Schatten & Licht e. V.

Hallo zusammen, ich beschäftige mich seit einer Weile mit den Auswirkungen, die Antidepressiva in der Schwangerschaft auf das Kind haben könnten. Ich bin auf einen Artikel gestoßen, in dem Studien zitiert werden welche darauf schließen lassen, dass die Einnahme von Antidepressiva, insbesondere SSRI Wiederaufnahmehemmer, zu Störungen oder Behinderungen beim Kind führen
Zum 85% mehr autistische Störungen etc.
Meine Angst, welche sich damals nach der Geburt entwickelt hat war besonders auf Krankheiten bezogen (die allerdings mich betrafen, nicht das Kind). Mur wurde damals bei heftigen Schmerzen nicht geglaubt,
eine Wunde wurde falsch vernäht, woraus ein Abzess entstand etc. daraus entstand eine heftige Angststörung.... Nun würde ich bei einer erneuten Schwangerschaft das Medikament nehmen, es wurde ausdrücklich von Ärzten mir empfohlen und ich hatte auch keine Sorge. Aber dieser Artikel bringt wieder Ängste hoch. Klar, man kann nie sicher sein, die Natur ist wie sie ist. Aber das sind schon krasse Zahlen. Wie seht ihr das?
Ich hatte soviel Hoffnung mit einer guten Medi-Einstellung nochmal schwanger werden zu können, ohne Panikattacken. Ich muss dazu sagen, ich nehme eine geringe Dosis Escitalopram. 5mg.
Euch allen einen schönen Tag

Frag doch am Besten bei Embryotox nach, das sind meiner Meinung nach Experten.
Dir alles Gute!

Genau, frag bei embrytox nach, dass sind Experten in diesem Bereich. Und generell können Studien sehr unterschiedlich sein, in den Probanden, Umfang der Studie, wer es finanziert hat usw.
Es gibt doch so ein Sprichwort: trau keiner Studie, die du nicht selbst gefälscht hast!
Es ist richtig, wenn du vorsichtig bist, aber es ist genauso schlecht für Schwangerschaft und Kind wenn es dir psychisch sehr schlecht geht!

Danke für den Tipp! Ich habe dort bereits nachgefragt. Und eigentlich wird es als sicher eingestuft. Es ist natürlich auch Teil meiner Geschichte, dass solche Studien und Artikel in mir Ängste auslösen. Die leben ja davon, die LeserInnen zu verunsichern.
Und ja, die psychische Gesundheit ist sehr wichtig!!

Hallo Mammsie!

Ich habe in der Schwangerschaft bis zum 7. Monat, also wo die größte Entwicklung des Babys statt findet, 50mg Sertralin genommen. Ich hatte auch große Bedenken, aber mein Psychiater hat mich beruhigt. Ich habe bewusst wenig gegoogelt, ich fing an einfach darauf zu vertrauen, dass alles gut gehen wird. Ich denke es ist schädlicher für das Baby wenn es die ganze Zeit die negativen Gefühle spürt. Ich hatte eine sehr entspannte Schwangerschaft und mein Baby ist jetzt 6 Monate alt und das süßeste, entspannteste, fröhlichste Kind das ich mir vorstellen kann. Sie entwickelt sich prächtig und ich bin so dankbar dafür.
Im Nachhinein war es glaub ich ein Fehler während der Schwangerschaft damit aufzuhören, aber ich wollte nicht, dass mein Baby nach der Geburt Anpassungsstörungen hat und es ging mir auch gut. Vielleicht wäre es nicht zur PPD gekommen wenn ich die Medis weiter genommen hätte. Das weiß niemand....
Damit will ich sagen, geht es der Mama gut, geht es dem Baby gut. Vertrau drauf!

Hallo ,auch ich habe bis fast zum 7 Monat das escitalopram genommen und dann genau wie Steffi ausgeschlichen damit die kleine keine anpassungsstörung hat .Sie ist mittlerweile 5 Jahre, aufgeweckt, zickig ,neugierig und sehr aktiv .Ich bin nach der Geburt in ein Loch gerutscht ,wer weiß ob es anders gewesen wäre ,hätte ich eine kleine dosis weiter genommen. Ich denke auch ,geht es der Mama gut ,geht es dem Kind gut .Das googlen habe ich abgelegt ,denn es macht einen nur sehr unsicher /ängstlich .

