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Re: Neu hier.. Kraft und Hoffnung bitte
Verfasst: 17:12:2019 12:58
von Celeste
Liebe Miriam,
das was du beschreibst kenne ich sehr sehr gut. Es fühlt sich so schlimm an, dass man es nicht in Worte fassen kann. Ich hatte auch solche Angstzustände. Konnte plötzlich nicht mehr einschlafen. Jedesmal wenn ich eingenickt bin, wurde ich mit einer Panikattacke wieder wach. Es war grauenhaft. Die Gedanken, dass ich verrückt werde und nie wieder gesund habe ich auch manchmal noch. Aber es wird besser. Glaub mir. Ich nehme Citalopram 40mg seit 4 Monaten und es immer noch nicht ganz wie früher. Zwar besser, aber immer noch nicht super.
Uns hat es leider mit der PPD erwischt und müssen lernen ganz viel Geduld zu haben. Aber es wird wieder. Vertraue drauf.
Wichtig ist, dass du schlafen kannst. Klappt das mittlerweile?
Re: Neu hier.. Kraft und Hoffnung bitte
Verfasst: 17:12:2019 13:56
von Kikke
Ein hallo auch von mir,
Vielen Dank für deine Offenheit. Deine Geschichte hat mich sehr gerührt. Du beschreibst sehr gut, wie hoffnungslos es sich anfühlt, depressiv zu sein, und das auch noch als Mama.
Mein erster Gedanke war: klar fällt es dir leicht, deine kleine Tochter abzugeben. Du bist depressiv und von Ängsten geplagt. Da ist man froh, wenn jemand da ist und einem hilft. Das hat aber nichts damit zu tun, dass du deine Tochter weniger liebst. Deine Gefühle sind verschüttet unter der Depression.
Es ist genau richtig, so offen mit deinem Umfeld übe deine Ängste zu sprechen. Nur so können sie ihren Schrecken verlieren. Weiter so.
Ich beneide dich auch: du weißt, wie sich Glück nach der Geburt anfühlt. Ich kann mir vorstellen, dass es einen dann aber noch mehr ängstigt, wenn es beim zweiten Mal so ganz anders ist.
Darf ich fragen, ob du eine Therapie machst, bzw wie genau deine Hilfe aussieht.
Re: Neu hier.. Kraft und Hoffnung bitte
Verfasst: 17:12:2019 14:38
von Mel
Liebe Miriam,
herzlich Willkommen!
Deine Symptome kenne ich alle zu gut. Ich kann dir nur sagen, dass die Angst mit der Zeit besser wird, zum Einen durch das AD, zum anderen weil du dich daran gewöhnen wirst mir deinem Kind alleine zu sein.
Dieses Gefühl, dass alles wie ein Horrorfilm ist und die Derealisation kenne ich auch- auch dass man sich vor Bildern, Fernsehsendungen. Musik etc. „gruselt“. Aber auch das wird mit der Zeit besser. Ich habe das erste halbe Jahr überhaupt kein Fern gesehen. Mein Sohn ist jetzt 2,5 und das Horrorfilm-Gefühl kommt nur noch ganz selten und selbst wenn ich in einem Tief stecke, kann ich essen und mich irgendwie beschäftigen. Und das habe ich der Zeit und den Medis zu verdanken.
Ich wünsche dir alles alles Gute- du schaffst das!
Re: Neu hier.. Kraft und Hoffnung bitte
Verfasst: 18:12:2019 10:33
von Hallo123
Hallo mimimi
Mir geht es ebenfalls so.
Beim 1. Kind war ich voller Liebe und konnte mein Kind nicht oft genug abknutschen.
Und jetzt... ist die Bindung zum 2. Leider nicht so wie sie sein sollte. Aber abgeben kann ich das baby trotzdem nicht, weil sich leider keiner traut auf das baby aufzupassen, weil es so viel weint und sehr schreckhaft ist

Es ist besser geworden mit den Panikattacken und der Angst, aber mit dem Kind allein sein, kann ich nicht lange.
Aber Krabbelgruppen und alles mögliche, wäre für mich unvorstellbar, da das Baby leider sehr unruhig ist.
Ich verlasse selten die Wohnung. Obwohl zu Anfang.. also direkt nach der Geburt, ich nicht mehr hier in dieser Wohnung leben wollte und einfach abhauen wollte. Ich fühle mich hier unwohl,aber das tat ich auch schon vor der Geburt. Trotzdem.. will ich nicht raus und Leute treffen.
Ich fühle hedenfalls mit dir. Es ist bei mir ähnlich.
LG