Jetzt habe ich es endlich geschafft, mich nach
2 1/2 Jahren bei Euch anzumelden.

So lange lese ich mittlerweile schon Eure interessanten Beiträge, die mir sehr viel Kraft gegeben haben und immer noch geben.
Vielen Dank erstmal dafür.
Ich bin 41 Jahre alt und habe 2011 meinen Sohn entbunden. Mein Sohn war ein Schreikind und hat das erste Jahr jeden Abend von 20-3 Uhr morgens geschrien. Er war wirklich durch nichts zu beruhigen. Es stellte sich heraus, dass er unter dem Kiss-Syndrom litt. Aber auch die Behandlungen brachten nachts keine Besserung. Nach ein paar Wochen konnte ich gar nicht mehr schlafen, weil mich die Hormone und diese Belastung völlig aus der Bahn geworfen haben. Stillen hat auch nicht so geklappt wie ich mir das vorgestellt hatte.
Auch tagsüber hat der kleine Mann kaum geschlafen. Als mein Sohn nach ca. 1 1/2 Jahren seinen SchlafRhythmus gefunden hatte, war ich bereits tief in der Depression mit Angst- und Panikattacken, welche mir jede Nacht den Schlaf geraubt haben.
Lange habe ich versucht das durch Behandlungen bei div. Heilpraktikern (klassische Homöopathie, bioidenische Hormone usw.) in den Griff zu bekommen. Leider ohne Erfolg.
Habe mich dann meiner Hausärztin anvertraut, und sie darum gebeten mir etwas zu verschreiben, damit ich endlich wieder schlafen kann. Mir wurde „Insidon“ verschrieben. Ich habe es sehr gut vertragen. Endlich war das Schlafproblem behoben. Insidon habe ich ca. 1 1/2 Jahre abends in unterschiedlicher Dosierung (Tropfen) genommen. Es hat mir auch aus dem Tief herausgeholfen. Da mein Körper zu wenig Hormone produziert, wurde mir auch wieder eine Pille verschrieben. Insidon wurde ohne Probleme abgesetzt. Ich wusste ja nun, dass es Wege aus der Schlaflosigkeit gibt.
Im Sommer 2017 kam dann der komplette Zusammenbruch. Wahrscheinlich weil ich die schlimme Zeit damals nie wirklich verarbeitet hatte und ich immer weiter (so gut es ging) funktioniert habe.
Mein Sohn hatte mit 2 Jahren einen Tumor...ein paar Wochen nach der OP stellte sich heraus, dass dieser zum Glück gutartig war! Aber auch diesen Stress habe ich wahrscheinlich nie verarbeitet.
Im Sommer 2017 habe ich versucht das erneute Tief mit „Insidon“ zu bekämpfen. Allerdings hat mir das Medi tagsüber die letzte Kraft geraubt.
Mir wurde Escitalopram verschrieben. Ich habe mich wieder für Tropfen entschieden. Anfangs 5mg, dann 10mg, 15mg, 20mg. Bis heute bin ich bei den Tropfen geblieben. Im August 2017 habe ich eine Verhaltenstherapie begonnen 14tägig. Meine Therapeutin wurde schwanger und im Frühjahr 2018 hatte ich leider meine letzte Sitzung. Ich habe mich dazu entschlossen, mit ihr zu pausieren. Fühlte mich stark genug, trotz der unzähligen Tiefs, es bis nach ihrer Elternzeit alleine zu schaffen. Von Zeit zu Zeit ging es mir besser. Mein Psychiater hatte mir das OK gegeben für eine langsame Reduzierung. Inerhalb von
einem Jahr bin ich auf 10mg runter.
Im Frühjahr 2019 musste ich die Pille aufgrund eines genetischen Thromboserisikos wechseln (nun östrogenfrei).
Im August 2019 dann das nächste Tief mit 10mg Escitalopram und das mitten im Urlaub.
Hab dann nach Absprache wieder auf 15mg Escitalopram erhöht.
Es wird wieder besser, aber es dauert gefühlt eine Ewigkeit.
Anfang März geht meine Therapie endlich weiter...
Viele Grüße und alles Liebe für Euch!