Schatten & Licht e. V.

Hallo Ihr, ich bin mittlerweile seit fast 2 Wochen mit beiden Kindern zuhause und es läuft gut! Der krisendienst kommt einmal am Tag und fährt ( zumeist ohne großartig etwas getan zu haben) wieder weg. Sicherlich ist es neu mit Baby zuhause, welches nachts liebend gerne wach ist..(tagsüber schlafen kann ich schlecht)...demnach bin ich übermüdet aber das ist ja jede neu-Mama. Aber nun zu meinem Anliegen: die Zg sind stark zurück gegangen...aber: ich habe es sehr häufig das ich Dinge sehe (Messer etc) bei denen ich dann denke:" da hättest du sonst einen Zg gehabt, wie du dem kleinen Schäden zufügen können"...die Angst das ich diese Zg akzeptiere und damit nicht mehr schlimm finde (und ausübe) kommt dadurch hoch!! Ich will endlich komplett frei sein von den Zg... Sollte ich nach Medis fragen die nicht nur gegen ängste sind (zz nehme ich opipramol 50mg)..sondern die gezielt gegen Zg sind? Sind solche Situationen der "d hätte ich sonst Zg gehabt" nicht auch Zg?? Mir ist übrigens aufgefallen das ich auch bei anderen Menschen Zg habe!!! Aber die überhaupt nicht als bedrohlich erachte und die dann so schnell Weg sind, wie sie kamen! Lg, Rike

Hey Rike,

das ist doch super!!!! Genau so läuft der Prozess ab, wenn der Zwang der hinter diesen ganz normalen Gedanken steht, langsam weniger wird! Da brauchst du auch kein anderes Medi, du bist auf einem sehr guten Weg. Diese Gedanken haben ALLE Menschen hin und wieder, nur eben so, wie du beschreibst wenn du sie bei anderen Menschen hast - sie verschwinden wieder ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen und ohne sie als bedrohlich empfunden zu haben. DAS ist der normale Ablauf von "seltsamen Gedanken". Denn solche "seltsame Gedanken" hat JEDER MENSCH IMMER MAL WIEDER IN SEINEM LEBEN! Daher: nicht die Gedanken müssen aufhören, nur der Zwang dahinter sie immer wieder zu denken und dadurch in Angst, Panik, Depression usw. zu verfallen, muss man sich abtrainieren. Und da ist eine ganz wichtige Station, dass du eben z.B. ein Messer siehst, kurz denkst "ja, da hätte ich jetzt einen ZG gehabt" , aber keine Angst usw. empfindest. Dann verschwindet der Gedanke wieder, wird im Gehirn als "Müll" bzw. "unwichtig" bewertet und verliert sich in den weiten unseres großartigen Denkapparates.
Sehr gut und ganz richtig: Du verlierst immer mehr die Angst vor diesen Gedanken, das ist auch ganz, ganz wichtig, denn weniger Angst bedeutet weniger ZG (und nicht wie oft von den Betroffenen befürchtet wird, dass man die ZG ausführt!!!!

Genau SO funktioniert das bei ALLEN Menschen und irgendwann wird es auch bei dir fast völlig unbemerkt ablaufen.

Tipp: Erkenne solche Gedanken (ah ja, das wäre jetzt ein ZG geworden), lass ihn bewusst stehen und wende dich etwas ganz alltäglichen zu - etwas was du gerade eh tun wolltest, z.B. gesagtes Messer nehmen und Karotten schneiden. Das ist eine Übung aus der Verhaltenstherapie.