Neu - PPD seit September 2019 und verzweifelt
Verfasst: 04:05:2020 15:06
Hallo zusammen,
ich habe hier schon einiges mitgelesen und nun beschlossen, mich auch endlich anzumelden.
Nach einer komplikationslosen Geburt habe ich meine 2. Tochter im September 2019 bekommen. Ziemlich bald fingen meine Beschwerden an, ich habe das auf Grund früherer Erfahrungen (depressiv in 1. Schwangerschaft, beschwerdefrei ab Geburt aber auch unter 100mg Sertralin gleichzeitig) auch schnell gemerkt und mir medikamentöse Hilfe geholt. Anfangs waren es depressive Verstimmungen und grundlose Angstattacken. Leider hat das anfängliche AD, Mirtazapin, gar nicht geholfen.
Mein Baby ist sehr pfelegeleicht und auch sonst gibt es von außen betrachtet eigentlich keinen Grund für meine Krankheit. Liebevolle und hilfsbereite Familie, keine finanziellen Sorgen...
Nach einem kurzen Klinikaufenthalt zur Umstellung der Medis Ende letzten Jahres (den ich als sehr traumatisierend empfand, den Klinikaufenthalt) bin ich wieder nach Hause.
Danach ging es mit Anfang 2020 einige Male aufwärts, aber nur 3x für maximal 2 Wochen, danach fiel ich immer wieder in absolute Tiefs, aber wenigstens war die Angst vor der Angst weg. Dann habe ich auch mit einer Gesprächstherapie begonnen, die eher tiefenpsychologisch ausgerichtet ist.
Es kamen eine "Art" Zwangsgedanken hinzu, eigtl mehr der ständige Zwang an die Krankheit und daran dass es mir schlecht geht, zu denken und darüber nachzugrübeln warum es mir nicht besser geht.
Schließlich habe ich es endlich geschafft, vor diesem ständigen Grübeln keine Angst mehr zu empfinden und war gestern nahezu euphorisch, dass ich es endlich alles hinter mir lassen kann, dann fing die Angst vor der Angst wieder an. Was ist, wenn ich nicht mehr schlafen kann (war ganz zu Beginn auch ein Thema) oder wieder unter diesen fürchterlichen Angstattacken leiden muss, bei denen ich weiß, es passiert mir nichts, aber die trotzdem so unsagbar schwer auszuhalten sind...
So geht es mir Stand heute nicht gut, ich bin wieder sehr in dieser schlimmen Gefühlswelt gefangen und glaube, das nie mehr loszuwerden, denn vor der Krankheit kannte ich diese Gefühle alle nicht und jetzt weiß ich nicht wie ich sie jemals wieder "vergessen" soll. Auch verstehe ich nicht, wie es mir schon mehrmals wieder sehr gut gehen konnte, nur um dann von heut auf morgen wieder schlecht zu werden.
Viele Grüße
Nelly
ich habe hier schon einiges mitgelesen und nun beschlossen, mich auch endlich anzumelden.
Nach einer komplikationslosen Geburt habe ich meine 2. Tochter im September 2019 bekommen. Ziemlich bald fingen meine Beschwerden an, ich habe das auf Grund früherer Erfahrungen (depressiv in 1. Schwangerschaft, beschwerdefrei ab Geburt aber auch unter 100mg Sertralin gleichzeitig) auch schnell gemerkt und mir medikamentöse Hilfe geholt. Anfangs waren es depressive Verstimmungen und grundlose Angstattacken. Leider hat das anfängliche AD, Mirtazapin, gar nicht geholfen.
Mein Baby ist sehr pfelegeleicht und auch sonst gibt es von außen betrachtet eigentlich keinen Grund für meine Krankheit. Liebevolle und hilfsbereite Familie, keine finanziellen Sorgen...
Nach einem kurzen Klinikaufenthalt zur Umstellung der Medis Ende letzten Jahres (den ich als sehr traumatisierend empfand, den Klinikaufenthalt) bin ich wieder nach Hause.
Danach ging es mit Anfang 2020 einige Male aufwärts, aber nur 3x für maximal 2 Wochen, danach fiel ich immer wieder in absolute Tiefs, aber wenigstens war die Angst vor der Angst weg. Dann habe ich auch mit einer Gesprächstherapie begonnen, die eher tiefenpsychologisch ausgerichtet ist.
Es kamen eine "Art" Zwangsgedanken hinzu, eigtl mehr der ständige Zwang an die Krankheit und daran dass es mir schlecht geht, zu denken und darüber nachzugrübeln warum es mir nicht besser geht.
Schließlich habe ich es endlich geschafft, vor diesem ständigen Grübeln keine Angst mehr zu empfinden und war gestern nahezu euphorisch, dass ich es endlich alles hinter mir lassen kann, dann fing die Angst vor der Angst wieder an. Was ist, wenn ich nicht mehr schlafen kann (war ganz zu Beginn auch ein Thema) oder wieder unter diesen fürchterlichen Angstattacken leiden muss, bei denen ich weiß, es passiert mir nichts, aber die trotzdem so unsagbar schwer auszuhalten sind...
So geht es mir Stand heute nicht gut, ich bin wieder sehr in dieser schlimmen Gefühlswelt gefangen und glaube, das nie mehr loszuwerden, denn vor der Krankheit kannte ich diese Gefühle alle nicht und jetzt weiß ich nicht wie ich sie jemals wieder "vergessen" soll. Auch verstehe ich nicht, wie es mir schon mehrmals wieder sehr gut gehen konnte, nur um dann von heut auf morgen wieder schlecht zu werden.
Viele Grüße
Nelly