Schatten & Licht e. V.

Hallo ihr Lieben ,

Nun stelle ich mich auch mal vor , nachdem ich schon ein paar Tage mitlese.

Ich heiße Natascha, bin 39 Jahre alt und habe zwei Kinder im Alter von 11 und bald 7.

Seit meiner Kindheit leide ich an einer Angststörung, welche sich durch große Verlustängste damals schon bemerkbar gemacht hat. Leider hat sich nie jemand so richtig darum gekümmert , so dass es sich natürlich chronifiziert hat und sich nach den Geburten meiner Kinder verstärkt hat und sich Zwangsgedanken „dazugesellt“ haben.

Nach einem psychischen Zusammenbruch habe ich eine Verhaltenstherapie gemacht, die mir leider damals recht wenig gebracht hat, da auch die Chemie zwischen Therapeutin und mir nicht so richtig gepasst hat.

Ich wurde dann auf Escitalopram eingestellt , welches mir wahnsinnig gut geholfen hat , ich nehme es nun seit 2012 mit einer kurzen Pause und die letzten Jahre mit der geringen Dosis von 5mg.

Eine Therapie habe ich (leider) nicht mehr gemacht, da es mir ja gut ging ..

Durch vielen privaten Stress (Jobwechsel, Umzug,nicht leichte Einschulung unseres Sohnes etc) habe ich (wie ich zuerst dachte) einen Rückfall mit zwangsgedanken und krassen Angstzuständen bekommen, die ich so noch nie hatte. Ich konnte eine Woche nichts essen , habe 6 Kilo abgenommen .. es war der Horror..


Ich habe allerdings durch den ganzen extremen Stress die Escitalopram nicht regelmäßig genommen und wohl absetzerscheinungen gehabt. (Bei meinem ersten und einzigen Absetzversuch 2016 habe ich mich ähnlich gefühlt)

Jetzt bin ich seit 5 Tagen wieder auf 10 mg eingestellt .. die starken Ängste sind besser , die Zwangsgedanken leider noch nicht.


Ich habe so Sorgen , dass es jetzt nicht mehr wirkt ? Oder braucht es einfach noch Zeit zum wieder einpendeln ?

Ich bin jetzt intensiv auf der Suche nach einem Therapieplatz aber das ist ja leider nicht wirklich einfach.

Auch macht es mir zu schaffen, dass ich schon so lange diese Tabletten nehme … gibt es hier jemanden mit ähnlicher langer Behandlung ?

Entschuldigt den langen Text, aber es ist das Erste Mal , dass ich mich mit anderen Betroffenen austausche . Die letzten Jahre habe ich immer alles mit mir selbst ausgemacht…

Ich wünsche euch allen alles alles Gute und schnelles Genesen und Lichtblicke im Alltag,

Hallo und herzlich Willkommen in unserer Runde!

Ich möchte dir gleich antworten, weil wir einiges gemeinsam haben. Ich habe ebenfalls schon immer eine latente Zwangsstörung, die sich aber erst nach der Geburt meines Sohnes 2005 in extremer Weise gezeigt hat. Seit da nehme ich auch Escitalopram, zuerst in sehr hoher Dosis, dann langsam reduziert auf 10 mg. Damit bin ich absolut gesund und stabil. Aber ganz ohne AD geht es nicht, da kommen die Symptome langsam und schleichend zurück. Auch eine Therapie habe ich lange gemacht, was sehe sehr wichtig war. Ich werde das AD mit ziemlicher Sicherheit für immer brauchen. Mein System bricht sonst immer wieder zusammen. Allerdings sieht mein Arzt da kein Problem. Ich lebe so gesund wie möglich, damit mein Körper die Langzeitmedikation gut stemmen kann.

Du brauchst tatsächlich noch Geduld mit dem AD. Stell dich auch "Wochen" ein, so lange dauert es, bis die jeweilige Dosis ihren Spiegel aufgebaut hat. Dazu kommt, dass du gerade eine schwere Episode hattest, das dauert bis man da wieder auf die Füße kommt.

