Schatten & Licht e. V.

Hallo Ihr Lieben,

ich habe seit 2007 Zwangsgedanken und Angstzustände.
2009 habe ich eine Therapie gemacht und auch ein Medi (Sertralin)
bekommen. Bis vor meiner Schwangerschaft im Oktober 2015 war alles ok, dann habe ich das Sertralin abgesetzt. In der Schwangerschaft war die ersten 5 Monate alles gut und dann fingen die Ängste und Zwangsgedanken wieder an. Tja, und das ist bis heute so. (Meine Tochter ist im Juli 2016 geboren)
So langsam bin ich verzweifelt. Wo kommt das alles wieder her?! Ich liebe meine Tochter über alles. Ich schlafe nachts sehr schlecht...! Auf der einen Seite diese Ängste um die Kleine und dann wieder die Gedanken, dass ich ihr was antue?! Das passt doch nicht zusammen. Habe jetzt eine Therapeutin und überlege Sertralin zu nehmen, habe aber Angst um die Kleine, da ich noch stille. Habe inzwischen durch das ganze Durcheinander im Kopf schon Depressionen... Mache mir Vorwürfe, sage mir, dass ich ne schlechte Mama bin.
Hab letzte Woche schon ne Mama/Kind-Kur beantragt.
Was sagt ihr was ich noch tun kann???

Ich freue mich auf Antworten von euch.

Herzlich Willkommen hier bei uns!

Ich kann dich sehr gut verstehen - das waren auch meine Themen schon von Kind an und später nach der Geburt meines Sohnes ganz massiv. Durch Therapie und Medikament bin ich heute nicht nur gesund, es geht mir besser als je zuvor!!! Allerdings ist mir eine kleine Erhaltungsdosis von meinem AD geblieben - die brauche ich um stabil zu bleiben. Gerade wenn es um ZG geht, es zum aktuellen Stand der Wissenschaft immer noch recht schwer langfristig komplett ohne AD stabil zu bleiben und nicht wieder in den Zwang zu rutschen. Das ist also nicht ungewöhnlich.

Zum Thema ZG selber: Hast du dich schon mal richtig mit dem Thema beschäftigt? Du schreibst von Therapie - hat dir dein Therapeut denn erklärt WAS ZG eigentlich sind und WOHER sie kommen? Es gibt auch super Bücher zu dem Thema. Die ZG haben überhaupt nichts damit zu tun, was man wirklich will oder tun möchte! Es ist eine Art Überfunktion eines Gehirnareals das ständig alle Gedanken immer wieder prüft und sich quasi Horrorgeschichten ausdenkt um zu prüfen ob man noch mit Angst reagiert. Ich empfehle dir daher wirklich, dich mit dem Thema auseinander zu setzen. Denn nur wenn du verstehst, WAS diese Gedanken eigentlich sind (nämlich Gedankenmüll) UND WARUM bzw. WOHER diese Gedanken kommen, kannst du effektiv am Zwang arbeiten.

Auch das AD wieder zu nehmen ist in deinem Zustand absolut angezeigt - aber natürlich nur in Absprache mit deinem behandelnden Arzt!!! Denn von alleine wird das nix - du musst handeln. Was für eine Arzt Therapie machst du aktuell?

Mutter-Kind-Kur ist eigentlich dann gut, wenn man stabil ist. Im aktuellen Krankheitsschub wäre es nicht unbedingt ratsam. Aber mit dem AD - solltest du es wieder nehmen - wärst du bis Antritt sicher wieder stabiler - dann macht das ganze aus Sinn.

Wegen dem Stillen: Sertralin wird von vielen Stillenden genommen - hier kannst du dir die aktuellen Fakten holen:
www.embryotox.de

Hi Marika.
Kannst du mir ein Buch empfehlen?
Was das Sertralin angeht, habe ich Angst, dass meine Tochter Spätfolgen hat, also wenn sie erwachsen ist.

Liebe Grüße

P.S.: Meine Therapeutin hat mir schon etwas erklärt, woher die Gedanken kommen und dass sie schlimmer sind, wenn ich mich über manche Dinge ärgere!
Was hast du denn für ein Medikament genommen?

Hallo,
von den Büchern finde ich "Der Kobold im Kopf" von Lee Baer am besten. Es hat mir sehr geholfen zu verstehen und das war für mich einer der wichtigsten Bausteine zum Gesund werden.

Mein ad heißt "Cipralex" und ist dem Sertralin ähnlich. Ich habe damit aber nicht gestillt.

Hallo,

ich möchte solange ich stille, versuchen ohne Medi auszukommen...! Ist manchmal schwer, aber ich glaub an mich...!
Bin Gott sei Dank nicht allein. Meine Familie ist nicht weit weg. Wenn ich sie brauch sind sie da und wenn nicht, kann ich meine Tür auch zu machen...!