Überfordert damit, eine geeignete Therapie zu finden.
Verfasst: 19:05:2015 13:11
Hallo liebes Forum,
Ich möchte mich vorstellen und meine Situation beschreiben.
Ich denke ich benötige Hilfe.
Während ich hier sitze und diesen Text schreibe, liegt mein 12 Monate alter Sohn neben mir und schläft. Er ist ein bezauberndes, unkompliziertes Kind mit einem sonnigem Gemüt. Er schläft ohne Probleme, er ist selten quengelig, lacht viel und kann sich gut und ausdauernd selbst beschäftigen. Wer ihn über längere Zeit erlebt, versichert mir, dass er sehr unkompliziert ist und ich mich sehr glücklich schätzen darf.
Gerade deswegen verstehe ich nicht, warum sich mein Leben aktuell für mich als Tiefpunkt darstellt. Das, was gemeinhin als ›Mutterglück‹ bezeichnet wird, hat sich bei mir nicht einstellt. Ich bin sehr traurig und habe meine lebensfrohe und positive Einstellung zu mir, meinem Leben und meiner Zukunft verloren. Wenn ich morgens wach werde, weiss ich nicht wie ich den Tag mit meinem Sohn rum bekommen soll. Ich habe keinen Antrieb, keine Lust irgendetwas zu unternehmen. Ich empfinde keine Freude, keine Liebe. Was mir früher wichtig war, ist mir zunehmend egal. Ich erkenne mich nicht mehr wieder in meinem Leben.
Ich fühle mich schuldig meinem Sohn bzw. meiner Umwelt gegenüber. Ich fühle mich schuldig, dass ich meinen Sohn nicht ›liebe‹. Oft frage ich mich, ob es meinem Sohn und meinem Partner nicht besser gehen würde, wenn sie ohne mich zusammen den Alltag meistern würden. Ich empfinde keine positiven Gefühle für meinen Sohn, meinen Partner oder mich selbst. Ich bin häufig gereizt und fühle mich erschöpft. Ich habe kaum Appetit, vergesse ständig zu essen und zu trinken. Nachts liege ich wach und kann nicht schlafen, mache mir Gedanken über die Zukunft und kann einfach nicht abschalten. Es ist eine Endlosschleife voll trauriger hoffnungsloser Gedanken in meinem Kopf.
Ich fühle mich in meinem Leben nicht mehr zuhause, ich erkenne mich selbst nicht wieder. Ich bin eigentlich ein lebensfroher, empathischer und geselliger Mensch.
Ich bin ungewollt schwanger geworden zum Ende meines Studiums. Mein Partner und ich kannten uns zudem erst wenige Monate. Ich war anfangs mit der Situation überfordert, da ich Angst davor hatte, mein Studium nicht mehr beenden zu können. Wir haben uns für das Kind entschieden und ich habe versucht die Diplomarbeit vor der Geburt erfolgreich zu beenden. Ich hatte demzufolge kaum Zeit mich auf das Baby vorzubereiten. Wenig Schlaf, viel Stress, der Umzug und zwei schwere Erkrankungen in familiären Umfeld lassen mich meine Schwangerschaft rückblickend als nicht so positive Zeit empfinden. Zudem gab es oft Streit zwischen meinem Partner und mir.
Schließlich kam der Kleine 4 Wochen zu früh. Hätte ich mich mehr entspannt, wäre er sicher nicht zu früh gekommen. Deshalb habe ich auch große Schuldgefühle. Die Geburt habe ich sehr positiv in Erinnerung. Schnell und umkompliziert. Die ersten Tage nach der Geburt waren auch sehr schön, ich war neugierig den Kleinen kennenzulernen und glücklich. Ich hatte keinen Baby-Blues.
2 Wochen nach der Geburt bekam ich eine Mastitis, die mit Antibiotika behandelt werden musste. Folglich konnte ich nicht mehr richtig Stillen. Das Stillen empfand ich teilweise sehr schmerzhaft und unangenehm. Ich war erleichtert, als ich nach 4 Monaten abgestillt habe.
Die folgenden Wochen nach der Geburt waren in Ordnung, ich habe mich auf den Kleinen konzentriert und seine Nähe genossen. Doch ich hatte auch meine liegengebliebene Diplomarbeit im Kopf. Schließlich habe ich die Arbeit irgendwie fertig bekommen, neben dem Kind, einem weiteren Umzug in eine neue Stadt und all den damit verbundenen Schwierigkeiten.
