Bin ich verloren?
Verfasst: 09:02:2015 13:07
Hallo Ihr Lieben.
Ich habe meinen Sohn vor fast 12 Wochen entbunden und seitdem geht es mir psychisch immer schlechter, obwohl mein Leben von außen betrachtet in geordneten Bahnen verläuft. Glücklich verheiratet, Wunschkind bekommen, finanziell abgesichert ect.
Am Anfang machte mir "lediglich" zu schaffen, dass ich zuhause größtenteils alleine war, kaum raus kam, das Baby so abhängig von mir war und ich gefühlt nichts anderes machte außer stillen, wickeln, bespaßen, schlafen, waschen und wieder von vorn.
Gut, ich dachte, das ist so am Anfang und alles pendelt sich wieder ein wenn ich mobiler mit Baby werde, mehr raus komme usw.
Aber dann schlichen sich immer mehr dunkle Gedanken in mein Leben. Auf einmal wurde mir bewusst wie schnell so ein Tag mit Baby rum ist. Ich freute mich immer auf den Abend wenn mein Mann nach hause kam aber der Abend verging auch so wahnsinnig schnell. Nun, an sich ist das sicherlich nichts ungewöhnliches doch diese Gedanken wurden immer extremer.
Ich bekam regelrecht Angst vor dem Zeitverlust, hätte am liebsten einige Momente festgehalten.
Nun ist es so dass ich eine Art Zwang entwickelt habe. Ständig muss ich auf die Uhr schauen und mein Hirn zermartern wieviel Zeit schon wieder vergangen ist. Ganz oft, immer öfter sogar, reagier ich richtig panisch wenn ich die Uhr beobachte und sehe wie schnell die Minuten vergehen.
Ich bekomme Herzrasen, Unruhe, einfach Angst. Es fühlt sich so schlimm an.
Ich kann an nichts anderes mehr denken. Das macht mich total fertig. Dazu diese Trauer, das alles irgendwann vergeht. Ich denke voller Angst daran, wie schnell groß mein Junge wird und eigentlich jetzt schon dem Tode geweiht ist.
Auch mein Mann. Ich habe soviel zu verlieren. Ich ertrage den Gedanken nicht. Es macht mich fertig. Bin nur noch am Weinen. Ablenkung hilft nicht. Nichts hilft. Ich sehe kein Licht am Ende des Tunnels. Schon wieder 10 Minuten weg.
Mein Sohn ist so goldig. Doch wenn er lacht fühle ich keine Freude. Ich kanns nicht genießen wenn ich sehe wie mein Mann sich so toll um ihn kümmert. Es macht mich nur fertig, diese Gewissheit, dass all diese Momente vergänglich sind und sich irgendwann niemand mehr daran erinnert.
Was ist bloß los mit mir? Was habe ich? Zwangsgedanken? Depression?
Ich war schon bei einer Psychiaterin.
Die hat mir Sertralien verschrieben. Damit fange ich morgen an. Aber ich stille. Habe Angst meinem Sohn was schlechtes anzutun aber ohne geht nicht. Ich muss es versuchen. Abstillen? Das wäre im Moment schlimm für uns beide. Ich drehe mich im Kreis.
Alle sagen, das vergeht. Aber es fühlt sich nicht so an. Ich habe das Gefühl, ich habe jetzt eine "Erkenntnis" erlangt die ich nie wieder los werde. Können die Pillen es schaffen dass es mir egal wird. Das Alles? Ich kanns mir nicht vorstellen. Ich bin so verzweifelt. Wie komme ich da raus? Ich möchte leben, mein Leben genießen. Mein Baby, meine Familie. Aber die Uhr. Sie tickt. So laut. Ich werde verrückt. Verliere ich den Verstand?
Das einzige das mir im Moment noch Hoffnung gibt ist die Tatsache, dass es ja auch mal ein Leben davor gab. Aber was ist, wenn ich da nie wieder zurück finde?
Morgens beim Aufstehen krieg ich schon richtige Panikzustände. Kann dann nur daran denken, wie schnell jetzt Stunde um Stunde wieder vergeht. Alles dreht sich doch nur darum, irgendwann abends wieder ins Bett zu gehen. Wieder ein Tag weg. Einfach so. Ein Stück näher am Ende. Ich ertrage das nicht. Ich weiß nicht mehr warum ich denke, fühle, warum ich etwas sage. Warum ich lebe. Alles erscheint keinen Sinn mehr zu ergeben. All diese schönen Momente mit meiner kleinen Familie, sie tun mir so weh obwohl ich doch glücklich sein müsste.
Oh man, dabei war ich vor ca. drei Monaten noch glücklich. Wo ist das hin? Ich habe doch jetzt alles was ich je wolllte.
Bitte, kann mir jemand sagen was ich tun kann? Mir helfen?
