Fühlt sich so mein restliches Leben an?
Verfasst: 01:06:2025 11:30
Hallo,
wie ihr in der Vorstellungsrunde lesen könnt, leide ich wieder an einer PPD. Ich nehme seit Anfang Mai Escitalopram und bin seit nun 2 Wochen bei 10 mg angekommen. Tatsächlich hilft mir das Medikament schon ein bisschen gegen die Ängste. Auch gibt es immer wieder Lichtblicke, wobei ich mich noch recht oft sehr depressiv fühle.
Mein Mann ist momentan zu Hause und unterstützt mich. Er hat sich extra krank schreiben lassen und tut was er kann. Auch meine Eltern und Schwiegereltern helfen uns. Vor allem betreuen sie den Großen, der einfach wahnsinnig viel Aufmerksamkeit benötigt.
Heute ist wieder so ein Tag, an dem ich heulend auf dem Sofa sitze und mich frage, ob es nicht einfach überhaupt ein großer Fehler war Kinder bekommen zu haben. Ich schäme mich sehr für diese Gedanken, aber sie sind einfach da. Schon beim ersten Kind hatte ich diese Gedanken extrem. Natürlich gibt es sie - die schönen Momente. Die Meilensteine in der Entwicklung, oder das freudige Lachen. Aber im Vergleich zu den ganzen Sorgen, Ängsten und der ganzen Arbeit ist das für mich überhaupt kein Ausgleich. Ich muss ständig für die Kinder funktionieren, sie bespaßen und versorgen. Ich weiß nicht, wie das mit dem Kleinen wird, aber unser Großer ist auch kein Kuschler, oder ein Kind, das "Mami ich hab dich lieb" sagt. Vielleicht kommt das noch. Ich weiß nicht. Jedenfalls fühlt sich mein Leben aktuell nach "Zeit absitzen" an. Warten, bis die Medikamente hoffentlich wirken. Warten, bis ich wieder mehr Kraft habe. Warten, bis die Kinder älter sind und es hoffentlich einfacher wird. Warten, bis mein Mann und ich wieder Zeit als Paar haben. Warten, bis ich wieder Interesse an irgendwas habe. Warten bis der Tag endet, die Woche, der Monat, das Jahr...Schrecklich fühlt sich das an. Ich fühle mich ohnmächtig. Als hätte ich die Kontrolle über mein Leben an meine Kinder abgegeben. Und ich habe keine Energie mehr. Keine Freude an diesem Leben. Ich will wieder ich sein dürfen. Mit eigenen Bedürfnissen.
Für jede freie Minute muss ich irgendjemanden um Hilfe bitten. Unterwegs mit den Kindern zu sein bedeutet für mich puren Stress. Vor allem mit unserem Großen. Ich beneide die Eltern, die seelenruhig den Kinderwagen schieben, während das ältere Kind nebenher läuft oder auf dem Laufrad fährt. Das geht bei unserem Sohn nicht. Ich muss ständig schauen, dass er nicht über seine eigenen Füße stolpert, von einem Radfahrer überfahren wird, oder gegen eine Wand läuft. Liegt es an mir? Oder ist unser Ältester wirklich so anstrengend? Ja, er hat eine leichte Entwicklungsverzögerung. Trotzdem... Er bringt mich täglich an meine Grenzen und ich bin aktuell froh, wenn er bei den Großeltern ist oder im Kindergarten. Allein mit ihm zu sein ich kein Problem. Aber mit Baby schaffe ich es einfach nicht. Wird das jemals anders werden? Oder bin ich einfach nicht geschaffen für ein Leben mit zwei Kindern?
Oder bin ich ausgebrannt? Und wenn ja, wie überwinde ich dieses Tief?
Nach der ersten PPD hatte ich mir Strategien überlegt, Strukturen und Methoden meinen Stress zu bewältigen. Aber mit zwei Kindern funktioniert das nicht, da ich immer ein Kind bei mir habe. Wie also soll ich meine Energiereserven auffüllen? Ich bin so erschöpft und würde am liebsten eine Woche nur auf der Couch sitzen und fernsehen. Nichts tun müssen. Nicht funktionieren müssen.
