Trennung von Partner ausgelöst durch Pille.
Verfasst: 09:06:2015 23:22
Hallo ihr Lieben,
Ich bin noch relativ neu hier.
Es geht mir seit ungefähr 6 Monaten immer schlechter- so schlecht, dass ich mich nun in Behandlung geben möchte bzw. erste Schritte eingeleitet habe (Termin Psychologe & Gespräch mit Gynäkologen). Mein Gynäkologe riet mir zunächst zu einer hormonellen Behandlung, nun nehme ich seit ca. 5 Wochen die Pille. Ich habe das Gefühl, die Pille verschlimmert meine Situation zunehmend.
Heute beispielsweise konnte ich gar nichts machen, ich lag den ganzen Tag auf der Couch und habe geweint. Ich hatte Streit mit meinem Partner am Morgen und war danach nur noch gelähmt und zu nichts mehr in der Lage. Dann das volle Programm, Schuldgefühle, Gedanken über das ›Verschwinden-wollen‹ in Richtung Suizid, Zukunftsangst, Trennungswunsch. Mein Partner hatte den Kleinen heute morgen mitgenommen und war den ganzen Tag mit ihm unterwegs, somit war ich alleine in meinem Tief.
Ich habe bisher einen engen Zusammenhang zwischen meinen Tiefs und unseren Streits erkennen können. Das schlimme ist, dass ich mich während unserer Streits sowohl von meinem Partner und auch von meinem Sohn distanziere. Kriselt die Beziehung bin ich nur noch erschöpft, gereizt, schlecht gelaunt - das bekommt dann natürlich mein armer Sohn und mein Partner ab. Leider ist unsere Beziehung oft nicht sonderlich harmonisch. Somit geht es mir oft nicht gut.
Ich denke, mein Partner trägt eine nicht unwesentliche Schuld an meiner Situation bezüglich der Erkrankung. Er lässt mich, meinen Sohn und unsere beiden Mitbewohner seit nunmehr 7 Monaten ohne richtige Küche in einem ziemlichen Chaos wohnen. Weil er sich mit den Bau einer Küche selbst verwirklichen möchte und keine Einbau-Ikea-Küche bewohnen will. Das kann man sich konkret so vorstellen, dass wir eine Camping-Kochplatte und einen Wasserkocher haben, keine Schränke für Geschirr oder Ähnliches, Nahrungsmittel&Küchenkram befinden sich in Kartons auf dem Boden oder im Flur, überall liegt Werkzeug und Baumaterial herum. Ähnliches Chaos im Schlafzimmer, überall liegen Kartons, Klamotten und Werkzeug von ihm rum. In den schlimmsten Zeit gab es wirklich nur einen kleinen Pfad zum Bett. Unser Sohn kann nicht durch die Wohnung krabbeln, er kann eigentlich nur in meinem Zimmer (was auch unser Wohnzimmer ist) krabbeln und spielen. Das heisst zu meiner sozialen Isolation kommt die Isolation in unserer WG. Anfangs habe ich noch Freunde eingeladen- aber nachdem sie unsere Wohnung gesehen haben und ziemlich entsetzt gefragt haben, warum ich denn so lebe- ich sei doch immer so ordentlich gewesen, habe ich auch dies sein lassen. Die Stimmung in der WG leidet natürlich auch unter dem Chaos.
Ich bin ziemlich frustriert über den Zustand dieser Wohnung, ich möchte ausziehen. Da ich weiss, dass es in seiner letzten WG genauso aussah möchte ich auch nicht weiterhin mit ihm zusammen wohnen. Ich dachte er wird sich ändern, wenn er Vater ist, aber er ändert sich nicht. Letztens war ein alter Freund von ihm zu besuch und sagte ihm: ›Seit 6 Monaten lebt ihr so? Das geht doch nicht, Du bist jetzt Vater!‹.
