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ich bin zurück
Verfasst: 08:10:2024 10:44
von The Secret 3
Hallo
Ich habe mich hier erneut im Forum registriert, nachdem es mir eine gute Zeit eigentlich mal ganz gut ging. Wer tiefer Einblick in meine Vorgeschichte erhalten möchte kann sich meine Beitrage unter meinen vorherigen User Namen „The Secret“ und „The Secret 2“ gerne über die Suche aufrufen. Aber kurz zusammengefasst:
2015 (1 Jahr nach Geburt des 2. Kindes) bekam ich aus dem Nichts meine ersten Panikattacken, darauf gefolgt von einer schweren Depression, Angst und Zwangsgedanken (dennoch ausserklinisch behandelt). Behandelt wurde ich mit einer Verhaltentherapie und dem Antidepressivum Sertralin. 2018 wurde dieses abgesetzt. Die darauffolgende Zeit hatte ich hin und wieder mal die ein oder andere depressive Episoden, die sich aber im leichteren/mittleren Rahmen befanden und von kurzer Dauer waren. Überschaubar.
Nun hatte ich laut Ärzten einen infektgetriggerten Rückfall, der ca. Mitte September mit Panikattacken startete und sich nun zu Unruhe und depressive Phasen am Tag eingependelt haben. Infektgetriggert, weil ich vor 6 Wochen einen wirklich bösen Magen-Darm-Infekt hatte (inkl. Ohnmacht), wo meine komplette Darmflora zu Grunde ging. 2-3 Wochen später dann ein Atemwegsinfekt, bei dem sich meine Bronchien stark verengt haben und ich wohl durch diese Atemnot die Panikattacken getriggert habe. Da es sich hierbei wahrscheinlich um eine Mykoplasmen Infektion gehandelt hat, die mit den anderen Mitteln allein nicht wegging, habe ich ein Antibitoikum erhalten mit dem es nun gut ist. Baue parallel seit 3 Wochen etwa due Darmflora mit Omnibiotic 10 auf, nehme Vitamine, versuche den Ausgleich zwischen Ruhe und Aktivität zu finden. Behandelt werde ich seit ca. 10 Tagen. mit dem Schlafmittel Zopiclon, da ich ohne es abends/nachts starke Unruhe und Herzrasen bekomme. Das hab ich bereits 2x mal versucht nicht zu nehmen, aber klappt nicht. Nachts kommen die Symptome zurück. Wenn ich die Tablette dann nicht nehme und Schlafmangel bekomme, ist die Depression am Folgetag stärker. Es ging mir mit dem Zopiclon allgemein aber einige Tage tagsüber wirklich deutlich besser. Nur die Nacht, so scheint es mir, beeinflusst stark den Krankheitsverlauf am Tag. Schlimm wie 2015 ist es nicht, jedoch ging es mir als der Rückfall kam so schlecht, vor lauter Angst, dass die Depression wieder stark wie damals wird, wollte ich mich in die Klinik einweisen.
Jetzt bin ich gespannt, was die Hausärztin und beim anderen Termin die Psychiaterin zum weiteren Vorgehen sagen werden, denn das Zopiclon sollte man ja nicht allzulange am Stück nehmen.
Ich freue mich auf den Austausch mit Euch.
Lg,
The Secret
Re: ich bin zurück
Verfasst: 08:10:2024 13:59
von Anne 861
Hallo Sekret, solch ähnlichen trigger hatte ich vor einiger zeit .ich hatte eine bronchitis. Ich muss dazu sagen ,meine Ängste fangen meist mit magenschmerzen an und der Gedanke ich kriege keine Luft..daraus wird dann eine Dauer Panik. Naja auf Grund der bronchitis musste ich ein Antibiotika nehmen ,dass wiederum sehr auf den Magen schlug und schwups saß ich voller Angst und weinend beim Arzt. Er erklärte mir es ähnlich ,wie es dir erklärt wurde . Omnibiotic ist sehr gut und eine darmkur sowieso nach einem Antibiotika. Es ist ja erforscht das Darm und Psyche ganz eng miteinander verbunden sind .vitamine sind auch sehr wichtig .Ich nehme nun zum bsp lavita ,da sind alle Nährstoffe drin und es gibt durchweg gute Erfahrungen damit . Das Schlafmittel kenne ich leider nicht .Ich hatte zum Anfang mirtazapin, es war für mich die Rettung, ich konnte schlafen und es war Appetit anregend ,da ich bei akuter Angst kaum essen konnte ..wie meisterst du deinen Alltag? Hast du Hilfe. Deine Berichte von früher habe ich noch nicht gelesen .Liebe grüße
Re: ich bin zurück
Verfasst: 08:10:2024 16:28
von The Secret 3
Liebe Anne,
Danke für deine Antwort.
