Zwangsgedanken
Verfasst: 18:08:2015 19:56
Hallo alle zusammen,
erstmal möchte ich euch sagen, wie toll ich es finde, wie ihr hier alle miteinander umgeht. Es berührt mich sehr, wie man hier die Zuversicht wiederbekommt, die einem manchmal komplett abhanden kommt.
Jetzt zu mir. Ich habe kurz vor der Geburt meiner Tochter komische Gedanken gehabt: Ich könnte den schwangeren Bauch anstoßen, was mir einen großen Schrecken eingejagt hat. Da ich mit Anfang 20 schon einmal an einer Depression erkrankt bin, bin ich schnell zu meinem Psychiater, der mir damals Citalopram verschreiben hat. Nach einem halben Jahr ging es mir dann wieder gut. Ich habe dann die Medis sehr lange genommen und hatte keine Nebenwirkungen und ich habe mich sehr gesund gefühlt. Dann setzte ich die Medis vor zwei Jahren wieder ab, was auch gut funktioniert hat. Es kamen zwar verstärkt wieder komische Gedanken aber eher harmlos und sie beunruhigten mich nicht. Ich habe in der Zwischenzeit noch einen Sohn bekommen. Er ist mittlerweile 4 Jahre alt.
Dann hatte ich im März nach einer intensiven Arbeitsphase eine neue Episode. Ich bekam massive Zwangsgedanken: "Ich könnte mit meiner Tochter von einer Brüstung springen." "Ich könnte meinen Sohn mit einem Messer erstechen." Das hat mich so sehr verängstigt, dass ich Panik Attacken bekam und in ein tiefes Loch fiel. Ich habe im Juni dann eine Verhaltenstherapie begonnen. Der Therapeut sagte mit dann, dass das Zwangsgedanken sind und ich begann daran zu arbeiten. Das war jedoch so ein Schock für mich, dass aus dem Loch nicht mehr herauskam, so dass ich mich dazu entschied wieder Medikamente zu nehmen, weil ich große Angst hatte, dass das nie wieder verschwindet. Der Therapeut meinte zwar, dass ich keine Medis benötige, weil ich nur eine milde Form habe aber für mich fühlte sich das gar nicht so an.
Ich machte also jetzt Übungen gegen die ZG und nahm die Medikamente und schon nach zwei Wochen ging es mir deutlich besser. Ich hatte immer wieder Einbrüche aber die dauerten nicht mehr so lange und waren nicht so heftig. Jetzt nehme ich also seit 7 Wochen 15 mg Escitalopram und es geht mir immer besser. Die ZG habe ich nur meistens noch, wenn ich bei meinen Kindern bin, was mich natürlich besonders stört aber das ist auch der Kern meiner Erkrankung.
Momentan fühle ich mich immer noch unsicher. Meine Gedanken sind: "Kommen die ZG jetzt?" "Könnte ich noch mehr ZG bekommen?" "Warum kommen sie, wenn ich Zeit mit meinen Kindern verbringe?" und schon hänge ich einer Grübelphase drin. Die massiven ZG sind weg, es sind eher noch Erinnerungen aber ich habe trotzdem Angst, dass diese komischen Gedanken nicht mehr verschwinden.
Jetzt meine Frage an diejenigen, die auch ZG haben oder hatten:
Wie geht ihr mit dieser Erwartungsangst um?
Sind das noch ZG, wenn man ein Messer sieht und man erinnert sich dadurch an die ZG zurück? Verschwindet das auch wieder?
Ist das Grübeln auch schon ein Zwang?
Ich habe jetzt auch Gedanken, wie "Ich könnte jemandem ein Wasserglas über den Kopf schütten." Das erschrickt mich nicht und kommt glaube ich nur daher, dass ich mich selbst teste. Kennt ihr das?
Das selbst überprüfen nervt mich sehr. Ständig frage ich mich: "Hast du jetzt noch ZG?" Und dann kommen natürlich welche.
