Der Fluch der Mutter
Verfasst: 07:04:2006 10:13
Hallo Mädels,
ich habe gestern eine Kolummne von Birgit Ehrenberg gelesen, die mir aus dem Herzen sprach und die ich euch nicht vorenthalten will, da sich die eine oder andere vielleicht wiederfindet:
Die Mutterschaft hat in mir Emotionen geweckt, von denen ich bis dahin keine Ahnung hatte - manische Hochstimmungen, überschwängliches Entzücken, fassungsloses Staunen. All die Sinnkrisen, die mich als Kinderlose zeitweilig erschütterten liegen hinter mir. Aber: Trotz diesen heiteren Stands in der Welt, ist mir manchmal nur noch zum Heulen.
Verregnete Tage, Kinder die sich langweilen, schreien, quengeln, aus Übermut die eben aufgehängte Wäsche vom Ständer zerren, mit dem Lieblingslippenstift die Wand anmalen, Schokolinsen in die Sofaritze stopfen.
Was in der andächtigen Reflexion über Mutterliebe stets unter den Tisch fällt: Die kleinen Wesen, die uns so glücklich machen, dass wir sie verteidigen würden wie eine Löwin ihre Jungen, rufen auf der anderen Seite von Zeit zu Zeit Wut und Frustration hervor. Denn das Prinzip der stets gebenden und geduldigen Liebe stößt an das Ego. Jede Frau hat es, gibt es nicht im Kreißsaal ab, Gott sei Dank.
Wie soll man Leben lehren, wenn man selbst nicht lebendig ist?
Dennoch leiden Frauen unter Ihrem schlechten Gewissen. Alle wollen die Mami aus der Pampers-Reklame sein - durch nichts aus der Ruhe zu bringen, dabei so dünn wie Heidi Klum, gut gelaunt und schön. In unserer Gesellschaft ist außer in der Mutter-Kind-Kur kein Platz für Unvollkommenheiten. Wer sich über seine Kinder beschwert, ist schnell eine Rabenmutter. Nur in Deutschland gibt es diesen Ausdruck, er ist in keine Sprache der Welt zu übersetzen.
Meine Freundinnen aus dem Ausland schütteln den Kopf, erleben die "Mitmütter" als viel solidarischer. Mutterliebe gedeiht wie die anderen Formen der Liebe auch am besten ohne Zwang und Druck. Dazu gehört:
Dampf ablassen!!
Laut sagen: Ich kann nicht mehr. Neulich fragte mich eine Freundlinn: Verstehst du, dass ich mein altes Leben zurückwill, dass mich meine Kinder nur noch nerven, obwohl ich sie so liebe? Oh ja, habe ich gesagt. Brauchst du Hilfe? Das war das Zauberwort, mein offenes Ohr der Schlüssel zu ihrem verstockten mütterlichen Herzen. In diesem Moment war die Batterie aufgeladen. Sie nahm ihre Kinder in den Arm und hatte diesen einmaligen Glanz in den Augen, der uns an Mutterliebe so rührt, der uns heilig erscheint- und doch ganz irdisch gemacht ist.
Ich finde das macht auch unser Forum aus. Es reicht, dass viele nur ein offenes Ohr haben und wir uns damit Energie geben weiterzumachen.
Alles wird gut, Micha
ich habe gestern eine Kolummne von Birgit Ehrenberg gelesen, die mir aus dem Herzen sprach und die ich euch nicht vorenthalten will, da sich die eine oder andere vielleicht wiederfindet:
Die Mutterschaft hat in mir Emotionen geweckt, von denen ich bis dahin keine Ahnung hatte - manische Hochstimmungen, überschwängliches Entzücken, fassungsloses Staunen. All die Sinnkrisen, die mich als Kinderlose zeitweilig erschütterten liegen hinter mir. Aber: Trotz diesen heiteren Stands in der Welt, ist mir manchmal nur noch zum Heulen.
Verregnete Tage, Kinder die sich langweilen, schreien, quengeln, aus Übermut die eben aufgehängte Wäsche vom Ständer zerren, mit dem Lieblingslippenstift die Wand anmalen, Schokolinsen in die Sofaritze stopfen.
Was in der andächtigen Reflexion über Mutterliebe stets unter den Tisch fällt: Die kleinen Wesen, die uns so glücklich machen, dass wir sie verteidigen würden wie eine Löwin ihre Jungen, rufen auf der anderen Seite von Zeit zu Zeit Wut und Frustration hervor. Denn das Prinzip der stets gebenden und geduldigen Liebe stößt an das Ego. Jede Frau hat es, gibt es nicht im Kreißsaal ab, Gott sei Dank.
Wie soll man Leben lehren, wenn man selbst nicht lebendig ist?
Dennoch leiden Frauen unter Ihrem schlechten Gewissen. Alle wollen die Mami aus der Pampers-Reklame sein - durch nichts aus der Ruhe zu bringen, dabei so dünn wie Heidi Klum, gut gelaunt und schön. In unserer Gesellschaft ist außer in der Mutter-Kind-Kur kein Platz für Unvollkommenheiten. Wer sich über seine Kinder beschwert, ist schnell eine Rabenmutter. Nur in Deutschland gibt es diesen Ausdruck, er ist in keine Sprache der Welt zu übersetzen.
Meine Freundinnen aus dem Ausland schütteln den Kopf, erleben die "Mitmütter" als viel solidarischer. Mutterliebe gedeiht wie die anderen Formen der Liebe auch am besten ohne Zwang und Druck. Dazu gehört:
Dampf ablassen!!
Laut sagen: Ich kann nicht mehr. Neulich fragte mich eine Freundlinn: Verstehst du, dass ich mein altes Leben zurückwill, dass mich meine Kinder nur noch nerven, obwohl ich sie so liebe? Oh ja, habe ich gesagt. Brauchst du Hilfe? Das war das Zauberwort, mein offenes Ohr der Schlüssel zu ihrem verstockten mütterlichen Herzen. In diesem Moment war die Batterie aufgeladen. Sie nahm ihre Kinder in den Arm und hatte diesen einmaligen Glanz in den Augen, der uns an Mutterliebe so rührt, der uns heilig erscheint- und doch ganz irdisch gemacht ist.
Ich finde das macht auch unser Forum aus. Es reicht, dass viele nur ein offenes Ohr haben und wir uns damit Energie geben weiterzumachen.
Alles wird gut, Micha