In der Klinik, wo ich mich aufnehmen lassen wollte, sagten sie auch, dass die Infekttrigger in letzter Zeit häufiger haben.
Lavita habe ich vor dem Sommer 2 Flaschen (für mehrere Familienmitglieder) ausprobiert, aber mir schlägt die Fruchtsäure leider auf den Magen. Sonst hätte ich es gerne weiter ausgetestet.
Im Haushalt habe ich familiäre Unterstützung, wenn’s dann wieder mal akut werden sollte, aber die ist auf deren Seite aus gesundheitlichen und beruflichen Gründen auch begrenzt. In der Zeit wo ich Kraft habe mache ich immer stückchenweise etwas. Irgendeine Aktivität. 1 Waschmaschinenladung oder einen kleinen Spaziergang.
Das Schlafmittel kann man theoretisch bis zu 8 Wochen nehmen, aber habe gehört es sei auch schon vorher ein Risiko für Abhängigkeit da. Von daher wird in Kürze besprochen, ob ich auf etwas anderes wie Mirtazipan zum bsp wechseln muss. Davor habe ich etwas Angst.
Das mit dem Appetit kenn ich. Wenn es schlecht läuft trinke ich eine Flasche Astronautennahrung, um die verpasste Mahlzeit zu ersetzen. 2015 hab ich 10 kg abgenommen (auf ca. 46 kg runter). Ich bin nach wie vor froh und dankbar, dass es dieses Forum gibt.
Lg
Re: ich bin zurück
Verfasst: 09:10:2024 6:37
von Anne 861
Kannst du dich um deine kinder kümmern ? Kennst du das morgentief ?
Hab keine Angst vor dem mirtazapin, falls du es kriegst .Es war für mich die Rettung. Ich habe ,wie du ,in der akutphase innerhalb eines Monats ca 8 Kilo abgenommen. Durch das mirtazapin konnte ich wieder anfangen zu essen und schlafen ,durchschlafen .Wenn die kleine wach wurde, hatte ich sie trotzdem gehört . Ich hatte auch einige rückfälle und meist zum Winter hin ,durch vergessen oder absetzen der Medis .anscheinend brauche ich eine erhaltungsdosis. Ich werde mir nach der arbeit mal deine alten Berichte durchlesen . Es wird wieder besser

hast du ein guten psychiater ? Liebe Grüße
Re: ich bin zurück
Verfasst: 09:10:2024 6:38
von Anne 861
Ein Spaziergang, ja das war unheimlich anstrengend, duschen usw auch .Aber nachdem ich es geschafft habe ,ging es mir besser .
Re: ich bin zurück
Verfasst: 09:10:2024 11:27
von The Secret 3
Die Tiefs hatte ich damals 2015 IMMER MORGENS. Diesmal ist es anders. Mal morgens. Mal abends.
Bei den Kids musste ich 50% runterfahren, was das kümmern angeht. Und auch das ist noch zu viel merk ich derzeit. Stehe an der Kippe und bin gespannt was der/die Psychiater beim kommenden Termin empfehlen. Ich hatte damals eine Psychiaterin von der ich meine, dass sie ganz ok war. Für sie war halt neu, dass jemand so starke Erstverschlimmerung auf das Sertralin hatte und meinte, das wäre sie nicht unbedingt scharf drauf das nochmal mitzumachen. Hatte allerdings keine begleitende Bedarfsmedikation erhalten, um die schwere Einschleichphase zu überbrücken. Keine Ahnung warum. Nach 4 bis 6 Wochen ging’s ja damals bergauf. Hatte das Sertalin dann insgesamt 2,5 Jahre genommen. Hat gut geholfen. Dennoch würde ich wenn es sein muss, diesmal wenn Escitalopram versuchen wollen . Diese Psychiaterin habe ich ein paar Jahre später erneut aufsuchen wollen, aber nun ist sie nicht mehr da. Hatte dann eine andere gefunden, die auch ganz nett war und kompetent schien. Hatte aber keine neue Medikation begonnen sondern eine erneute Verhaltenstherapie bei einer Psychotherapeutin. Nun wollte ich wieder wenige Jahre später zu dieser „neuen“ Psychiaterin, aber sie ist wohl schon seit 3-4 Wochen krank und keiner weiß, ob und wann sie zurückkommt. Es gibt aber wohl einen Ersatz, wo ich den <Termin für in paar Tagen bekommen habe. Ich hoffe auf Empathie und Kompetenz. Sonst geht es noch mehr bergab mit der Depression und dem Allgemeinzustand.
Danke, dass du mir Mut machst bzgl des Mirtazapin. Ich habe dies bzgl auch schon mal die Suchfunktion genutzt und mich viel eingelesen, werde aber denke ich noch einen Thread aufmachen mit meinen Fragen, die noch offen sind.
