ich habe seit ca. einer Woche das Escitalopram auf 10 mg reduziert. Dabei bleibe ich erst einmal. Mir geht es gut und ich bemerke keine Änderungen. Außerdem habe ich nur noch alle 6-8 Wochen eine Therapiesitzung und will jetzt langsam (nach drei Jahren) die Therapie ausschleichen.
Trotzdem habe ich eine Art "schlechte Erwartungshaltung". Ich erinnere mich z. B. viel mehr, dass 10 mg nach dem Rückschlag noch nicht sonderlich geholfen haben, obwohl 10 mg innerhalb der Absetzzeit vor ca. zwei Jahren super gewesen sind.
Außerdem bin ich nicht mehr grundsätzlich optimistisch, dass es einfach gut gehen wird. Beim ersten Absetzversuch ging ich selbstverständlich davon aus, dass ich problemlos auf 0 mg reduzieren werde. Jetzt glaube ich noch nicht einmal mehr daran, dass ich einmal ohne Medis leben kann (nicht falsch verstehen, das ist nicht mein oberstes Ziel). Jedes fehlinterpretierte Minisymptömchen stecke ich sofort in die Kategorie, ach das ist wegen der Reduktion...Blödsinn eben

Eine irgendwie fehlende, zuversichtliche Grundstimmung, würde ich es nennen.
Was denkt ihr dazu? Kann diese negative Erwartungshaltung sozusagen ein Teilspiegel meines Lebens grundsätzlich sein? Ich überspitze es einmal so: ich überbewerte eine einmalig schlechte Erfahrung und denke nun wird immer, alles schlecht sein.
Da es mich ja immer interessiert, was das für menschliche Muster sind, die sich hinter dem Zwang verbergen, ist es für mich doch irgendwie spannend. Oder habt ihr noch andere Erklärungen?
mit herzlichem Gruß
eure Graureiherin