Hey du Liebe,
hab keine Angst, das sind nicht deine Gefühle. Für mich hört sich das stark nach leicht zwanghaften Gedanken in Folge deines Stresses an. Denn: Du hast diesen Gedanken, willst ihn nicht haben, versuchst ihn zu unterdrücken, er kommt dann aber wieder. Das ist der Charakter des Zwangs.
Versuch es mal von dieser Seite zu sehen: Verschiedene FAKTOREN sind an deinem Stress beteiligt: deine Arbeitszeiten, die Kita - Öffnungszeiten - der Umstand dass du jetzt Mutter bist. Jeder "Umstand" für sich alleine gesehen ist kein Problem und oder sogar schön - nämlich dass du eine süße Tochter hast die du liebst, dass du einen guten Kita Platz hast, dass du deine Arbeit gerne machst. Ein kleiner Faktor nun - die Änderung deiner Arbeitszeit - hat dieses Gefüge jetzt durcheinander gebracht und ein Dominoeffekt hat plötzlich von all dem Schönen auch die andere Seite aufgezeigt: die Arbeit die blöde Arbeitszeiten hat, die Kita die zu kurze Öffnungszeiten hat und deine Kleine die einfach auch noch Zeit und Aufmerksamkeit von dir bekommen möchte.
In dieser Stress Situation nun hast du evlt. das Gefühl, die Kontrolle über den bisher gut strukturierten Tagesablauf zu verlieren und ein einziger ganz normaler Gedanke deinem Kind gegenüber (den du vielleicht gedachst hast, als deine Kleine dich genervt hat

) hat sich der Zwang geschnappt. Alleine schon dass dieser Gedanken dir Angst macht, zeigt klar, dass es eben NICHT deine wahren Gefühle wieder spiegelt. Es war einfach ein Gedanke, der unter Stress entstanden ist und auf den sich nun der gemeine Zwang gesetzt hat um dich zu zwingen ihn immer wieder zu denken. ZG denkt man, um sich vor vermeintlichem Kontrollverlust zu schützen -klingt paradox, ist aber so. Und da du dein Kind mehr liebst als alles andere, hat der Zwang auch den Gedanken mit der Kleinen sich unter Nagel gerissen und nicht den mit der Arbeit den du mit Sicherheit auch schon hattest: Die blöde Arbeit ist schuld! Das hast du doch sicher auch schon gedacht, oder? Oder die blöde Kita ist schuld - aber da dir die Arbeit und die Kita nie so wichtig sind wie dein Kind, ist der Zwang da auch nicht aufgesprungen. Diese Gedanken hast du einfach bei Seite schieben können.
Im Übrigen: auch ich hatte schon diesen Gedanken meinen Kind gegenüber - und nicht nur einmal - wenn ich z.B. mal gestresst oder mit etwas überfordert war. Es ist ein Gedanke dessen Inhalt völlig normal ist und ganz sicher schon in den meisten Elternköpfen vorgekommen ist.
Mein Tipp: Wenn dieser Gedanke kommt sag: "Stopp, ich kenne dich und hab dir was zu sagen. Der Umstand dass ich jetzt Mama bin, ist einer von mehreren Faktoren meines Stresses - also hast du ein bisschen Recht und ich verstehe, warum du kommst und mir sagen willst. Aber ich liebe meine Tochter und weiß dass der Auslöser meines Stresses die geänderten Arbeitszeiten sind. Daher darfst du mich jetzt in Ruhe lassen und weiter ziehen."
Gleichzeitig würde ich auf jeden Fall schauen, was du tun kannst, damit du einen Stress wieder minimieren kannst. Ansatz ist hier natürlich deine Arbeitsstelle. Ist diese Änderung legitim lt. deines Arbeitsvertrages? Kannst du mit deinem Vorgesetzten sprechen? Er/Sie weiß sicher, dass du ein Kind hast. Also hier würde ich schon mal auf den Busch klopfen um in einem Gespräch einen Lösung zu finden. Das ist aktiv etwas was du tun kannst, damit es dir mit dieser Situation nun besser geht.
So, das war jetzt viel und ich weiß nicht mal ob es dir hilft. Aber es war mir ein Bedürfnis dir zu schreiben, was mir spontan zu deinem Beitrag eingefallen ist.