Lg
Re: ich bin zurück
Verfasst: 10:10:2024 9:31
von alibo79
Guten Morgen, ich nehme schon viele Jahre mirtazapin, ich habe es immer gut vertragen. Auch beim einschleichen hatte ich keine großen Nebenwirkungen. Es ist in seiner Stärke nicht so vergleichbar mit den SSRI oder SNRI, würde ich mal behaupten, aber es hat eine beruhigende Wirkung , weswegen ich es bekommen habe. Es gibt aber viele wo es als AD ausreichend wirkt.
Was spricht für dich gegen mirtazapin?
Re: ich bin zurück
Verfasst: 10:10:2024 17:13
von The Secret 3
Hallo Alibo,
Bisher spricht nur dagegen, dass es Albträume machen „kann“. Wenn ich zu dem Patientenkreis gehöre, wo das auftritt, könnte es meine Gesamtverfassung tagsüber beeinflussen (meine ich) und den Heilungsprozess verlangsamen. Sonst spricht glaub ich nix dagegen. Ich habe allgemein Angst vor allem was sich meinen Körper komisch anfühlen lässt. Für manche mag das Gefühl wie auf Droge zu sein und gleich einzuschlafen total schön zu sein. Mir macht die Vorstellung Angst. Auch das Gefühl wenn vor einer OP die Narkose anfängt zu wirken, finde ich irgendwie unangenehm

vielleicht kennt es ja einer. Aber das ist kein Grund es nicht zu nehmen. Mit der Zeit würde ich mich gewöhnen denke ich. Sowie beim Schlafmittel Zopiclon als ich es gespürt habe wie es anfängt zu wirken. Da ist die Angst nach 1-2 Tagen nicht mehr so dagewesene, weil mein Körper sich dran gewöhnt hat.
Lg
Re: ich bin zurück
Verfasst: 10:10:2024 18:16
von Marika
Hallo!
Ich habe ja auch Mirtazapin genommen. Es hat sich überhaupt nicht "wie auf Droge" angefühlt. Ich wurde einfach nur müde und bin z.t. auch vor dem Fernseher eingeschlafen. Das war alles.
Albträume hatte ich nicht, im Gegenteil sie sind verschwunden, ich hatte ganz massive und schreckliche. Mit Mirtazapin habe ich wieder in einen normalen Schlafrythmus gefunden und hatte viel ruhigere Nächte in denen ich auch durchgeschlafen habe, sofern meine Sohn das zugelassen hat.
Und es macht nicht abhängig, im Gegensatz zu herkömmlichen Schlafmittel. Es hat eine allgemeine beruhigende Wirkung, aber wie betäubt habe ich mich nie gefühlt. Meine Dosis war 15 mg.
Re: ich bin zurück
Verfasst: 10:10:2024 18:58
von The Secret 3
Hallo liebe Marika,
das tut mir gerade unheimlich gut deine Erfahrung mit dem Mirtazapin zu lesen. Das beruhigt mich. Ich werde die Tage dann berichten.
Lg
The Secret
Re: ich bin zurück
Verfasst: 10:10:2024 20:10
von Anne 861
Ich habe auch mirtazapin genommen aber meist nur 7,5 mg .Ich habe ganz langsam gestartet, mit 3,75 mg

. Die ersten tage bist du etwas müde morgens aber mehr nicht .Wie die anderen schreiben ,du fühlst dich nicht wie auf Droge. Ich war so froh wieder schlafen zu können . Mein Notfall Medikament ist promethazin, dass habe ich noch immer in der Tasche, es gibt mir einfach Sicherheit, macht nicht abhängig, ist nicht so stark .
Re: ich bin zurück
Verfasst: 10:10:2024 22:11
von alibo79
Hey, ich will dir auch die Ängste nehmen. Ich nehme schon viele Jahre mirtazapin, aktuell 45mg.
Alpträume hatte ich davon nie, aber ich träume tatsächlich schon mehr durch das mirtazapin, das ist nicht ungewöhnlich, aber es muss auch nicht so sein. Da ist jeder unterschiedlich. Wenn ich Alpträume habe oder schlecht schlafe bzw nachts mit einer panikattacke aufwache kommt das durch meine Erkrankung und dadurch dass ich zuviel Stress habe. Vor allem Stress löst sowas bei mir aus. Das ist für mich dann der Hinweis einen Gang runter zu fahren.
Ich kenne jemanden, die hat sich über Jahre mit Depressionen, panikattacke und schlafstörungen gequält. Ich konnte sie irgendwann überreden doch Medikamente zu nehmen. Sie hat mirtazapin bekommen und die panikattacken nachts sind ganz schnell besser geworden. Wie auf Drogen habe ich mich nie gefühlt. Nur am Anfang und beim hoch dosieren hatte ich Tage an denen ich morgens etwas benommen war. Das hat sich aber schnell wieder geändert. Und ich bin mir auch nicht sicher ob es vielleicht auch ein Symptom der depression ist.