Da du schon eine leichte Verbesserung hast, bin ich mir sicher, dass das AD wieder wirkt und dich stabilisieren wird. Wie gesagt, es braucht aber Geduld. Versuch liebevoll mit dir zu sein.

Sehr gut, dass du nochmal eine Therapie ins Auge fasst. Ich hoffe du findest bald einen Platz. Vielleicht kann man dir auch hier helfen: www.zwaenge.de

Hallo ,ich musste gerade schlucken, dass könnte von mir geschrieben sein .Ich melde mich sobald ich Zeit habe .. es wird wieder besser .

Auch bei mir fing die Angst früh an ,Verlust, körperlich. Doch meiner Mutter hat sich kaum gekümmert ,unsere Beziehung war nicht gut .Von Alkohol, geldnot usw .Ich beneide oft die Frauen wo das Verhältnis zu Mutter so innig und geborgen ist .

Der große knall kam nach der Geburt meines ersten Sohnes, doch richtige Hilfe bekam ich nicht .Die hebamme war darauf wohl nicht geschult .Ich kämpfte mich alleine zurück ,da ich ja auch nicht wusste was das ist .In den Jahren darauf kam es immer wieder zurück in voller Wucht, Diagnose angststörung, chronisch .dann wurde ich wieder schwanger ,ich wusste was auf mich zu kam und dachte ich wäre vorbereitet gewesen ,leider ging auch das in die Hose ,noch heftiger kam alles zurück ,diesmal mit zwangsgedanken. Ich habe mir Hilfe gesucht und nach einem 3/ 4 Jahr ging es Berg auf .In all der Zeit habe ich versucht zu funktionieren. Auch habe ich in all der Zeit escitalopram genommen ,mal mehr ,mal weniger ,mal vergessen oder ausgeschlichen .Bei jedem Neustart fing es ca nach 12 Wochen an zu wirken .In der akutzeit habe ich in einem monat 8 Kilo verlogen .Ich findest du viel Hilfe, Austausch. Frag jederzeit. Ich habe das forum hoch und runter gelesen . Es war / ist oft mein Anker /gewesen .

Es wird auch dir wieder helfen aber es brauch Zeit .

Hallo, danke für eure lieben Antworten. Es hilft einfach schon mal sehr , sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.
Denn soviel Verständnis das Umfeld auch haben mag , sich richtig nachvollziehen können sie es natürlich nicht.

Heute geht es mir soweit ok, aber vor allem morgens habe ich noch ein leichtes Angst/Nervositäts Gefühl .. die Zwangsgedanken sind weiterhin präsent, aber ich hoffe einfach , dass sie sich wieder legen mit den Wochen und der erhöhten , regelmäßigen Einnahme.

Marika , wie lange nimmst du schon Cipralex? Hat dein Arzt mal was von einem Wirkverlust gesagt , nach so langer Einnahme ?

Habt einen schönen Tag!

Ich nehme Escitalopram seit 2005. Einmal habe ich für 9 Monate abgesetzt, aber das hat leider nicht geklappt.

Es gibt Studien über Wirkungsverluste bei SSRI. Aber klar ist es nicht, ob das nun wirklich stattfindet oder die Grunderkrankung sich verändert hat. Ich habe keinen Wirkungsverlust. Mein Arzt sagt eben, dass das nicht abschließend geklärt ist.

Hallo ,wie geht es dir mittlerweile?

Hallo, danke der Nachfrage, es geht mir besser ! Ich merke wie das Escitalopram wieder hilft und die Zwangsgedanken sind von gefühlt 100% auf ca 30% am Tag zurück gegangen. Nehme weiterhin 15 mg ..

Teilweise habe ich eine innerliche Unruhe / Nervosität.. aber ich müsste auch mal wieder meine Schilddrüse überprüfen lassen .. Habe Hashimoto und bin seit einer Weile nicht richtig eingestellt glaube ich..
ich habe auch einen Therapie Platz für eine Verhaltenstherapie in Aussicht ab Anfang nächsten Jahres.. das macht mir Hoffnung, dass es mir dann irgendwann noch besser gehen wird ..