Vermute PPD - kurze Vorstellung
Verfasst: 11:04:2022 16:57
Hallo zusammen,
ich möchte mich hier kurz vorstellen und würde mich über einen Austausch mit euch freuen :)
Unser kleiner Löwe kam dieses Frühjahr nach vorangegangener Kinderwunschbehandlung gesund und munter zur Welt. Alles, was ich mir die vergangenen drei Jahre so sehr gewünscht hatte, ging in Erfüllung, die Schwangerschaft und Geburt verliefen absolut komplikationslos. Jetzt, einige Wochen nach der Geburt, habe ich aber den starken Verdacht, dass ich eine postpartale Depression entwickelt habe. Die Glücksgefühle, die ich erwartet hatte, bleiben aus. Ich habe große Schwierigkeiten, mich mit der neuen Situation zu arrangieren, muss Gedanken an die Zukunft mit Kind regelmäßig unterdrücken, weil sonst die pure Panik in mir aufsteigt. Ich versorge meinen Sohn zuverlässig, kuschle und rede mit ihm, funktioniere dabei aber eher als dass ich von tiefen Glücksgefühlen erfüllt wäre. An besseren Tagen schaffe ich es, nicht andauernd in Tränen auszubrechen, bin aber trotzdem seelisch unendlich erschöpft. Der letzte richtig gute Tag ist drei Wochen her, seitdem geht es bergab. Ich habe bereits einen Termin in einer Spezialambulanz für peripartale psychische Erkrankungen und hoffe sehr, dass mir hier irgendwie geholfen werden kann, denn ich habe Angst, dass sich meine Gefühlslage irgendwann auf die Bindung zwischen mir und meinem Sohn auswirken könnte. Tagsüber fokussiere ich mich darauf, dass mein Mann abends nach Hause kommt, wenn ich ins Bett gehe, bin ich froh, den Tag irgendwie überstanden zu haben. Auf meinem Handy habe ich einen Countdown eingerichtet, der mir die Tage anzeigt, bis ich wieder arbeiten gehen kann und nicht mehr den ganzen Tag das Kind betreuen muss. Ich fühle mich unendlich schlecht, weil ich nicht dankbar und glücklich bin. Das Stillen funktioniert, ich merke aber, wie ich auch dagegen eine Abneigung entwickle, weil es mich so sehr bindet.
Morgen findet nun der besagte Termin in der Speziambulanz statt, und ich habe richtig Angst, dass ich „nichts“ habe, denn das würde bedeuten, dass ich tatsächlich eine schlechte Mutter bin.
Ich hab die Hoffnung, dass der Austausch mit anderen Betroffenen mir auch ein bisschen helfen kann.
Liebe Grüße
Löwenmama
ich möchte mich hier kurz vorstellen und würde mich über einen Austausch mit euch freuen :)
Unser kleiner Löwe kam dieses Frühjahr nach vorangegangener Kinderwunschbehandlung gesund und munter zur Welt. Alles, was ich mir die vergangenen drei Jahre so sehr gewünscht hatte, ging in Erfüllung, die Schwangerschaft und Geburt verliefen absolut komplikationslos. Jetzt, einige Wochen nach der Geburt, habe ich aber den starken Verdacht, dass ich eine postpartale Depression entwickelt habe. Die Glücksgefühle, die ich erwartet hatte, bleiben aus. Ich habe große Schwierigkeiten, mich mit der neuen Situation zu arrangieren, muss Gedanken an die Zukunft mit Kind regelmäßig unterdrücken, weil sonst die pure Panik in mir aufsteigt. Ich versorge meinen Sohn zuverlässig, kuschle und rede mit ihm, funktioniere dabei aber eher als dass ich von tiefen Glücksgefühlen erfüllt wäre. An besseren Tagen schaffe ich es, nicht andauernd in Tränen auszubrechen, bin aber trotzdem seelisch unendlich erschöpft. Der letzte richtig gute Tag ist drei Wochen her, seitdem geht es bergab. Ich habe bereits einen Termin in einer Spezialambulanz für peripartale psychische Erkrankungen und hoffe sehr, dass mir hier irgendwie geholfen werden kann, denn ich habe Angst, dass sich meine Gefühlslage irgendwann auf die Bindung zwischen mir und meinem Sohn auswirken könnte. Tagsüber fokussiere ich mich darauf, dass mein Mann abends nach Hause kommt, wenn ich ins Bett gehe, bin ich froh, den Tag irgendwie überstanden zu haben. Auf meinem Handy habe ich einen Countdown eingerichtet, der mir die Tage anzeigt, bis ich wieder arbeiten gehen kann und nicht mehr den ganzen Tag das Kind betreuen muss. Ich fühle mich unendlich schlecht, weil ich nicht dankbar und glücklich bin. Das Stillen funktioniert, ich merke aber, wie ich auch dagegen eine Abneigung entwickle, weil es mich so sehr bindet.
Morgen findet nun der besagte Termin in der Speziambulanz statt, und ich habe richtig Angst, dass ich „nichts“ habe, denn das würde bedeuten, dass ich tatsächlich eine schlechte Mutter bin.
Ich hab die Hoffnung, dass der Austausch mit anderen Betroffenen mir auch ein bisschen helfen kann.
Liebe Grüße
Löwenmama