Hallo, liebes Forum!
Verfasst: 18:05:2015 19:39
Hallo, liebe Forum-Mitglieder!
Seit heute bin ich nun freigeschaltet...und irgendwie ist es ein komisches Gefühl wieder über diese Krankheit nachdenken zu müssen/können/dürfen.
Ich erkrankte nach der Geburt unseres Sohnes im Dezember 2011 an einer PPD. Da wusste ich noch nicht, dass man das so nennt. Ich nannte es den großen Schatten oder einfach das Nichts - denn da war nichts. Keine Freude, keine Liebe, kein Sinn. Ich dachte auch, ich würde mein weiteres Leben in diesem dunklen Loch verbringen. Mit der Geburt war ich gestorben...
Dabei sah ich mich auch nach der Entbindung immer noch auf dem Sofa sitzen mit der großen Kugel und einem Grinsen im Gesicht. Ich habe mich so auf das Kind gefreut! Und auch die Geburt war toll. Ohne Komplikationen. Eine fast berauschende Erfahrung.
Und dann war da einfach: nichts.
Ich schleppte mich durch die Tage und Nächte. Versorgte unseren Sohn mechanisch. Wollte und (wahrscheinlich deshalb) konnte ihn nicht stillen. Manchmal überlegte ich mir, wie ich ihn 'loswerden' könnte, oder wie ich einfach abhaue. Gedankenspiele tagein und tagaus. Nur unterbrochen von seinem ständigen Gemecker und Gebrüll...überhaupt seiner Anwesenheit.
Nach außen schauspielerte ich ganz gut. Ab und an hörte ich nur: Du könntest aber ein wenig glücklicher aussehen.
Erst nach gut 6 Monaten sprach mich meine Frauenärztin an und konfrontierte mich mit der 'Diagnose': Postpartale Depression. Sie überwies mich gleich in eine Klinik, da die Gefahr bestand, dass ich mir oder dem Kind etwas antue.
Diese Tage in der Klinik öffneten mir die Augen. So sollte und konnte es nicht weitergehen. Es fand sich schnell eine Psychologin, die mich dann ambulant betreute. Zusammen mit 100mg Citalopram und einer Therapie ging es dann Schritt für Schritt aus dem Schatten in das Licht.
Ich musste lernen Mutter zu sein UND mich trotzdem noch als der Mensch zu betrachten, der ich vor der Geburt war. Denn der war nicht tot! Und ich entdeckte die Liebe zu meinem Sohn, die da tief unten vergraben war.
Warum ich mich jetzt hier angemeldet habe? Weil wir nach fast 3,5 Jahren über ein zweites Kind nachdenken und mich leider langsam die Angst beschleicht, wieder an einer PPD zu erkranken.
Ganz liebe Grüße!
GoldenWinter
Seit heute bin ich nun freigeschaltet...und irgendwie ist es ein komisches Gefühl wieder über diese Krankheit nachdenken zu müssen/können/dürfen.
Ich erkrankte nach der Geburt unseres Sohnes im Dezember 2011 an einer PPD. Da wusste ich noch nicht, dass man das so nennt. Ich nannte es den großen Schatten oder einfach das Nichts - denn da war nichts. Keine Freude, keine Liebe, kein Sinn. Ich dachte auch, ich würde mein weiteres Leben in diesem dunklen Loch verbringen. Mit der Geburt war ich gestorben...
Dabei sah ich mich auch nach der Entbindung immer noch auf dem Sofa sitzen mit der großen Kugel und einem Grinsen im Gesicht. Ich habe mich so auf das Kind gefreut! Und auch die Geburt war toll. Ohne Komplikationen. Eine fast berauschende Erfahrung.
Und dann war da einfach: nichts.
Ich schleppte mich durch die Tage und Nächte. Versorgte unseren Sohn mechanisch. Wollte und (wahrscheinlich deshalb) konnte ihn nicht stillen. Manchmal überlegte ich mir, wie ich ihn 'loswerden' könnte, oder wie ich einfach abhaue. Gedankenspiele tagein und tagaus. Nur unterbrochen von seinem ständigen Gemecker und Gebrüll...überhaupt seiner Anwesenheit.
Nach außen schauspielerte ich ganz gut. Ab und an hörte ich nur: Du könntest aber ein wenig glücklicher aussehen.
Erst nach gut 6 Monaten sprach mich meine Frauenärztin an und konfrontierte mich mit der 'Diagnose': Postpartale Depression. Sie überwies mich gleich in eine Klinik, da die Gefahr bestand, dass ich mir oder dem Kind etwas antue.
Diese Tage in der Klinik öffneten mir die Augen. So sollte und konnte es nicht weitergehen. Es fand sich schnell eine Psychologin, die mich dann ambulant betreute. Zusammen mit 100mg Citalopram und einer Therapie ging es dann Schritt für Schritt aus dem Schatten in das Licht.
Ich musste lernen Mutter zu sein UND mich trotzdem noch als der Mensch zu betrachten, der ich vor der Geburt war. Denn der war nicht tot! Und ich entdeckte die Liebe zu meinem Sohn, die da tief unten vergraben war.
Warum ich mich jetzt hier angemeldet habe? Weil wir nach fast 3,5 Jahren über ein zweites Kind nachdenken und mich leider langsam die Angst beschleicht, wieder an einer PPD zu erkranken.
Ganz liebe Grüße!
GoldenWinter