Danke für eure mutmachenden Worte! Das stimmt, man sollte auf sich achten und mit dem Medikament geht es mir gut. Warum soll es nicht so bleiben? Ich tendiere dann oft zu mehr Googlen, was könnte alles schief laufen, wie bei einer Traumareaktion. Bevor meiner Therapie und dem Escitalopram hatte ich heftige hypochondrische Züge, jedes Kribbeln und Pieksen kam einem Todesurteil gleich. Es war furchtbar. Jetzt ist das FAST komplett weg.

Hallo Mammsie!

Ich brauch dir wahrscheinlich nicht nochmal sagen, dass du versuchen solltest, nichts zu googeln, wenn du dich eh schon ängstlich fühlst

Ich habe mich auch ein bisschen mit dem Thema SSRI in der Schwangerschaft auseinandergesetzt. Hatte gerade angefangen mein Medi auszuschleichen, als ich feststellen musste, dass ich versehentlich schwanger geworden war und hab es dann noch fast die ganze Schwangerschaft genommen. Meinem Baby geht es super und mein (sehr erfahrener!) Arzt meinte damals übrigens, dass Anpassungsstörungen da auch sehr selten sind, ich es also auch ohne Bedenken einfach weiternehmen könnte. Übrigens: Mein erstes Kind hatte vermutlich eine Anspassungsstörungen - und das bevor ich überhaupt mit Medis angefangen hatte!

Ich hab neulich einen interessanten Artikel von Emily Oster zum Thema gelesen. Sie vergleicht zu allen möglichen Babythemen Studien/Statistiken und weist auch hier bei unserem Thema wieder darauf hin, dass es sehr schwierig ist, aussagekräftige Studien zu bekommen. Das Problem ist, dass es nicht reicht Mütter/Babys mit und ohne SSRI zu vergleichen, weil sie sich ja auch in ganz vielen anderen Dingen noch unterscheiden.

Frauen die ein SSRI in der Schwangerschaft nehmen unterscheiden sich ja von den meisten Frauen die keines nehmen darin, dass sie eine psychische Erkrankung haben. Was sind also Effekte des SSRI und was z.B. Veranlagung? Das kann man schon mal sehr schlecht untersuchen…

Was zum Beispiel den von dir angesprochenen Autismus angeht, so kann man vielleicht feststellen, dass Kinder von Frauen mit SSRI das ein bisschen häufiger haben. Aber das gilt (wie laut Emily Oster eine Studie zeigt) auch für die Kinder von Frauen, die nicht während, sondern nur vor Beginn der Schwangerschaft ein SSRI genommen haben - bei denen also das Baby nie dem SSRI ausgesetzt war. Dies zeigt, dass es wohl eher an anderen Einflussfaktoren (zB Veranlagung) liegt und nicht am SSRI.
Man muss bei der Interpretation von Studien immer Kausalität und Korrelation unterscheiden…

Ich würde daher auch eher auf Embryotox vertrauen als auf irgendeine Einzelstudie irgendwo im Internet :)

Liebe Grüße!

Hallo, sehr lieben Dank!! Ja, natürlich, der Nutzen solcher Studien ist nicht immer direkt für uns da, genauso ist es sinnlos Dr. Google zu fragen. Mir ist bewusst, dass dieses "Absichern ", indem ich rumgoogle, zu meinem Störungsbild gehört, also zu den Ängsten. Die sind schon sehr viel weniger geworden.
Meine erste Schwangerschaft war sehr schön, erst zum Ende sind ein paar unschöne Dinge dazu gekommen und eben während der Geburt und im Wochenbett. Diese Zeit habe ich irgendwo als etwas "Krankmachendes" abgespeichert, als etwas, das meinem Körper geschadet hat. Deshalb ist alles, was mit Medis zu tun hat, noch angstbesetzt. Rein theoretisch ist mir natürlich klar, dass eure Ideen stimmen. Danke für die helfenden Gedanken und Impulse!!! Das hilft mir sehr!