Re: ich bin zurück
Verfasst: 11:10:2024 11:57
von The Secret 3
Hi
Ganz lieben Dank auch Alibo und Anne.
Melde mich mit einem Update zurück. Ich war beim Psychiater Termin heute. Dieser hat mir das Promethazin und Mirtazapin verschrieben. Zunächst erwähnte er, dass das Schlafmittel Zopiclon mit fast 3 Wochen jetzt an der Grenze sein soll, da es wenn es anfängt abhängig zu machen ganz starke Entzugserscheinungen geben wird, die nicht so schön sind. Das hatte ich bereits im Hinterkopf. Dann fragte er mich, ob ich Promethazin kenne und erklärte mir, dass es ähnlich wie ein Antiallergikum müde macht und man damit im Optimalfall besser schläft. Ich hatte davon ja hier schon gehört und fragte ihn über das Mirtazapin. Er meinte das sei auch gut und schlafanstoßend, jedoch würde dies eine Weile dauern, bis es seine Wirkung entfaltet (ein paar Wochen). Hab ihn gefragt warum sein erster Lösungsgedanke Promethazin war. Weil er meint, dass ich eher erstmal eine schnelle Lösung haben möchte. Ich könne aber auch das Mirtazapin nehmen und bei Bedarf das Promethazin oder auch beides parallel nehmen (mit kleinem zeitlichem Abstand damit ich dem einen Medikament erstmal ne Chance gebe zu wirken). Das lässt er mir offen. Promethazin könne ich auch „jeder Zeit“ nehmen und absetzen.
Nun bin ich natürlich am überlegen und austauschen was wohl die beste Wahl wäre. Dazu muss man vielleicht auch ein bisschen meinen aktuellen Gemütszustand kennen. Ich hab ja Mitte September mit den Panikattacken begonnen und dann ein paar Tage mittlere Depression stundenweise gehabt. Mit dem Zopiclon hab ich ja dann ein wenig Schlaf bekommen, welches scheinbar den allgemeinen Zustand tagsüber verbessert hat. Richtige Panikattacken habe ich keine mehr. Tagsüber werden die depressiven Episoden kürzer und leichter. Ängste auch stark verringert. Nun habe ich letzte Nacht meine letzte Zopiclon genommen (habe aber wieder versucht erstmal ohne, aber sobald der Körper versucht sich zur Ruhe hinzulegen, fängt das Herzklopfen und erhöhter Puls an…auch vor Zopiclon Therapiebeginn war es so…) , die genau dann aus dem Nichts kaum noch eine Wirkung zeigt und ich somit vielleicht 20 Minuten vergangene Nacht geschlafen habe. Mal schauen, ob es sich heute noch auf den Gemütszustand auswirkt und mir eine depressive Phase reinknallt. Bis grade bin ich ok..aber bei dieser Erkrankung fluktuiert es ja und man kann nicht wirklich planen.
Bin auf eure Meinungen gespannt.
Lg!
Re: ich bin zurück
Verfasst: 11:10:2024 12:12
von Anne 861
Ich habe beides gekriegt ,promethazin für den akutfall ,zur jederzeit nehmbar und mirtazapin zum schlafen ,schlafanstoßend war es ab der ersten Nacht. Ich kenne dieses bum bum des Puls's ,Unruhe usw ..mirtazapin macht ruhig und müde .glaub mir ,ich hatte schiss vor allen medis aber das war ne riesen hilfe für mich ..Hier werden bestimmt noch einige ihre erfahrungen teilen ..
Re: ich bin zurück
Verfasst: 11:10:2024 12:15
von Marika
Also die schlafanstossende Wirkung von Mirtazapin setzt sofort bereits ab der ersten Tablette ein. Bei mir hat es ca. 20 min gedauert, dann war ich sehr müde und konnte schlafen. Wie gesagt, ab der ersten Einnahme. Das macht Mirtazapin auch so attraktiv bei Schlafstörungen, es wirkt ab der ersten Einnahme in kurzer Zeit und macht nicht abhängig.
Die Angstlösende und antidepressive Wirkung dagegen dauert schon etwas, ähnlich wie bei anderen ADs 2 bis 4 Wochen. Aber schlafen kannst du sofort.
Promethazin hilft ebenfalls beim Schlafen. Es wird auch gegeben u.a. um Nebenwirkungen beim Beginn mit einem AD abzufedern und die Zeit bis eine Angstlösende Wirkung vom AD eintritt, zu überbrücken. Von anderen weisen ich, dass sie mit Mirtazapin besser schlafen, als mit dem Promethazin alleine.
Wie hoch ist deine Dosis?