Ihr gebt mir Hoffnung
Verfasst: 04:12:2024 16:50
Hallo in die Runde,
ich nenne mich hier einfach Schäfchen78. Ich hatte schon lange vor, mich bei Euch anzumelden. Jetzt traue ich mich auch mit meiner Geschichte.
Meine erste Depression hatte ich 2006, da fing die Leidensgeschichte an. Meine Hausärztin hat sehr gut reagiert und es engmaschig begleitet. Ich bekam Escitalopram. 2010 kam eine erneute Episode, wieder Escitalopram. 2014 hatte ich meine erste Schwangerschaft, ich hatte zuvor Escitalopram auf 5 mg reduziert. Ich hatte eine sehr schöne Schwangerschaft, unser Sohn kam als absolutes Wunschkind zur Welt. Als er vier Monate alt war, bekam ich eine PPD. Ich war nur traurig, habe viel geweint und empfand alles als hoffnungslos. Auch hier haben Hebamme und Hausärztin gut reagiert. Wir haben das Medikament höher dosiert und nach ein paar Wochen ging es mir besser. Bei der Schwangerschaft mit meiner Tochter 2017 habe ich 10 mg Escitalopram weitergenommen. Beim Abstillen hatte ich auch ein paar schlechte Tage, aber nicht zu vergleichen mit 2014. Dann ging es mit 10 mg Escitalopram sehr gut bis 2022. Im Sommer fühlte ich wieder Unruhe, konnte schlecht schlafen und die Gedanken kreisten. Wir haben dann auf 20 mg hochdosiert. Damit ging es mir gut bis letztes Jahr im Juni. Dann begannen die gleichen Symptome. Ich habe versucht, es hinzubekommen. Es gab gute und schlechte Tage. Ab November wurde es dann rasant schlechter trotz Escitalopram. Ich ging zum Neurologen, fühlte mich dort aber nicht gut wahrgenommen. Meine Hausärztin hat mir dann zusätzlich Mirtazapin verschrieben. Danach war ich ein halbes Jahr stabil und es ging mir gut. Seit Juli schwankt es wieder und wir haben dann im November das Escitalopram ausgeschlichen, und ich habe mit Paroxetin begonnen. Dadurch ging es mir aber nicht besser. Nun phasen wir seit einer Woche Sertralin ein. Ich habe auch hier die von vielen im Forum beschriebenen Nebenwirkungen. Vormittags geht es mir meist schlecht, nachmittags und abends ist es dann besser. Nur gestern bekam ich abends auf einmal eine totale Unruhe, ich stand richtig neben mir. Das hat mich tief erschreckt. Jetzt horche ich noch mehr in mich hinein, eigentlich ständig, so dass es nur noch dieses Thema gibt. Es ist allumfassend. Ich vergleiche es immer mit einem Dementor von Harry Potter, der einen nicht loslässt. Ich weiß ja, dass es bestimmt wieder besser wird. Aber diese jetzige Zeit empfinde ich als so so schwer zu ertragen. Ich weiß, dass man das nicht sagen sollte. Aber wie oft habe ich schon gedacht, dass ich jede andere Krankheit nehmen würde, wenn nur diese weggehen würde. Schlimm, solche Gedanken zu haben.
Heute hatte ich einen Termin bei einem neuen Neurologen. Ich bezahle die Behandlung selbst. Habe in unserer Umgebung im Umkreis von 50 km alle abtelefoniert, der früheste Termin wäre im Mai. Daher habe ich nach Privatpraxen gesucht und innerhalb von 5 Tagen einen Termin bekommen. Ich fühlte mich heute viel besser wahrgenommen, es war ein ehrliches Gespräch, das gut getan hat. Ich soll jetzt zu den 100 mg Sertralin noch ein Neuroleptikum nehmen. Das soll die Ängste und die Hoffnungslosigkeit mindern. Ich hoffe so sehr darauf.
Auf das Forum aufmerksam geworden bin ich durch Internetsuche. Ich hatte nach Menschen gesucht, die ähnliches durchlebt haben wie ich. Ich lese schon mehrere Jahre mit und kann vieles dort so stark nachempfinden.
Und jede von Euch kann auf ihre Art Mut machen und zusprechen. Dafür danke ich Euch sehr.
Jetzt ist mein Text leider sehr lang geworden, aber das Schreiben tat gut.