Nun wohne ich mit dem Kleinen und seinem Vater in einer WG zusammen mit Freunden, ich habe mein Diplom erfolgreich abgeschlossen und müsste eigentlich sehr stolz, zufrieden und glücklich sein.
Stattdessen geht es mir immer schlechter.
Ich fühle mich isoliert, finde in die Mutterrolle nicht hinein. Machmal wünschte ich, ich hätte mich mich gegen die Schwangerschaft entschieden. Ich hasse diesen Gedanken, da mein Sohn ja wirklich toll ist und es sich sowieso nicht mehr rückgängig machen lässt. Ich glaube dem Kleinen geht es bei mir einfach nicht gut, ich versorge ihn zwar so gut es geht, aber ich empfinde keine Liebe für den Kleinen. Es fühlt sich an, als würde ich eine Puppe versorgen.
Ich habe natürlich große Schuldgefühle, weil ich weiss, dass dieses Denken nicht ›normal‹ ist.
Ich bin nur noch erschöpft und gereizt.
Am schlimmsten sind die Tage kurz vor meiner Periode. Ich habe einen ersten Schritt gemacht und meinen Gynäkologen darauf angesprochen, ihm von meinen Problemen erzählt und um einem Hormontest gebeten. Auf die Ergebnisse der Auswertung warte ich noch.
Aber ich nehme nun seit knapp 2 Wochen die Pille, um auf diese Weise meinen Hormonspiegel zu stabilisieren.
Jedoch habe ich das Gefühl immer weiter abzurutschen. Es geht mir immer schlechter. Ich kann Nachts nicht richtig schlafen. Ich isoliere mich immer mehr.
Ich komme zu keiner Lösung, ich kann mir nicht vorstellen irgendwann wieder glücklich zu werden. Ich habe starke Schuldgefühle, mit denen ich nicht zurecht komme.
Mich selbst einzuweisen oder auf eine Mutter-Kind-Station zu gehen erscheinen mir zu übertrieben. Ich bin gerade völlig überfordert damit, eine geeignete Therapie zu finden.
Liebe Grüße,
Newa
Ich möchte mich vorstellen und meine Situation beschreiben.
Ich denke ich benötige Hilfe.
Während ich hier sitze und diesen Text schreibe, liegt mein 12 Monate alter Sohn neben mir und schläft. Er ist ein bezauberndes, unkompliziertes Kind mit einem sonnigem Gemüt. Er schläft ohne Probleme, er ist selten quengelig, lacht viel und kann sich gut und ausdauernd selbst beschäftigen. Wer ihn über längere Zeit erlebt, versichert mir, dass er sehr unkompliziert ist und ich mich sehr glücklich schätzen darf.
Gerade deswegen verstehe ich nicht, warum sich mein Leben aktuell für mich als Tiefpunkt darstellt. Das, was gemeinhin als ›Mutterglück‹ bezeichnet wird, hat sich bei mir nicht einstellt. Ich bin sehr traurig und habe meine lebensfrohe und positive Einstellung zu mir, meinem Leben und meiner Zukunft verloren. Wenn ich morgens wach werde, weiss ich nicht wie ich den Tag mit meinem Sohn rum bekommen soll. Ich habe keinen Antrieb, keine Lust irgendetwas zu unternehmen. Ich empfinde keine Freude, keine Liebe. Was mir früher wichtig war, ist mir zunehmend egal. Ich erkenne mich nicht mehr wieder in meinem Leben.
Ich fühle mich schuldig meinem Sohn bzw. meiner Umwelt gegenüber. Ich fühle mich schuldig, dass ich meinen Sohn nicht ›liebe‹. Oft frage ich mich, ob es meinem Sohn und meinem Partner nicht besser gehen würde, wenn sie ohne mich zusammen den Alltag meistern würden. Ich empfinde keine positiven Gefühle für meinen Sohn, meinen Partner oder mich selbst. Ich bin häufig gereizt und fühle mich erschöpft. Ich habe kaum Appetit, vergesse ständig zu essen und zu trinken. Nachts liege ich wach und kann nicht schlafen, mache mir Gedanken über die Zukunft und kann einfach nicht abschalten. Es ist eine Endlosschleife voll trauriger hoffnungsloser Gedanken in meinem Kopf.
