Schatten & Licht e. V.

Hallo alle zusammen,

seit dem 28.12.2020 bin ich eine Mama und hab
nach einer, für mich traumatischen Geburt mit Saugglocke und traumatischen Klinikaufenthalt die Diagnose PPD mit Anpassungsstörung erhalten. Mein Sohn Lio war eher ein Unfall, aber dennoch gewollt. Mein Partner und ich haben uns nach anfänglichen ‚Schock‘ riesig gefreut.
Ich hab die Welt nicht mehr verstanden, was plötzlich mit mir los ist. Gefühllos. Ich. Dabei bin ich doch ein absoluter Gefühlsdusel.

Nach längerem hin und her, weil sich niemand für mich zuständig gefühlt hat, hab ich endlich in der Psychiatrie Hilfe bekommen. Nach 1 1/2 wöchiger stationärer Einstellung der Medikation, fühlte ich mich deutlich besser. Nicht geheilt, aber Überlebensfähig. Ich nehme also seit dem 20. Januar 10 mg escitalopram. Anfangs noch quetiapin zum schlafen, das geht zuhause aber gut ohne. (Toi toi toi) Zudem mach ich eine Therapie EMDR zur Linderung der PTBS im Bezug auf Geburt und den Klinikaufenthalt.
Mit einsetzen der Menstruation letzte Woche Mittwoch ging es dann plötzlich schlechter. Tag für Tag. Jetzt hoffe ich auf ein neues Hoch.

Ich wünsche euch allen einen schönen Tag - etwas Sonne im Herz!

Liebe Grüße Jenni

Hallo liebe Jen!

Ich hoffe es geht wieder bergauf ...

Wünsche dir alles Gute.

LG

Liebe Jenni,

schön dass du dich angemeldet hast. Hier ist ein guter Ort um sich auszutauschen und gegenseitig aufzubauen.
Es ist schade wenn die Geburt eines Babys zu einer traumatischen Erfahrung wird. Leider haben hier im Forum viele
Mütter diese Erfahrung gemacht. Ich selber auch. Ich erlebte bei 3 Hausgeburten den Himmel auf erden und beui einem
Notkaiserschnitt dir Hölle. Zuerst einmal erscheint es dir vielleicht unmöglich nach diesem Erlebnis wieder normal fühlen zu
können und du fühlst dich seelisch zerstört. So war es jedenfalls bei mir. Aber der Schmerz verblasst. Er bleibt nicht so
akut im Kopf. Versuche viel über die Geburt zu sprechen, auch mit Therapeuten. Fordere einen Geburtsbericht an und suche
ggf das Gespräch mit den Ärzten und der Hebamme die dabei waren.

Es ist sehr sehr gut, dass du so schnell gehandelt hast. Die Zeit ist ein wichtiger Faktor. Du hast schnell
erkannt, dass etwas nicht stimmt und dich um Hilfe bemüht. Es ist auch schön, dass du offen für eine
medikamentöse behandlung bist. Ich selber habe auch escitalopram 10 mg genommen, eine kurze Zeit sogar 15 mg
und meine Erfahrung war sehr gut.

Nun schreibst du, dass du seit du deine Periode wieder hast im Tief fest hängst. Das muss nichts heißen.
Es ist bei allen ein auf und ab. Bei mir waren es richtige Wellen.
Es lohnt sich aber immer den Zyklus zu beobachten. Oft gibt es einen hormonellen Einfluss.
Und versuche dir zu notieren wann es dir wie geht. Dann kannst du erkennen, dass es gute und schlechte Tage
gibt, die Tendenz aber hoffentlich bald nach oben geht.

Und es ist schön, wenn du dich regelmäßig im Forum meldest. Auch mit guten Sachen.
Das macht den anderen hoffnung und du hast an schlechten Tagen einen Beweis, dass es auch gute gibt.

Alles LIebe Nora

Ihr lieben entschuldigt bitte meine 1000 Tippfehler. Die Kinder hüpfen auf mir rum...