Mal abgesehen davon, läuft unsere Beziehung auch an anderen Stellen gerade ziemlich gegen die Wand. Wir leben nebeneinander her, haben kaum gemeinsame Interessen. Wir unternehmen im Alltag kaum etwas, was über organisatorische Sachen hinausgeht (wie z.B. Einkaufen). Er ist oftmals nicht gesprächig und sitzt am liebsten vor seinem Rechner oder beschäftigt sich alleine. Körperliche Nähe teilen wir auch nicht mehr, ich meine damit nicht nur Sex sondern auch einfach nur aneinander gekuschelt einschlafen oder Ähnliches.
Nunja, bevor der Text noch endlos wird- Ich bin ziemlich unglücklich, ich weiss er wird sich nicht ändern (ich müsste lernen seine Fehler zu akzeptieren, kann es aber nicht), ich liebe ihn nicht (aber ich liebe gerade nichtmal meinen Sohn oder mich selbst) und ich merke, dass die Bindung zwischen meinem Sohn und mir extrem darunter leidet.
Ich weiss aber auch, dass sich mit der Pille die Wahrnehmung des Partners extrem verändern kann. Meine Sorge ist momentan, ob sich evtl. durch die Pille mein Schwarz-sehen verschlimmert hat. Aus meiner jetzigen Sicht macht nur noch eine Trennung Sinn, aber warum habe ich das vor 5 Wochen nicht so akut in Betracht gezogen?
Ich überlege gerade, ob ich eigenmächtig die Pille wieder absetze. Ich hatte ohnehin nicht das Gefühl, dass sie hilft. Sie sollte lediglich verhindern, dass ich vor der Periode in diese schlimmen Hormon-Tiefs rutsche und dadurch meine Stimmung stabilisieren. Mein Gynäkologe hatte mir die Wahl zwischen Pille und AD zur Behandlung meiner PPD aufgezeigt und ich hatte mich für die vermeintlich ›softere‹ Variante entschieden. Was sie bewirkt hat: Ich habe seit 5 Wochen Dauerblutungen, die schlimmen Tage werden mehr und heftiger, ich möchte mich von meinem Partner trennen, finde ihn regelrecht abstoßend. (Uijuijui der Arme.) Meine Libido ist total im Keller und ich nehme immer mehr ab, weil ich kaum noch Appetit habe.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Liebe Grüße,
Newa
Ich bin noch relativ neu hier.
Es geht mir seit ungefähr 6 Monaten immer schlechter- so schlecht, dass ich mich nun in Behandlung geben möchte bzw. erste Schritte eingeleitet habe (Termin Psychologe & Gespräch mit Gynäkologen). Mein Gynäkologe riet mir zunächst zu einer hormonellen Behandlung, nun nehme ich seit ca. 5 Wochen die Pille. Ich habe das Gefühl, die Pille verschlimmert meine Situation zunehmend.
Heute beispielsweise konnte ich gar nichts machen, ich lag den ganzen Tag auf der Couch und habe geweint. Ich hatte Streit mit meinem Partner am Morgen und war danach nur noch gelähmt und zu nichts mehr in der Lage. Dann das volle Programm, Schuldgefühle, Gedanken über das ›Verschwinden-wollen‹ in Richtung Suizid, Zukunftsangst, Trennungswunsch. Mein Partner hatte den Kleinen heute morgen mitgenommen und war den ganzen Tag mit ihm unterwegs, somit war ich alleine in meinem Tief.
Ich habe bisher einen engen Zusammenhang zwischen meinen Tiefs und unseren Streits erkennen können. Das schlimme ist, dass ich mich während unserer Streits sowohl von meinem Partner und auch von meinem Sohn distanziere. Kriselt die Beziehung bin ich nur noch erschöpft, gereizt, schlecht gelaunt - das bekommt dann natürlich mein armer Sohn und mein Partner ab. Leider ist unsere Beziehung oft nicht sonderlich harmonisch. Somit geht es mir oft nicht gut.