Liebe Grüße an Euch alle!
ich nenne mich hier einfach Schäfchen78. Ich hatte schon lange vor, mich bei Euch anzumelden. Jetzt traue ich mich auch mit meiner Geschichte.
Meine erste Depression hatte ich 2006, da fing die Leidensgeschichte an. Meine Hausärztin hat sehr gut reagiert und es engmaschig begleitet. Ich bekam Escitalopram. 2010 kam eine erneute Episode, wieder Escitalopram. 2014 hatte ich meine erste Schwangerschaft, ich hatte zuvor Escitalopram auf 5 mg reduziert. Ich hatte eine sehr schöne Schwangerschaft, unser Sohn kam als absolutes Wunschkind zur Welt. Als er vier Monate alt war, bekam ich eine PPD. Ich war nur traurig, habe viel geweint und empfand alles als hoffnungslos. Auch hier haben Hebamme und Hausärztin gut reagiert. Wir haben das Medikament höher dosiert und nach ein paar Wochen ging es mir besser. Bei der Schwangerschaft mit meiner Tochter 2017 habe ich 10 mg Escitalopram weitergenommen. Beim Abstillen hatte ich auch ein paar schlechte Tage, aber nicht zu vergleichen mit 2014. Dann ging es mit 10 mg Escitalopram sehr gut bis 2022. Im Sommer fühlte ich wieder Unruhe, konnte schlecht schlafen und die Gedanken kreisten. Wir haben dann auf 20 mg hochdosiert. Damit ging es mir gut bis letztes Jahr im Juni. Dann begannen die gleichen Symptome. Ich habe versucht, es hinzubekommen. Es gab gute und schlechte Tage. Ab November wurde es dann rasant schlechter trotz Escitalopram. Ich ging zum Neurologen, fühlte mich dort aber nicht gut wahrgenommen. Meine Hausärztin hat mir dann zusätzlich Mirtazapin verschrieben. Danach war ich ein halbes Jahr stabil und es ging mir gut. Seit Juli schwankt es wieder und wir haben dann im November das Escitalopram ausgeschlichen, und ich habe mit Paroxetin begonnen. Dadurch ging es mir aber nicht besser. Nun phasen wir seit einer Woche Sertralin ein. Ich habe auch hier die von vielen im Forum beschriebenen Nebenwirkungen. Vormittags geht es mir meist schlecht, nachmittags und abends ist es dann besser. Nur gestern bekam ich abends auf einmal eine totale Unruhe, ich stand richtig neben mir. Das hat mich tief erschreckt. Jetzt horche ich noch mehr in mich hinein, eigentlich ständig, so dass es nur noch dieses Thema gibt. Es ist allumfassend. Ich vergleiche es immer mit einem Dementor von Harry Potter, der einen nicht loslässt. Ich weiß ja, dass es bestimmt wieder besser wird. Aber diese jetzige Zeit empfinde ich als so so schwer zu ertragen. Ich weiß, dass man das nicht sagen sollte. Aber wie oft habe ich schon gedacht, dass ich jede andere Krankheit nehmen würde, wenn nur diese weggehen würde. Schlimm, solche Gedanken zu haben.
Heute hatte ich einen Termin bei einem neuen Neurologen. Ich bezahle die Behandlung selbst. Habe in unserer Umgebung im Umkreis von 50 km alle abtelefoniert, der früheste Termin wäre im Mai. Daher habe ich nach Privatpraxen gesucht und innerhalb von 5 Tagen einen Termin bekommen. Ich fühlte mich heute viel besser wahrgenommen, es war ein ehrliches Gespräch, das gut getan hat. Ich soll jetzt zu den 100 mg Sertralin noch ein Neuroleptikum nehmen. Das soll die Ängste und die Hoffnungslosigkeit mindern. Ich hoffe so sehr darauf.
Auf das Forum aufmerksam geworden bin ich durch Internetsuche. Ich hatte nach Menschen gesucht, die ähnliches durchlebt haben wie ich. Ich lese schon mehrere Jahre mit und kann vieles dort so stark nachempfinden.
Und jede von Euch kann auf ihre Art Mut machen und zusprechen. Dafür danke ich Euch sehr.
Jetzt ist mein Text leider sehr lang geworden, aber das Schreiben tat gut.
Liebe Grüße an Euch alle!