Schatten & Licht e. V.

Hallo ihr lieben,
Ich bin gerade total gefrustet. Ich hatte jetzt fast 10 ziemlich gute Tage am Stück, die sich schon fast normal angefühlt haben, wo ich neue Herausforderungen gut gemeistert habe und ich mich davon auch nicht belastet gefühlt habe und wenn nur minimal. Jetzt schleicht sich aber seit ein paar Tagen wieder die Depression ein mit gedrückter Stimmung, Tränen, die schnell mal fließen, Müdigkeit und grübeln.
Mein Problem dabei ist, dass ich dann immer wieder Angst habe einen Rückfall zu bekommen . Ich kann mich da oft nicht gut selbst rausholen . Mein Umfeld spricht mir dann immer gut zu, aber die Sorge bleibt. Mein Therapeut hat Urlaub, den sehe ich erst in zwei Wochen wieder. Und obwohl ich genau weiß , was er mir sagen wird, kann ich mir das selbst gefühl der sicherheit nicht geben.
Dann steht in ein paar Tagen mein Eisprung an, das merke ich auch manchmal an meiner Stimmung.
Ich bin einfach so gefrustet, ich bin jetzt schon 8 Monate wieder krank und so langsam möchte ich einfach das die Depression mal aufhört.
Ich habe natürlich auch schon viele Dinge inzwischen erreicht und es gibt jetzt auch keine ganz großen Themen, die extrem belasten, deswegen finde ich, es reicht mal...
Ich bin auch inzwischen für ein paar Stunden wieder bei meiner Arbeit, was natürlich auch wohl mal anstrengend ist, aber ich bin sehr glücklich dort und habe ganz liebe Kolleginnen, die mich sehr unterstützen und halt geben. Ich denke , dass kann doch nicht schädlich sein, habe ich auch so mit dem Psychologen überlegt.
Jedenfalls sitze ich jetzt hier, überlege warum ich wieder ein tief habe, wofür es so gefühlt keinen Grund gibt und bin wütend auf diese blöde Krankheit.
Jetzt habe ich ganz viel geschrieben, aber vielleicht findet sich ja jemand, der mir meine Sorgen vor einem Rückfall nehmen kann, oder dem es genauso geht.

Ganz liebe Grüße

Liebe alibo,

ich glaube die Sorge vor einem Rückfall kann dir keiner nehmen, das ist ganz normal bei psychischen Krankheiten. Ich hab das auch aber ich hab in jeder Krise mein AD erhöht (hatte es vorher immer reduziert) und hatte dann gefühlsmäßig ein „Sicherheitsnetz“. Das hat mich ungemein beruhigt und dachte mir immer: mehr kannst du nicht machen (Therapie natürlich!) und wenn ein Rückfall kommt, dann kommt er.

Nimmst du denn ein AD?

Viele Grüße

Danke für deine Antwort. Ja ich nehme mein Antidepressiva in der höchsten dosierung und zusätzlich ein Neuroleptika.
Ich bin ja noch in der Genesung Phase und deswegen denke ich, dass es nur ein doofes tief ist. Und mir die Angst gerade einfach doof mitspielt.
Ich habe heute morgen meinen Psychiater angerufen und ich kann das Neuroleptika noch bisschen erhöhen.
Er meinte auch dass er einen Rückfall für sehr sehr unwahrscheinlich hält, da ich ja durch die Medikamente sehr geschützt bin und es eben das typische 2 Schritte vor , 1 zurück ist. Außerdem habe ich ja auch meinen Alltag durch die Therapie geändert, was alles ja positiv im Sinne der Heilung ist.
Trotzdem machen mir die Tiefs Angst und ich brauche danach oft, bis ich meine Sicherheit wieder habe...

Hallo!

Unsere Krankheit verläuft in Wellen.

Zuerst sind es nur immer mal wieder über den Tag verteilt kurze Momente in denen ein gutes Gefühl durch deinen Körper strömt.
Und die guten Momente werden mit der Zeit immer etwas länger
Und öfter.
Eine große Hilfe war für mich, dass ich verinnerlicht habe mit mir selber mehr Geduld zu haben.
Und auch, dass ich tatsächlich verstanden habe, dass immer wieder auch schlechte Phasen kommen.
Das ist so!

Doch ich weiß auch, dass nach jedem tief ein Hoch folgt. Und darauf versteife ich mich sehr. Das macht es mir leichter.

Meine Medikamente nehme ich täglich ein. Von Menschen die mir nicht gut tun halte ich mich fern.

Ich habe mir Hobbys gesucht die mir große Freude bringen.

Ich setze mich selber nicht mehr so unter Druck.

Auch wenn ich immer wieder in alte Verhaltensmuster rutsche, komme ich da wieder raus und lasse sie hinter mir.
Früheren bekam ich oft unmittelbar Panik wenn ich eine Schwankung hatte. Das machte es mir selber natürlich umso schwerer.

Ich hoffe, dass ich dir ein bisschen helfen konnte?!

Bleib stark! Es kommen wieder bessere Zeiten!

Liebe Grüße

Katrin