Ich denke, mein Partner trägt eine nicht unwesentliche Schuld an meiner Situation bezüglich der Erkrankung. Er lässt mich, meinen Sohn und unsere beiden Mitbewohner seit nunmehr 7 Monaten ohne richtige Küche in einem ziemlichen Chaos wohnen. Weil er sich mit den Bau einer Küche selbst verwirklichen möchte und keine Einbau-Ikea-Küche bewohnen will. Das kann man sich konkret so vorstellen, dass wir eine Camping-Kochplatte und einen Wasserkocher haben, keine Schränke für Geschirr oder Ähnliches, Nahrungsmittel&Küchenkram befinden sich in Kartons auf dem Boden oder im Flur, überall liegt Werkzeug und Baumaterial herum. Ähnliches Chaos im Schlafzimmer, überall liegen Kartons, Klamotten und Werkzeug von ihm rum. In den schlimmsten Zeit gab es wirklich nur einen kleinen Pfad zum Bett. Unser Sohn kann nicht durch die Wohnung krabbeln, er kann eigentlich nur in meinem Zimmer (was auch unser Wohnzimmer ist) krabbeln und spielen. Das heisst zu meiner sozialen Isolation kommt die Isolation in unserer WG. Anfangs habe ich noch Freunde eingeladen- aber nachdem sie unsere Wohnung gesehen haben und ziemlich entsetzt gefragt haben, warum ich denn so lebe- ich sei doch immer so ordentlich gewesen, habe ich auch dies sein lassen. Die Stimmung in der WG leidet natürlich auch unter dem Chaos.
Ich bin ziemlich frustriert über den Zustand dieser Wohnung, ich möchte ausziehen. Da ich weiss, dass es in seiner letzten WG genauso aussah möchte ich auch nicht weiterhin mit ihm zusammen wohnen. Ich dachte er wird sich ändern, wenn er Vater ist, aber er ändert sich nicht. Letztens war ein alter Freund von ihm zu besuch und sagte ihm: ›Seit 6 Monaten lebt ihr so? Das geht doch nicht, Du bist jetzt Vater!‹.
Mal abgesehen davon, läuft unsere Beziehung auch an anderen Stellen gerade ziemlich gegen die Wand. Wir leben nebeneinander her, haben kaum gemeinsame Interessen. Wir unternehmen im Alltag kaum etwas, was über organisatorische Sachen hinausgeht (wie z.B. Einkaufen). Er ist oftmals nicht gesprächig und sitzt am liebsten vor seinem Rechner oder beschäftigt sich alleine. Körperliche Nähe teilen wir auch nicht mehr, ich meine damit nicht nur Sex sondern auch einfach nur aneinander gekuschelt einschlafen oder Ähnliches.
Nunja, bevor der Text noch endlos wird- Ich bin ziemlich unglücklich, ich weiss er wird sich nicht ändern (ich müsste lernen seine Fehler zu akzeptieren, kann es aber nicht), ich liebe ihn nicht (aber ich liebe gerade nichtmal meinen Sohn oder mich selbst) und ich merke, dass die Bindung zwischen meinem Sohn und mir extrem darunter leidet.
Ich weiss aber auch, dass sich mit der Pille die Wahrnehmung des Partners extrem verändern kann. Meine Sorge ist momentan, ob sich evtl. durch die Pille mein Schwarz-sehen verschlimmert hat. Aus meiner jetzigen Sicht macht nur noch eine Trennung Sinn, aber warum habe ich das vor 5 Wochen nicht so akut in Betracht gezogen?
Ich überlege gerade, ob ich eigenmächtig die Pille wieder absetze. Ich hatte ohnehin nicht das Gefühl, dass sie hilft. Sie sollte lediglich verhindern, dass ich vor der Periode in diese schlimmen Hormon-Tiefs rutsche und dadurch meine Stimmung stabilisieren. Mein Gynäkologe hatte mir die Wahl zwischen Pille und AD zur Behandlung meiner PPD aufgezeigt und ich hatte mich für die vermeintlich ›softere‹ Variante entschieden. Was sie bewirkt hat: Ich habe seit 5 Wochen Dauerblutungen, die schlimmen Tage werden mehr und heftiger, ich möchte mich von meinem Partner trennen, finde ihn regelrecht abstoßend. (Uijuijui der Arme.) Meine Libido ist total im Keller und ich nehme immer mehr ab, weil ich kaum noch Appetit habe.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Liebe Grüße,
Newa