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nochmal Symbiose + Lebensangst
Verfasst: 24:04:2006 21:47
von ulma68
Hallo, ich bin´s noch mal. Mit Kind sein meine ich diese schreckliche Abhängigkeit zu meiner Mutter. Dieses Gefühl ohne sie das Leben nicht meistern zu können. Diese schreckliche Angst davor, daß sie irgendwann mal nicht mehr da ist. Dieses Traurigsein , wenn ich mich von ihr verabschiede, Dieses schreckliche Gefühl nur bei den Eltern sich zuhause fühlen zu können. Gehemmt sein, sein eigenes Leben zu gestalten. Angst, weil nur sie mich so gut kennt, nur sie mich so trösten kann. Das ist nicht so einfach.

( kurze Info: meine Therapie mache ich seit Nov. 05 und ich habe ein fast 18 Monate alte süße Maus)
Eure ulma Baujahr 68
Verfasst: 25:04:2006 8:46
von Carlotta
Hi Ulma,
ach so, das kenne ich jetzt nicht so das Gefühl, ohne meine Mutter alleine zu sein oder so. Im Gegenteil: ich sage mir immer wieder, dass ich nicht wie meine Mutter bin, sie mir heute nicht mehr helfen kann (jedenfalls nicht, was meine Lebensgestaltung betrifft) und das auch gut so ist. Du lebst doch in einer Beziehung, oder? Kann Dich dein Mann/Freund nicht so gut trösten, oder fühlst Du Dich da nicht zu Hause? Hast Du das denn schon in deiner Therapie besprochen? Was sind die Ansätze Deines Theras dazu? LG Carlotta, Baujahr 67

Verfasst: 25:04:2006 12:43
von Madeleine
Hallo Ulma, hab gerade gelesen, bist ja auch " schon " 38 Jahre alt.der eine löst sich halt früher, der andere später.Lösen sollte man sich, meiner Ansicht nach, allerdings irgendwann, da der Zeitpunkt des Abschiedes unausweichlich kommen wird und es gut ist, bis dahin die KINDROLLE abgelegt zu haben.Aber es wird in Deiner ganz persönlichen Lebensgeschichte, bedingt vielleicht durch deinen ganz spezifischen Charakter bestimmt gründe für diese " Abhängigkeit " geben.
Daran kannst Du vielleicht arbeiten, um deiner Mutter bald auf gleicher Ebene zu begegnen, das ist auch sehr schön.
Außerdem habe ich festgestellt, dass Frauen gerade nach der Geburt des ERSTEN Kindes die Beziehung ZUNÄCHST zu ihrer eigenen Mutter stark intensivieren ( vorrausgesetzt, man mag sie )!!!! Das lockert sich aber mit der Zeit und durch das Erziehen des eigenen Kindes verändern sich langsam die alten Positionen.
Verfasst: 25:04:2006 14:47
von Marika
Hallo ihr Lieben!
Na, ihr habt da ja ein total interessantes Thema, dass mich zum nachdenken angeregt hast. Ich selber hatte auch immer ein sehr inniges Verhältniss zu meiner Mama. Doch mit dem Tag, als ich von zu Hause auszog, hieß das für mich unbewußt - "jetzt bist du Erwachsen, jetzt mußt du deiner Mama bzw. Eltern anders begegnen." Innerlich war ich aber immer noch das Kind, dass seine Mama so dringend brauchte, dass unsägliche Angst hatte, vor dem Tag, an dem meine Eltern einmal sterben werden. Ich tat so als wäre ich "abgenabelt", war es aber nicht.
Das hat sich dann bei der Geburt von Noah, glaube ich jetzt, wieder verändert. Dort wurde wohl nicht nur ihm, sondern auch mir die Nabeschnur zur Mama durchtrent. Mit einem Schlag war bzw. sollte ich alles das verkörpern, was mir meine Mama ein Leben lang gab. Vielleicht kam deshalb dieses "Alleine - Sein - Gefühl", Angst und die Depri. Ich sollte jetzt das geben, was ich selber doch noch so dringend brauchte - ich war noch "Kind" - einfach nicht abgenabelt. Vielleicht wars der Schock dieser unbewußten Erkenntniss, die der PPD den Boden bereitet hat.
Diese Gedanken sind mir jetzt spontan beim lesen eurer Beiträge gekommen und das ist ein ganz interessanter Ansatz für mich. Denn seltsamer Weise habe ich jetzt, weder Angst vor dem eigenen Tod, noch Angst vor dem Tag, an dem meine Eltern nicht mehr sein werden. Klar, macht mich diese Vorstellung unendlich traurig... aber es gehört zum Lauf der Dinge und ich weiß, ich werde damit umgehen können.
Liebe Grüße von
Verfasst: 25:04:2006 16:07
von rosered
Also ehrlich gesagt, mir gehts mit meiner Mama da ganz genau so!!!
Ich hab auch schreckliche Angst, dass meiner Mama was passieren könnte, denn ohne sie wär ich total aufgeschmissen. Ich kann ohne meine Mama nicht leben. Oder naja. Vielleicht kann ich es ja, aber ich wills gar nicht
Meine Mama ist die erste, die ich anrufe, wenns mir schlecht geht. Meine Mama ist meine Stütze im Leben. Ich bin ihr Mädchen, und sie meine Mama. Und solang sie meine Mama ist, darf ich ihr KIND sein. Wie ich dir schon sagte, bin ich auch total von meiner Mama abhängig, aber ich versuche schön langsam - auch wenns mir total schwer fällt - jeden Tag einen kleinen Schritt in Richtung Selbstständigkeit zu machen. Kleiner Tip: Das geht am leichtesten, wenn man grad Zoff hatte.
Ich bin ein Mamakind, und ich steh dazu. Ich brauch meine Mama, und meine Mama liebt es gebraucht zu werden. Und ich glaube mal, deine Mama liebt es auch, gebraucht zu werden. Und ein Leben lang, werden wir die KINDER unserer MÜTTER sein. Also warum denn nicht???
MfG Nicole
Verfasst: 25:04:2006 17:31
von Erika
Hallo,
ich hab PPD obwohl ich zu meine Mutter fast gar keine Verbindung habe,sie hat mich so viel mal entäuscht,im Stich gelassen dass ich gar keine Gefühle für sie habe.Was ist schlimmer,frage ich mich jetzt,deine Situation oder meine?Ich denke gar nicht mehr darüber nach,bin jetzt mehr kein Kind.
Erika