Ich fühle mich in meinem Leben nicht mehr zuhause, ich erkenne mich selbst nicht wieder. Ich bin eigentlich ein lebensfroher, empathischer und geselliger Mensch.
Ich bin ungewollt schwanger geworden zum Ende meines Studiums. Mein Partner und ich kannten uns zudem erst wenige Monate. Ich war anfangs mit der Situation überfordert, da ich Angst davor hatte, mein Studium nicht mehr beenden zu können. Wir haben uns für das Kind entschieden und ich habe versucht die Diplomarbeit vor der Geburt erfolgreich zu beenden. Ich hatte demzufolge kaum Zeit mich auf das Baby vorzubereiten. Wenig Schlaf, viel Stress, der Umzug und zwei schwere Erkrankungen in familiären Umfeld lassen mich meine Schwangerschaft rückblickend als nicht so positive Zeit empfinden. Zudem gab es oft Streit zwischen meinem Partner und mir.
Schließlich kam der Kleine 4 Wochen zu früh. Hätte ich mich mehr entspannt, wäre er sicher nicht zu früh gekommen. Deshalb habe ich auch große Schuldgefühle. Die Geburt habe ich sehr positiv in Erinnerung. Schnell und umkompliziert. Die ersten Tage nach der Geburt waren auch sehr schön, ich war neugierig den Kleinen kennenzulernen und glücklich. Ich hatte keinen Baby-Blues.
2 Wochen nach der Geburt bekam ich eine Mastitis, die mit Antibiotika behandelt werden musste. Folglich konnte ich nicht mehr richtig Stillen. Das Stillen empfand ich teilweise sehr schmerzhaft und unangenehm. Ich war erleichtert, als ich nach 4 Monaten abgestillt habe.
Die folgenden Wochen nach der Geburt waren in Ordnung, ich habe mich auf den Kleinen konzentriert und seine Nähe genossen. Doch ich hatte auch meine liegengebliebene Diplomarbeit im Kopf. Schließlich habe ich die Arbeit irgendwie fertig bekommen, neben dem Kind, einem weiteren Umzug in eine neue Stadt und all den damit verbundenen Schwierigkeiten.
Nun wohne ich mit dem Kleinen und seinem Vater in einer WG zusammen mit Freunden, ich habe mein Diplom erfolgreich abgeschlossen und müsste eigentlich sehr stolz, zufrieden und glücklich sein.
Stattdessen geht es mir immer schlechter.
Ich fühle mich isoliert, finde in die Mutterrolle nicht hinein. Machmal wünschte ich, ich hätte mich mich gegen die Schwangerschaft entschieden. Ich hasse diesen Gedanken, da mein Sohn ja wirklich toll ist und es sich sowieso nicht mehr rückgängig machen lässt. Ich glaube dem Kleinen geht es bei mir einfach nicht gut, ich versorge ihn zwar so gut es geht, aber ich empfinde keine Liebe für den Kleinen. Es fühlt sich an, als würde ich eine Puppe versorgen.
Ich habe natürlich große Schuldgefühle, weil ich weiss, dass dieses Denken nicht ›normal‹ ist.
Ich bin nur noch erschöpft und gereizt.
Am schlimmsten sind die Tage kurz vor meiner Periode. Ich habe einen ersten Schritt gemacht und meinen Gynäkologen darauf angesprochen, ihm von meinen Problemen erzählt und um einem Hormontest gebeten. Auf die Ergebnisse der Auswertung warte ich noch.
Aber ich nehme nun seit knapp 2 Wochen die Pille, um auf diese Weise meinen Hormonspiegel zu stabilisieren.
Jedoch habe ich das Gefühl immer weiter abzurutschen. Es geht mir immer schlechter. Ich kann Nachts nicht richtig schlafen. Ich isoliere mich immer mehr.
Ich komme zu keiner Lösung, ich kann mir nicht vorstellen irgendwann wieder glücklich zu werden. Ich habe starke Schuldgefühle, mit denen ich nicht zurecht komme.
Mich selbst einzuweisen oder auf eine Mutter-Kind-Station zu gehen erscheinen mir zu übertrieben. Ich bin gerade völlig überfordert damit, eine geeignete Therapie zu finden.
Liebe Grüße,
Newa