meine Antwort dann "nein". Der Gedanke wird abgeschüttelt, als "erledigt" versehen und vergessen. Und das wars. Kein Wiederholen, kein zwanghaftes "immer wieder denken und schauen, ob ich auch ja noch Angst habe vor dem Gedanken". So ist es bei mir und bei allen anderen Gesunden die nie Zwänge hatten... hab ich nämlich gefragt, gell! Das ist der ganz normale Ablauft von "seltsamen, unerwünschten" Gedanken. Und das ist auch überhaupt nicht mehr belastend oder "krankhaft", sondern völlig normal und kommt sehr selten vor.

So lebe ich nun schon seit Jahren und es fühlt sich einfach total normal an.

Hallo Inga,
Ja das kenne ich auch, ich hab das derzeit immer wenn ich zB. Spazieren gehe bei uns im Dorf, da fühlt es sich manchmal an, wie vor einigen Monaten als ich in der tiefen depression steckte. In meinem Kopf geht dann die Post ab so in etwa "damals bin ich hier lang gegangen und kam der & der Gedanke" ich bin dann richtig in hab acht Stellung und warte förmlich drauf, oftmals kommt dann aber nichts und es bleibt nur dieses mulmige Gefühl. Ich denke es benötigt Zeit, Zeit es verblassen zu lassen, Zeit, zu verarbeiten.. Und so wie marika schon sxreibt, irgendwann ist es für uns normal und es fühlt sich nicht nehr schlimm an.

Lg

Huhu ihr :)
Das Buch "alles nur in meinem Kopf" habe ich letzte Woche gelesen. Ich hab mich hin und wieder selbst erkannt. Ich bin froh das bei mir gleich die richtige Diagnose gestellt wurde.
Ich kenne das auch was Inga schreibt. Ich erinner mich auch ständig was für zwangsgedanken ich in bestimmten Situationen hatte. Ich hoffe auch das ich es ablegen kann, aber es holt mich ständig wieder ein. Ich denke aber es ist einfach so, wir erinnern uns an vieles aus unseren leben, ob gut oder schlecht. Es holt uns immer mal ein. Die Erkrankung, vor allem die akute Phase war ein mächtiger Einschnitt. Ich denke es ist normal das man daran länger zu knabbern hat. Ich würde das ganze am liebsten aus meinem Gedächtnis löschen können, aber es gehört zu mir wie alles andere was ich bisher erlebt habe.