Vielen lieben Dank
erstmal möchte ich euch sagen, wie toll ich es finde, wie ihr hier alle miteinander umgeht. Es berührt mich sehr, wie man hier die Zuversicht wiederbekommt, die einem manchmal komplett abhanden kommt.
Jetzt zu mir. Ich habe kurz vor der Geburt meiner Tochter komische Gedanken gehabt: Ich könnte den schwangeren Bauch anstoßen, was mir einen großen Schrecken eingejagt hat. Da ich mit Anfang 20 schon einmal an einer Depression erkrankt bin, bin ich schnell zu meinem Psychiater, der mir damals Citalopram verschreiben hat. Nach einem halben Jahr ging es mir dann wieder gut. Ich habe dann die Medis sehr lange genommen und hatte keine Nebenwirkungen und ich habe mich sehr gesund gefühlt. Dann setzte ich die Medis vor zwei Jahren wieder ab, was auch gut funktioniert hat. Es kamen zwar verstärkt wieder komische Gedanken aber eher harmlos und sie beunruhigten mich nicht. Ich habe in der Zwischenzeit noch einen Sohn bekommen. Er ist mittlerweile 4 Jahre alt.
Dann hatte ich im März nach einer intensiven Arbeitsphase eine neue Episode. Ich bekam massive Zwangsgedanken: "Ich könnte mit meiner Tochter von einer Brüstung springen." "Ich könnte meinen Sohn mit einem Messer erstechen." Das hat mich so sehr verängstigt, dass ich Panik Attacken bekam und in ein tiefes Loch fiel. Ich habe im Juni dann eine Verhaltenstherapie begonnen. Der Therapeut sagte mit dann, dass das Zwangsgedanken sind und ich begann daran zu arbeiten. Das war jedoch so ein Schock für mich, dass aus dem Loch nicht mehr herauskam, so dass ich mich dazu entschied wieder Medikamente zu nehmen, weil ich große Angst hatte, dass das nie wieder verschwindet. Der Therapeut meinte zwar, dass ich keine Medis benötige, weil ich nur eine milde Form habe aber für mich fühlte sich das gar nicht so an.
Ich machte also jetzt Übungen gegen die ZG und nahm die Medikamente und schon nach zwei Wochen ging es mir deutlich besser. Ich hatte immer wieder Einbrüche aber die dauerten nicht mehr so lange und waren nicht so heftig. Jetzt nehme ich also seit 7 Wochen 15 mg Escitalopram und es geht mir immer besser. Die ZG habe ich nur meistens noch, wenn ich bei meinen Kindern bin, was mich natürlich besonders stört aber das ist auch der Kern meiner Erkrankung.
Momentan fühle ich mich immer noch unsicher. Meine Gedanken sind: "Kommen die ZG jetzt?" "Könnte ich noch mehr ZG bekommen?" "Warum kommen sie, wenn ich Zeit mit meinen Kindern verbringe?" und schon hänge ich einer Grübelphase drin. Die massiven ZG sind weg, es sind eher noch Erinnerungen aber ich habe trotzdem Angst, dass diese komischen Gedanken nicht mehr verschwinden.
Jetzt meine Frage an diejenigen, die auch ZG haben oder hatten:
Wie geht ihr mit dieser Erwartungsangst um?
Sind das noch ZG, wenn man ein Messer sieht und man erinnert sich dadurch an die ZG zurück? Verschwindet das auch wieder?
Ist das Grübeln auch schon ein Zwang?
Ich habe jetzt auch Gedanken, wie "Ich könnte jemandem ein Wasserglas über den Kopf schütten." Das erschrickt mich nicht und kommt glaube ich nur daher, dass ich mich selbst teste. Kennt ihr das?
Das selbst überprüfen nervt mich sehr. Ständig frage ich mich: "Hast du jetzt noch ZG?" Und dann kommen natürlich welche.
Vielen lieben Dank