Jetzt kann ich mich gerade so über Wasser halten, aber wie soll es weitergehen, wenn mein Mann wieder arbeitet und ich mit den Kindern alleine bin? Wird mein Leben nun für immer ein Überleben sein?
wie ihr in der Vorstellungsrunde lesen könnt, leide ich wieder an einer PPD. Ich nehme seit Anfang Mai Escitalopram und bin seit nun 2 Wochen bei 10 mg angekommen. Tatsächlich hilft mir das Medikament schon ein bisschen gegen die Ängste. Auch gibt es immer wieder Lichtblicke, wobei ich mich noch recht oft sehr depressiv fühle.
Mein Mann ist momentan zu Hause und unterstützt mich. Er hat sich extra krank schreiben lassen und tut was er kann. Auch meine Eltern und Schwiegereltern helfen uns. Vor allem betreuen sie den Großen, der einfach wahnsinnig viel Aufmerksamkeit benötigt.
Heute ist wieder so ein Tag, an dem ich heulend auf dem Sofa sitze und mich frage, ob es nicht einfach überhaupt ein großer Fehler war Kinder bekommen zu haben. Ich schäme mich sehr für diese Gedanken, aber sie sind einfach da. Schon beim ersten Kind hatte ich diese Gedanken extrem. Natürlich gibt es sie - die schönen Momente. Die Meilensteine in der Entwicklung, oder das freudige Lachen. Aber im Vergleich zu den ganzen Sorgen, Ängsten und der ganzen Arbeit ist das für mich überhaupt kein Ausgleich. Ich muss ständig für die Kinder funktionieren, sie bespaßen und versorgen. Ich weiß nicht, wie das mit dem Kleinen wird, aber unser Großer ist auch kein Kuschler, oder ein Kind, das "Mami ich hab dich lieb" sagt. Vielleicht kommt das noch. Ich weiß nicht. Jedenfalls fühlt sich mein Leben aktuell nach "Zeit absitzen" an. Warten, bis die Medikamente hoffentlich wirken. Warten, bis ich wieder mehr Kraft habe. Warten, bis die Kinder älter sind und es hoffentlich einfacher wird. Warten, bis mein Mann und ich wieder Zeit als Paar haben. Warten, bis ich wieder Interesse an irgendwas habe. Warten bis der Tag endet, die Woche, der Monat, das Jahr...Schrecklich fühlt sich das an. Ich fühle mich ohnmächtig. Als hätte ich die Kontrolle über mein Leben an meine Kinder abgegeben. Und ich habe keine Energie mehr. Keine Freude an diesem Leben. Ich will wieder ich sein dürfen. Mit eigenen Bedürfnissen.
Für jede freie Minute muss ich irgendjemanden um Hilfe bitten. Unterwegs mit den Kindern zu sein bedeutet für mich puren Stress. Vor allem mit unserem Großen. Ich beneide die Eltern, die seelenruhig den Kinderwagen schieben, während das ältere Kind nebenher läuft oder auf dem Laufrad fährt. Das geht bei unserem Sohn nicht. Ich muss ständig schauen, dass er nicht über seine eigenen Füße stolpert, von einem Radfahrer überfahren wird, oder gegen eine Wand läuft. Liegt es an mir? Oder ist unser Ältester wirklich so anstrengend? Ja, er hat eine leichte Entwicklungsverzögerung. Trotzdem... Er bringt mich täglich an meine Grenzen und ich bin aktuell froh, wenn er bei den Großeltern ist oder im Kindergarten. Allein mit ihm zu sein ich kein Problem. Aber mit Baby schaffe ich es einfach nicht. Wird das jemals anders werden? Oder bin ich einfach nicht geschaffen für ein Leben mit zwei Kindern?
Oder bin ich ausgebrannt? Und wenn ja, wie überwinde ich dieses Tief?
Nach der ersten PPD hatte ich mir Strategien überlegt, Strukturen und Methoden meinen Stress zu bewältigen. Aber mit zwei Kindern funktioniert das nicht, da ich immer ein Kind bei mir habe. Wie also soll ich meine Energiereserven auffüllen? Ich bin so erschöpft und würde am liebsten eine Woche nur auf der Couch sitzen und fernsehen. Nichts tun müssen. Nicht funktionieren müssen.
Jetzt kann ich mich gerade so über Wasser halten, aber wie soll es weitergehen, wenn mein Mann wieder arbeitet und ich mit den Kindern alleine bin? Wird mein Leben nun für immer ein Überleben sein?