Verzweifelte Grüße
Nudlz
Ich habe meinen Sohn vor fast 12 Wochen entbunden und seitdem geht es mir psychisch immer schlechter, obwohl mein Leben von außen betrachtet in geordneten Bahnen verläuft. Glücklich verheiratet, Wunschkind bekommen, finanziell abgesichert ect.
Am Anfang machte mir "lediglich" zu schaffen, dass ich zuhause größtenteils alleine war, kaum raus kam, das Baby so abhängig von mir war und ich gefühlt nichts anderes machte außer stillen, wickeln, bespaßen, schlafen, waschen und wieder von vorn.
Gut, ich dachte, das ist so am Anfang und alles pendelt sich wieder ein wenn ich mobiler mit Baby werde, mehr raus komme usw.
Aber dann schlichen sich immer mehr dunkle Gedanken in mein Leben. Auf einmal wurde mir bewusst wie schnell so ein Tag mit Baby rum ist. Ich freute mich immer auf den Abend wenn mein Mann nach hause kam aber der Abend verging auch so wahnsinnig schnell. Nun, an sich ist das sicherlich nichts ungewöhnliches doch diese Gedanken wurden immer extremer.
Ich bekam regelrecht Angst vor dem Zeitverlust, hätte am liebsten einige Momente festgehalten.
Nun ist es so dass ich eine Art Zwang entwickelt habe. Ständig muss ich auf die Uhr schauen und mein Hirn zermartern wieviel Zeit schon wieder vergangen ist. Ganz oft, immer öfter sogar, reagier ich richtig panisch wenn ich die Uhr beobachte und sehe wie schnell die Minuten vergehen.
Ich bekomme Herzrasen, Unruhe, einfach Angst. Es fühlt sich so schlimm an.
Ich kann an nichts anderes mehr denken. Das macht mich total fertig. Dazu diese Trauer, das alles irgendwann vergeht. Ich denke voller Angst daran, wie schnell groß mein Junge wird und eigentlich jetzt schon dem Tode geweiht ist.
Auch mein Mann. Ich habe soviel zu verlieren. Ich ertrage den Gedanken nicht. Es macht mich fertig. Bin nur noch am Weinen. Ablenkung hilft nicht. Nichts hilft. Ich sehe kein Licht am Ende des Tunnels. Schon wieder 10 Minuten weg.
Mein Sohn ist so goldig. Doch wenn er lacht fühle ich keine Freude. Ich kanns nicht genießen wenn ich sehe wie mein Mann sich so toll um ihn kümmert. Es macht mich nur fertig, diese Gewissheit, dass all diese Momente vergänglich sind und sich irgendwann niemand mehr daran erinnert.
Was ist bloß los mit mir? Was habe ich? Zwangsgedanken? Depression?
Ich war schon bei einer Psychiaterin.
Die hat mir Sertralien verschrieben. Damit fange ich morgen an. Aber ich stille. Habe Angst meinem Sohn was schlechtes anzutun aber ohne geht nicht. Ich muss es versuchen. Abstillen? Das wäre im Moment schlimm für uns beide. Ich drehe mich im Kreis.
Alle sagen, das vergeht. Aber es fühlt sich nicht so an. Ich habe das Gefühl, ich habe jetzt eine "Erkenntnis" erlangt die ich nie wieder los werde. Können die Pillen es schaffen dass es mir egal wird. Das Alles? Ich kanns mir nicht vorstellen. Ich bin so verzweifelt. Wie komme ich da raus? Ich möchte leben, mein Leben genießen. Mein Baby, meine Familie. Aber die Uhr. Sie tickt. So laut. Ich werde verrückt. Verliere ich den Verstand?
Das einzige das mir im Moment noch Hoffnung gibt ist die Tatsache, dass es ja auch mal ein Leben davor gab. Aber was ist, wenn ich da nie wieder zurück finde?
Morgens beim Aufstehen krieg ich schon richtige Panikzustände. Kann dann nur daran denken, wie schnell jetzt Stunde um Stunde wieder vergeht. Alles dreht sich doch nur darum, irgendwann abends wieder ins Bett zu gehen. Wieder ein Tag weg. Einfach so. Ein Stück näher am Ende. Ich ertrage das nicht. Ich weiß nicht mehr warum ich denke, fühle, warum ich etwas sage. Warum ich lebe. Alles erscheint keinen Sinn mehr zu ergeben. All diese schönen Momente mit meiner kleinen Familie, sie tun mir so weh obwohl ich doch glücklich sein müsste.
Oh man, dabei war ich vor ca. drei Monaten noch glücklich. Wo ist das hin? Ich habe doch jetzt alles was ich je wolllte.
Bitte, kann mir jemand sagen was ich tun kann? Mir helfen?
Verzweifelte Grüße
Nudlz