Schatten & Licht e. V.

Hallo ihr Lieben,

einige von euch wissen ja, daß ich kurz nach der Geburt meiner Tochter (15.6. 6 Monate jung) erneut an einer Zwangsstörung erkrankt bin. Ich nehme jetzt täglich Fluoxetin 20mg und habe auch das Gefühl, daß es schon wirkt. Ich habe zwar noch immer verrückte Ängste und Gedanken, aber sie sind längst nicht mehr so intensiv.
Vorhin lag ich mit meiner Leni auf meinem Bett und es kam wieder der Gedanke ich könnte die Fontanelle drücken. Ich habe der kleinen Maus über den Kopf gestreichelt und habe dann gemerkt, daß ihr Köpfchen nicht wabbelig ist, sondern schon schön ein kleiner fester Kopf ist. Mensch das ist so verrückt, daß es soetwas gibt, daß man Gedanken bekommt seinem Baby in die Fontanelle zu drücken. Ich liebe doch mein Kind, ich finde sie so süß, daß sie mich zu Tränen rührt. Mein Leben war doch mal normal. Vorhin war bei Explosiv so ein Beitrag, daß ein Mann im Bus eine alte Frau angegriffen hat. Ich hatte die Fernbedienung in der Hand und da kam der Gedanke ich könnte sie Leni auf den Kopf hauen. Habt ihr auch soetwas, daß ihr auf schlimme Ereignisse reagiert?

Freue mich auf eure Nachrichten

Eure Jessica

so geht es mir den ganzen Tag. Sobald ich was sehe im TV oder im Radio höre oder lese. Mega anstrengend. Das zieht mich gerade wieder etwas runter :-(

Hey ihr,

und wie arg ich das hatte!!!!! Diese ZG haben wirklich teilweise an den Ran der Verzweiflung gebracht. Grade auch wenn im TV oder anderen Medien etwas kam, war das für mich sofort ein Trigger für neue ZG. Und natürlich haben mich das schlechte Gewissen, die Scham so etwas zu denken über mein geliebtes Baby noch mehr fertig gemacht.

Aber: das was ihr da denkt, wollt ihr NICHT tun, ihr habt Angst du daher produziert euer Gehirn diese Gedanken um zu prüfen, ob ihr es auch wirklich nicht tut. Ihr habt es hier sicher schon öfter gelesen, warum und wie ZG entstehen. Das müsst ihr euch in solchen Phasen immer wieder sagen, den ZG erkennen und ihm sagen, dass ihr ihn kennt und wisst was Sache ist.

Es wird immer besser, aber es braucht viel Geduld - vor allem in der Therapie - die ZG zu besiegen. Nicht aufgeben, weiter machen - o.k.! Ihr schafft das!

Ich habe das auch ganz schlimm, egal was ich mache, es wird erstmal gegrübelt ob es nicht meiner kleinen Schaden kann. Anfang der Woche habe ich eine amerikanische Wildblumenmischung eingepflanzt. Stunden später sehe ich Fingerhut in einem fremden Garen und bekomme voll Angst, ich könnte das meiner Tochter geben oder meine Wildblumenmischung könnte Figerhut enthalten. Am liebsten hätte ich das Blumenbeet ausgekoffert. Wie verrückt, früher habe ich geraucht, auf Partys Alkohol getrunken oder bin getrampt und ich hatte nie Angst vor Krankheiten oder das mir was passiert. Und jetzt steht mir die nackte Angst in den Augen geschrieben wenn ich nur eine amerikanische Wildblumenmischung im Beet verstreue.

Marika ich habe mir deine Erklärung wie Zwangsgedanken entstehen ausgedruckt. Das kann ich immer nachlesen.